DE3040830C2 - Verfahren zur Verminderung der NO↓X↓ -Emission bei der Verbrennung von stickstoffhaltigen Brennstoffen - Google Patents
Verfahren zur Verminderung der NO↓X↓ -Emission bei der Verbrennung von stickstoffhaltigen BrennstoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung
der NOx-Emission bei der Verbrennung von stickstoffhaltigen Brennstoffen über Brenner in einem geschlossenen
Feuerraum, bei welchem die Verbrennung unter Zugabe von Rauchgasen in einer unterstöchiometrischen
primären Verbrennungszone mit unmittelbarer Zufuhr eines den Brennstoffstrom umhüllenden Mantelluftstromes
durch den jeweiligen Brenner und in einer durch Zugabe von Restluft überstöchiometrischen sekundären
Verbrennungszone erfolgt, wobei die Restluft in Abhängigkeit von der Last geregelt koaxial um den
jeweiligen Brenner herum so dem Feuerraum zugeführt wird, daß sie nach Ausbildung der primären Verbrennungszone
unter Speisung der sekundären Verbrennungszone in den Außenbereich der Flamme des Brenners
strömt, nach Patent 29 08 427.
Die Reaktionsmechanismen, die die Bildung von Stickoxiden in technischen Feuerungen verursachen,
sind weitgehend bekannt. Man unterscheidet heute im wesentlichen zwei verschiedene Bildungsreaktionen:
— die thermische ΝΟχ-Bildung, die auf der Oxidation
von molekularem Stickstoff beruht, der z. B. reichlich in der Verbrennungsluft vorkommt. Da die
Oxidation von molekularem Stickstoff atomaren Sauerstoff oder aggressive Radikale (z. B. OH, O3
etc.) erfordert, ist sie stark temperaturabhängig, daher thermisches ΝΟχ.
— die Bildung von Brennstoff-ΝΟχ, die über die Oxidation
im Brennstoff gebundener Stickstoffverbindungen erfolgt. Während der Pyrolyse bilden sich
aus diesen Stickstoffverbindungen Stickstoff-Kohlenstoff und Stickstoff-Wasserstoffradikale (CH,
HCN, CH etc.), die wegen ihrer Reaktionsfähigkeit mit molekularem Sauerstoff schon bei relativ niedrigen
Temperaturen, bei der Anwesenheit von Sauerstoff, zu ΝΟχ oxidieren.
5
5
Eine Verringerung der thermischen ΝΟχ-Bildung erreicht
man daher vor allem durch Absenken der Verbrennungstemperatur und der Verweilzeiten bei hohen
Temperaturen. Da bei der Verbrennung vort Brennstoffen mit gebundenem Stickstoff jedoch ein großer Anteil
der gesamten ΝΟχ-Bildung über die Brennstoff-NOx-Reaktion
entsteht, sind bei solchen Brennstoffen vorgenannte Maßnahmen zur Erreichung der in einigen Ländern
bestehenden Emissionsrichtwerte nicht ausreichend. Hierfür ist es notwendig, Stickstoffverbindungen
iioch während der Pyrolyse in Abwesenheit von Sauerstoff zu molekularem Stickstoff (N2) zu reduzieren. Untersuchungen
haben gezeigt, daß diese Reduktionsreaktionen zu molekularem Stickstoff z. B. dann stattfinden,
wenn die Brennstoffe unter unterstöchiometrischen Bedingungen, d. h. mit weniger Sauerstoff- bzw. Luftzugabe
als zur vollständigen Verbrennung nötig, verbrannt werden. Zur Erzielung optimaler Ergebnisse ist für die
primäre Verbrennungszone in Abhängigkeit von den Randbedingungen (z. B. Wandtemperatur des Brennraumes)
ein Luftverhältnis zwischen 0,9 und 03 zu wählen.
Allerdings müssen dann zum Erreichen eines vollständigen Abbrandtä der Kohlenwasserstoffverbindungen
des Brennstoffes die im unterstöchiometrischen Primärbereich entstehenden Reaktionsprodukte nachverbrannt
werden.
Untersuchungen haben gezeigt, daß mit einer solchen Zweistufenverbrennung sowohl die Brennstoff-NOx-Bildung,
bei gleichzeitigem Wärmeentzug aus dem unterstöchiometrischen Bereich, als auch die thermische
ΝΟχ-Bildung erheblich vermindert werden kann. Bei Versuchen wurden über die Anwendung der Zweistufenverbrennung
die Absenkung der ΝΟχ-Emissionswerte gegenüber ungestufter Verbrennung ungefähr bis
70% erzielt.
Man hat weiterhin festgestellt, daß durch Verlangsamung der Mischung zwischen Luft- und Brennstoffstrom
ebenfalls eine beträchtliche Verminderung der NOx-Emission erreicht werden kann.
Gemäß dem Patent 29 08 427 wird Restluft in Abhängigkeit von der Last geregelt um den jeweiligen Brenner
herum so dem Feuerraum zugeführt, daß sie nach Ausbildung der primären Verbrennungszone unter
Speisung der sekundären Verbrennungszone in den Außenbereich des Brenners strömt. Dabei ist der zweite
Teilstrom der Sekundärluft (Restluft) seinerseits in mindestens zwei Teilströme aufgeteilt, wobei diese Teilströtre
auf einem den Brenner konzentrisch umgebenden Teilkreis in den Feuerraum eingegeben werden. Durch
den zwischen diesen Teilströmen befindlichen freien Raum werden Rauchgase aus dem Feuerraum in die
Primärzone durch den Impuls der Flamme angesaugt.
Bei diesem Verfahren hat sich herausgestellt, daß bei Anwendung des Verfahrensprinzips auf die Verbrennung
von hochmolekularen, gasförmigen und flüssigen Kohlenwasserstoffen zwar eine ΝΟχ-Minderung erreicht
wird, jedoch über die in der unterstöchiometrischen primären Verbrennungszone ablaufenden Pyrolysereaktionen
die Bildung von Ruß und Flugkoks erhöht wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Verfahren gemäß dem Patent 29 08 427
für die Verbrennung von hochmolekularen, gasförmi-
gen und Flüssigen Kohlenwasserstoffen so weiter zu verbessern, daß sichergestellt ist, daß die Bildung von NOx
und die Emissionen von Ruß und Flugkoks vermindert werden und daß gleichzeitig die Sicherheit gegen Verschlackung
und Korrosionen der Rohrwände gewahrt bleibt bei gleichzeitiger Einhaltung einer intensiven
Zündung und eines guten Ausbrandes.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird nach der Erfindung vorgeschlagen, daß im Feuerraum rückzirkulierende
teilweise abgekühlte Rauchgase der Verbrennungsluft für die unterstöchiometrische primäre Verbrennungszone vor deren Eintritt in den Feuerraum beigemischt
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann dahingehend abgewandelt werden, daß im Feuerraum rückzirkulierende
teilweise abgekühlte Rauchgase auch der Verbrennungsluft für die überstöchiometrische sekundäre
Verbrennungszone vor deren Eintritt in den Feuerraum beigemischt werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird bei der Verbrennung von hochmolekularen, gasförmigen und
flüssigen Kohlenwasserstoffen durch die Zumischung von gekühlten ΝΟχ-haitigen Rauchgasen zu der Verbrennungszone
die ΝΟχ-Minderung verstärkt Durch die Beimischung der gekühlten Rauchgase wird die
Flammentemperatur abgesenkt, wodurch bekanntlich eine Verringerung der thermischen ΝΟχ-Bildung erreicht
wird.
Weiterhin ist nachgewiesen worden, daß NOx-Verbindungen
beim Durchtritt durch eine Flammenfront 3c über die Reaktionen mit Radikalen weitgehend zu molekularem
Stickstoff unter Abgabe ihrer Sauerstoffatome reduziert werden. Dieser Vorgang wird bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren durch die Rückführung und Beimischung von ΝΟχ-haltigen Rauchgasen zur Primärluft
ausgenutzt.
Neben der zusätzlichen Verminderung des NOx-Gehaites wird durch die über die Rauchgasrückführung in
Gang gesetzten Vergasungsreaktionen in vorteilhafter Weise eine Unterdrückung der Ruß- und Flugkoksbildung
in der Pyrolysezone erreicht, wodurch sichergestellt wird, daß keine unzulässige Erhöhung der Emissionen
dieser Schadstoffe durch die NOx-mindernden Maßnahmen erzeugt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist anhand der Prinzipskizzen Bild 1 und 2 eines Brenners und der
hiermit erzeugten Flamme näher beschrieben.
Mit dem aus Brennstofflanze 1, Keniluftrohr 2 und
Mantelluitrohr 3 bestehenden Brenner wird eine Teilverbrennungszone
(Primärzone) 6 erzeugt, deren Luftzahl zwischen dem 0,9- bis 0,5fachen der Stöchiometrie
liegt, und der über den Rüctcführkanal 9 Rauchgas aus dem Feuerraum durch Beimischung zur Verbrennungsluft
(Primärluit) zugeführt wird (Bild 1). Hierdurch wird die ΝΟχ-Bildung weiter herabgesetzt und die Ruß-
und Flugkoksbildung vermindert. Bei dem Brenner des Bildes 2 wird das Rauchgas der Gesamtluft beigemischt.
Der Brenner ist so ausgebildet, daß durch bes'immte Maßnahmen (Drall der Mantelluft, konisch erweiterte
Brennermündung) im Innern der Flamme einer Zone intensiver Rückströmung 5 aus einem Gebiet bereits
fortgeschrittener Verbrennung erzeugt wird. Hierdurch wird das Brennstoff-Luftgemisch rasch aufgeheizt
und gezündet.
Die Aufheizung und Zündung kann durch Zugabe b%
von Kernluft beeinflußt werden.
Die für den Restauabrand erforderliche Luft wird als
Stufenluft 4 über einige Düsen am Umfang so eingeblasen, daß sie erst nach Ausbildung der Primärflamme die
Sekundärflamme oder auch Nachverbrennungszone 7
mit Sauerstoff versorgt. Die Stufenluftströmung 4 wird hierfür in einem Teilkreis angeordnet, der dem doppelten
Mantelluftrohrdurchmesser entspricht; hierdurch ist sichergestellt, daß die Stufenluft 4 erst nach einer Strekke
von etwa ein bis zwei Mantelluftrohrdurchmessern die eigentliche Flamme stromab der Brennermündung
erreicht
An den Abschnitten 8 der Umfangsfläche der Flamme, die nicht der Stufenluftströmung 4 benachbart sind,
werden durch Impulsaustausch Rauchgase aus dem Feuerraum eingesogen. Hierdurch wird die Flammentemperatur
erniedrigt.
In den Bildern 3a und 3b sind weitere Möglichkeiten der Rauchgasrückführung mit Gasen niedriger
Temperatur gezeigt. Bild 3a stellt schematisch die Zumischung
der Rauchgase zur Primärluft und Bild 3b
die Zumischung der Rauchgase zur Gesamtluft dar.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Verminderung der ΝΟχ-Emission
bei der Verbrennung von stickstoffhaltigen Brennstoffen über Brenner in einem geschlossenen
Feuerraum, bei welchem die Verbrennung unter Zugabe von Rauchgasen in einer unterstöchiometrischen
primären Verbrennungszone mit unmittelbarer Zufuhr eines den Brennstoffstrom umhüllenden
Mantelluftstrom durch den jeweiligen Brenner und in einer durch Zugabe von Restluft überstöchiometrischen
sekundären Verbrennungszone erfolgt, wobei die Restluft in Abhängigkeit von der Last geregelt
koaxial um den jeweiligen Brenner herum so dem Feuerraum zugeführt wird, daß sie nach Ausbildung
der primären Verbrennungszone unter Speisung der sekundären Verbrennungszone in den Außenbereich
der Flamme des Brenners strömt, nach Patent 29 08 427, dadurch gekennzeichnet, daß im Feuerraum rückzirkulierende teilweise abgekühlte
Rauchgase der Verbrennungsluft für die unterstöchiometrische primäre Verbrennungszone vor
deren Eintritt in den Feuerraum beigemischt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Feuerraum nickzirkulierende teilweise
abgekühlte Rauchgase auch der Verbrennungsluft für die überstöchiometrische sekundäre
Verbrennungszone vor deren Eintritt in den Feuerraum beigemischt werden.
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DE19803040830 DE3040830C2 (de) | 1980-10-30 | 1980-10-30 | Verfahren zur Verminderung der NO↓X↓ -Emission bei der Verbrennung von stickstoffhaltigen Brennstoffen |
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DE19803040830 DE3040830C2 (de) | 1980-10-30 | 1980-10-30 | Verfahren zur Verminderung der NO↓X↓ -Emission bei der Verbrennung von stickstoffhaltigen Brennstoffen |
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