DE4416945C1 - Verfahren zur Verbrennung von Braunkohle mittels eines Strahlbrenners, Strahlbrenner und Tangential-Feuerungsanlage - Google Patents
Verfahren zur Verbrennung von Braunkohle mittels eines Strahlbrenners, Strahlbrenner und Tangential-FeuerungsanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbrennung von
Braunkohle der im Anspruch 1 genannten Art.
Aus der DE-Z. "VGB Kraftwerkstechnik" 68, Heft 6, (1988),
Seiten 603-608, ist ein Verfahren der vorstehend genannten
Art bekannt, bei dem mindestens ein Strahl eines Gemisches
aus Braunkohlenstaub und Primärluft und neben diesem
Primärgemischstrahl mindestens ein Luftstrahl in den
Feuerraum eingeblasen wird. Gemäß S. 605, rechte Sp. -
"Brenner" kommen zur Durchführung des Verfahrens
Tangentialfeuerungen mit entsprechenden Strahlbrennern zum
Einsatz. Bei den Tangentialfeuerungen werden die
Strahlbrenner auf einen fiktiven Feuerungskreis
ausgerichtet, wie er z. B. in der DE-PS 35 31 571,
Bezugszeichen "5" beschrieben ist. Bei der
Verfahrensführung gemäß der DE-PS 35 31 571 wird versetzt
zu den Strahlbrennern noch gesonderte Ausbrandluft
zugeführt.
Bei Braunkohlen mit höherem Heizwert und einer entsprechend
hohen Umsatzgeschwindigkeit, die zu hohen
Flammenspitzentemperaturen führt, besteht die Gefahr, daß
beim Kohlenstaub, in Abhängigkeit der mineralischen
Substanz und umgebender Atmosphäre, ein klebriger Zustand
eintritt, der zur Verschlackung an den den Feuerraum
begrenzenden Wände führt. Diese Gefahr ist besonders groß
in Tangentialfeuerungen mit kräftig ausgebildeten
Rezirkulationszonen zwischen den Brennern, oder aus der
geometrischen Mitte des Feuerraum verschobenen
tatsächlichen Tangential- bzw. Feuerkreis.
Weiterhin ist es bekannt, bei Drall- oder
Mantelluftbrennern, die zur Verbrennung von Öl und Gas
eingesetzt werden, der Verbrennungsluft für eine
unterstöchiometrische primäre Verbrennungsluft im Feuerraum
rückzirkulierte teilweise abgekühlte Rauchgase beizumischen
(vgl. DE 30 40 830 A1 und DE-Z. "Die Industriefeuerung" 34
(1985), Seite 15). Hier erfolgt die Zumischung von aus dem
Feuerraum rezirkuliertem Rauchgas zur primärseitigen NOx-
Reduzierung, nicht jedoch zur Vermeidung von
Verschlackungen.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren
der gattungsgemäßen Art anzugeben, bei dem die
Verschlackungsgefahr herabgesetzt wird.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß Anspruch 1
gelöst.
Durch das Einblasen mindestens eines Rauchgasstrahles
zwischen dem Primärgemischstrahl und dem Luftstrahl wird
zwischen der Luft und dem kohlenstaubhaltigen
Primärgemischstrahl ohne seitliche Verschiebung bzw.
Entmischung der Einzelstrahlen infolge der
Rezirkulationszonen zwischen auf Abstand angeordneten
Brennern relativ zueinander bis zum Eintritt der Strahlen
in die im Feuerraum ausgebildete rotierende Feuersäule eine
Trennschicht aufgebaut, so daß es zu einer geringeren
Umsatzgeschwindigkeit beim Abbrand und somit zu einer
abgesenkten Spitzentemperatur in der Flamme kommt; dadurch
wird die Verschlackungsneigung stark gemindert. Besonders
wird an der Brennermündung ein frühzeitiges Zünden durch
die Trennschicht vermieden. Die Neigung zur
Brennerkastenverschlackung wird deutlich gesenkt.
Bei der erfindungsgemäßen Verfahrensführung wird die
Verschlackungsneigung noch weiter herabgesetzt, wenn die
Temperatur des Rauchgasstrahles kleiner gehalten wird als
die Feuerraumtemperatur.
Bei einer Feuerungsanlage, bei der dem Feuerraum
rauchgasseitig mindestens eine Heizfläche, ein
Luftvorwärmer, ein Staubabscheider und ein Saugzuggebläse
nachgeschaltet sind, wird in seiner Temperatur abgesenktes
Rauchgas für den Rauchgasstrahl hinter der Heizfläche, dem
Luftvorwärmer, dem Staubabscheider und/oder dem
Saugzuggebläse abgezweigt.
Bei einem Strahlbrenner, wie er in Bild 5 der DE-Z. "VGB
Kraftwerkstechnik", Seite 605 dargestellt ist, ist es von
Vorteil, wenn zwischen den beiden Außenluftstrahlen
(Unterluft und Oberluft) und bzw. dem Mittelluftstrahl und
dem jeweils zugeordneten Primärgemischstrahl jeweils ein
Rauchgasstrahl eingeblasen wird.
Zweckmäßigerweise erfolgt die Verbrennung der Braunkohle in
einem Stöchiometriebereich von n = 0,8-1,6, wiederum
bevorzugt 1,1-1,6. Um Gasaustausch zwischen den Strahlen
möglichst gering zu halten, ist in bevorzugter Weise
vorgesehen, daß die Geschwindigkeit des Rauchgasstrahles
zwischen der Geschwindigkeit des Primärgehäusestrahles und
der Geschwindigkeit des benachbarten Luftstrahles liegt.
Um die Trennwirkung auf möglichst einfache Weise und mit
einem geringeren Gasvolumen zu erreichen, erscheint es
zweckmäßig, wenn der oder die Rauchgasstrahlen als
Flachstrahlen ausgebildet sind.
Die Erfindung richtet sich auch auf einen Strahlbrenner
gemäß Anspruch 7 und seine Weiterbildung gemäß Anspruch 8.
Bei Ausbildung der Rauchgasdüse als Flachstrahldüse
erstreckt sich die Flachstrahldüse quer zum länglichen
Brennerspiegel des Strahlbrenners.
Schließlich ist die Erfindung auch auf eine Feuerungsanlage
gerichtet, in deren Feuerraumwänden mehrere
erfindungsgemäße Strahlbrenner angeordnet sind derart, daß
eine Tangentialfeuerung mit fiktivem Feuerkreis aufgebaut wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düsen der Brenner auf ein und denselben
fiktiven Innenkreis ausgerichtet sind.
Wenn dem Feuerraum dieser Feuerungsanlage in an sich
bekannter Weise rauchgasseitig mindestens eine Heizfläche,
ein Luftvorwärmer, ein Staubabscheider, vorzugsweise
Elektrofilter, und ein Saugzuggebläse nachgeschaltet sind,
ist vorgesehen, daß das Rauchgas für den oder die
Rauchgasstrahlen hinter der Heizfläche, dem Luftvorwärmer,
dem Staubabscheider und/oder dem Saugzug mittels eines
Gebläses abgezweigt und den Strahlbrennern zugeführt wird.
Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Figuren näher
erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Aufsicht auf den Brennerspiegel
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Strahlbrenners.
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Brenner gemäß Fig. 1
in Blickrichtung der Pfeile II-II und
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines
Braunkohlenfeuerungssystems zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens unter Einsatz des
erfindungsgemäßen Strahlbrenners.
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Brenner 1 weist
innerhalb seines Brennerspiegels 2 in
Übereinanderandordnung eine durch eine Trennwand 3a
unterteilte Unterluftdüse 3 auf. Hieran schließt sich eine
als Flachstrahldüse ausgebildete Rauchgasdüse 4 an, die
durch Stege 4a und eine Abstützung 4b unterteilt ist.
Hieran schließt sich eine erste Primärgemischdüse 6 an. Zum
Schutz der Primärgemischdüse 6 gegen bei Betrieb der
Feuerungsanlage einfallenden Strahlung sind in ihr in
Kreuzform Kühlluftrohre 6a angeordnet, die über ein
kreuzförmiges Luftverteilungssystem 6b mit Kühlluft
beaufschlagt werden und sich zum Feuerraum hin öffnen, so
daß die Kühlluft in den Feuerraum austreten kann.
Hieran schließt sich wiederum eine Rauchgasdüse 4 an.
Oberhalb dieser Rauchgasdüse 4 ist eine unterteilte
Mittelluftdüse 7 vorgesehen, auf die eine Rauchgasdüse 4
und eine obere Primärgemischdüse 6 folgen. Daran schließen
sich eine weitere Rauchgasdüse 4 und eine Oberluftdüse 8
an. Wie aus der Fig. 2 ersichtlich ist, sind die
Austrittsöffnungen der Düsen 3, 4, 6, 7 und 8 bezüglich der
Brennerfrontplatte W etwas zurückgesetzt. Der Einfachheit
halber sind die Zwischenräume zwischen den Düsen
schraffiert dargestellt. Es kann sich um ausgemauerte oder
mit Luft gefüllte Hohlräume handeln. Aus den Fig. 1 und 2
ist ersichtlich, daß die Düsen starr miteinander verbunden
sind, d. h. die aus ihnen austretenden Strahlen weisen die
gleiche Strahlrichtung auf. Beim Einbau des Brenners in die
Feuerraumwand werden alle Düsen 3, 4, 6, 7 und 8 auf
denselben fiktiven Innenkreis FK im Feuerraum ausgerichtet.
Die Strahlen können horizontal (Fig. 1 und 2) oder leicht
geneigt (Fig. 3) in den Feuerraum 13 eintreten; die aus
einem Brenner austretenden Strahlen sollen dabei aber stets
im wesentlichen als Strahlengruppe in derselben
Vertikalebene verbleiben.
Es soll festgehalten werden, daß es erfindungswesentlich
ist, daß Rauchgas aus den Düsen 4 austritt und sich
schichtartig zwischen den aus den Düsen 6 austretenden
Kohlenstaubstrahlen und den benachbarten Luftstrahlen legt.
Ob die Rauchgasstrahlen 4 die Kohlenstaubstrahlen 6 bzw.
die Luftstrahlen 3, 7 und 8 durch Stege in eng beieinander
liegende Teilstrahlen aufgeteilt werden, ist nicht
erfindungswesentlich.
Wie aus der Fig. 3 ersichtlich ist, werden die
Primärgemischdüsen 6 über Leitung 9 mit dem Primärgemisch
beaufschlagt, das in einer Gebläseschlägermühle 10 ermahlen
wird. Der Gebläseschlägermühle 10 wird über Leitung 11
Rohbraunkohle und über Leitung 12 (Rücksaugschacht) heißes
Rauchgas aus dem Feuerraum 13 zugeführt. Dem Feuerraum 13
sind zwei Heizflächen 14 und 15 oder mehr nachgeschaltet.
Die die Heizflächen verlassenden Rauchgase werden über
einem fallenden Zug 16 einem Luftvorwärmer 18 und danach
einem Elektrofilter 19 unter dem Einfluß eines
Saugzuggebläses 20 zugeführt und danach über einen nicht
dargestellten Kamin abgeleitet. Der Luftvorwärmer 18 wird
mit Frischluft beaufschlagt, die zum Teil den Düsen 3, 7
und 8 zugeführt (Sekundärluft) und zum Teil dem
rückgesaugten Rauchgas 12 beigemischt (Primärluft) wird.
Mit Hilfe eines Gebläses 21 kann gegenüber der
Feuerraumtemperatur abgekühltes Rauchgas (Brennerkaltgas)
an den mit 22 bezeichneten Stellen abgezogen werden und den
Kaltluftdüsen 4 der Brenner 1 zugeleitet werden. Die
Temperatur des rückgeführten Rauchgases hängt von der Lage
der jeweiligen Abzweigstelle 22 ab.
Es ist möglich, daß bei Bedarf ein Teil 23 des abgezweigten
kälteren Rauchgases zur Regelung der Mühlentemperatur dem
abgesaugten Mühlenheißgas beigemischt wird. Auch kann dem
abgesaugten Rauchgas Primärluft 24 zugeführt werden.
Bei der Fig. 3 sind zwei Brenner 1 in Übereinanderanordnung
in der Wand 13a des Feuerraums dargestellt. Üblicherweise
sind mehrere solcher Brennergruppen in Tangentialanordnung
vorgesehen, wobei sie in den Wänden des Feuerraumes derart
angeordnet sind, daß sich die an den Brennern bildenden
Flammen tangential auf den Feuerkreis FK im Inneren des
Feuerraumes 13 ausrichten.
Claims (9)
1. Verfahren zur Verbrennung von Braunkohle über
mindestens einen in der Wand eines Feuerraums mit
Tangentialfeuerung angeordneten Strahlbrenners, bei dem
mindestens ein Strahl eines Gemisches aus
Braunkohlenstaub und mindestens Rauchgas enthaltenden
Primärgas und neben diesem Primärgemischstrahl
mindestens ein Luftstrahl in den Feuerraum eingeblasen
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen diese beiden Strahlen ein Rauchgasstrahl in
den Feuerraum eingeblasen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperatur des Rauchgasstrahles kleiner gehalten
wird als die Feuerraumtemperatur.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
bei dem den Feuerraum rauchgasseitig mindestens eine
Heizfläche, ein Luftvorwärmer, ein Staubabscheider und
ein Saugzuggebläse nachgeschaltet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
in seiner Temperatur abgesenktes Rauchgas für den
Rauchgasstrahl hinter der Heizfläche, dem
Luftvorwärmer, dem Staubabscheider und/oder dem
Saugzuggebläse abgezweigt wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei dem zwei Primärgemischstrahlen mit
Außenluftstrahlen und einem Mittelluftstrahl in den
Feuerraum eingeblasen werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen jedem Luftstrahl und dem benachbarten
Primärgemischstrahl ein Rauchgasstrahl eingeblasen
wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Geschwindigkeit der Rauchgasstrahlen zwischen der
Geschwindigkeit des Primärgemischstrahles und des
benachbarten Luftstrahles liegt.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der oder die Rauchgasstrahlen als Flachstrahlen
ausgebildet sind.
7. Strahlbrenner zur Durchführung des Verfahrens nach
mindestens einem der Ansprüche 1-6 mit mindestens
einer sich zu einem geschlossenen Feuerraum hin
öffnenden Staubdüse (6), mindestens einer neben der
Staubdüse (6) angeordneten Luftdüse (3; 7; 8) und
mindestens einer zwischen Staubdüse und Luftdüse
angeordneten Rauchgasdüse (4), wobei die Düsen vertikal
übereinander angeordnet sind und eine im wesentlichen
gleichgerichtete Strahlrichtung aufweisen.
8. Strahlbrenner nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Rauchgasdüsen als Flachdüsen ausgebildet sind, die
sich quer zum länglichen Brennerspiegel erstrecken.
9. Feuerungsanlage, in deren Feuerraumwänden mehrere
Strahlbrenner nach Anspruch 7 oder 8 angeordnet sind
derart, daß eine Tangentialfeuerung mit fiktivem
Feuerkreis aufgebaut wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Düsen (6/3; 7; 8/4) der Brenner (1) auf ein und
denselben fiktiven Feuerkreis ausgerichtet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944416945 DE4416945C1 (de) | 1994-05-13 | 1994-05-13 | Verfahren zur Verbrennung von Braunkohle mittels eines Strahlbrenners, Strahlbrenner und Tangential-Feuerungsanlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944416945 DE4416945C1 (de) | 1994-05-13 | 1994-05-13 | Verfahren zur Verbrennung von Braunkohle mittels eines Strahlbrenners, Strahlbrenner und Tangential-Feuerungsanlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4416945C1 true DE4416945C1 (de) | 1995-06-08 |
Family
ID=6518090
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944416945 Revoked DE4416945C1 (de) | 1994-05-13 | 1994-05-13 | Verfahren zur Verbrennung von Braunkohle mittels eines Strahlbrenners, Strahlbrenner und Tangential-Feuerungsanlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4416945C1 (de) |
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1994
- 1994-05-13 DE DE19944416945 patent/DE4416945C1/de not_active Revoked
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