DE3004186C2 - - Google Patents
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- F23G5/16—Incineration of waste; Incinerator constructions; Details, accessories or control therefor having supplementary heating including secondary combustion in a separate combustion chamber
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung eines Ab
laßfluids, das eine Stickstoffverbindung enthält, durch Verbren
nung der brennbaren Bestandteile in einem Verbrennungsofen, der
zylindrische koaxial ausgerichtete primäre und sekundäre Ver
brennungskammern enthält, die miteinander über ein Verbindungs
glied in Reihe geschaltet sind, wobei das Verbindungsglied mit
einem Verengungsabschnitt versehen ist und ein Brenner in der
primären Verbrennungskammer angeordnet ist.
In dem Verfahren werden Ablaßfluide wie Abgase oder verbrauchte
Laugenflüssigkeiten behandelt, die Verbindungen enthalten, die
beim Verbrennen in Anwesenheit von Luft Stickstoffoxide (allge
mein NO x ) erzeugen. Wenn nämlich Abfallmaterialien, die Stick
stoffverbindungen enthalten, verbrannt werden, entstehen große
Mengen Stickstoffoxide, die Probleme in bezug auf Umweltver
schmutzung mit sich bringen. Insbesondere, wenn die Stickstoff
verbindungen keine Stickstoff-Wasserstoff-Bindungen besitzen,
wie z. B. Nitro-, Nitroso-, Nitrat-, Cyan-, Isocyanat- oder
Cyanatverbindungen, werden sie leicht in weiten Bereichen der
Temperatur und der Sauerstoffkonzentration zersetzt oder oxy
diert und bilden Stickstoffoxide. Zur Verhinderung von Luft
verschmutzung ist es aber unbedingt notwendig, das Ablassen
von Stickstoffoxiden zu vermeiden.
Bei der Verbrennungsbehandlung von Abfallmaterialien ist die
Verwendung eines kompakten Verbrennungsofens erwünscht, um den
Grundflächenbedarf klein zu halten und um Baukosten zu sparen.
Um völlige Verbrennung der brennbaren Substanzen in einem Ab
fallmaterial zu gewährleisten und um Hochlastverbrennung zu er
möglichen, ist es hierbei jedoch notwendig, daß die Verbrennung
bei einer Temperatur von wenigstens 1200°C durchgeführt wird.
Eine derartige Hochtemperaturverbrennung führt notwendigerweise
zur Erzeugung von Stickstoffoxiden in hohen Mengen.
Ein Verfahren zur Verringerung des Gehaltes von Gasen an Stick
stoffoxiden ist beispielsweise in der DE-OS 25 35 357 beschrie
ben, bei dem ein Ofen mit zwei Verbrennungskammern verwendet
wird, in den die Stickstoffoxide enthaltenden Gase eingeführt
werden. In der ersten Kammer werden die Stickstoffoxide redu
ziert und in der zweiten Kammer werden dann brennbare Reststoffe
verbrannt. Dieses Verfahren ist nicht geeignet, Abfälle zu ver
brennen, bei denen sich die Sticksoffoxide erst während der
Verbrennung bilden.
Aus der DE-OS 21 48 916 ist demgegenüber ein Ofen zur Abfall
verbrennung bekannt. Dieser Ofen weist zwei Verbrennungskammern
auf, und die Veraschung der Abfälle wird in der primären Kam
mer begonnen und in der sekundären Kammer beendet. Mit dem Ziel
der Verkleinerung des Ofens wird die Verbrennung verbessert,
indem eine zyklonische Strömung der Brennmaterialien durch tan
gentiale Einleitung in die Verbrennungskammer erzielt wird. Es
werden jedoch andererseits bei dieser Anlage keine Verfahrens
schritte vorgenommen, um den Anteil an entstehenden Stickstoff
oxiden zu verringern.
In noch einem anderen Verfahren, das aus der DE-OS 25 57 159
bekannt ist, wird bei der Entfernung von Stickstoffoxiden aus
Abgasen Reduktion der Stickstoffoxide mit Ammoniak bei erhöh
ten Temperaturen eingesetzt. Die Steuerung der Verfahrensschritte
ist jedoch auf das Ziel der Wiedergewinnung von Abwärme ausge
richtet, wobei gegebenenfalls auch zusätzlich Wasserdampf in
das System eingespeist wird. Dies trägt nicht zur Verkleinerung
der Dimensionen der Anlage bei.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Verbrennung
von Stickstoffverbindungen enthaltenden Abgasen oder Ablaß
flüssigkeiten in einem Verbrennungsofen zu schaffen, bei dem
eine kompakte Verbrennungsanlage verwendet und die Verbrennung
so gesteuert wird, daß der Anteil an Stickstoffoxiden auf Mini
malwerte herabgesetzt wird.
Diese Aufgabe wird durch Maßnahmen gelöst, wie sie im Anspruch 1
angegeben sind.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den An
sprüchen 2 bis 10 angegeben.
Wenn die stickstoffhaltigen Verbindungen Stickstoff-Wasserstoff-
Bindungen enthalten, erweist sich die Ausführungsform der Er
findung, die in Anspruch 11 angegeben ist, als besonders vor
teilhaft.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird das Ablaßfluid, und
wenn es notwendig ist, ein Hilfsbrennstoff in die primäre Ver
brennungskammer eingeführt, in der die Verbrennung bei einer
Temperatur von wenigstens 1200°C durchgeführt wird. Luft wird
tangential zum inneren Umfang der primären Verbrennungskammer
eingeleitet, um einen Wirbel in der Kammer auszubilden. Das so
gebildete verwirbelte Verbrennungsgas, das große Mengen Stick
stoffoxide enthält, wird dann gezwungen, mit hoher Geschwindig
keit durch die Verbrennungs- oder Drosselstelle zu strömen, in
die ein Fluid, das Stickstoff-Wasserstoff-Bindungen enthält,
wie z. B. Amine und Ammoniak, unter gleichmäßiger Mischung
mit diesem eingespritzt wird. Die entstehende Mischung wird
dann in die sekundäre Verbrennungskammer zur Reduktion der
Stickstoffoxide und zur Verbrennung brennbarer Bestandteile
bei einer Temperatur zwischen 850 und 1150°C eingeführt. Die
Sauerstoffkonzentration wird dabei an dem Ausgang der sekundä
ren Verbrennungskammer so gehalten, daß sie nicht höher als
5 Vol.-% wird. Unter den Verbrennungsbedingungen in der zweiten
Kammer (der sekundären Verbrennungskammer) wird die Erzeugung
von Stickstoffoxiden praktisch verhindert, und es werden die
Stickstoffoxide, die bei der Verbrennung in der ersten Kammer
(der primären Verbrennungskammer) erzeugt und in die zweite
Kammer eingeführt worden sind, durch Reduktion mit den Verbin
dungen, die Stickstoff-Wasserstoff-Bindungen enthalten, in
molekularen Stickstoff und Wasser umgewandelt.
Wenn die Stickstoffverbindungen, die in dem zu behandelnden
Ablaßfluid enthalten sind, solche sind, die Stickstoff-Wasser
stoff-Bindungen besitzen, kann ein Teil des Ablaßfluids als
das Fluid oder als ein Teil des Fluids verwendet werden, das in
die Verengungs- oder Drosselstelle eingeleitet wird. Es kann
aber auch das gesamte derartig beschaffene Ablaßfluid der Ver
engungs- oder Drosselstelle zur Verbrennung in der sekundären
Verbrennungskammer zugeführt werden. In diesem Falle ist es
notwendig, dem Brenner der primären Verbrennungskammer einen
Hilfsbrennstoff zuzuführen, um die Verbrennung des Ablaßfluids
in der zweiten Kammer zu bewirken.
Wenn die Stickstoffverbindungen in dem Ablaßfluid derart be
schaffen sind, daß sie beim Verbrennen bei einer Temperatur von
850 bis 1150°C unter einer Atmosphäre mit einer Restsauerstoff
konzentration von weniger als 5 Vol.-% Stickstoffoxide erzeugen,
sollte das Ablaßfluid in der primären Verbrennungskammer ver
brannt werden.
Das Ablaßfluid und das Fluid, das in die Verengungs- oder
Drosselstelle eingespritzt werden soll, können organische
Materialien enthalten. Wenn der Gehalt an organischen Ma
terialien hoch ist, wird der Verengungsstelle Kühlwasser
zugeführ, um so die Verbrennungstemperatur in der sekundären
Verbrennungskammer innerhalb des Bereiches von 850 bis 1150°C
zu halten. Das Kühlwasser kann auch organische Materialien
enthalten.
Es folgt nun eine Erläuterung der Erfindung durch eine
detaillierte Be
schreibung von bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung,
anhand der Zeichnung.
In der Zeichnung zeigt die einzige Figur eine Aufriß-Quer
schnittsansicht, die schematisch das Verbrennungssystem dar
stellt, das zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendet wird.
Es wird nun auf die Figur Bezug genommen. Das Verbrennungssystem
besitzt eine zylindrische erste oder primäre Verbrennungskammer
1, die mit einer zylindrischen zweiten oder sekundären Ver
brennungskammer 2 über ein Verbindungsglied 3 in Reihe ge
schaltet verbunden ist und mit dieser zweiten Verbrennungskam
mer koaxial und vorzugsweise vertikal ausgerichtet ist. Die pri
märe Verbrennungskammer umfaßt ein erstes Gehäuse 4, und die
sekundäre Verbrennungskammer umfaßt ein Gehäuse 5, und diese
Gehäuse sind jeweils durch und durch mit einem geeigneten hoch
wärmefesten Material ausgekleidet (das nicht dargestellt ist).
Das Verbindungsglied 3 ist ebenfalls mit einer geeigneten hoch
temperaturfesten Auskleidung ausgekleidet und ist so geformt,
daß in ihm eine Verengungs- oder Drosselstelle 6 gebildet wird.
Auf diese Weise bildet das Verbindungsglied 3 einen Luft
trichter (ein Venturirohr), oder eine düsenartige Öffnung und
verbreitert sich sowohl zum oberen als auch zum unteren Ende
hin.
Ein Brenner 7 ist in der primären Verbrennungskammer 1 ange
ordnet, dem ein Ablaßfluid, Luft und, wenn es notwendig ist,
ein Hilfsbrennstoff entsprechend durch die Leitungen 8, 9 und
10 für die Verbrennung in der Kammer 1 zugeführt wird.
Eine Fluideinspritzdüse 11 erstreckt sich durch die Mitte der
Endwandung des ersten Gehäuses 4 und ist so gestaltet, daß sie
bewirkt, daß das von einer Leitung 12 eingeführte Fluid auf
die Mitte der Verengungs- oder Drosselstelle 6 gespritzt wird.
Ein Mantel 13, der aus einem hochtemperaturfesten Material ge
bildet ist, umgibt die Düse 11, um sie gegen das Auftreffen des
Hochtemperaturverbrennungsgases zu schützen. Ein zwischen der
Düse 11 und dem Mantel 13 ausgebildeter Zwischenraum 14 dient als
Durchgangsweg für Luft, die von einer Leitung 15 zum thermi
schen Schutz der Düse eingeführt wird.
Es sind Mittel oder Vorrichtungen, vorzugsweise zwei oder mehr
winkelmäßig gleich verteilte Düsen 16, am Umfang der Verengungs-
oder Drosselstelle 6 vorgesehen, von denen Kühlwasser von einer
Leitung 17 in die Verengungs- oder Drosselstelle 6 zugeführt
wird.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden in näheren Ein
zelheiten in Verbindung mit einer Ausführungsform beschrie
ben, bei der eine Ablaßflüssigkeit, die Verbindungen enthält,
die bei der Verbrennung bei einer Temperatur von nicht mehr
als 1150°C zum Erzeugen von Stickstoffoxiden neigen, unter
Verwendung des oben beschriebenen Verbrennungssystems behan
delt wird.
Die Ablaßflüssigkeit wird durch die Leitung 8 dem Brenner 7
zugeführt, wo sie mit Luft gemischt wird, die von der Leitung
9 zum Einführen in die primäre Verbrennungskammer 1 zugeführt
wird. Die Verbrennung in der primären Verbrennungskammer 1
wird bei einer Temperatur von wenigstens 1200°C, vorzugs
weise zwischen 1250 und 1500°C, durchgeführt. Wenn die Ablaß
flüssigkeit einen niedrigen Wärmewert oder Brennwert besitzt
und nicht die notwendige Verbrennungstemperatur liefern
kann, wird ein flüssiger oder gasförmiger Hilfsbrennstoff wie
z. B. L. P. G. (von englisch: "liquified petroleum gas", ver
flüssigtes Erdgas) oder ein Brennstofföl, z. B. Kerosin oder
Bunker C, durch die Leitung 10 in einer Menge zugeführt, die aus
reichend ist, um die Verbrennung in der primären Verbrennungs
kammer 1 bei einer Temperatur von wenigstens 1200°C durchzu
führen. Wie nachfolgend beschrieben wird, wird der Hilfs
brennstoff auch der primären Verbrennungskammer durch den
Brenner 7 zugeführt, wenn eine gewünschte Verbrennungstempe
ratur in der zweiten Verbrennungskammer 2 nicht erreicht wird.
Um vollständige Verbrennung der brennbaren Materialien in der
Ablaßflüssigkeit sicherzustellen, ist es wichtig, in der primär
en Verbrennungskammer 1 einen Wirbel auszubilden. Um dieses
Ziel zu erreichen, werden die Luft und vorzugsweise auch die
Ablaßflüssigkeit und der Hiflsbrennstoff mit einer Geschwindigkeit
und in einer Richtung eingespritzt, die tangential zu dem inneren
Umfang der primären Verbrennungskammer 1 verläuft.
Durch die Verbrennungsbehandlung der Ablaßflüssigkeit in der
primären Verbrennungskammer 1 wird eine große Menge Stickstoff
oxide erzeugt. Das Stickstoffoxid enthaltende Verbrennungsgas wird ge
zwungen, sich wirbelmäßig (in einer Wirbelform) entlang der
inneren Wand des ersten Gehäuses 4 zu bewegen und die Strö
mungsgeschwindigkeit des Gases wird höher, wenn es in Richtung
auf die Verengungs- oder Drosselstelle 6 strömt.
Ein Fluid, das Verbindungen mit Stickstoff-Wasserstoff-Bindun
den enthält, wie beispielsweise Amine, Ammoniak und Ammonium
salze, wird durch die Düse 11 in die Verengungs- oder Drossel
stelle 6 eingespritzt, so daß das Fluid mit dem stark wirbeln
den Verbrennungsgas hoher Geschwindigkeit gemischt und
in dieses hinein dispergiert wird, um eine homogene Mischung
zu bilden. Danach wird die wirbelnde Mischung an dem diver
gierenden Teil, d. h. an dem Auslaß der Verengungsstelle 6,
schnell versprüht und verteilt, wodurch ein Druckabfall in dem
Mittelteil desselben entsteht. Als Folge davon strömen Gase
in der Nähe der Auslaßöffnung der sekundären Verbrennungskammer
2 zurück in Richtung auf die Verengungsstelle 6, und auf diese
Weise werden daher lokale Schwankungen der Temperatur und
Konzentration von Reaktionsbestandteilen des Verbrennungsgases
verhindert, um dadurch ein im wesentlichen gleichmäßiges Reak
tionssystem in der sekundären Verbrennungskammer 2 einzustellen.
Daher ist die Bildung des Wirbels in der primären Verbrennungs
kammer 1 auch in dieser Hinsicht wichtig. Das Hochtemperaturgas,
das in der primären Verbrennungskammer 1 erzeugt wird, dient
als ein Zündmittel, um die Verbrennung in der sekundären Ver
brennungskammer 2 zu bewirken.
In der sekundären Verbrennungskammer 2 wird das Ausbrennen
der brennbaren Materialien, die in der Mischung enthalten sind,
zusammen mit der Reduktion von Stickstoffoxiden mit den Ver
bindungen mit Stickstoff-Wasserstoff-Bindungen bewirkt. Daher
wird das Fluid, das Verbindungen mit Stickstoff-Wasserstoff-
Bindungen enthält, in die Verengungs- oder Drosselstelle 6
in solch einer Menge zugeführt, daß der Gehalt an Stickstoff
oxiden in dem Verbrennungsabgas, das von der sekundären Ver
brennungskammer 2 abgezogen wird, auf einen vorbestimmten
Wert verringert wird. Die zugeführte Menge an Fluid ist vor
zugsweise so, daß das Molverhältnis der Stickstoff-Wasserstoff
bindungen zu dem Sauerstoff der Stickstoffoxide, die in
der primären Verbrennungskammer 1 erzeugt werden, wenigstens
1,5, vorzugsweise wenigstens 2,0 beträgt.
Das Fluid, das durch die Düse 11 in den Verengungs- oder
Drosselabschnitt 6 eingespritzt werden soll, kann organische
Materialien enthalten. Da organische Materialien wie Kohlen
wasserstoffe als Reduktionsmittel für Stickstoffoxide wirken
können, ist ihre Inkorporation in das Fluid vorzuziehen. Wenn
eine Ablaßflüssigkeit oder ein Abgas, das bzw. die Verbindun
gen mit Stickstoff-Wasserstoff-Bindungen enthält, verfügbar
ist, ist deren Verwendung als das in die Verengungsstelle 6
einzuspritzende Fluid wünschenswert.
Um in der zweiten Verbrennungskammer sowohl die Reduktion von
Stickstoffoxiden hinreichend durchzuführen als auch brennbare
Materialien vollständig zu verbrennen, ist es notwendig, die
Temperatur innerhalb der zweiten Verbrennungskammer im Bereich
zwischen 850 und 1150°C zu halten. Wenn das Fluid, das in die
Verengungsstelle 6 eingespritzt werden soll, einen niedrigen
Brennwert oder Wärmewert besitzt und seine Verbrennung nicht
zu der oben angegebenen Temperatur führen kann, wird ein
Hilfsbrennstoff in die erste Verbrennungskammer (primäre Ver
brennungskammer) eingeführt, um so die notwendige Temperatur
in der zweiten Verbrennungskammer 2 zu erhalten. Wenn anderer
seits das Fluid, das in die Verengungsstelle 6 eingespritzt
werden soll, einen so hohen Wärmewert oder Brennwert besitzt,
oder wenn die Verbrennungstemperatur in der ersten Verbrennungs
kammer 1 so hoch ist, daß die Temperatur innerhalb der zweiten
Verbrennungskammer 1150°C überschreitet, wird Kühlwasser von
den Düsen 16 in die Verengungsstelle 6 eingeführt, um die Tem
peratur innerhalb der zweiten Verbrennungskammer 2 so zu steu
ern, daß sie innerhalb des Bereiches zwischen 850 und 1150°C
liegt.
Der Sauerstoffgehalt in dem Verbrennungssystem in der zweiten
Verbrennungskammer 2 ist ein anderer wichtiger Faktor zur
Minimalisierung des Gehaltes an Stickstoffoxiden in dem Gas,
das von der zweiten Verbrennungskammer 2 abgezogen wird. Es
können gute Ergebnisse erhalten werden, indem der Restsauer
stoffgehalt in dem Abgas von der zweiten Verbrennungskammer 2
nicht größer als 5 Vol.-%, insbesondere nicht größer als 3
Vol.-%, gehalten wird. Da ein zu niedriger Sauerstoffgehalt
dazu neigt, zu einer Erhöhung der Konzentration von Kohlen
monoxid und Wasserstoffgas und zu der Bildung von Ruß in dem
Abgas zu führen, wird es bevorzugt, daß der Restsauerstoff
gehalt nicht niedriger als 0,5 Vol.-% ist. Die Steuerung des
Restsauerstoffgehaltes kann durch Einstellen der zugeführten
Menge Luft, die von den Leitungen 9 und 15 zugeführt wird,
durchgeführt werden.
Wenn die Ablaßflüssigkeit, die behandelt werden soll, Verbin
dungen mit Stickstoff-Wasserstoff-Bindungen enthält und keine
Stickstoffoxide bei Verbrennung unter den Bedingungen, die in
der sekundären Verbrennungskammer 2 herrschen, liefert, kann
ein Teil von ihr der Verbrennungsbehandlung in der primären
Verbrennungskammer 1 unterworfen werden, während der andere
Teil als wenigstens ein Teil des Fluids verwendet wird, das
von der Düse 11 eingeleitet wird. Alternativ dazu kann die
Ablaßflüssigkeit nur in der zweiten Verbrennung behandelt wer
den, indem sie durch die Düse 11 eingeleitet wird, während
ein Hilfsbrennstoff durch die Leitung 10 in einer Menge ein
geführt wird, die ausreichend ist, um die notwendigen Tempe
raturen in der primären und in der sekundären Verbrennungskammer
zu liefern. Die Stickstoffoxide, die durch die Verbrennung des
Hilfsbrennstoffes erzeugt werden, werden durch die Reduktion
mit der Ablaßflüssigkeit in der sekundären Verbrennungskammer
2 in Stickstoffgas umgewandelt. Das Abgas von der sekundären
Verbrennungskammer 2 kann in eine dritte (oder tertiäre) Ver
brennungskammer 18 zur weiteren Verbrennungsbehandlung des
selben eingeführt werden. Das ist insbesondere dann wünschens
wert, wenn das Verbrennungsabgas von der sekundären Verbren
nungskammer 2 Kohlenmonoxid enthält. Die Verbrennung in der
dritten Verbrennungskammer 18 wird bei einer Temperatur durch
geführt, die 1000°C nicht überschreitet. In der speziellen in
der Figur dargestellten Ausführungsform ist die dritte Ver
brennungskammer anschließend an die zweite Verbrennungskammer
2 vorgesehen und besitzt eine Lufteinspritzdüsenvorrichtung
19, die stromabwärts von dem Auslaß der sekundären Verbren
nungskammer 2 angeordnet ist.
Das Verbrennungsabgas von der sekundären Verbrennungskammer
2 oder der dritten Verbrennungskammer 18 kann durch eine
Leitung 21 in einen Löschtank 22 eingeleitet werden, in dem
es mit Löschwasser in Kontakt gebracht wird, um dadurch das
Verbrennungsabgas zu kühlen und darin enthaltene Aschen auf
zusammeln. Das von dem Tank 22 abgegebene mit Dampf beladene
Gas wird an die Luft abgelassen oder in einen Wärmeaustauscher,
einen Nebeltrenner, Kondensator oder dergleichen durch eine
Leitung 23 eingeführt. Alternativ dazu kann das Verbrennungs
abgas von der Kammer 2 oder 18 in einem Wärmeaustauscher wie
beispielsweise ein Abhitzekessel zur Rückgewinnung seiner Wärme
eingeleitet werden. Wenn das Verbrennungsabgas in diesem Falle
geschmolzene Asche enthält, wird es in den Kessel eingeführt,
nachdem es auf eine Temperatur unterhalb der Schmelztemperatur
der Aschen abgekühlt worden ist. Derartige Aschen werden im
allgemeinen erzeugt, wenn das Fluid, das von der Düse 11 ein
geleitet wird, Alkalimetallsalze und andere Metallsalze ent
hält.
Das folgende Beispiel erläutert die vorliegende Erfindung
noch weiter.
Eine Ablaßflüssigkeit, die 70 Gew.-% organische Materialien
enthielt (17 Gew.-% Anilin und 53 Gew.-% andere organische
Verbindungen) und 30 Gew.-% Wasser wurden mit einem Durch
satz von 500 kg/h gemäß dem Verfahren dieser Erfindung behan
delt, wobei das in der Figur dargestellte Verbrennungssystem
verwendet wurde. Der innere Durchmesser der primären Verbren
nungskammer 1 betrug 900, der Verengungs- oder Drosselstelle 6
300 und der sekundären Verbrennungskammer 2 1300 mm. Die Länge
der Kammer 1 war 1300 mm und der Kammer 2 3500 mm. Der Brenn
wert oder Wärmewert der organischen Materialien war
25,12 × 103 kJ/kg.
250 kg/h der Ablaßflüssigkeit und 50 kg/h Kerosin wurden konti
nuierlich durch die Leitungen 8 und 10 dem Brenner 7 zugeführt,
der sich in die primäre Verbrennungskammer 1 tangential zu de
ren innerem Umfang öffnete. Die Ablaßflüssigkeit und das Kerosin
wurden von dem Brenner 7 unter Verwendung von 2700 m3/h Luft (Normbedingungen),
die durch die Leitung 9 dorthin geführt wurde, in die primäre
Verbrennungskammer 1 zur vollständigen Verbrennung bei einer
Temperatur von 1350°C und bei einer Restsauerstoffkonzentration
von etwa 9 Vol.-% eingeführt. Es wurde ein Wirbel in der Kammer
1 ausgebildet. Der Gehalt an Stickstoffoxiden in dem Verbren
nungsgas an dem Auslaßteil der primären Verbrennungskammer 1
betrug 1200 ppm.
Es wurden weitere 250 kg/h Ablaßflüssigkeit kontinuierlich durch
die Leitung 12 der Düse 11 zum Einspritzen gegen die Verengungs
stelle 6 zugeführt. Luft wurde kontinuierlich dem Raum 14 zwi
schen der Düse 11 und dem Mantel 13 in einer Durchströmungs
menge von 450 m3/h (Normbedingungen) zum Wärmeschutz der Düse 11 zugeführt.
Der Verengungsstelle 6 wurden weiterhin von drei Düsen 16
Abwasser, das 6 Gew.-% organischen Materialien enthielt (Brenn
wert 16,75 × 103 kJ/kg), 4 Gew.-% Natriumchlorid
und 90 Gew.-% mit einem Durchsatz von 1200 kg/h zuge
führt.
Auf diese Weise wurde das verwirbelte Verbrennungsgas, das in
der primären Verbrennungskammer 1 erzeugt worden war und Stick
stoffoxide enthielt, heftig mit der Ablaßflüssigkeit und dem
Abwasser während seines Durchganges durch die Verengungsstelle
6 gemischt, und die Mischung wurde in die sekundäre Verbren
nungskammer 2 geleitet und dort bei einer Temperatur von 1000°C,
mit einer Restsauerstoffkonzentration von 2 Vol.-% verbrannt.
Als Ergebnis wurde die Konzentration an Stickstoffoxiden in dem
Gas, das von der sekundären Verbrennungskammer 2 abgezoen
wurde, auf 80 ppm reduziert.
Da gefunden wurde, daß das Verbrennungsabgas von der Kammer 2
eine Spurenmenge Kohlenmonoxid enthielt, wurde das Gas in die
dritte Verbrennungskammer 18 zur weiteren Behandlung eingeführt.
Es wurde Luft durch die Leitung 20 und vier Düsen 19 in die
dritte Verbrennungskammer 18 mit einem Durchsatz von 300 m3/h (Normbedingungen)
eingeführt. Die Verbrennung in der Kammer 18 wurde bei einer
Temperatur von 900°C durchgeführt. Es wurde kein Anstieg der
Stickstoffoxidkonzentration in dem Abgas von der Kammer 18 ge
funden. Das Abgas wurde dann in das Löschgefäß 22 durch das
Rohr 21 eingeleitet, um es abzukühlen und um darin enthaltenes
Natriumchlorid zurückzugewinnen. Beim Kontakt mit der Flüssig
keit in dem Gefäß 22 wurde das Verbrennungsgas auf etwa 90°C
abgekühlt und wurde dann an die Luft abgelassen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Behandlung eines Ablaßfluids, das eine
Stickstoffverbindung enthält, durch Verbrennung der
brennbaren Bestandteile in einem Verbrennungsofen,
der zyindrische koaxial ausgerichtete primäre und
sekundäre Verbrennungskammern enthält, die miteinander
über ein Verbindungsglied in Reihe geschaltet sind,
wobei das Verbindungsglied mit einem Verengungsab
schnitt versehen ist und ein Brenner in der primären
Verbrennungskammer angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ablaßfluid
durch den Brenner der primären Verbrennungskammer zu
geführt wird und die brennbaren Bestandteile bei einer
Temperatur von wenigstens 1200°C verbrannt werden,
daß Luft tangential am inneren Umfang in die primäre
Verbrennungskammer eingeblasen wird, um darin einen
Wirbel zu bilden, daß das Verbrennungsgas aus der pri
mären Verbrennungskammer durch das Verbindungsglied in
die sekundäre Verbrennungskammer geleitet wird, daß
im Bereich des Verengungsabschnittes ein Fluid, das
eine Verbindung mit einer Stickstoff-Wasserstoff-Bin
dung enthält, zum Mischen mit dem Verbrennungsgas
eingeführt wird, daß die der primären und der sekun
dären Verbrennungskammer zugeführten Stoffströme so
eingestellt werden, daß der Restsauerstoffgehalt in
dem entstehenden Verbrennungsabgas, das von der sekun
dären Verbrennungskammer abgezogen wird, 5 Vol.-%
nicht überschreitet, daß diese Mischung in die sekun
däre Verbrennungskammer eingeführt wird, um Stick
stoffoxide und Stickstoff-Wasserstoff-Verbindungen in
dieser Mischung bei einer Temperatur zwischen 850 und
1150°C in molekularen Stickstoff und Wasserdampf umzu
wandeln, und daß das Verbrennungsabgas von der sekundären
Verbrennungskammer abgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der primären Ver
brennungskammer ein Hilfsbrennstoff für die Verbrennung
mit dem Ablaßfluid zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Temperatur
des Verbrennungsgases in der primären Verbrennungs
kammer im Bereich zwischen 1250 und 1500°C liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Verengungs
stelle Kühlwasser zur Steuerung der Temperatur in der
sekundären Verbrennungskammer zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Restsauer
stoffgehalt innerhalb des Bereiches von 0,5 bis
3 Vol.-% gehalten wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stickstoff
verbindung in dem Ablaßfluid eine Verbindung mit
einer Stickstoff-Wasserstoff-Bindung ist und ein
Teil des Ablaßfluids als wenigstens ein Teil des
Fluids verwendet wird, das in die Verengungsstelle
eingeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Luft zusammen
mit dem Ablaßfluid in die primäre Verbrennungskammer
eingeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Luft und
der Hilfsbrennstoff zusammen mit dem Ablaßfluid
in die primäre Verbrennungskammer eingeführt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß weiterhin das
Verbrennungsgas in eine dritte Verbrennungskammer
eingeführt wird, der Luft zur weiteren Verbrennungs
behandlung des Verbrennungsabgases bei einer Tempe
ratur, die nicht höher als 1000°C liegt, zugeführt
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß weiterhin das
Verbrennungsabgas von der dritten Verbrennungs
kammer abgezogen und in eine Löschgefäß eingeführt
wird, um es abzukühlen und um in ihm enthaltene
Aschen durch direkten Kontakt mit einer in dem Gefäß
enthaltenen Löschflüssigkeit aufzusammeln.
11. Verfahren zur Behandlung eines Ablaßfluids, das
eine Verbindung mit einer Stickstoff-Wasserstoff-
Bindung enthält, durch Verbrennung der brennbaren
Bestandteile in einem Verbrennungsofen, der zylin
drische, koaxial angeordnete primäre und sekundäre
Verbrennungskammern enthält, die über ein Verbindungs
glied in Reihe geschaltet sind, wobei das Verbindungs
glied mit einer Verengungsstelle versehen ist und ein
Brenner in der primären Verbrennungskammer angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der primären Verbrennungskammer ein Hilfsbrennstoff
durch den Brenner zur Verbrennung bei einer Temperatur
von wenigstens 1200°C zugeführt wird, daß Luft in die
primäre Verbrennungskammer tangential zu deren innerem
Umfang zugeführt wird, um einen Wirbel darin auszubilden,
daß das Verbrennungsgas aus der primären Verbrennungs
kammer durch das Verbindungsglied in die sekundäre
Verbrennungskammer geleitet wird, daß das Ablaßfluid
zur Mischung mit dem Verbrennungsgas im Bereich der
Verengungsstelle eingeführt wird, daß die der primä
ren und der sekundären Verbrennungskammer zugeführten
Stoffströme so eingestellt werden, daß der Restsauer
stoffgehalt in dem entstehenden Verbrennungsabgas, das
von der sekundären Verbrennungskammer abgezogen wird,
5 Vol.-% nicht überschreitet, daß die Mischung in die
sekundären Verbrennungskammer eingeführt wird, um
brennbare Bestandteile in dieser Mischung bei einer
Temperatur zwischen 850 und 1150°C zu verbrennen, und daß
das Verbrennungsabgas von der sekundären Verbrennungs
kammer abgezogen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Luft in die
primäre Verbrennungskammer zusammen mit dem Hilfs
brennstoff eingeführt wird.
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