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Einrichtung zum Transport und zum
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Wägen von metallurgischen Gefäßen Die Erfindung betrifft eine Einrichtung
zum Transport und zum Wägen von metallurgischen Gefäßen, wie Pfannen, mit einem
das Fahrwerk tragenden Unterwagen und einem auf dem Unterwagen rriittels einel-
DrehzapfenverbinduncJ kippbar gelagerten rahmenförmigen Oberteil mit Lastpl2ttform
und mit einer Gewichts- bzw. Druckmeßeinrichtung und einem zwischen dem Oberteil
und dem Unterwagen vorgesehenen Kippantrieb.
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Eine Transporteinrichtung dieser Art ist aus der US-PS 3,858,672
bekannt. Die Gewichts- bzw. Druckmeßeinrichtung ist bei dieser bekannten Transporteinrichtung
im Fahrwerk unterhalb des Unterwagens angeordnet, so daß die Druckmeßeinrichtung
zusätzlich zum Gefäß inhalt ein hohes Totgewicht messen muß, welches Totgewicht
sich aus dem metallurgischen Gefäß, dem das Gefäß tragenden Oberteil sowie dem Unterwagen
zusammensetzt. Da die Wägegenauigkeit wesentlich vom Verhältnis Totgewicht zu Nutzgewicht
abhängt, läßt bei der bekannten Einrichtung die Wägegenauigkeit infolge des hohen
Totgewichtes zu wünschen übrig.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten Einrichtung ist darin zu sehen,
daß spezielle Wägelastlenkersysteme zur Lagestabilisierung der Druckmeßeinrichtung
erforderlich sind.
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Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten
und stellt sich die Aufgabe, eine Einrichtung der eingangs bezeichneten Art in besonders
einfacher Bauweise mit hoher Wägegenauigkeit zu schaffen. Das Verhältnis Totgewicht
zu Nutzgewicht soll möglichst klein gehalten werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß
die Gewichts- bzw. Druckmeßeinrichtung zwischen dem Unterwagen und dem Oberteil
vorgesehen ist und der Oberteil in Nicht-Kippstellung ausschließlich auf der Druckmeßeinrichtung
aufsitzt, wobei bei Aufsitzen des Oberteiles auf der Druckmeßeinrichtung in der
Drehzapfenverbindung ein Lagerspiel vorgesehen ist, wogegen die Drehzapfenverbindung
in gekippter Stellung des Oberteiles spielfrei ist.
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Eine Transporteinrichtung für metallurgische Gefäße mit einer WägeeinrichtungistweiLen,auscnerA+PS
284 490 bekannt. Bei dieser bekannten Einrichtung ist die Gewichts-bzw. Druckmeßeinrichtung
zwischen einem Unterwagen und einem Oberteil vorgesehen. Wenn eine mit einem solchen
Wagen transportierte Pfanne einer weiteren metallurgischen Behandlung unterzogen
werden soll, z.B. darin enthaltendes Metall abgeschlackt werden soll, so ist eine
eigene Kippvorrichtung, z.B. ein Kran erforderlich, und die Pfanne muß nach Durchführung
der Behandlung zwecks neuerlicher Wägung wieder auf die Wägeeinrichtung aufgesetzt
werden.
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Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung werden diese Nachteile ebenfalls
vermieden, denn mit der erfindungsqemäßen Einrichtung ist es möglich, das metallurgische
Gefäß in Kippstellung zu bringen, ohne Wägeungenauigkeiten, die durch die Kipplagerung
sonst verursacht werden, in Kauf nehmen zu müssen, wobei das Abheben und Wiederaufsetzen
des Gefäßes von und auf die Transport- und Wägeeinrichtung vermieden wird.
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Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Oberteil aufrechte Arme aufweist, die an ihren oberen Enden mittels der
Drehzapfenverbindung an den oberen Enden von am Unterwagen vorgesehenen aufrechten
Lagersäulen gelagert sind.
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Vorteilhaft sind der Unterwagen und der Oberteil im Grundriß U-förmig
ausgebildet, wobei sich der offene Teil der U-Form kippseitig befindet.
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Zweckmäßig ist die Druckmeßeinrichtung in Längsrichtung des Unterwagens
in an sich bekannter Weise horizontal verschiebbar gelagert.
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Die Erfindung ist an einem Ausführungsbeispiel in der Zeichnung näher
erläutert, wobei Fig. 1 eine Seitenansicht der Einrichtung mit aufgesetzter Pfanne
in Fahr- bzw. Wägestellung darstellt; Fig. 2 gibt eine Stirnansicht in Richtung
des Pfeiles II der Fig. 1 wieder. Fig. 3 stellt eine Draufsicht von oben dar. In
Fig. 4 ist der Beginn des Kippvorganges und in Fig. 5 ein weiteres Stadium des Kippvorganges
dargestellt. In Fig. 6 ist eine abgeänderte Ausführungsform der Drehzapfenverbindung
gezeigt.
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Das in Fig. 1 dargestellte Fahrzeug zum Transport der Pfanne 1 besteht
aus dem Unterwagen 2, der die Fahrräder 3 trägt, und dem Oberteil 4, der eine Lastplattform
5 aufweist, auf der die Pfanne steht. Der Unterwagen 2 besitzt zwei aufragende Lagersäulen
6, die am oberen Ende Lagermulden 7 aufweisen. An dem Oberteil 4 sind aufragende
Arme 8 vorgesehen, die Drehzapfen 9 besitzen, welche in den Lagermulden 7 gelagert
sind, wodurch eine Drehzapfenverbindung zwischen Unterwagen und Oberteil gebildet
ist. Wie aus dem Grundriß gemäß Fig. 3 hervorgeht, hat sowohl der Unterwagen als
auch der Oberteil U-förmige Gestalt, wobei die U-Form kipplagerseitig offen ist.
In Seitenansicht ist der Oberteil L-förmig gestaltet, wobei die Lastplattform auf
dem horizontalen Teil und die Drehzapfenverbindung an dem vertikalen Teil des L
ausgebildet sind. Zwischen dem horizontalen rahmenförmigen Teil des Unterwagens
2 und dem horizontalen rahmenförmigen Teil des Oberteiles 4 ist der Kippantriebt
bestehend aus hydraulischen Druckmittelzylindern 10, angeordnet und in Schwenklagern
11-bzw. 12 gelagert. Zwischen der Oberseite des Unterwagens 2 und der Unterseite
des Oberteiles 4 ist die Druckmeßeinrichtung, bestehend aus paarweise angeordneten
Druckmeßdosen 13 und 14, angebracht.
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Mit 15 sind Zentrierstützen am Oberteil 4 bezeichnet. Weitere Stützen
16 sind an den Armen 8 vorgesehen, um die Pfanne während des Kippens zu halten.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, sind in Nicht-Kippstellung, d.h.
in Fahrstellung bzw. Wägestellung, die Druckmeßdosen 13 und 14 belastet, wogegen
zwischen den Drehzapfen 9 und den Lagermulden 7 ein Lagerspiel 17 vorhanden
ist.
In dieser Stellung können also keine Reibungskräfte aus der Drehzapfenverbindung
Wägeungenauigkeiten verursachen.
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Das Kippen der Pfanne 1 zwecks Entfernung der Schlacke 18 vom flüssigen
Metall 19 ist in den Fig. 4 und 5 gezeigt, wobei in Fig. 5 eine Schlackenpfanne
20 zur Aufnahme der Schlacke 18 in Stellung gebracht ist. Der Kippvorgang beginnt
durch Betätigen der Druckmittelzylinder 10, wobei die Druckmeßdosen 13 entlastet
werden und das Spiel 17 im Kipplager verschwindet. Bei Fortsetzung des Kippvorganges
werden auch die Druckmeßdosen 14 vollständig entlastet, während die volle Last von
der Drehzapfenverbindung 7, 9 und vom Druckmittelzylinder 10 aufgenommen wird. Nach
Abziehen der Schlacke wird der Oberteil 4 der Einrichtung zurückgekippt. Vor und
nach dem Kippvorgang werden die Wägungen durchgeführt, die infolge des Lagerspieles
17 große Genauigkeit erreichen lassen.
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In Fig. 6 ist eine abgewandelte Ausführungsform einer Drehzapfenverbindung
dargestellt, wobei der Drehzapfen 9 in einem langlochartig ausgebildeten Lager 21
der Lagersäule 6 gelagert ist.
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Selbstverständlich ist es im Rahmen der Erfindung auch möglich, Drehzapfen
und Lagermulde zu vertauschen, indem beispielsweise der Drehzapfen an der Lagersäule
6 vorgesehen wird und durch einen hakenartigen Fortsatz des Armes 8 gehalten wird.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß
auch die Schwenklager 11 oder 12 mit Spiel gelagert werden, welche in ähnlicher
Weise ausgebildet sein können wie die Drehzapfenverbindung gemäß Fig. 6; dadurch
werden Meßungenauigkeiten, die durch Kolbenreibungskräfte verursacht werden können,
vermieden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, daß mindestens
ein Paar der Druckmeßdosen 13, 14 jr Längsrichtung verschiebbar gelagert ist, beispielsweise
mittels Rollen oder Glaitplatten. Um das Einleiten von Tangentialkräfter bei Beginn
des Kippens zu kompensieren.
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