-
Die Erfindung betrifft eine Schlagbohrmaschine mit pneu-
-
matisch erzeustem Schlag und insbesondere eine derartige Schlagbohrmaschine,
durch die unerwünschte Stöße bei durchgebohrtem Werkstück vermieden werden.
-
Herkömmliche chlagbrmaschinen enthalten einen Hohlzylinder, in welchem
ein Stößel unter hohem, durch einen Vorwärtshub eines Kolbens hinter ihm erzeugten
hohen Druck nach vorwärts gestoßen wird. Der Stößel schlägt mit hoher Aufschlag
kraft auf das hintere Ende eines Stoßaufnahmeteils auf, an dessen vorderem hnde
das Bearbeitungswerkzeug lösbar angebracht ist.
-
Nach dem Aufbringen des Stoßes wird der Stößel wieder nach hinten
geworfen und durch den durch den Rückwärtshub des Kolbens erzeugten Unterdruck zurückgezogen.
Dieser Vorgang wiederholt sich, bis das bearbeitete Werkstück durchgebohrt oder
durchgestoßen ist.
-
Nach dem Durchstoßen oder Durchbohren des Werkstückes ruht keine Arbeitslast
mehr auf dem Stoßaufnahmeteil, so daß es sich unbehindert vorwärts bewegen kann,
während gleichzeitig der Stößel in die Stoßaufnahmestellung zurückkehren kann. Damit
wird der Stößel wieder durch den nächsten Vorwärtshub des Kolbens nach vorne gestoßen
und in unerwünschter Weise wird auch das Stoßaufnahmeteil wieder nach vorne geschlagen.
Da dieser unerwünschte Stoß nicht durch das Werkstück aufgenommen wird, wird ein
Teil der Stoßenergie von dem Bohrer selbst aufgenommen, wodurch dieser beschädigt
werden kann. Das tritt oft auf, wenn der Bohrer nach oben zum Durchbohren einer
Deckentafel gerichtet ist.
-
Eine erfindungsgemEBe Schlagbohrmaschine umfaßt einen hohlen Zylinder
ht' X offenem Ende, der in der Seitenwand eine Luftauslaßöffnung besitzt, einen
Kolben, der sich in der Nähe des Endabschnittes eines Stoßaufnahmeteils hin- und
herbewegt, wobei dieses Stoßaufnahmeteil in dem Zylinder zwischen einer Arbeitsstellung,
in der eine Arbeitslast oder ein Arbeitsdruck wirkt, und einer unwirksamen Stellung,
in der die Arbeitslast oder der Arbeitsdruck
nicht wirkt, in Axialrichtung
hin- und herbewegbar ist.
-
Ein Bohreinsatz ist lösbar an dem vorderen Ende des Stoßaufnahmeteils
angebracht. Ein Stößel ist axial beweglich zwischen dem Kolben und dem Stoßaufnahmeteil
so eingesetzt, daß Stöße auf das Teil ausgeübt werden, wenn das Teil in der Arbeitsstellung
ist. Die Luftauslaßöffnung dient dazu, die Luft zwischen dem Stoßaufnahmeteil und
dem Stößel bei seiner Vorwärtsbewegung abzulassen und wird durch den Stößel geschlossen,
wenn dieser sich unter seinem Eigenimpuls weiter nach vorne bewegt, wenn das Stoßaufnahmeteil
sich in die unwirksame Stellung begeben hat, so daß eine Luftdruckerhöhung zwischen
dem Stößel und dem Stoßaufnahmeteil erfolgt. In der Seitenwand des Zylinders ist
ein Rückschlagventil vorgesehen, um die Luft mit erhöhtem Druck an die Umgebung
abzulüften und so eine geschlossene Kammer zwischen Stößel und Stoßaufnahmeteil
zu schaffen, nachdem die unter Druck stehende Luft an die Umgebung entwichen ist.
Diese geschlossene Kammer neigt dazu, einen Unterdruck zu erzeugen, wenn der Stößel
durch den nächsten Rückwärtshub des Kolbens nach hinten gezogen wird.
-
Auf diese Weise bleibt der Stößel in einer vorderen Stellung, die
genügend weit von der Beeinflussung durch den nächsten Vorwärtshub des Kolbens entfernt
ist, so daß die unerwünschte Stoßübertragung beseitigt ist.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert; in der Zeichnung zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht einer teilweise
aufgeschnittenen erfindungsgemäßen Schlagbohrmaschine, Fig. 2 ein Teil der Schlagbohrmaschine
nach Fig. 1 mit in Arbeitsstellung befindlichem Stoßaufnahmeteil, Fig. 3 eine Darstellung
ähnlich Fig. 2 mit dem Stoßaufnahmeteil in der nicht wirksamen Stellung, und
Fig.
4 einen Schnitt nach Linie 4-4 der Fig. 3.
-
Die Schlagbohzmaschine nach Fig. 1 enthält einen vertikal in einem
Gehäuse 2 angebrachten Elektromotor 1, einen sich in einem Gehäuse 4 norizontal
erstreckenden offenendigen Zylinder 3, einen Handgriffabschnitt 5 mit einem Handbetätigungsschalter
6 für den Elektromotor 1, und ein allgemein mit 7 bezeichnetes Bohrfutter, an dem
ein Bohreinsatz 8 abnehmbar befestigt werden kann. Am hinteren Ende des Zylinders
3 ist ein schräg verzahntes Zahnrad 9 angebracht, das über ein Nadellager 18 drehbar
gelagert ist.
-
Das vordere Ende des Zylinders 3 wird durch ein Kugellager 19 abgestützt.
Das schräg verzahnte Zahnrad 9 steht in Kämmeingriff mit einem Kegelzahnrad 10,
das wiederum durch ein Vorgelegte aus gerade verzahnten Zahnrädern 11, 12 und 13
mit der mit Außenzahnung versehenen Abtriebswelle 14 des Motors 1 zum Antrieb verbunden
ist. Die Zahnräder 12 und 13 sind mit einer Exzenterwelle 15 verkeilt, mit der wirksam
ein Kolben 16 über ein Pleuel 17 verbunden ist. Der Kolben 16 ist im hinteren Endabschnitt
des Zylinders 3 so angeordnet, daß er bei einer Drehung der Exzenterwelle 15 in
dem Zylinder 13 in Axialrichtung hin-und herbewegt wird, während gleichzeitig der
Zylinder 3 über die Zahnräder 9 und 10 gedreht wird.
-
Eine hin- und herbewegbare Hülse 20 erstreckt sich vom vorderen Ende
der Bohrmaschine teilweise teleskopartig in den Zylinder 3 hinein. Ein Deckelteil
21 ist auf das vordere Ende der Hülse 20 aufgeschraubt und ein vorderes Deckelteil
40 ist an dem Deckelteil 21 angebracht. Zwischen dem Deckelteil 21 und dem Zylinder
3 sitzt eine Druckfeder 22, die die Hülse 20 zum Vorderteil der Bohrmaschine hin
drängt. Wenn der Bohreinsatz 8 nach Fig. 1 durch den Benutzer
gegen
ein Werkstück W gedrückt wird, wird die Feder 22 zusammengedrückt und das hintere
Ende der Hülse 20 endet dann an einer Stelle, die vor einer in der Seitenwand des
Zylinders 3 vorgesehenen Belüftungsöffnung 23 liegt. In der Außenwand der Hülse
20 ist eine Nut 25 ausgebildet, in welche eine Kugel 26 eingreift, um die Drehbewegung
des Zylinders 3 auf die Hülse 22 zu übertragen. In der Hülse 22 befindet sich hintereinander
eine vordere Welle 27a und eine hintere Welle 27b.
-
In der vorderen Welle 27a sind Nuten 28 ausgebildet, in welchen jeweils
Kugeln 29 sitzen, um so eine Uberhubverbindung zwischen der vorderen Welle 27a und
der Hülse 20 zu schaffen, so daß sich die Welle 27a in Axialrichtung entsprechend
der Länge der Nuten 28 gegenüber der Hülse 20 bewegen kann bei gleichzeitiger Drehung
mit der Hülse, so daß die Drehbewegung des Zylinders 3 auf den Bohreinsatz 8 übertragen
wird. Die hintere Welle 27b ist mit einem Ringeinschnitt 30 versehen, in welchem
eine Kugel 31 sitzt, um die Axialbewegung der hinteren Welle 27b auf die Hülse 20
zu übertragen. Damit wird die Drehbewegung der Hülse 20 nicht auf die hintere Welle
27b übertragen. Die vordere Welle 27a und die hintere Welle 27b sind so in Axialrichtung
zusammen mit der Hülse 20 bewegbar. Die hintere Welle 27b reicht weiter als die
Hülse 20 nach hinten und nimmt den Aufschlag eines Stößels 32 an, der so vor einem
Kolben 16 sitzt, daß zwischen Stößel und Kolben eine Luftkammer 33 gebildet ist.
-
Erfindungsgemäß ist der Zylinder 3 mit einer Ventilöffnung 24 an einer
Stelle versehen, die vor der Belüftungsöffnung 23 liegt, so daß die Ventilöffnung
24 durch die Hülse 2.0.
-
verschlossen werden kann, wenn diese sich in der in Fig. 1 dargestellten
hinteren Stellung befindet. Ein elastisches Ventilteil 34, das als Ring oder Schlauchabschnitt
ausgeführt ist, umgibt den Zylinder 3 und überdeckt die Ventilöffnung 24, so daß
damit ein Rückschlagventil gebildet ist,
dessen Wirksamkeit später
mit Bezug auf Figuren 2-4 beschrieben wird.
-
Wenn der Bohreinsatz 8 gegen das Werkstück W gedrückt ist, befindet
sich das hintere Ende der Hülse 20 an einer Stelle zwischen der Ventilöffnung 24
und der Belüftungsöffnung 23.
-
Beim Vorwärtshub preßt der Kolben 16 die Luft in der Kammer 23 so
zusammen, daß der Stößel 23 sich nach vorne bewegt und duf die hintere Welle 27
mit einem heftigen Schlag auftritt, welche in der in Fig. 2 gezeigten Stellung ist.
-
Während dieser Bewegung drückt der Stößel die vor ihm befindliche
Luft zusammen und entlüftet sie durch die Entlüftungsöffnung 23 an die Umgebung.
Der Aufschlag auf die hintere Welle 27b wird auf die vordere Welle 27a und von da
auf den tohreinsatz 8 übertragen. Solange das Werkstück W noch nicht durchbohrt
ist, verbleibt die Hülse 20 in der in Fig. 1 und 2 dargestellten Stellung, während
die vordere Welle 27a sich unter den wiederholten Aufschlägen des Stößels 32 in
einem Bereich hin- und herbewegt, der durch die Länge der Nuten 28 begrenztist.
-
Sobald das Werkstück W durchgebohrt ist, bewegt sich die vordere Welle
27a so weit nach vorne, daß sie in Eingriff mit der Hülse 20 gelangt und sie in
die in.Fig. 3 gezeigte Stellung mitnimmt. Andererseits bewegt sich der Stößel 32
unter seinem Eigenimpuls weiter vorwärts. Damit wird die Entlüftngsbohrung 23 durch
die Bewegung des Stößels verschlossen und die vor dem Stößel 32 befindliche Luft
wird so weit zusammengedrückt, bis der über der Bohrung 24 befindliche Teil des
flexiblen Ventilschlauches 34 sich von dem Zylinder 3 abhebt und die unter Druck
stehende Luft durch die Bohrung 24 an die Umgebung entweichen kann.
-
(Fig. 3 und 4).
-
Die beiden Wellen 27a und 27b sowie die Hülse 20 können so angesehen
werden, daß sie als Stoßaufnahmeteil wirken,
welches zwischen einer
Arbeitsstellung, in der der Bohreinsatz ein Werkstück bearbeitet, und einer unwirksamen
Stellung, in der das Werkstück bereits durchgebohrt ist und die Arbeitslast nicht
mehr wirkt, bewegbar ist. In der Arbeitsstellung kann sich die vordere Welle 27a
vor- und zurück bewegen in einem begrenzten Bereich in Bezug auf die Hülse 20, um
die Stoßkraft oder die Auf schlagkraft des Stößels 32 auf den Bohreinsatz 8 zu übertragen,
während die Hülse im wesentlichen stationär bleibt. In der unwirksamen Stellung
steht die vordere Welle 27a in Eingriff mit der Hülse 20, um sich mit dieser und
der hinteren Welle 27b als einer Einheit zusammen vorwärts zu bewegen.
-
Ein darauf folgender Rückwärtshub des Kolbens 16 erzeugt in der Kammer
33 einen Unterdruck, der den Stößel 32 nach hinten bewegen will. Da jedoch die Luft
vor dem Stößel 32 an die Umgebung entwichen ist und die Ventilöffnung 24 wieder
geschlossen ist, entsteht vor dem Stößel 32 eine geschlossene Kammer, so daß der
Druck in dieser Kammer noch unter dem in der Kammer 33 herrschenden Druck abfällt;
damit kann der Stößel sich nicht weiter nach hinten bewegen und verbleibt im wesentlichen
in der in Fig. 3 gezeigten Stellung, in der er genügend weit vom Kolben 16 entfernt
ist, um keinen Einfluß durch die folgenden Hubbewegungen mehr zu erfahren.
-
Damit entsteht eine Schlagbohrmaschine mit einem offenendigen Hohlzylinder,
in den ein Stoßaufnahmeteil so eingesetzt ist, daß eine Axialbewegung zwischen einer
Arbeitsstellung, in der die Arbeitsbelastung auf den Bohreinsatz in der Bohrmaschine
wirkt, und einer unwirksamen Stellung, in der die Arbeitsbelastung nicht mehr wirkt,
möglich ist.
-
Der Bohreinsatz ist am vorderen Ende des Stoßaufnahmeteils lösbar
angebracht. Ein Stößel ist in dem Zylinder so aufgenommen, daß er unter dem Einfluß
eines Druckstoßes, der hinter ihm durch einen Vorwärtshub eines Kolbens im hinteren
Teil
des Zylinders erzeugt wird, auf das Stoßaufnahmeteil aufschlägt. Der Zylinder enthält
eine Entlüftungsöffnung in seiner Seitenwand, so daß zwischen dem Stößel und dem
Stoßaufnahmeteil befindziche Luft an die Umgebung entweichen kann, wenn der Stößel
nach vorne gedrückt wird.
-
Wenn keine Arbeitsbelastung wirkt, bewegt sich der Stößel unter seinem
Eigenimpuls weiter nach vorne und schließt die Entlüftungsöffnung, so daß vor dieser
einen Luftdruckanstieg erfolgt. In der Seitenwand des Zylinders ist ein Rd~kschlagventil
vorgesehen, das ein Entweichen der unter Druck stehenden Luft an die Umgebung ermöglicht
und sich dann wieder schließt, so daß eine geschlossene Kammer entsteht, durch welche
ein Unterdruck erzeugt wird, welcher den Stößel in der vorderen Stellung hält, so
daß dieser genügend großen Abstand vom Kolben beim nächsten Vorwärtshub besitzt.
-
Leerseite