DE3039870C2

DE3039870C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Trennen von Gummi und Metall bei einem Erzeugnis, das Gummi und Metall aneinandergebunden enthält

Info

Publication number: DE3039870C2
Application number: DE3039870A
Authority: DE
Inventors: Pavel Dipl.-Ing. Kranj Munih
Original assignee: Sava Kranj Industrija Gumijevih Usnjenih In Kemicnih Izdelkov Nosolo Kranj Yu
Current assignee: Sava Kranj Industrija Gumijevih Usnjenih In Kemicnih Izdelkov Nosolo Kranj Yu
Priority date: 1979-10-22
Filing date: 1980-10-22
Publication date: 1985-11-14
Also published as: FR2467686B1; US4332700A; NL8005755A; DE3039870A1; GB2061292B; GB2061292A; IT1129193B; YU40239B; JPS6121717B2; IT8068615A0; FR2467686A1; JPS56102983A; YU256579A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Trennen von Gummi und Metall bei einem Erzeugnis, das Gummi und Metall aneinandergebunden enthält, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

Ein derartiges Verfahren ist in der DE-OS 29 00 655 beschrieben.

Das Recycling derartiger Erzeugnisse insbesondere von Allreifen ist aus wirtschaftlichen Gründen, aber auch im Hinblick auf den Umweltschutz äußerst interessant.

Um den Gummi und das Metall von Altreifen möglichst ohne Zerstörung voneinander zu trennen, sind bisher im wesentlichen folgende Verfahren bekanntgeworden:

Bei dem in der DE-OS 29 00 655 beschriebenen Verfahren werden die Drahtbestandteile des Reifens mittels elektrischer Induktion für kurze Zeit auf 200—800⁰C (vorzugsweise 400⁰C) erhitzt. Die Reifen durchlaufen anschließend ein Brecherwerk. Durch die Erwärmung wird der Gummi an der Metalloberfläche in einer sehr dünnen Schicht in eine dampfförmige oder flüssige Phase überführt wodurch sich die Festigkeit der Metall-Gummi-Bindung auf etwa 'Λ des ursprünglichen Wertes verringert Dabei wird jedoch nur ein geringer Prozentsatz (60%) des Gummis zurückgewonnen. Auch ist das Metall in der anderen Fraktion wegen des hohen Gummigehalts für eine Weiterverwendung unbrauchbar. Schließlich sind die Betriebskosten bei diesem Verfahren sehr hoch. Da die mechanische Trennung des Metalls vom erweichten Gummi bei diesem Verfahren ίο Schwierigkeiten bereitet konnte sich dieses Verfahren in der Praxis nicht durchsetzen.

Bei einem anderen, aus der US-PS 22 23 362 bekannten Verfahren wird der Gummi vom Metall dadurch getrennt daß der Verbund im Autoklaven in Wasser getaucht und einer Temperatur zwischen 245—360⁰C ausgesetzt wird. Bei dieser Temperatur wird der Gummi weich und pastös; das Wasser soll eine Carbonisierung des Gummis an der Metalloberfläche verhindern. Mit diesem Verfahren wird ebenfalls nur eine unvollständige Trennung von Gummi und Metall erhalten.

Bei einem anderen bekannten Verfahren wird das Ausgangsmaterial mit flüssigem Stickstoff auf eine so tiefe Temperatur abgekühlt daß der Gummi in einen spröden, glasartigen Zustand übergeht und sich vermahlen läßt Nach dem Vermählen erfolgt dann die Trennung der Komponenten. Da für 1 Kilogramm Gummi etwa 1 Kilogramm flüssiger Stickstoff erforderlich ist ist dieses Verfahren sehr teuer. Außerdem bleibt ein großer Teil des Gummis an dem Metall haften, so daß das Metall für eine Weiterverwendung unbrauchbar ist Der Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, durch das auf wirtschaftliche Art und Weise das Metall und der Gummi eines Erzeugnisses, das Metall und Gummi aneinandergebunden enthält so vollständig voneinander getrennt werden können, daß sie wiederverwendbar sind.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,

daß die Erwärmung bis zum Glühen des Metalls geführt wird und so lange unter Luftausscbluß erfolgt, bis sich

das Metall soweit abgekühlt hat, daß es nicht mehr glüht.

Vorzugsweise erfolgt der Luftabschluß, indem das zerkleinerte Erzeugnis mit einem pulverförmigen, inerten Mittel überschichtet wird. Als pulverförmiges, inertes Mittel kommt jedes Mittel in Frage, das während der Hochfrequenzbehandlung keine Zersetzung erfährt, insbesondere anorganische Stoffe, wie Kalk. Nach dem Abtrennen des Gummis vom Metall können ggf. noch am Metall haftende Gummiteilchen in einer Mühle zunächst mechanisch und dann magnetisch vom Metall abgetrennt werden. Die bei der thermischen Zersetzung des Gummis durch das glühende Metall entstehenden gasförmigen Produkte werden abgetrennt und auf bekannte Weise gereinigt Da der Gummi und die anderen nicht-metallischen Bestandteile (beispielsweise Textilien in dem Altreifen) das Hochfrequenzfeld praktisch nicht absorbieren, ist der Energieaufwand minimal, d. h. er wird im wesentlichen ausschließlich von der Menge des Metalls bestimmt, das die Energie des Hochfrequenzfeldes absorbiert und sich dabei erwärmt.

Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 4 weist nach der Erfindung die im Kennzeichen dieses Anspruchs angeführten Merkmale auf. Nachstehend ist die Erfindung durch ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert, deren einzige Figur schematisch eine Vorrichtung zum Trennen von Gummi und Metall bei einem Erzeugnis,

das Metali und Gummi aneinandergebunden enthält zeigt.

Die Vorrichtung weist eine Zerkleinerungseinrichtung (nicht gezeigt) und ein erstes Förderband 1 auf, an dessen Anfang eine Vorrichtung 2 zur Zufuhr des grob zerkleinerten Ausgangsmaterials, also insbesondere von zerkleinerten Altreifen, angeordnet ist In Bewegungsrichtung des Förderbandes ί folgt der Vorrichtung 2 eine Vorrichtung 3, durch die auf das grob zerkleinerte Ausgangsmaterial auf dem Förderband 1 ein pulverförmiges, inertes Mittel, beispielsweise Kalk, insbesondere durch Aufstreuen aufgetragen wird. Anschließend durchläuft das Förderband 1 eine Induktionsschleife 4, die an einen nicht dargestellten Hochfrequenzgenerator angeschlossen ist. Im Bereich der Schleife 4 erfolgt die induktive Erwärmung der Metallteile des zerkleinerten Erzeugnisses bzw. des Altreifens. Am Ende des Förderbandes 1 ist ein Sieb 5 angeordnet, auf das das Transportband die schon teilweise abgekühlten Bestandteile, d. h. die mit dem inerten pulvrigen Mittel vermischten Metall- und Gummiteile, abgibt Durch das Sieb 5, das mit einem nicht dargestellten Antriebsaggregat in Vibration versetzt wird, werden, neben dem pulverförmigen inerten Mittel, noch kleine Metallteile und Gummizersetzungsprodukte, vor allem Ruß, abgetrennt, die einer magnetischen Trennvorrichtung 6 zugeführt werden, von der nach dem Auftrennen das pulverförmige, inerte Mittel neben weiteren nicht-metallischen Bestandteilen über die Leitung 7 der Vorrichtung 3 zur erneuten Verwendung zugeführt wird.

Die restlichen Metall- und Gummiteile werden über ein zweites Förderband 8 einer magnetischen Trennvo-richtung 9 zugeführt wo von den Gummiteilen diejenigen Metallteile abgetrennt werden, bei denen keine Bindung mehr mit Gummiteilen besteht Von der magnetischen Trennvorrichtung 9 führt ein weiteres Förderband 50 zu einem Desintegrator öder einer Mühle 11. Mit dem Förderband 10 werden alle Gummiteile, also auch diejenigen, die noch mechanisch gebundene, mit der magnetischen Trennvorrichtung 9 nicht abgetrennte Metallteile enthalten, zur Mühle 11 befördert, wo etwaige noch an den Gummi gebundene Metallteile mechanisch gelöst werden. Ein Förderband 12 führt das Material der Mühle 11 dann einer magnetischen Trennvorrichtung 13 zu, wo das in der Mühle 11 vom Gummi gelöste Metall abgetrennt wird.

Die Ausgänge der magnetischen Trennvorrichtungen 6, 9 und 13 sind zweckmäßigerweise miteinander verbunden, so daß sich das gesamte Metall an einer Stelle ansammelt. Weiterhin weist die Vorrichtung Kontroll- und Steuereinrichtungen auf, durch die insbesondere eine automatische Anpassung der Fördergeschwindigkeit des Förderbandes 1 an die Eigenschaften des Ausgangsinatcrials möglich ist, ferner eine Einrichtung zur automatischen Meldung und Löschung eines eventuell auftretenden Brandes.

Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung ist insbesondere bei der Verwertung von solchen Altreifen anwendbar, deren Karkasse Feine Metallfaden bzw. Metallcord enthält, also eo vor allem von Stahlgürtel- und Stahlcord-Altreifen,

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Trennen von Gummi und Metall bei einem Erzeugnis, das Gummi und Metall aneinandergebunden enthält, insbesondere bei Altreifen, bei dem das Erzeugnis zerkleinert, das Metall in dem zerkleinerten Erzeugnis mit einem elektromagnetischen Hochfrequenzfeld erwärmt die auf dem Metal! aufliegende Grenzschicht des Gummis thermisch zersetzt und dann das Metall vom Gummi abgetrennt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung bis zum Glühen des Metalls geführt wird und so lange unter Luftausschluß erfolgt, bis sich das Metall soweit abgekühlt hat, daß es nicht mehr glüht

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftabschluß durch Überschichten des zerkleinerten Erzeugnisses mit einem pulverförmigen, iner*en Mittel erfolgt

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet daß das pulverförmige, inerte Mittel vor dem Abtrennen des gekühlten Metalls und des Gummis voneinander seinerseits abgetrennt und zum Überschichten wiederverwendet wird.

4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 —3, mit einer Zerkleinerungseinrichtung, einem ersten Förderband zum Zuführen des zerkleinerten Erzeugnisses zu einer Induktionsschleife zur Erzeugung eines elektromagnetischen Hochfrequenzfeldes und einem zweiten Förderband, das zu einer magnetischen Trennvorrichtung führt, dadurch gekennzeichnet daß an dem ersten Förderband (1) eine Vorrichtung (3) zur Beschichtung des zerkleinerten Er dugnisses mit einem pulverförmigen, inerten Mittel angeordnet ist und dann die Induktionsschleife (4) folgt durch die das erste Förderband (1) hindurchläuft und daß zwischen dem ersten Förderband (1) und dem zweiten Förderband (8) ein Sieb (5) zur Abtrennung des pulverförmigen, inerten Mittels vom Metall und vom Gummi angeordnet ist.