DE3036716C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Kalander zum Kalandrieren von Elastomerbahnen, insbesondere zum Kalandrieren von geschlitztem Schlauchmaterial, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aufgrund von Produktionsschwierigkeiten hat bisher die Extrusion von Elastfolien oder -schichten nur eine begrenzte kommerzielle Anwendung erfahren und gewöhnlich nur dort, wo die Einhaltung enger Toleranzen nicht erforderlich ist. Auch das Profilwalzen von Elastschichten oder -folien wird nur in beschränktem Umfang verwendet und ist ziemlich kostspielig, weil mehrere Walzen bereitgestellt werden müssen und Walzen mit speziellen Profilen notwendig sind.

Aus der DE-AS 12 85 969 ist eine Vorrichtung zum Regeln der Dicke eines Streifens bekannt, wobei die Dicke von ausgewalztem streifenförmigen Material gemessen und der Spalt zwischen den Walzen während des Kalandrierens nach Bedarf eingestellt wird, um die Dicke des ausgewalzten Materials konstant zu halten. Eine besondere Möglichkeit der Feineinstellung der Walzen ist bei dieser Vorrichtung nicht vorgesehen.

Aus der US-PS 35 55 596 ist es bekannt, den Spalt zwischen den Walzen eines Walzkalanders mit einem Fluidmotor einzustellen und über einen Mikroschalter zu steuern. Auch diese Druckschrift zeigt keine Möglichkeit der Feineinstellung des Spalts zwischen den Walzen eines Walzkalanders.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Walzkalander der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß mit ihm eine elastomere Bahn aus einem extrudierten Schlauchmaterial mit hoher Genauigkeit herstellbar ist.

Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Erfindung gelöst, d. h. dadurch, daß zur Feineinstellung des Walzenspalts an einander benachbarten Wellenabschnitten beider Walzen je eine Platte mittels eines Plattenlagerbocks drehbar gelagert ist, daß diese Platten gegeneinander an einem Drucklagerelement abgestützt und relativ zueinander um eine zu den Wellenachsen parallele Schwenkachse verschwenkbar sind, und daß an den Platten außerhalb der Schwenkachse eine Plattenstellvorrichtung angreift.

Mit einem derartigen Kalander ist es möglich, Folien ohne Oberflächenunregelmäßigkeiten herzustellen, wie sie sonst normalerweise bei der Extrusion von Elastfolienmaterial auftreten. Dabei kann die Dicke der Folie ohne Unterbrechung der Produktion korrigiert werden.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

So ist in vorteilhafter Weise vorgesehen, daß die Platten durch Scharnierelemente miteinander verbunden sind, deren Schwenkachse mit der Schwenkachse der Platten zusammenfällt, und daß das Drucklagerelement von einem Rundstab gebildet ist, der in je eine halbzylindrische Aussparung der beiden Platten eingreift.

Mit dieser Anordnung können die vorbelasteten Walzen des Kalanders mit einer konstanten Kraft gehalten werden, wobei der Walzenspalt während des Kalandrierens verstellt werden kann.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Kalanders;

Fig. 2 eine Vorderansicht des Kalanders gemäß Fig. 1;

Fig. 3 eine vergrößerte Teilansicht längs der Linie 3-3 in Fig. 1; und

Fig. 4 eine schematische Skizze, die die Geometrie der Einrichtung zur genauen Einstellung des Walzenspalts veranschaulicht.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist ein Extruder 40 mit einer Förderschnecke, die sich in einem Zylinder 41 dreht, vorgesehen, um durch einen Kopf 43 des Extruders einen Elastschlauch E auszustoßen. Wenn der Elastschlauch E aus dem Kopf 43 austritt, wird er von einem Messer aufgeschlitzt und dann zu einer flachen Form geöffnet und in den Spalt zwischen Walzen 16 und 18 eines Kalanders 10 eingeführt. Um zu verhindern, daß das nicht aufliegende Material durchhängt, und um die notwendige Beschaffenheit für den Übergang aus der Schlauchform in die Flachform zu erhalten, muß der Extruderkopf 43 verhältnismäßig nahe an den Walzen 16 und 18 angebracht sein und der Spalt zwischen den Walzen muß sich oberhalb der Mittelachse und vorzugsweise am Oberende des austretenden Extruders befinden.

Die Walze 16, die ortsfest angebracht ist, ist mit den Wellenabschnitten 17 in Lagerstützen 12 gelagert, die am Oberende des Walzengerüsts 11 des Kalanders 10 angebracht sind. Die Walze 18 ist mit der Walze 16 vertikal gefluchtet und mit den Wellenabschnitten 19 in Lagerstützen 15 gelagert, die an Gleitstücken 14 befestigt sind, welche an dem Walzengerüst 11 vertikal bewegbar sind. Stellantriebsmittel 13 in Form von Gleichdruck-Fluidmotoren dienen zum Bewegen der Gleitstücke 14 und der Walze 18 zu und von der Walze 16.

Ein Plattenlagerbock 21a ist wie die Lagerstützen 12 und 15 an jedem Wellenabschnitt 17 angebracht und ein ähnlicher Lagerbock 22a ist an jedem Wellenabschnitt 19 vorgesehen. Zwischen den Lagerböcken 21a und 22a ist auf jeder Seite der Walzen 16 und 18 eine Verstelleinrichtung 23 für den Druck und den Walzenspalt angeordnet, die jeweils eine obere und eine untere Platte 24 und 25 umfaßt, die an die Lagerböcke 21a bzw. 22a angeschlossen ist, sowie ein zwischen diesen Platten 24 und 25 in Quereinsenkungen der Platten liegendes Drucklagerelement 26.

Die Platten 24 und 25 sind am einen Ende mit einer Platteneinstellvorrichtung 30 versehen und sind, wie am besten aus Fig. 3 ersichtlich, mit Scharnierelementen 27, 28, 29, die aus zwei übereinandergreifenden Platten 27 und 28 bestehen, die an den jeweiligen Platten 24 und 25 befestigt und miteinander und mit dem Drucklagerelement 26 durch einen Schraubbolzen 29 verbunden sind, der die jeweilige Schwenkachse Z (siehe Fig. 4) bildet. Die Platteneinstellvorrichtung 30 (siehe Fig. 1) ist schematisch als ein Schraubelement dargestellt, das von Hand verstellt werden kann oder motorisch angetrieben sein kann (nicht gezeigt). Eine der Walzen 16 oder 18 ist mit einem Antrieb oder Motor M versehen, der in Fig. 2 die Walze 18 antreibend angedeutet ist.

Zur Betriebsbereitschaft haben die Motoren 13 die Walze 18 angehoben, bis die Verstelleinrichtungen 23 fest zwischen den Lagerböcken 21a und 22a eingeklemmt sind und die Spaltöffnung zwischen den Walzen 16 und 18 begrenzen. Die Kraft der Gleichdruckmotoren 13 beaufschlagt die Lagerstützen 12 und 15, die Lagerböcke 21a und 22a und das Drucklagerelement 26. Die Lagerböcke 22a und die Platten 25 sind vorzugsweise miteinander verbunden, während die Lagerböcke 21a und die Platten 24 mit Bolzen versehen sind, so daß sie voneinander trennbar sind, um Beilegscheiben zwischenzufügen, wenn weite Walzenspalte eingestellt werden sollen.

Zur genauen Justierung verhältnismäßig schmaler Walzenspalte werden die Platten 24 und 25 am Drucklagerelement 26 relativ zueinander verschwenkt. Die Verstelleinrichtung 23 für den Druck und den Spalt und die Lagerböcke 21a und 22a sind in Fig. 4 schematisch in ihrer Stellung für den maximalen und den minimalen Walzenspalt gezeigt. In der Stellung der maximalen Spaltöffnung auf der linken Seite der Figur erstreckt sich eine vertikale Achse durch die Achse X der Walze 16, die Achse Y der Walze 18 und die Achse Z des Drucklagerelements 26. Beim Fehlen von Beilegscheiben sind die Abstände X-Z und Y-Z gleich R und der Abstand X-Y ist gleich D₁. In der Stellung des kleinsten Walzenspalts auf der rechten Seite der Fig. 4 bleibt die Achse X stationär, während die Achse Z auf dem Radius R um die Achse X geschwenkt wird, wodurch die Achse Y aufgrund der Gleitstücke 14 nach oben verschoben wird, so daß der Abstand X-Y nun gleich D₂ ist; der mit Hilfe der Einrichtung 23 verfügbare gesamte Walzenverstellbereich ist gleich D₁ minus D₂. Durch Einstellung des Kalanders 10 mit der Einrichtung 23 in eine Stellung zwischen den in Fig. 4 gezeigten Stellungen des kleinsten und größten Spalts bietet die Einrichtung 23 Justiermöglichkeiten im Sinne einer Vergrößerung und Verkleinerung des Walzenspalts. Aufgrund der Schwenkbewegung der Platten 24 und 25 um die Achsen X, Y und Z kann die Einrichtung 23 justiert werden, während der Kalander 10 von den Motoren 13 beaufschlagt ist und in Betrieb ist.

Beim normalen Kalandern von Elastomerfolien wird das Material durch aufeinanderfolgende Walzensätze geleitet, die allmählich die Dicke reduzieren und die Breite des Materials ausdehnen, bis es schließlich in den vorgegebenen Maßen liegt. Die verstellbaren Walzen einer solchen Anlage werden gewöhnlich mit Hilfe von Motoren des Schraubenwindentyps verstellt, die keine Gleichdruckeinrichtungen sind; sie neigen dazu, sich unter Belastung festzufressen, und sind deshalb nicht in der Lage, während des Betriebs kleine Verstellungen des Spalts durchzuführen. Außerdem sind bisher keine Walzkalander dafür ausgerüstet, vor dem Betrieb der Anlage den Walzendruck zu erhöhen.

Der Kalander 10 kann vorzugsweise, wenn auch nicht dargestellt, mit irgendeiner geeigneten Randfühleinrichtung, wie sie in der Technik bekannt ist, versehen sein, die an eine Geschwindigkeitssteuerung für den Motor M angeschlossen ist. Wenn die Randfühleinrichtung feststellt, daß die Breite der Folie zu groß wird, schickt sie ein Signal an den Motor M, um die Drehzahl der Walze 18 zu erhöhen, so daß eine Zugwirkung zwischen dem Extruder 40 und dem Kalander 10 erzeugt wird. Wenn die Breite der Folie kleiner wird als angestrebt, liefert die Fühleinrichtung selbstverständlich Signale an den Motor M, um die Drehzahl der Walze 18 herabzusetzen.

Claims (3)

1. Kalander zum Kalandrieren von Elastomerbahnen, insbesondere zum Kalandrieren von geschlitztem Schlauchmaterial, welches dem Kalander (10) aus einem ihm vorgeschalteten Schlauchextruder (40) mit Schlitzvorrichtung zugeführt wird; dieser Kalander (10) ist ausgeführt mit einem Walzengerüst (11), an dem eine erste Walze (16) mit ihren überstehenden Wellenabschnitten (17) in zugehörigen, ortsfesten Lagern (21) drehbar gelagert ist, und eine zweite Walze (18) mit ihren überstehenden Wellenabschnitten (19) in zugehörigen, verstellbaren Lagern (22) drehbar gelagert und durch an ihren Lagern (22) angreifende, fluidbeaufschlagte Stellantriebsmittel (13) zu der ersten Walze (16) hin verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Feineinstellung des Walzenspalts an einander benachbarten Wellenabschnitten (17, 19) beider Walzen (16, 18) je eine Platte (24, 25) mittels eines Plattenlagerbocks (21a, 22a) drehbar gelagert ist, daß diese Platten (24, 25) gegeneinander an einem Drucklagerelement (26) abgestützt und relativ zueinander um eine zu den Wellenachsen parallele Schwenkachse (Z) verschwenkbar sind, und daß an den Platten (24, 25) außerhalb der Schwenkachse (Z) eine Plattenstellvorrichtung (30) angreift.

2. Kalander nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (24, 25) durch Scharnierelemente (27, 28, 29) miteinander verbunden sind, deren Schwenkachse mit der Schwenkachse (Z) der Platten zusammenfällt.

3. Kalander nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Drucklagerelement von einem Rundstab (26) gebildet ist, der in je eine halbzylindrische Aussparung der beiden Platten (24, 25) eingreift.