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Vorrichtung zum Belasten und Trennen der Walzen eines der Bearbeitung
von Bahnen, insbesondere Papierbahnen, dienenden Walzensatzes.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Belasten und Trennen der-Walzen
eines der Bearbeitung von Bahnen, insbesondere Papierbahnen, dienendçn Walzensatzes,
dessen Walzen in einem Ständer parallelachsig übereinander liegen und in gegeneinander
verschiebbaren Lagerwangen gelagert sind, wobei wenigstens den Lagerwangen der zwischen
der obersten und der untersten Walze liegenden Walzen je ein an einem Hängewerk
sitzender und die Verschiebung der Walze nach unten begrenzender Anschlag zugeordnet
und mindestens ein an der untersten Walze angreifendes, einseitig im Sinne der Hubbewegung
seines Kolbens beaufschlagbares erstes Zylinder-Kolben-Aggregat, dessen Hubkra£t
mindestens gleich der Größe der Lagerbelastung der untersten Walze ist, sowie ein
die Verschiebung der untersten Walze nur nach oben über die Betriebsstellung hinaus
verhindernder Anschlag und mindestens ein als Belastungsvorrichtung dienendes vmd
an der obersten Walze angreifendes zweites Zylinder-Kolben-Aggregat vorgesehen ist.
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Walzensätze dieser wart finden vor allem in Glättwerken und Papierkalandern
Anwendung. Bei Glättwerken sind alle Walzen des Walzensatzes als harte Walzen ausgebildet,
wohingegen bei Kalandern harte und elastische Walzen im Wechsel auEeinander folgen.
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Sowohl bei Kalander als auch bei Glättwerken wird einerseits gefordert,
die Preßkraft, welche in den Walzenspalten auf die Bahn ausgeübt wird, über das
durch das Gewicht der Walzen bedingte Maß hinaus steigern und genau einstellen sowie
stufenlos verändern zu können, und andererseits gefordert, nach einem Abriß der
durchlau£enden Bahn die Walzen schnell voneinader trennen zu können, damit sie nicht
beschädigt werden. Diese Forderungen lassen sich zwar mit einer
bekannten
Vorrichtunguder eingangs genannten Art erfüllen, da zum raschen Trennen der Walzen
nur das Druckmittel aus den an der untersten Walze angreifenden Aggregaten abgelassen
zu werden braucht. Außerdem kann die Walzenbelastung mittels der an der obersten
Walze angreifenden Aggregate dank des ein Verschieben der untersten Walze nach oben
über die Betriebsstellung hinaus verhindernden Anschlages feinfühlig eingestellt
werden. Die an der obersten Walze angreifenden Aggregate müssen jedoch als doppelseitig
beaufschlagbare Aggregate ausgebildet sein, da mit ihrer Hilfe für einen Walzenwechsel
die Walzen gentgend weit voneinander getrennt werden müssen, was die Xonstruktion
verteuert. Ferner muß für eine Bewegung der Walzen nach oben mit Hilfe der an der
obersten Walze angreifenden Aggregate das Hängewerk, das bei kleineren Walzensätzen
je eine, bei größeren je zwei durchgehende oder geteilte Hängespindeln aufweist,
relativ groß dimensioniert sein, was die Kosten ebenfalls erhöht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrundeo eine Vorrichtung zum Belasten
und Trennen der Walzen eines Walzensatzes zu schaffen, die nicht nur eine genaue
und feinfühlige Einstel lung der zusätzlichen Belastung der Walzen sowie ein rasches
Trennen gestattet, sondern dies mit einem Minimum an konstruktivem Aufwand erreicht.
Ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs genannten Art ist diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß das zweite Zylinder-Kolben-Aggregat as einseitiq beaufschlagbares
Aggregat ausgebildet ist, daß der mindestens obersten Walze/ein sie beim Trennen
stützender, höhenverstellbarer Anschlag zugeordnet ist, daß der Kolben des ersten
Zylinder-Kolben-Aggrega-ts einen Hub hat, der mindestens gleich der Summe aller
zum Trennen der Walzen erforderlichen Spalte und der zum Aus- oder Einbau einer
Walze erforderlichen Spalte
ist, und daß ein beim Trennen der Walzen
das Absenken des Kolbens des ersten Zylinder-Kolben-Aggregats beim Erreichen der
für die Bildung je eines für die Vermeidung einer Walzenbeschädigung nach einem
Bahnriß ausreichenden Spaltes zwischen allen Walzen beendender Schalter vorgesehen
ist.
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Durch eine solche Größe des Hubes des an der untersten Walze angreifenden
Aggregates ist es möglich, die Walzen für einen Walzenwechsel so weit abzusenken,
daß zwischen der auszuwechselnden Walze und den beiden benachbarten Walzen ein ausreichend
großer Zwischenraum vorhanden ist. Dennoch werden infolge des Schalters beim Trennen
der Walzen nach einem Bahnriß die Walzen, insbesondere auch die unterste Walze,
nur in dem für das Vermeiden einer Walzenbeschädigung erforderlichen Maße abgesenkt.
Das Absenken und Heben der Walzen vor bzw. nach einem Walzenwechsel mittels des
an der untersten Walze angreifenden Aggregats ermöglicht ferner.eine wesentlich
schwächere Dimensionierung des Hängewerkes, so daß auch bei sehr großen Kalandern
auf jeder Seite nur eine Hängespindel benötigt wird.
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Die Hänge spindeln des Hängewerkes können an ihrem oberen Ende mit
den Lagerwangen der obersten Walze nach unten zugbelastbar verbunden sein. In diesem
Falle muß der Anschlag für die oberste Walze, der zweckmäßigerweise auf beiden Seiten
des Ständers gleich ausgebildet ist, an dem die Lagerwangen tragenden Ständer befestigt.
Der besondere Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, daß sie nur relativ
geringe konstruktive Änderungen der bisher üblichen Konstruktionen erforderlich
macht.
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Man kairn aber auch das obere Ende der beiden durchgehend oder
geteilt
ausgebildeten Hänge spindeln nach unten zugbelastbar an dem die Lagerwangen tragenden
Ständer befestigen und den Anschlag durch einen von der Hängespindel~~ getragenen,
verstellbaren Anschlag bilden. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß auch die
Einstellung der der obersten Walze zugeordneten Anschläge äußerst einfach ist. Dies
ist insofern von Bedeutung, als eine erneute Einstellung der Anschläge nach dem
Auswechseln einer Walze gegen eine solche mit anderem Durchmesser wegen der stets
gleichbleibenden Betriebsstellung der untersten Walze notwendig ist.
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Bei allen Ausführungsformen ist es vorteilhaft, jede der Spindeln
im Bereich ihres oberen Endes drehbar zu lagern, sie mit einer sie zu drehen vermögenden
AntriebsvorrichBuPng ein jedem der auf den Hängespindeln sitzenden, als Muttern
ausgebildeten -Anschläge eine selektiv steuerbare, in ihrer Sperrstellung ein Mitdrehen
der Mutter mit der Spindel verhindernde Sperrvorrichtung zuzuordnen. Es können dann
alle diejenigen Anschläge welche eine Verschiebung der Walzen nach unten begrenzen,
während des Betriebs durch Drehen der Spindel und ein gegebenenfalls erforderliches
Betätigen der zugeordneten Sperrvorrichtung in diejenige Position gebracht werden,
die am Ende des Trennvorgangs die gewünschte Walzenspaltgröße ergibt. Insbesondere
bei einer Ausführungsform, bei der die Layerung für die Hängespindeln am Ständer
vorgesehen ist und die Hängespindeln auch je einen Anschlag für die Lagerwangen
der obersten Walze tragen, ist eine solche Möglichkeit der Einstellung der Anschläge
von besonderem Vorteil, da die Anschläge für die oberste Walze sehr genau eingestellt
und unter Umständen während des Betriebs nachgestellt werden müssen.
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Sieht man die Lagerung für die Hängespindeln am Ständer vor, dann
kann man auf jeder Lagerungsseite jeder Walze mit Ausnahme
der
untersten Walze einen zweiten Anschlag zuordnen, der sich auf dem zugeordndten,
auf derisängespindel sitzenden ersten Anschlag abstützt und unterhalb der zugeordneten
Lagerwange in deren Verschiebebahn ragt. Zweckmäßigerweise führt man dabei die zweiten
Anschläge jeder Lagerungsseite in einer gemeinsamen, zur Hängespindel parallelen
und am Ständer vorgesehenen Führung. Der Vorteil derartiger zweiter Anschläge liegt
nicht nur darin, daß an den Lagerwangen auf relativ lange Vorsprünge od. dgl. als
Gegenanschläge für die auf den Spindeln sitzenden ersten Anschläge verzichtet werden
kann. Es ist hierdurch auch möglich, die Beanspruchung der Führungen für die Lagerwangen
herabzusetzen. Außerdem können die zweiten Anschläge als Träger für Lagerentlastungseinrichtungen
dienen, welche vorteilhafterweise für diejenigen Walzen vorgesehen werden, an deren
Lagergehäuse zusätzliche Einrichtungen wie Leitwalzen, Fingerschutzwickel, Breitstreckwalzen,
Dampfstrahlfeuchter oder Schaber befestigt sind. Diese zusätzlichen Einrichtungen
können ein so hohes Gewicht besitzen, daß sich eine beträchtliche Abweichung von
der gewünschten Walzenbelastung ergibt und eine merkliche Biegebeanspruchung der
Lagerzapfen der sich auf einer darunterliegenden Walze abstützenden Walzen auftritt,
was dazu führt, daß der Liniendruck im Bereich der äußeren Randzonen der Walzen
erhöht wird.
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Diese Liniendruckerhöhung tritt auch dann auf, wenn bombagelose und
mit hydraulischer Innenbelastung versehene Ober-oder Unterwalzen verwendet werden.
In besonders starkem Maße tritt die Liniendruckerhöhung dann auf, wenn die Durchmesser
der Walzen im Verhältnis zu ihrer Länge klein sind und die Anzahl der Mittelwalzen
groß ist, wie dies beispielsweise bei Pergaminkalandern der Fall ist.
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Vorteilhafterweise werden Lagerentlastungseinrichtungen vorgesehen,
welche einen schwenkbaren Hebel aufweisen, der mit einer ihn zu schwenken vermögenden
Antriebseinrichtung gekuppelt ist und dessen freies Ende an eine nach untenweisende
Anschlagfläche des zugeordneten Lagergehäuses anlegbar ist, wobei diese Anschlagfläche
zweckmäßigerweise in einem Flächenbereich des Lagergehäuses vorgesehen ist, der
nur in einer höchstens wenig unterhalb der Betriebsstellung liegenden Position des
Lagergehäuses im Schwenkbereich des freien Endes des Hebels liegt. Bei einer solchen
Anordnung der Anschlagfläche ergibt sich in Verbindung mit einem schwenkbaren Hebel
der Vorteil, daß die Lagerentlastungseinrichtung in der Betriebsstellung derjenigen
Walze, der sie zugeordnet ist, voll wirksam ist, d.h. deren Lagergehäuse nach oben
drückt, daß sie aber schon dann, wenn die Walze sich geringfügig unterhalb ihrer
Betriebs stellung befindet, unwirksam ist, weil dann die Anschlagfläche nicht mehr
im Schwenkbereich des freien Endes des Hebels liegt.
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Die Bewegung der Walze nach unten während des Trennvorgangs wird also
durch die Lagerentlastungseinrichtung schon nach einer geringfügigen Verschiebung
der Walzen nach unten nicht mehr behindert.
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Eine derartige Lagerentlastungseinrichtung setzt natürlich eine genaue
Einstellung des den Hebel tragenden zweiten Anschlages bezüglich der Anschlagfläche
des zugeordneten Lagergehäuses voraus. Eine solche Einstellung bereitet aber zumindest
dann keine Schwierigkeit, wenn für die auf den Hängespindeln sitzenden Muttern die
oben erwähnte fernsteuerbare oder selbsttätige Einstellmöglichkeit besteht.
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Da von der Lage der ersten und zweiten Anschläge der Walzenspalt abhängt,
der nach dem Trennen der Walzen vorhanden ist, ist es zweckmäßig, die Bauelemente
der Lagerentlastungseinrichtung auf einer Grundplatte anzuordnen, die verschiebbar
und in wählbarer Lage feststellbar mit dem zweiten Anschlag verbunden1 ist. Hierdurch
kann in einfacher Weise die Lage des Hebels bezüglich der Anschlagflache am Lagergehäuse
unabhängig
von der Stellung der Anschläge eingestellt werden.
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Um bei einem Bahnriß die unterste Walze nur so weit abzusenken, daß
alle Walzen vor einer Beschädigung gesichert sind, bildet man vorteilhafterweise
den Schalter als einen den Abstand der untersten Walze von der unmittelbar über
dieser angeordneten Walze abtastenden und bei Erreichen der gewünschten Spaltgröße
das Absenken des Kolbens beendenden Endschalter aus.
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Nur bei einem Walzenwechsel wird dann der Kolben und damit die unterste
Walze vollständig abgesenkt.
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Im folgenden ist die Erfindung anhand zweier auf der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele im einzelnen erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematisch
dargestellte Seitenansicht eines Kalanders mit einer ersten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung; Fig. 2 einen vergrößert dargestellten Ausschnitt
aus Fig. 1; Fig. 3 eine schematisch dargestellte Seitenansicht eines Kalanders mit
einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung; Fig. 4 einen vergrößert
dargestellten Ausschnitt aus Fig. 3.
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In einem Ständer 1 eines Kalanders sind gleichachsig übereinander
mehrere Walzen angeordnet, von denen die unterste mit 2', die oberste mit 2" und
die dazwischenliegenden mit 2 bezeichnet sind. Alle diese Walzen sind an beiden
Enden in je einer Lagerwange 3' bzw, 3" bzw. 3 gelagert, welche
im
Ständer l.in einer nicht dargestellten Führung auf jeder Lagerungsseite vertikal
verschiebbar geführt sind.
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Die beiden Lagerwangen 3' der untersten Walze 2' stützen sich je auf
einem als Ganzes mit 4 bezeichneten Zylinder-Kolben-Aggregate ab. Die Längsachse
des Zylinders 5 des Aggregates 4 schneidet die Längsachse jeder der Walzen.
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Der im Zylinder 5 geführte Kolben 6 trägt eine Kolbenstange 7, auf
der sich die Lagerwange 3' abstützt. Die oberste Stellung des Kolbens 6, welche
der Betriebsstellung der untersten Walze 2' entspricht, ist durch einen Anschlag
8 fixiert, der im Ausführungsbeispiel als eine den Zylinder 5 auf seiner offenen,
der Lagerwange 3' zugekehrten Seite abdeckende und fest mit dem Zylinder 5 verbundene
Platte ausgebildet ist, welche eine Durchgangsöffnung für die Kolbenstange 7 besitzt.
Der Hub des Kolbens 6 ist größer als die Summe aller Walzenspalte.bei getrennten
Walzen, und zwar um das für die Bildung der beim Austausch von Walzen erforderlichen
Walzenabstände erforderlichen Maß.
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ber jeder der beiden Lagerwangen 3" der obersten Walze 2" ist ein
am Ständer 1 befestigtes Zylinderkolbenaggregat 10 angeordnet. Die Längsachse des
Zylinders fluchtet mitderjenigen des Zylinders 5. Der nur einseitig im Sinne einer
Verschiebung nach unten beaufschlagbare Kolben 11 des Aggregates 10 trägt eine Kolbenstange
12, welche mit der darunterliegenden Lagerwange 3" verbunden ist. Die beiden Aggregate
10 bilden die Belastungsvorrichtung, mittels deren eine zusätzliche Belastung auf
die Walzen auf gebracht werden kann. Der Hub der Aggregate 10 ist so groß gewählt,
daß unterschiedliche Positionen der obersten Walze 2", die sich bei unterschiedlichen
Walzendurchmessern der elastischen Walzen wegen des Anschlages 8 ergeben, ausgeglichen
werden können.
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Um die Walzen 2, 22 und 2" in Anlage an die benachbarten Walzen zu
bringen, wird in der Zylinderkammer des Aggregats 4 ein Druck erzeugt, der den Kolben
6 in Anlage an den Anschlag 8 bringt und dieserStellung während des Betriebs des
Kalanders hält. Die gegebenefalls erforderliche zusätzliche Belastung wird ausschließlich
mittels der Aggregate 10 erzeugt, die von oben her mit einer genau einstellbaren
Kraft auf die Lagerwangen 3" drücken.
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Die beiden Anschläge 20 werden so eingestellt, daß sie während des
Betriebs des Kalanders noch unbelastet sind, andererseits aber zumindest keine nennenswerte
Verschiebung der Lagerwangen 3" nach unten zulassen. FUr die Einstellung der den
Lagerwangen 3 als Anschläge dienenden Muttern 19 ist jeder dieser Muttern eine als
Ganzes mit 21 bezeichnete Sperrvorrichtung zugeordnet, die eine an die Mutter anpreßbare
Bremsbacke 22 und ein hydraulisches oder pneumatisches Zylinderkolbenaggregat 237
mit einer Rückstellfeder 24 aufweist. Wenn der Kolben eines der Aggregate 23 unter
der Wirkung des-Druckmittels steht,.wird die Bremsbacke 22 dieser Sperrvorrichtung
so stark gegen die zugeordnete Mutter 19 gepreßt, daß diese sich nicht zu drehen
vermag, wenn die Hängespindel 13 gedreht wird. Da sich die Gewindespindel beim einer
Drehung axial verschiebt, ergibt sich eine gleich große Relativverschiebung in axialer
Richtung zwischen der festgehaltenen Mutter und der Hängespindel.
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Die festgehaltene Mutter verändert also während des Drehens der Hängespindel
ihre Lage bezüglich des über ihr liegenden Auges nicht. Hingegen verschieben sich
bei einer Drehung der H&ngespindel alle diejenigen Muttern relativ zu den ihnen
zugeordneten Augen, die nicht von ihrer Sperxvorrichtung festgehalten werden.
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Die Steuerung der Sperrvorrichtungen 21 erfolgt mittels je eines an
jeder Lagerwange 3 vorgesehenen Endschalters 25, der den Abstand der zugeordneten
Mutter vom Auge 15 abtastet und ein Steuerventil 26 derart steuert, daß die Bremsbacke
22 die Mutter 14 festhält, sobald diese sich auf den gewUnschten- Abstand genähert
hat.
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Wenn eine Trennung der Walzen 2, 2' und 2" voneinander, beispielsweise
wegen eines Abrisses der durchlaufenden Bahn, erforderlich ist, braucht nur das
Druckmittel aus der Zylinderkammer der beiden Aggregate 4 möglichst rasch abgelassen
zu werden. Die Walzen 2 und 2' fallen dann infolge ihres Gewichtes nach unten, erstere
bis'zur Anlage ihrer Augen 15 an den zugeordneten Muttern 19. Ein Absinken der obersten
Walze 2" und der Hängespindeln 13 verhindern die beiden Anschläge'20.Da diese Anschläge
ohne Zeitverzögerung wirksam werden, läßt sich eine sehr rasche Trennung der Walzen
erreichen. Der-Schaltbefehl des Endschalters 70 beendet den Trennvorgang,indem ein
weiteres Absenken der Kolben 6 verhindert wird. Nur wenn Walzen ausgewechselt werden
müssen, werden die Kolben 6 vollständig abgesenkt.
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Bei dem in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführuflgsbeispiel sind
wie bei demgenigen gemäß den Fig. lzund 2 dieunterste Walze 102', die oberste Walze
102" und die dazwischenliegenden Walzen 102 an beiden Enden in je einer Lagerwange
103' bzw. 10311 bzw. 103 gelagert, welche auf jeder Lagerungsseite in einer gemeinsamen
Führung des Ständers 101 vertikal verschiebbar geführt sind. übereinstimmung besteht
auch hinsichtlich der Ausbildung und Anordnung der beiden die Lagerwangen 103' der
untersten Walze 103 abstützenden Aggregate 104 des Endschalters 170 und seines Taststiftes
171 sowie der beiden als Belastungseinrichtung dienenden Aggregate 110, welche die
Lagerwangen 103" der obersten Walze von oben her zu belasten vermögen. Wegen der
übrigen Einzelheiten wird daher auf die Ausführungn zu dem Ausführungsbeispiel gemäß
Fig.
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1 und 2 verlesen,
Aue jeder Lagerungsseite ist eine
Hängespindel 113 vorgesehen, die jedoch nicht von den Lagerwangen 103" der obersten
Walze getragen werden, sondern unmittelbar vom Ständer 101. Zu diesem Zwecke weist
der Ständer 101 auf jeder Lagerungsseite einen Stützteil 130 auf, auf dem beine
drehfest mit ihm verbundene Mutter 114 aufliegt, welche als Lagerung für die Hängespindel
dient. Der Antrieb jeder der beiden Hängespindeln erfolgt wie beim Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1.
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Der Abstand der Hängespindel 113 von der Führung fUr die auf derselben
Lagerungsseite liegenden Lagerwangen 103, 103' und 103" ist so groß gewählt, daß
zwischen den Lagerwangen und der Hängespindel Raum für je einen jeder Lagerwange
mit Ausnahme derjenigen der untersten Walze zugeordneten Wagen 131 ist, der, im
Ausführungsbeispiel mittels Rollen 132-, in einer allen Wagen derselben Lagerungsseite
gemeinsamen Führung 133 des Ständers 101 verschiebbar geführt ist. Die Führung 133
verläuft parallel zur Hängespindel 113 und der Führung der Lagerwangen.
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Jeder Wagen 131 besitzt einen unter der zugeordneten Lagerwange in
deren Verschiebebahn ragenden Vorsprung 134sowie einen Ansatz 135, der mit einem
nicht dargestellten Schlitz versehen ist, in dem die Hängespindel 113 drehbar und
axial verschiebbar geführt ist. Dieser Ansatz dient als Gegenanschlag für die zugeordnete
Mutter 119 der Hängespindel. Außerdem bildet der Ansatz 135 im Ausführungsbeispiel
den Träger für eine Sperrvorrichtung 121, die wie die Sperrvorrichtung 21 des ersten
Ausführungsbeispiels ausgebildet ist und wie diese funktioniert.
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Die jeder Sperrvorrichtung 121 zugeordneten Endschalter 125 sind ani
Wagen 131 befestigt und werden von einem Nocken 136 gesteuert, der an der zugeordneten
Lagerwange vorgesehen ist.
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Da auch den Lagerwangen 103" der obersten Walze 102" je ein Wagen
131, eine Mutter 119 und eine Sperrvorrichtung -121 mit Endschalter 125 zugeordnet
ist, ist auch eine genaue Einstellung der beiden den obersten Lagerwangen zugeordneten
Anschläge möglich, die je aus einem durch die Mutter 114 gebildeten ersten Anschlag
und einem durch den Wagen 131 gebildeten zweiten Anschlag bestehen.
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Diejenigen Wagen 131, welche Lagerwangen zugeordnet sind, an denen
eine zusätzliche Einrichtung 137 befestigt ist, tragen eine als Ganzes mit 138 bezeichnete
Lagerentlastungseinrichtung. Diese besteht. aus einer in wählbarer Lage fest mit
dem Wagen verbundenen Grundplatte 139, einem auf dieser schwenkbar gelagertenf doppelarmigen
Hebel 140, dessen Schwenkachse horizontal liegt, und einem Membranzylinderaggregat
141, mittels dessen auf das eine Ende des Hebels 140 eine diesen im Uhrzeigersinn
bei einer Blickrichtung gemäß Fig. 4 zu schwenken vermögende Kraft ausgeübt werden
kann. Der andere Arm des Hebels 140, der im Ausführungsbeispiel bei einer horizontalen
Lage des mit-dem Meinbränzylinderaggregat 141 gekuppelten Armes schräg nach unten
weist, ragt mit seinem freien Ende, an dem eine Rolle 142 drehbar gelagert ist,
in die Verschiebebahn der zugeordneten Lagerwange. Diese weist auf der der Lagerentlastungseinrichtung
138 zugekehrten Seite eine vertikalelparallel zur Schwenkachse des Hebels 140 liegende
Lauffläche 145 auf, an deren unteres Ende sich eine schräg nach unten weisende1
ebene Anschlagflä-che 146 anschließt. Im Ausführungsbeispiel beträgt der Winkel
zwischen den beiden Flächen- etwa 45o Die Lage der Lauffläche 145 und der Anschlagfläche
146 bezüglich der Schwenkachse des Hebels 140 ist so gewählt, daß die Rolle 142
an der Anschlagfläche 146 anliegt, wenn sich die zugehörige Lagerwange 103 in der
Betriebsstellung befindetfund daß schon bei einer geringfügigen Verschiebung
der
Lagerwange aus dieser Position nach unten die Rol-le 142 in Anlage an die Lauffläche
145 kommt. In der Betriebsstellung kann deshalb Über den Hebel 140 und die Anschlagfläche
146 die zur Entlastung der Lagerwangen erforderliche Kraft übertragen werden. Bei
einem Trennen der Walzen, das mit einem Verschieben der Lagerwangen nach unten verbunden
Sst, wird andererseits schon nach einer geringen Verschiebung nach unten die Bewegung
der Lagerwange durch die Lagerentlastungseinrichtung 138 nicht mehr behindert, was
zur Erzielung einer raschen Trennung der Walzen wichtig ist. Um den verzögernden
Einfluß der Lagerentlastungseinrichtung auf den Trennvorgang noch weiter zu vermindern,
ist für jedes Membraffzylinderaggregat 141 ein nicht dargestelltes Entlastungsventil
vorgesehen, das geöffnet wird, sobald ein Trennen der Walzen erfsrderlich wird.
Der Druck fällt nach dem öffnen des Entlatungsventils im Membranzylinderaggregat
sehr rasch alt, da wegen des geringen Hubs eines solchen Aggregates das abzuführende
Volumen gering ist.
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Die Anordnung der Lagerentlastungseinrichtung 138 auf dem Wagen 131
ist insofern von besonderem Vorteil, als dadurch beim Austausch einer oder mehrerer
Walzen gegen Walzen mit anderem Durchmesser keine erneute Justierung der Grundplatte
139 auf dem Wagen 131 erforderlich ist. Soweit die geänderte Betriebsstellung der
zugeordneten Lagerwange eine andere Positionierung des Wagens 131 erforderlich macht,
kann diese Neupositionierung automatisch zusammen mit der Neupositionierung der-Muttern
li4 der H§ngespindel erfolgen.