DE303623C

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Publication number: DE303623C
Application number: DENDAT303623D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT,

PATENTSCHRIFT

JVi 303623 KLASSE 27c. GRUPPE

KARL ENKE in SCHKEUDITZ b. LEIPZIG.

Kapselgebläse mit zwei "Achsen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Juni 1915 ab.

Bei Kapselgebläsen nach der Bauart in Fig. ι tritt bei jedem Kolbenwechsel ein

- Energie verlust durch den entstehenden Rückschlag auf. Die im Druckraum vorhandene Luft (oder das Gas) schlägt nämlich in die mit Luft von Saugspannung erfüllten Räume R und R₁ hinein, belastet die arbeitende Seite des Kolbens K₂ sofort mit dem vollen Gegendruck und expandiert stoßartig, ohne nutzbringende Arbeit zu leisten. Schon bei geringer Druckdifferenz gehen bedeutende Energiemengen verloren, so daß ζ. Β. der Verlust bei einer Pressung von 3 m Wassersäule etwa 15 Prozent der gesamten theoretischen Leistung beträgt.

Vorliegende Erfindung soll diesen Nachteil hauptsächlich bei geringen Pressungen beseitigen, wo mechanische Steuerungen nicht am Platze sind. Zu dem Zwecke sind im Druckstutzen sowohl an der Kolbenseite wie an der Walzenseite Düsen D, D' (Fig. 2) angebracht, welche den im Druckrohr bestehenden Überdruck in Geschwindigkeit umformen, sobald der Rückschlag einsetzt. Diese Stromenergie wird dann wieder an den entsprechend geformten Kolben- bzw. Walzenflächen tur-

- binenartig in nutzbare Arbeit umgesetzt, also der größte Teil des Energieverlustes wieder gewonnen. Die Düsen sind flach und erstrecken sich auf einen Teil der Gehäuselänge. Es können aber auch eine Anzahl Löcher an Stelle der Düsen angeordnet werden.

In Fig. 2 wirkt die expandierende Luft treibend auf den Kolben K₁, während die Walze W in dieser Stellung nicht getrieben wird. W wird getrieben, wenn die Kante a in der punktiert gezeichneten Stellung a_x angelangt ist. In beiden Fällen wirkt die treibende Kraft eine verhältnismäßig lange Zeit, bei Kolben K₁ z. B. auf der Strecke von b bis c. Die Räume R und R₁ werden daher nur allmählich auf die Endspannung gebracht, die Belastung des Kolbens K₂ erfolgt also ebenfalls allmählich, so daß das Gebläse mechanisch stoßfreier arbeitet.

Um auch die durch den schädlichen Raum S gewöhnlich verloren gehende Energie nutzbar zu machen, ist ein Kanal k (Fig. 3) durch die Einsatzzylinder gelegt, welcher so gestaltet ist, daß die mit großer Geschwindigkeit von S nach R strömende Luft die Kolbenfläche f" trifft und ebenfalls treibend in der Drehrichtung wirkt.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Kapselgebläse mit zwei Achsen, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Druckstutzen Düsen (D, D₁) angeordnet sind, welche den Förderdruck beim Eintritt des Rückschlages in Geschwindigkeit umformen, um die Rückstromenergie nutzbar zu machen.

2. Kapselgebläse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gegen die

Düsen (D, D₁, Fig. 2) gerichteten Kolbenbzw. Walzenflächen (f, f) eine solche Gestaltung erhalten, daß die durch die Düsen (D, D') erzeugte Stromenergie in nutzbare Arbeit umgesetzt wird.

3. Kapselgebläse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Einsatzzylindern Kanäle (k) angeordnet sind, welche die in dem schädlichen Räume (S) stehende Preßluft gegen die Kolbenflächen (f", Fig. 3) führen, um die in den Kanälen auftretende Stromenergie nutzbar zu machen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.