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Fördereinrichtung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Fördereinrichtung, bestehend aus
einem durch Walzen geführten und im Kraftschluß angetriebenen Förderband geringer
Stärke mit glatter Oberfläche, insbesondere in Kombination mit einer kontinuierlich
arbeitenden Presse zum Verkleben von zwei- und mehrschichtigen flächigen Werkstücken
aus Stoffgeweben, Kunststoff oder Leder unter Druck- und Wärmeeinwirkung, bei der
das Förderband mittels einer offenen Führung durch geeignete Formgebung wenigstens
einer der Umlenkung und/ oder der Stützung des Förderbandes dienenden Führungswalze
(Spurführungswalze) in seiner Spur gehalten ist.
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Bei Fördereinrichtungen dieser Art kommt der Führung des Bandes in
der vorgegebenen Spur eine besondere Bedeutung zu. Wie die Praxis zeigt, neigt das
sich in Bewegung befindliche Förderband durch geringfügige Inhomogenitäten in der
Struktur, wie partielle Dehnung, minimale unterschiedliche Stellwinkel der Führungs-,
Stütz- und Umlenkwalzen, sowie geringfügige Rundungsfehler in den Oberflächen der
genannten Walzen dazu, mit der Zeit aus seiner Sollspur auszuwandern, so daß es,
wenn keine zusätzlichen Bandführungsmittel eingesetzt werden, schließlich stillgesetzt
und neu eingespannt werden muß.
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Unter den verschiedenen Möglichkeiten der Bandführung ist, wie beispielsweise
die Literaturstelle KEM 1977, Juni, Seiten 64 bXs 68 zeigt, zwischen einer formschlüssigen
und einer offenen Bandführung zu unterscheiden. Bei einer
formschlüssigen
Führung werden beispielsweise an den beiden Rändern des Bandes nach unten vorstehende
Stifte angebracht, die in Spurrillen an den Walzen laufen, oder das Band wird in
randseitigen Ösen an einer auf jeder Seite des Bandes laufenden Kette befestigt.
Solche Lösungen, die reichlich aufwendig sind, verbieten sich von selbst dann, wenn
das Förderband aus Gründen, die mit seiner Anwendung zusammenhängen, möglichst dünn
ausgebildet ist. Hier wird in der Regel von einer offenen Bandführung Gebrauch gemacht,
bei der eine rückstellende Wirkung durch Kraftschluß oder durch die Formgebung der
Walzen erzeugt wird. Dem Band wird dadurch ein freies Pendeln um die Mittellage
erlaubt.
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Wie die Praxis zeigt, scheiden hierfür sogenannte ballige Zylinderwalzen
dann aus, wenn die Quersteifigkeit des Förderbandes aufgrund der vorgegebenen minimalen
Stärke nicht ausreicht, um ein Ubereinanderfalten des Förderbandes in der Mitte
der balligen Zylinderwalze zu verhindern. Auch ansonsten denkbare Formgebungen der
Walzen, die eine automatische Rückstellung des aus der Spur herauslaufenden Bandes
gewährleisten, scheiden in diesem Falle aus, weil die am Band angreifenden Rückstellkräfte
stets in Richtung quer zu seiner Laufrichtung angreifen müssen und infolgedessen
eine entsprechend große hier nicht vorhandene Quersteifigkeit des Bandes voraussetzen.
Bei dünnen Förderbändern bleibt in der Regel nichts anderes übrig, als die Bandführung
mittels seitlicher Taster zu überwachen und bei Ansprechen eines Tasters hieraus
ein gerichtetes Steuersignal für eine geringfügige Verdrehung einer Walze in ihren
Abstützungen herbeizuführen, durch die eine das Förderband in Richtung auf seine
Sollspur rückführende Kraft wirksam wird. Solche Bandsteuereinrichtungen bedingen
einen nicht unerheblichen technischen Aufwand.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Fördereinrichtung
der einleitend genannten Art mit einem Förder-
band geringer Stärke,
das aus Einsatzgründen mit glatten Oberflächen ausgestattet ist, eine weitere Lösung
für eine offene Bandführung anzugeben, die auch bei geringer Quersteifigkeit des
verwendeten Förderbandes eine automatische Rückstellung des Bandes in seine Sollspur
ermöglicht, also ohne den erheblichen Aufwand einer über Taster gesteuerten Regeleinrichtung
auskommt.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die eine
glatte Oberfläche aufweisende, für die automatische Bandrückführung vorgesehene
Spurführungswalze eine hinsichtlich der Bewegung des Förderbandes unterschiedliche,
einen die Rollreibung aufhebenden Schlupf erzeugende Umfangsgeschwindigkeit hat.
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Der Erfindung liegt die wesentliche Erkenntnis zugrunde, daß für die
Rückführung eines aus der Spur gelaufenen Förderbandes dann nur geringe Stellkräfte
quer zur Bewegungsrichtung des Förderbandes erforderlich sind, wenn im Bereich der
Spurführungswalze die Rollreibung zwischen der Spurführungswalze und dem Förderband
aufgehoben, also durch einen Schlupf in eine Gleit-reibung übergeführt wird.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform werden die Gleitreibungseigenschaften
dadurch noch wesentlich verbessert, daß die Spurführungswalze nach Art eines Hohlzylinders
mit perforierter Mantelfläche gestaltet ist und stirnseitig, gegebenenfalls unter
Zuhilfenahme einer Drehkupplung, einen Anschluß für die Zufuhr von Preßluft aufweist.
Auf diese Weise läßt sich erreichen, daß das Förderband gleichsam auf einem Luftkissen
über die Spurführungswalze hinweggleitet.
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Um die auf diese Weise gestaltete Bandführung auf die Funktion einer
Banctfeinführung zu beschränken, ist es sinnvoll,
die Spurführungswalze
für eine Justierung der Bandspur mit einer drehbaren Abstützung zu versehen.
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Um hinsichtlich der Spurführungswalze von einem speziellen Antrieb
absehen zu können, der die gewünschte unterschiedliche, den Schlupf erzeugende Drehbewegung
erzeugt, kann es in vielen Fällen in vorteilhafter Weise ausreichen, wenn die Spurführungswalze
feststehend ausgeführt wird. Bei feststehender Spurführungswalze läßt sich der Aufwand
noch dadurch verringern, daß die Spurführungswalze lediglich in Form eines die effektive
Kontaktfläche für das Förderband aufweisenden halbzylinderförmigen Walzenteils gestaltet
ist, Um die für die automatische Rückführung des aus der Spur herauslaufenden Bandes
quer zu seiner Bewegungsrichtung ausgerichtete Stellkraft zu erzeugen, kann die
Spurführungswalze in vorteilhafter Weise ein hnr.er Kreiszylinder sein, der auf
beiden Seiten in einen schräg ansteigenden Rand mit einem flachen Steigungswinkeld
in der Größenordnung zwischen 100 und 300 übergeht.
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Eine weitere zweckmäßige Ausführungsform einer Spurführungswalze besteht
in einem balligen Kreiszylinder.
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Die erfindungsgemäße offene Bandführung kann in Weiterbildung der
Erfindung auch in einer Spurführungswalze aus drei aneinandergrenzenden, mit ihren
Achsen in Reihe angeordneten Walzenteilen bestehen, von denen die äußeren Walzenteile
mit ihren Achsen zur Achse des mittleren Walzenteils einen flachen Neigungswinkel
entweder nach unten oder nach oben bilden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen
9 und 10 angegeben.
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Anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen soll
die Erfindung im folgenden noch näher erläutert werden.
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In der Zeichnung bedeuten Fig. 1 die schematische Darstellung der
Seitenansicht einer Fördereinrichtung mit einer offenen Bandführung nach der Erfindung
Fig. 2 die Aufsicht auf die Fördereinrichtung nach Fig.1 Fig. 3 eine erste Variante
der Spurführungswalze der Fördereinrichtung nach den Fig. 1 und 2 Fig. 4 eine zweite
Variante der Spurführungswalze der Fördereinrichtungen nach den Fig. 1 und 2 Fig.
5 eine dritte Variante der Spurführungswalze der Fördereinrichtung nach den Fig.
1 und 2 Fig. 6 eine vierte Variante der Spurführungswalze der Fördereinrichtung
nach den Fig. 1 und 2 Fig. 7 eine Weiterbildung einer Spurführungswalze nach der
Erfindung Die Fördereinrichtung nach Fig. 1 weist ein umlaufendes Förderband 1,
beispielsweise ein teflonbeschichtetes Glasgewebeband auf, das hierbei Teil einer
Durchlauf-Verklebepresse ist. Die Fördereinrichtung hat zwei Hauptumlenkwalzen 2
und 30, von denen die Hauptumlenkwalze 30 die Spurführungswalze nach der Erfindung
darstellt. Auf der Unterseite der Fördereinrichtung ist eine Hilfsumlenkwalze 4
angeordnet, der auf der Oberseite eine Stützwalze 5 gegenübersteht. Die zwischen
der Hauptumlenkwalze 2 und der
Stützwalze 5-weiterhin vorhandene
Walze ist die untere Preßwalze 6 der erwähnten Durchlauf-Verklebepresse. Die Hauptumlenkwalze
2 und die Preßwalze 6 stellen gleichzeitig Antriebswalzen für das umlaufende Förderband
1 dar.
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Wie Fig. 2 besser erkennen läßt, weist die Spurfuhrungswalze 30 wie
auch die übrigen Walzen eine ebene Zylinderform auf, die auf beiden Seiten in einen
schräg ansteigenden Rand mit einem flachen Steigungswinkel K von etwa 15° übergehen.
Die Aufhängung der Achse 8 der Spurführungswalze 30 ist drehbar gelagert und kann
über die lediglich schematisch angedeutete Justiereinrichtung 9 so eingestellt werden,
daß die Spurführung des Förderbandes zumindest kurzzeitig stabilisiert ist. Durch
die unterschiedliche Drehbewegung der Spurführungswalze 30 gegenüber den Antriebswalzen
in Gestalt der Hauptumlenkwalze 2 und der Preßwalze 6 gleitet das Förderband 1 über
die Spurführungswalze 30 hinweg. Läuft das Förderband aus seiner Sollspur heraus,
dann muß es an einem der aufsteigenden Ränder 7 hochlaufen und erhält hierdurch
eine Rückstellkraft parallel zur Achse der Spurführungswalze, durch die das Förderband
wiederum in seine Sollspur zurückgeführt wird. Wie schon erwähnt, müssen hier nur
sehr kleine Stellkräfte wirksam werden, weil durch den Schlupf die Rollreibung aufgehoben
ist. Das Förderband kehrt also jederzeit in seine Sollspurlage zurück, ohne daß
hierdurch ein Ubereinanderlaufen des Förderbandes aufgrund seiner geringen Quersteifigkeit
auftreten kann.
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Wie die in Fig. 3 dargestellte erste Variante der Spur- , führungswalze
30 nach Fig. 1 und 2, die hier mit 31 bezeichnet ist, zeigt, hat sie die gleichen
äußeren Abmessungen, ist jedoch als Hohlzylinder mit perforierter Mantelfläche ausgebildet
und weist im Bereich ihrer Achse 8 einen Preßluftanschluß 10 auf, der hier zu einer
Dreh-
kupplung 11 erweitert ist. Die durch einen Pfeil angedeutete
Preßluft L wird in den Hohlzylinder eingeblasen und tritt durch die Perforation
in der Mantelfläche wieder aus. Sie bildet auf diese Weise ein Luftkissen, auf dem
das Förderband 1 gleitet. Eine entsprechende Ausführung für eine feststehende Spurführungswalze
32 zeigt Fig. 4. Sie unterscheidet sich mn der Ausführungsform der Fig. 3 lediglich
dadurch, daß hier der Preßluftanschluß 10 ohne eine Drehkupplung auskommt und die
Mantelfläche nur über diejenige Halbschale des Hohlzylinders hinweg perforiert ist,
über die hinweg das Förderband 1 entsprechend den Fig. 1 und 2 gleitet.
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Bei einer feststehenden Spurführungswalze kann natürlich auf die Zylinderhälfte
verzichtet werden, über die das Förderband nicht hinweggleitet. Eine entsprechende
Ausführungsform für eine solche Spurführungswalze 33 zeigt Fig. 5. Die Achse 8 ist
hier durch eine Halterung 8' ersetzt. Eine solche Halbwalze kann entsprechend den
Fig.
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3 und 4 halbrohrförmig ausgebildet sein und eignet sich bei Ausbildung
als geschlossener Hohlkörper unter Anwendung einer Perforation seiner gekrümmten
Mantelfläche ebenfalls für einen Betrieb mit Preßluft.
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Fig. 6 zeigt eine Spurführungswalze 34, die als ballige Zylinderwalze
ausgebildet ist. Eine solche ballige Walzenform hat die Eigenschaft, daß das über
sie hinweggleitende Förderband Stellkomponenten quer zur Förderrichtung erhält,
die von beiden Seiten zur Mitte hin ausgerichtet sind. Die Wölbung kann hier infolge
der gegenüber einer Rollreibung wesentlich geringeren Gleitreibung für sehr kleine
Stellkräfte ausgelegt sein. Mit anderen Worten dürfte die Wölbung in den meisten
Anwendungsfällen in der Größenordnung von einem 0/ovo liegen.
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Eine Spurführungswalze mit ansteigenden Rändern, bzw.
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eine ballige Spurführungswalze, kann, wie Fig. 7 verdeutlicht, auch
durch drei Walzenteile 30a bzw, 30a', 30b und 30c bzw. 30c' herbeigeführt werden,
die unmittelbar aneinandergrenzen und bei denen die randseitigen Walzenteile 30a
bzw. 30a' und 30c bzw. 30c' gegenüber dem mittleren Walzenteil 30b in einem Winkel
ß leicht nach oben oder leicht nach unten geneigt sind. Eine solche Ausführungsform
eignet sich besonders für breite Bänder.
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Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 weist die Fördereinrichtung
lediglich eine Spurführungswalze auf, die hierbei eine Umlenkwalze iat.-lnsbesondere
bei Fördereinrichtungen mit größerer Förderstrecke können auch zwei und mehr Spurführungswalzen
vorhanden sein, die je nach ihrer Anordnung eine Umlenk- oder eine Stützfunktion
aufweisen.
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10 Patentansprüche 7 Figuren