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Verfahren zur Herstellung von 4-Amino-2-mercapDo-
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pyrimidinen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von 4-Amino-2-mercaptopyrimidinen.
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Zur Herstellung von 4-Amino-2-mércaptopyrimidinen der Formel (1) ist
die Umsetzung von Uracil, das gegebenenfalls in 5-Stellung auch substituiert sein
kann, mi.t Phosphorpentasulfid und anschließende Substitution der -4-Mercaptogruppe
im so erhaltenen 2,4-Dimercaptopyrimlain mit Hilf-e von Ammoniak ( US-tß 2 682 542
), oder die Kondensation von Cyanessigester mit Thioharnstoff zum 4-Amino-5-carbethoxy-2-mercaptopyrimidin
und anschließende Verseifung und Decarboxylierung ( J.org.Chem. 27 (1962) 4211 ),
Hydrolyse des nur in einem mehrstufigen Verfahren erhältlichen 4-Amino-2-methylmercaptopyrimidin
mit Natrilum/Ammoniak (Bull.Soc.Chim.Belges 22 (1970) 329) und die Umsetzung von
2-Thiouracil mit Phosphorsäuretriamid
(Isv. Akad. SSSR 1969, 655
) beschrieben.
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Die nach dem Stand der Technik bekannten Verfahren weisen alle große
Nachteile auf durch Verwendung teurer Reagentien und/oder aufwendige Verfahrensschritte.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung war die Schaffung eines Verfahrens
zur Herstellung von 4-Amino-2-mercaptopyrimidinen bei einfacher Reaktionsführung
und Verwendung preiswerter Ausgangs- und Hilfsstoffe.
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Diese Aufgabe wurde durch eine Umsetzung nach folgender Gleichung
gelöst
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von 4-Amino-2-mercaptopyrimidinen
der Formel
worin R ein Wasserstoff, geradkettige, verzweigte oder cyclische Alkylreste mit
1 bis 20 Kohlenstoffatomen, geradkettige oder verzweigt<' Reste (C )n-CN, (CH2)nCOOR'1
(CH2)nNH2,
, (CH)nOR1 (CH2)nCyc, wobei Cyc ein isocyclischer oder heterocyclischer Ring mit
ein- oder mehrcyclischer Struktur oder ein aromatischer oder hetero aromatischer
Ring mit ein- oder mehrcyclischer Struktur, der gegebenenfalls Substituenten am
Ring tragen kann, R' Alkylreste mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen oder Reste einwertiger
Phenole und n = 1 bis 5 ist, bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß ein 3-Alkoxyacrylnitnl
der Formel
worin R die obengenannte Bedeutung hat und R" die Bedeutung geradkettige oder verzweigte
Alkyl- oder Alkenylreste mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, isocyclische oder heterocyclische
, einkernige oder mehrkernige aromatische oder cycloaliphatische Ringsysteme1 welche
gegebenenfalls Substituenten tragen, oder (CH2)mOyc mit Cyc in der vorigen Bedeutung,
die Reste (CH2)mORt' oder (CH2-CR2-O)pR"' mit m = 1 - 5 und p = 1 bis 4 und R"'
1 geradkettige oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen hat, oder
ein Acetal der Formel
wobei R und R" die obengenannte - Bedeutung haben, mit -Thioharnstoff in Gegenwart
einer Base umgesetzt wird.
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Die Alkoxyacrylnitrile der Formel (2) sind bekannt und können vorteilhaft
nach der DE-OS 29 12 345.3 hergestellt werden.
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-Das erfindungsgemäße Verfahren kann so durchgeführt werden, daß das
Alkoxyacrylnitril (2) oder das Acetal (3) mit Thioharnstoff und der Base in einem
Lösungsmittel
zusammengegeben und bei erhöhter Temperatur umgesetæt
werden. Dabei kann die Zugabe der Reaktanden in beliebiger Reihenfolge stattfinden.
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Als Lösungsmittel kommen polare Lösungsmittel wie Wasser, Alkohole,
besonders solche mit 1 bis 4 Eohlenstoffatomen, oder Aetheralkohole wie z.B. Methylglykol,
polaraprotische Lösungsmittel wie z.B. Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxid, oder
Gemische von unpolaren Lösungsmitteln mit polaren Lösungsmitteln (z.B. Toluo1-/Alkohol-Gemische
) in Frage. Ein weiteres geeignetes Lösungsmittel ist z.B. Acetonitril.
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Geeignete Base sinp z.3. Alkali- oder Erdalkalihydroxide oder Alkali-
oder, Edalkalialkoholate, ebenfalls geeignet sind starke organische Basen wie z.B.
tertiäre Amine. Das Molverhältnis von Alkoxyacrylnitril (2) bzw. Acetal (3) zu Base
sollte 1 zu 1,0 bis 1 zu 3,0, vorteilhaft 1 zu 1,0 bis 1 zu 1,5 betragen.
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Das Molverhältnis von Alkoxyacrylnitril (2) bzw. Acetal (3) zu Thioharnstoff
sollte 1 zu 1,0 bis 1 zu 2,0,vorteilhaft 1 zu 1,0 bis 1 zu 1,5 betragen.
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Die Konzentration der Reaktionsteilnehmer richtet sich hauptsächlich
nach ihrer Löslichkeit, im allgemeinen liegt die Anfangskonzentration des Alkoxyacrylnitrils
(2) bzw.
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des Acetals (3) bei 0,5 bis 10 mol/l, vorteilhaft bei bis 4 mol/l.
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Die Umsetzung erfolgt bei erhöhter Temperatur im Bereich von 40 bis
1600 c, vorteilhaft bei der Rückflußtemperatur des Lösungsmittels
Die
Reaktion erfolgt im allgemeinen unter Normaldruck, doch ist gegebenenfalls auch
ein Arbeiten unter ueberdruck beispielsweise-bis 30 bar, möglich.
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Die Reaktionszeit beträgt etwa 0,5 bis 10 h, im allgemeinen 1 bis
5 h.
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Das 4-Amino-2-mercaptopyrimidin der Formel (1) fällt meistens zunächst
als wasserlösliches Alkali- oder Erdalkalisalz an, das durch Ansäuern auf einen
pH-Wert von 7 + 3 in die freie, schwer wasserlösliche Verbindung überführt werden
kann.
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Die Aufarbeitung des Ansatzes erfolgt im allgemeinen so, daß das Lösungsmittel
abgezogen, das zurückbleibende Alkali - oder Erdalkalisalz des 4-Amino-2-mercaptoDyrimidins
in Wasser aufgenommen und die freie Verbindung durch Zugabe einer organischen Säure
wie z.B. Essigsäure oder einer Mineralsäure wie Salzsäure oder Schwefelsäure und
Einstellung auf einen pH-Wert von 7 t 3 isoliert wird, doch kann z.B. auch ohne
vorhergehendes Abziehen des Lösungsmittels angesäuert und das Produkt isoliert werden.
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4-Amino-2-mercaptopyrimidine können Verwendung finden z.B als Zusatz
in photographischem Material (Jap.Pat.
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52 058532, 50 019428, 48 59827), als Fungizid (NT-Patv 68 14057) oder
als mögliches Chemotherapeutikum:J.cell.
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Physiol. 22 (1971) 25, (C.A. 76, 87 c); Chromosones Today 1972 , 118
(Ç.A. 81, 100180 Z); Fhytopathology 52 (1962) 432 (C.A. 57, 17192 e).
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Demgemäß hat der Substituent R sich nach der Funktion im jeweiligen
Produkt zu richten, so daß R sehr verschiedenartige Struktur aufweisen kann, wobei
lediglich ein inertes Verhalten bei der Herstellung die einzige Begrenzug darstellt.
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4-Ami.no-2-mercaptopyrimidin Beispiel 1 97 g (1 mol) 3-Aethoxyacrylnitril
und 91 g (1,2 mol) Thioharnstoff werden in 460 g einer 16,3 Gew.-°%igen äthanolischen
Natriumäthylatlösung (1,1 mol Natriumäthylat ) 3 h zum Rückfluß erhitzt. Das Lösungsmittel
wird im Vakuum abgezogen und der Rückstand in 900 ml Wasser aufgenommen. Durch Zugabe
von Salzsäure wird auf einen pH-Wert von 7 eingestellt und das Produkt ausgefällt.
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Nach dem Abfiltrieren, Waschen mit Wasser und Trocknen im Vakuum werden
112,3 g (88,4 Yo d.Th.) 4-Amino-2-mercaptopyrimidin erhalten. Schmp.: 275-800C (Zers.),
Molekülmasse ( massenspektroskopisch ) 127.
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Beispiel 2 9,7 g (0,1 mol) 3-Aethoxyacrylnitril und 9,1 g (0,12 mol)
Thioharnstoff werden in 100 ml einer Lösung von Oil mol n-Butanol in 100 ml n-Butanol
3 h zum Rückfluß erhitzt.
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Nach Aufarbeitung wie im Beispiel 1 werden 11,2 g (88,2 % d.Th.) Zielprodukt
erhalten.
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Beispiel 3 9,7 g (0,1 mol) 3-Aethoxyacrylnitril und 9,1 g (0,12 mol)
Thioharnstoff werden in 20 g einer 30 proz. methanolischen Natriumlösung (0,11 mol
Natriummethylat ) 3 h zum Rückfluß erhitzt. Nach Aufarbeitung wie im Beispiel 1
werden 9,3 g (73,9 % d.Th.) Zielprodukt erhalten.
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Beispiel 4.
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9,7 g (0,1 mol) 3-Aethoxyacrylnitril und 9,1 g (0,12 mol) Thioharnstoff
werden in 82,5 g einer 8 proz. äthanolischen Natriumäthylatlösung (0,11 mol Natriumäthylat)
3 h zum Rückfluß erhitzt. Nach Aufarbeitung wie im Beispiel 1 werden 9,1 g (71,7
O/o d.lCh.) Zielprodukt erhalten.
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Beispiel 5 14,6 g (0,1 mol) Oyanacetaldehyddiäthylacetal und 9,1 g
(0,12 mol) Thioharnstoff werden in 46 g einer 16-,) proz.
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äthanolischen Natriumäthylatlösung (0,11 mol Natriumäthylat ) 3 h
zum Rückfluß erhitzt. Nach Aufarbeitung wie im Beispiel 1 werden 11,2 g (88,2 %
d.h.) Zielprodukt erhalten.
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4-Amino-2-mercato-5-methylyrimidin Beispiel 6-8,3 g (0,075 mol) 3-Aethoy-2-methylacrylnitril
und 6,8 g (.0,09 mol) Thioharnstoff werden in 34,5 g einer 16,3 proz. äthanolischen
Natriumäthylatlösung (0,085 mol Natriumäthylat) 3 Stunden zum Rückflsuß erhitzt.
Nach Aufarbeitung wie wie im Beispiel 1 werden 6,5 g (61,5 % d.Th.) 4-Amino-2-mercapto-5-methylpyrimidin
erhalten. Schmp.: 265-700C ( Zers.) Molekülmasse (massenspektroskopisch) 141.
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4-Amino-2-mercapto-5-benzyrimidin Beispiel 7 14 g (0,075 mol) 3-Aethoxy-2-benzylacrylnitril
und 6,8 g (0,09 mol) Thioharnstoff werden in 34,5 g einer 16,3 proz. äthanolischen
Natriumäthylatlösung (0,0825 mol Natriumäthylat) 3 h zum Rückfluß erhitzt. Nach
Lufarbeitung wie im Beispiel 1 werden 15,3 g (94,0 % d.Th.) 4-Amino-5-benzyl-2-mercaptopyrimidin
erhalten. Schm.: 295-3050C (Zers.), Molekülmasse ( massenspektroskopisch) 217.
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4-Amino-2-mercapto-5-methoxymethylpyrimidin Beispiel 8 7,1 g (0,05
mol) 3-Aethoxy-2-methoxymethylacrylnitril und 4,6 g (0,06 mol) Thioharnstoff werden
in 20,5 g einer 1,83 % äthanolischen Natriumäthylatlösung (0,055 mol Natriumäthylat)
3 h zum Rückfluß erhitzt. Nach hufarbeitung wie im Beispiel 1 werden 6,8 g (79,5
% d.Th.) 4-Amino-2-mercapto-5-methoxymethyLpyrii erhalten Schmp. 260-7000 (Zers.)
Molekülmasse (massenspetroskopisch) 171