DE3032203C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schließzylinder mit zugehörigem Wende
flachschlüssel, bestehend aus einem Zylindergehäuse, einer das Zylinderge
häuse umgebenden Verschlußhülse und einem im Zylindergehäuse rotierbar an
geordneten Zylinderkern mit einem Schlüsselkanal für den Flachschlüssel,
sowie sich quer zur Zylinderachse erstreckenden Stiftzuhaltungen, die - je
weils in Reihen angeordnet - in Ebenen liegen, welche geneigt und/oder
gleichlaufend zur Mittelebene des Flachschlüssels in Abzugsstellung ange
ordnet sind, und die Kernstifte umfassen, denen passende Vertiefungen im
Flachschlüssel gegenüberliegen, wobei zwei Stiftzuhaltungsreihen jeweils
entgegengesetzt zur Mittellinie des Schlüssels mit in der Flach
seite des Schlüssels vorgesehenen Vertiefungen zusammenwirken.
Zwar wird mit diesem bekannten Schließzylinderschloß mit Flachschlüssel
(DB-GM 78 18 276) dank der zahlreichen Zuhaltungsreihen nicht nur die
Sicherheit gegen widerrechtliches Öffnen des Schlosses erhöht, sondern
auch - insbesondere wegen der Neigung der Vertiefungen zur Schlüsselober
fläche sowohl entlang der oberen Schmalseite als auch entlang der beiden
Flachseiten des Schlüssels - die unbefugte Nachfertigung des Schlüssels er
schwert, wobei zudem die Anzahl der beim Permutieren des Schlosses zur Ver
fügung stehenden Kombinationsmöglichkeiten vergrößert wird. Hierbei ist je
doch der erforderliche Außendurchmesser des Zylinderkerns und damit das
ganze Schließzylinderschloß immer relativ groß, weil die Ebenen, in denen
die Zuhaltungsreihen liegen, die Längsmittelebene des Schlüssels an ver
schiedenen Stellen schneiden. Überdies sind auch die Fertigungstoleranzen
für die Herstellung des Schlosses entsprechend groß, so daß die Sicherheit
gegen illegale Schlüsselnachfertigung immer noch zu wünschen übrigläßt.
Wollte man die Bauweise eines Schließzylinderschlosses allein durch eine
Verringerung des Gehäuseaußendurchmessers - ohne Rücksicht auf eine gleich
zeitige Erschwerung der Kopierfähigkeit des zugehörigen Flachschlüssels -
verringern, würde sich dadurch die Länge der Stiftzuhaltungen, gleich welche
Lage sie im Zylinderkern einnehmen, verringern. Eine derartige Verkürzung
würde sich insbesondere nachteilig auf die Zuhaltungsstifte mit Bolzenteil,
Kopfteil und Schulter dazwischen auswirken.
Zuhaltungsstifte haben auch bei geringen Gehäusedurchmesser dann eine maxi
male Länge, wenn sie so angeordnet sind, daß sie sich möglichst über den
ganzen Radius des Zylinderkerns erstrecken können. Dieses kann mit Vorteil
bei solchen Zylinderschlössern der Fall sein, bei denen der Schlüssel einen
dreieckförmigen (US-PS 27 33 590), einen sternförmigen (DBP 6 80 416) bzw.
einen runden Querschnitt (DBP 8 14 409) haben. Bei solchen Schließzylinder
schlössern stehen die Zuhaltungsstifte in der Regel auch radial auf den
Kanten derartiger Schlüssel (US-PS 27 33 590).
Alle von der Radiallage abweichenden Lagen bedingen zwingend eine Verkür
zung der Stiftzuhaltung und damit auch des Zuhaltungsstiftes, dessen Längs
achsen-Symmetrie zudem in eine Asymmetrie im Bereich der Scherlinie (schrä
ger Querschnitt, elliptischer Querschnitt) übergeht.
Dies ist allgemein schon bei leichten Neigungen der Stiftzuhaltungen von
Einfluß. Bei stärkeren Neigungen, beispielsweise von 45°, insbesondere auch
bei Flachschlüsseln (DE-AS 15 53 294) kann der Kerndurchmesser nicht über
ein bestimmtes Maß verringert werden, wenn nicht zugleich eine erhebliche
und nachteilige Beeinflussung der Gestalt der Kernstifte in Kauf genommen
werden soll.
Das Ausrücken der Stiftzuhaltungen aus ihrer Radialrichtung erfordert ent
sprechende zusätzliche Maßnahmen, wie sie beispielsweise in den Fig. 9 bis
12 der DE-OS 16 78 118 dargestellt sind, wobei das Erfordernis der Unver
drehbarkeit der Kernstifte um ihre Längsachse mit vernünftigem Aufwand kaum
erfüllbar ist.
Schließzylinder für Wendeflachschlüssel mit Stiftzuhaltungen in Radiallage
sind bekannt (CH-PS 3 72 947, DE-OS 16 78 118). Bei einer alleinigen Ver
ringerung des Außendurchmessers der Schließzylinder könnten die Stiftzu
haltungen die maximal mögliche Länge haben. Diese bekannten Schließzylinder
weisen drei Stiftzuhaltungsreihen auf. Sie sind dadurch platzmäßig voll
ausgelastet. Um eine mit der Durchmesserverringerung einhergehende Erschwe
rung der widerrechtlichen Nachfertigung zu erreichen, läßt sich weder eine
weitere zusätzliche Zuhaltungsreihe realisieren, noch verändert sich die
Eigenart der Zuhaltungsvertiefung, so daß bei der durchaus möglichen Ver
ringerung des Zylinderdurchmessers nicht zugleich auch die widerrechtliche
Nachfertigung des Flachschlüssels erschwert werden kann.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Schließzy
linder der vorausgesetzten Gattung zu schaffen, mit dem ein kleinerer Außen
durchmesser des Schließzylinders als bisher ermöglicht wird, wobei die
widerrechtliche Nachfertigung des Flachschlüssels erschwert ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß bei in Abzugs
stellung des im Schlüsselkanal steckenden Flachschlüssels wenigstens eine
Ebene mit einer Reihe von Stiftzuhaltungen den Flachschlüssel entlang einer
Schlüsselkante zwischen einer Schmalseite und einer Flachseite schneidet,
wobei die zu dieser Reihe von Stiftzuhaltungen zugehörigen Kantenvertie
fungen im Flachschlüssel sich in eine Schlüsselschmalseite und der angren
zenden Schlüsselflachseite erstrecken, und daß die Ebenen mit ihren zuge
hörigen Stiftzuhaltungen derart angeordnet sind, daß die Schnittlinie aller
Ebenen für die Stiftzuhaltungen mit der Kerndrehachse zusammenfällt.
Dadurch wird nicht nur eine kleinere Bauweise des Schließzylinderschlosses
ermöglicht, weil durch die auf Eck des Schlüsselquerschnitts angeordneten
Zuhaltungsvertiefungen und durch die auf die Kerndrehachse ausgerichteten
Ebenen der Zuhaltungsreihen weniger Platz benötigt wird, sondern es wird
auch die illegale Nachfertigung des Flachschlüssels erschwert.
Zudem wird auch eine größere Sicherheit gegen das Aufsperren des Zylinder
schlosses ohne passenden Schlüssel, sondern mit anderen Instrumenten, wie
es Einbrecher beim sog. "Picken" des Schlosses praktizieren, gewährleistet,
weil in Ausrichtung des Zylinderkerns wenigstens an einer Stelle zwei Zu
haltungen in einer gemeinsamen, zur Zylinderkernachse senkrecht verlaufenden
Achsebene liegen. Sollte es einem Einbrecher gelingen, den Zylinderkern durch
"Picken" aus seiner Sperrung zu lösen, so schnappen schon nach dessen Drehung
um einen relativ geringen Drehwinkel die betreffenden Zuhaltungsstifte in
gleichsam "artfremde", aber in derselben Zuhaltungsebene liegende radiale
Gehäusebohrungen wieder ein, wodurch die Weiterdrehung des Zylinderkerns
blockiert wird. Somit würde der Zylinderkern nacheinander mehrmals nachge
sperrt werden, bevor er eine volle Zylinderkerndrehung von 360° erreicht.
Bei einem solchen Aufsperrversuch ohne Schlüssel zerstört sich der Zylinder
kern von selbst, und der mißlungene Einbruch wird dadurch erkennbar.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung
erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 ein Schließzylinderschloß mit eingestecktem Flachschlüssel
in einem Querschnitt,
Fig. 2 den als Wendeschlüssel ausgebildeten Flachschlüssel nach
Fig. 1, in einer räumlichen Darstellung,
Fig. 3 den Flachschlüssel nach Fig. 2, in der Draufsicht auf eine
Schmalseite des Schlüssels gemäß dem Pfeil III der Fig. 2,
Fig. 4 den Flachschlüssel nach Fig. 3, in der Draufsicht auf eine
Flachseite des Schlüssels gemäß dem Pfeil IV der Fig. 3,
Fig. 5 den Schaft des Flachschlüssels nach Fig. 1 mit vier Tiefen
stufen für Vertiefungen entlang einer Kante des Flachschlüs
sels in größerem Maßstab,
Fig. 6 den Flachschlüssel nach Fig. 1 mit vier Tiefenstufen für Ver
tiefungen entlang einer Flachseite des Flachschlüssels in
größerem Maßstab,
Fig. 7 das Schließzylinderschloß mit eingestecktem Flachschlüssel,
in einem anderen Querschnitt, und
Fig. 8 ein Schließzylinderschloß mit eingestecktem Flachschlüssel,
wobei der Schlüsselkanal vom Zylinderkern vollständig um
schlossen ist in einem Querschnitt.
In Fig. 1 besteht ein allgemein mit 1 bezeichnetes Schließzylinderschloß
aus einem Zylindergehäuse 2, d. h. dem sogenannten "Stator", und einem darin
koaxial angeordneten und drehbar gelagerten Zylinderkern 3. Der Zylinder
kern 3 weist einen in seiner Einsteckdrehlage für einen Flachschlüssel 5
vertikal nach unten zeigenden, im Querschnitt im wesentlichen rechteckigen
Schlüsselkanal 4 auf, in den gemäß Fig. 1 der zugehörige Flachschlüssel 5
eingesteckt ist. Das Schließzylinderschloß 1 ist hier mit vier Ebenen 6, 7,
8 und 9 versehen, die sich alle in Richtung der Zylinderkernachse A 3 des
Zylinderkerns 3 erstrecken. Die in den vier Ebenen 6 bis 9 fluchtend hinter
einander angeordneten Stiftzuhaltungen 10 bzw. 10 k sind zweiteilig und be
stehen jeweils aus den in radialen Bohrungen des Zylinderkerns 3 verschieb
bar gelagerten, vorzugsweise zylindrischen Zuhaltungsstiften 10 a, den in
entsprechenden radialen Bohrungen des Zylindergehäuses 2 gleichfalls ver
schiebbar gelagerten und ebenfalls stiftartig ausgebildeten sogenannten "Ge
genzuhaltungen" 10 b und den Zuhaltungsfedern 10 c, die sich nach außen an der
mit dem Zylindergehäuse 2 fest, aber lösbar verbundenen Verschlußhülse 11
abstützen und nach innen die Gegenzuhaltungen 10 b belasten.
Die beiden Ebenen 6 und 7 sind der oberen Schmalseite 12, die beiden
Ebenen 8 und 9 je einer der beiden Flachseiten 13 des Flachschlüssels 5
zugeordnet.
Die beiden Ebenen 6 und 7 der Stiftzuhaltungen 10 k sind gegenüber der in Längsrich
tung des Schlüsselquerschnitts 5 a verlaufenden Längsmittelebene LM des
eingesteckten Flachschlüssels 5 unter einander gleichen Winkeln α (von
z. B. je 35°) in entgegengesetzten Richtungen geneigt und schneiden die
Oberfläche S 5 des Schlüsselschaftes 5 S im Bereich je einer der beiden die
Schmalseite 12 des Flachschlüssels 5 begrenzenden geradlinigen Schlüssel
kanten K 5 des eingesteckten Schlüssels 5. Der Flachschlüssel 5 ist entlang
dieser Schlüsselkanten K 5 mit zwei Reihen Kantenvertiefungen 14 zur Auf
nahme der Zuhaltungsstifte 10 a der Kantenstiftzuhaltungen 10 b der Ebenen
6 bzw. 7 versehen. Die Mittelachsen dieser Kantenvertiefungen 14 liegen
in je einer gemeinsamen Achsebene (E 14 in Fig. 5), die gegenüber der Längs
mittelebene LM des Flachschlüssels 5 entsprechend der Neigung der beiden
Ebenen 6 und 7 unter gleichen Winkeln α (von z. B. je 35°) in entgegenge
setzten Richtungen geneigt sind. Die Kantenvertiefungen 14 auf den beiden
Schlüsselkanten K 5 sind in bezug auf die Längsmittelebene LM des Flach
schlüssels 5 derart angeordnet, daß sie mit einem Vertiefungsteil auf der
Schmalseite 12 und mit ihrem restlichen Vertiefungsteil auf je einer der
beiden Flachseiten 13 des Schlüssels 5 liegen (vgl. auch Fig. 3).
Die Stiftzuhaltungen 10 der beiden Ebenen 8 und 9 sind gegenüber der je
weils zugehörigen Flachseite 13 des eingesteckten Flachschlüssels 5 unter
gleichen Winkeln β (von z. B. 85°) in entgegengesetzten Richtungen geneigt.
Der Flachschlüssel 5 weist entlang der Flachseiten 13 Seitenvertiefungen 15
auf, deren Mittelachsen in je einer gemeinsamen Achsebene E 15 liegen, die
gegenüber der Längsmittellinie LM des Flachschlüssels 5 entsprechend der
Neigung der beiden Ebenen 8 und 9 unter gleichen Winkeln β in entgegenge
setzten Richtungen geneigt sind.
Die Ebenen 6 und 7 der Kantenstiftzuhaltungen 10 k sowie die beiden Ebenen
8 und 9 der Seitenstiftzuhaltungen 10 schneiden sich in Fig. 1 in der Zy
linderkernachse A 3 des Zylinderkerns 3 und daher zugleich auch in der Längs
mittelebene LM des eingesteckten Flachschlüssels 5 auf einer gemeinsamen
Geraden, die mit der Zylinderkernachse A 3 zusammenfällt, weil der Zylinder
kern 3 koaxial zum Zylindergehäuse 2 des Schließzylinderschlosses 1 ange
ordnet ist.
Der Schlüsselkanal 4 des Zylinderkerns 3 ist schlitzartig ausgebildet bzw.
an seiner unteren Schmalseite zur Mantelfläche M 3 des zylindrischen Zy
linderkerns 3 hin offen. Der Zylinderkern 3 steht gemäß Fig. 1 gerade in
seiner Einsteck- bzw. Abzugsdrehlage für den Schlüssel 5, in welcher der
dem Schlüsselquerschnitt 5 a entsprechende im wesentlichen rechteckige Schlüs
selkanal 4 vertikal nach unten weist.
Die Mittelachsen der aufeinanderfolgenden Kantenstiftzuhaltungen 10 k der
Ebene 6 liegen in einer zur Zylinderkernachse A 3 senkrecht verlaufenden
Achsebene E 14, was entsprechend auch für die Seitenstiftzuhaltungen 10 der
Ebene 8 gilt. Hierbei fallen die so in Längsrichtung des Zylinderkerns 3
aufeinanderfolgenden einzelnen Achsebenen AE 14 der Ebene 6 mit den ent
sprechenden Achsebenen AE 15 der Seitenstiftzuhaltungen 10 der Ebene 8 je
weils paarweise zusammen. Die entsprechenden Achsebenen der Ebene 7 und
die Achsebenen der Ebene 9 fallen gleichfalls jeweils paarweise zusammen.
Die gemeinsamen Achsebenen der beiden Ebenen 7 und 9 sind hier aber in
bezug auf die Zylinderkernachse A 3 gegenüber den gemeinsamen Achsebenen
AE 14 und AE 15 der beiden Ebenen 6 und 8 nach hinten versetzt, und zwar
vorzugsweise um eine halbe Reihenteilung. Daher ist im Querschnitt durch
das Schließzylinderschloß 1 gemäß Fig. 1 eine Kantenstiftzuhaltung 10 k der
Ebene 6 und die in derselben Achsebene liegende Seitenstiftzuhaltung 10 der
Ebene 8 für den Betrachter sichtbar, während die beiden gleichfalls in
einer gemeinsamen Achsebene liegenden Kantenstiftzuhaltung 10 k und Seiten
stiftzuhaltung 10 der Ebenen 7 bzw. 9 in Fig. 1 hinter der Zeichnungsebene
liegen, also unsichtbar sind und deshalb in Fig. 1 nur mit gestrichelt
gezeichneten Linien dargestellt sind.
Gemäß Fig. 2 sind bei dem als Wendeflachschlüssel mit doppeltem Vertie
fungsbild ausgebildeten, hier in räumlicher Ansicht dargestellten Flach
schlüssel 5 die Kantenvertiefungen 14 zur Aufnahme der in den beiden Ebenen
6 und 7 aufeinanderfolgenden Zuhaltungsstifte 10 a (vgl. Fig. 1) auf alle
vier Schlüsselkanten K 5 gesetzt. Nur der größeren Deutlichkeit wegen sind
in Fig. 2 die bei der dortigen Einsteckdrehlage des Wendeschlüssels 5
nicht wirksamen, sogenannten "inaktiven" Kantenvertiefungen 14, die eben
falls der Ebene 6 bzw. 7 des Schließzylinderschlosses 1 zugeordnet, in
Fig. 1 aber an den beiden unteren Schlüsselkanten K 5 angeordnet sind,
nicht dargestellt. Aus Fig. 2 ist wieder ersichtlich, daß jede der Kan
tenvertiefungen 14 nur teilweise auf der Schmalseite 12, hingegen mit
ihrem anderen, restlichen Vertiefungsteil auf der Flachseite 13 des Flach
schlüssels 5 liegt.
Die an den beiden Flachseiten 13 des Schlüssels 5 angeordneten Seitenver
tiefungen 15 für die Zuhaltungsstifte 10 a der beiden Ebenen 8 und 9, die
wegen der Ausbildung des Flachschlüssels 5 als Wendeschlüssel auf jeder
der beiden Flachseiten 13 ebenfalls doppelt vorhanden sind, sind in Fig.
2 nur mit zwei durchgehenden geraden Linien 15 angedeutet. Wie schon bei
den zuvor erläuterten Kantenvertiefungen 14, so sind entsprechend auch die
"inaktiven" Seitenvertiefungen 15, die bei der Einstecklage des Wende
schlüssels 5 in Fig. 1 jeweils an der unteren Hälfte der beiden Schlüssel
flachseiten 13 liegen, in Fig. 2 der größeren Deutlichkeit wegen nicht darge
stellt.
In Fig. 3 sind die Kantenvertiefungen 14 des nach Fig. 2 als Wendeschlüs
sel ausgebildeten Flachschlüssels 5 in der Draufsicht auf eine Schlüssel
schmalseite 12 und in Fig. 4 die Kantenvertiefungen 14 sowie die Seiten
vertiefungen 15 als Seitenvertiefungsreihen 15 in der Draufsicht auf eine
Flachseite 13 des Schlüssels dargestellt.
In Fig. 5 ist der hier mit 5 s bezeichnete Schaft des Flachschlüssels 5
in größerem Maßstab mit einem Querschnitt dargestellt. Der Querschnitt 5 a
des Schlüsselschaftes 5 s ist wegen dessen beider schwach balliger Schmal
flächen 12 nur nahezu rechteckig. Vier unterschiedliche Tiefen der Kanten
vertiefungen 14 sind in Fig. 5 mit t 1 bis t 4 bezeichnet, wobei mit t 1 die
vorkommende größte und mit t 4 die mögliche kleinste Tiefe t der Kanten
vertiefung 14 bezeichnet ist. Die Kantenvertiefung 14 mit der größten Tiefe
t 1, die auch aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist in Fig. 5 mit dick gezeichne
ten Linien hervorgehoben. Da die Kantenvertiefung 14 mit der kleinstmöglichen
Tiefe t 4 direkt auf die Schlüsselkante K 5 gesetzt ist, ohne daß sie also
dabei die Oberfläche S 5 des Schlüsselschaftes 5 s unterscheidet, wobei sich
also der Zuhaltungsstift 10 a der zugehörigen Ebene 6 auf die Schlüsselkante
K 5 nur aufsetzt (was in Fig. 1 für die nach links geneigte Ebene 7 darge
stellt ist), hat die Kantenvertiefung 14 mit der kleinstmöglichen Tiefe t
hier den Tiefenwert t 4 = Null. Die in Fig. 5 mit A 5 bezeichnete Drehachse
des in den Schlüsselkanal 4 eingesteckten Flachschlüssel 5, die in dessen
Längsmittelebene LM liegt, fällt mit der Zylinderkernachse A 3 des Schließ
zylinderschlosses 1 zusammen (vgl. auch Fig. 1) was in Fig. 5 durch An
deutung des hier nur teilweise dargestellten Zylinderkerns 3 mit gestrichelt
gezeichneten Linien veranschaulicht ist. Eine durch die Drehachse A 5 des
Flachschlüssels 5 gelegter, zur Achsebene E 14 der Kantenvertiefungen 14 senk
recht verlaufende schräge Ebene BE 14 bildet hier die Bezugsebene für die Be
messung der unterschiedlichen Tiefen t 1 bis t 4 der Kantenvertiefungen 14,
wobei diese verschiedenen Tiefenmasse andererseits auf die Niveauebene des
jeweils betreffenden Vertiefungsboden B 14 bezogen sind. Die Achsebene E 14
der Kantenvertiefungen 14 ist hier wieder (wie in Fig. 1) gegenüber der in
Längsrichtung des rechteckigen Schlüsselquerschnittes 5 a verlaufenden Längs
mittelebene LM des Flachschlüssels 5 - entsprechend der Neigung der zuge
hörigen Ebene 6 (vgl. Fig. 1) - unter dem Winkel α geneigt.
In Fig. 6 sind, ganz entsprechend wie in Fig. 5 für die Kantenvertiefungen
14, vier unterschiedliche Tiefen t 1 bis t 4 für die Seitenvertiefungen 15 des
Flachschlüssels 5 dargestellt, wobei die hier mit BE 15 bezeichnete, zur Achs
ebene E 15 der Seitenvertiefungen 15 senkrecht verlaufende Bezugsebene auch
hier wieder für die Bemessung der Tiefen t 1 bis t 4 der Seitenvertiefungen
15 unter Bezugnahme auf die verschiedenen Niveauebenen der Vertiefungsbö
den B 15 "maßgebend" ist. Die Achsebene E 15 der Seitenvertiefungen 15 ist
gegenüber der zugehörigen wirksamen Seitenfläche 13 des Flachschlüssels 5
- entsprechend der Neigung der zugehörigen Ebene 8 (vgl. Fig. 1) - unter
dem Winkel β geneigt. Der Flankenwinkel zwischen den beiden sich gegenüber
liegenden seitlichen Flanken der Seitenvertiefungen 15, der in Fig. 6 mit
γ bezeichnet ist, hat üblicherweise, entsprechend dem Kegelwinkel von
90° an der konischen Spitze des zylindrischen Zuhaltungsstiftes 10 a, einen
Wert von 90°, was übrigens entsprechend auch für die Kantenvertiefungen 14
in Fig. 5 gilt.
Die in einer Reihe vorhandenen Seitenvertiefungen 15 mit der kleinsten
Tiefe t 4 werden vorzugsweise in Form einer Schlüssellängsrichtung einge
frästen, im Profil der leicht abgeflachten Kegelspitze der Zuhaltungs
stifte (10 a in Fig. 1) angepaßten flachen Einlaufrinne hergestellt. Dies
hat, abgesehen von der einfachen Fertigung, den Vorteil der geringen Ab
nutzung, weil die Zuhaltungsstifte - statt einer Punktberührung an der
ebenen Schlüsselseitenfläche - beim Einstecken und Abziehen des Flach
schlüssels unter Flächenberührung auf dem entsprechend der Neigung der
Seitenzuhaltungsreihe geneigten Boden der Einlaufrinne gleiten.
Auch werden durch diese Maßnahmen die Zuhaltungsfedern (10 c in Fig. 1)
entlastet, was den Verschleiß an Schlüssel und Zuhaltungsstiften weiter
hin herabsetzt, und es werden zudem unerwünschte Schrägkräfte auf die Boh
rungswand der radialen Rotorbohrungen, in denen die Zuhaltungsstifte axial
verschiebbar gelagert sind, vermieden. Überdies wird dadurch auch ein
Sichdrehen der Zuhaltungsstifte verhindert.
In Fig. 7 ist das Schließzylinderschloß 1 nebst eingestecktem Flachschlüs
sel 5 nach Fig. 1 in einem anderen Querschnitt als in Fig. 1 dargestellt.
Hier ist wieder eine Kantenstiftzuhaltung 10 k der rechtsstehenden Ebene 6
und eine Stiftzuhaltung 10 der linksseitigen Ebene 8, die beide wieder mit
ihren Mittelachsen in einer gemeinsamen, zur Zylinderkernachse A 3 senkrecht
verlaufenden Achsebene liegen, für den Betrachter voll sichtbar, doch haben
hier die zugehörigen Vertiefungen 14 bzw. 15 eine andere Tiefe t als die
entsprechenden Vertiefungen 14 und 15 in Fig. 1. Während nämlich in Fig.
1 die rechtsstehende Kantenvertiefung 14 und die linksseitige Seitenvertie
fung 15 des Flachschlüssels 5 jeweils die größte vorkommende Tiefe t 1 auf
weisen (vgl. dazu auch Fig. 5 bzw. Fig. 6), hat in Fig. 7 die rechtsstehende
Kantenvertiefung 14 nur eine Tiefe t 3 (vgl. Fig. 5) und die linksseitige
Seitenvertiefung 15 die kleinste vorkommende Tiefe t 4 (vgl. Fig. 6). Eine
besonders tiefe rechtsseitige Seitenvertiefung 15 a, deren Boden B 15 - im
Gegensatz zu Fig. 6 - sogar jenseits der Längsmittelebene LM des Flach
schlüssels 5 liegt, erweist durchaus die Anwendungsmöglichkeit auch solch
extrem tiefer Vertiefungen für die Flachseiten 13 bei sonst gleichbleiben
den Schlüsselabmessungen.
In Fig. 8 ist eine andere Ausführungsform des hier mit 100 bezeichneten
Schließzylinderschlosses dargestellt, bei der der Schlüsselkanal 40 nicht
wie der Schlüsselkanal 4 in Fig. 1 schlitzartig ausgebildet, d. h. zur
zylindrischen Mantelfläche des Zylinderkerns 3 hin offen ist, sondern
fensterartig gestaltet, d. h. als "durchgestoßener" Kanal vom Zylinderkern
30 vollständig umschlossen ist. Fig. 8 zeigt, daß das in den Fig. 1 bis 7
dargestellte Zuhaltungssystem für das Schließzylinderschloß 1 mit den bei
den Ebenen 6 und 7 sowie den beiden Ebenen 8 und 9 auch bei der starreren
und daher robusteren Rotorausführung mit fensterartig durchgestoßenem
Schlüsselkanal 40 realisierbar ist, wobei der Außendurchmesser des Zylinder
gehäuses 20 des Schließzylinderschlosses 100, d. h. der sog. "Zylinderdurch
messer", aus Platzgründen konstruktiv nur um wenige Millimeter vergrößert
zu werden braucht.
Die Schlüsselvertiefungen können im Stetigbahnfräsverfahren auf einer vor
programmierten, computergesteuerten Fräsmaschine pro Vertiefungsreihe in
einem einzigen Fräserdurchgang besonders rationell und zugleich sehr genau
hergestellt werden. Mit diesem Stetigfräsverfahren können zudem in Schlüssel
längsrichtung verlängerte Vertiefungen in den Schlüsselschaft eingefräst wer
den, wodurch das Zuhaltungszentrum dieser Vertiefungen (hierbei kann es sich
um Seiten- und/oder Kantenvertiefungen handeln) verschleiert, d. h. die Sicher
heit gegen Einbruch weiterhin erhöht, wird.
Hierbei ist es vorteilhaft, die Vertiefungen von ihrem Zuhaltungszentrum
aus nur einseitig zur Schlüsselraute (oder "Reide") hin in Schlüssellängs
richtung zu "verlängern" und dadurch die jeweils auf der der Schlüssel
spitze zugekehrten Seite der Vertiefungen befindliche, als Aushebegleitbahn
für die Zuhaltungsstiften dienende Vertiefungsflanke zugleich auch als tra
gende Flanke für die Längsbegrenzung des eingesteckten, aber aus seiner
Einsteck- bzw. Abzugsdrehlage bereits etwas verdrehten Schlüssels wirken
zu lassen. Dadurch wird verhindert, daß, wenn nach Beginn der Drehung des
Schlüssels an diesem schon während der Weiterdrehung - d. h. also verfrüht -
gezogen wird, Zuhaltungsstifte während der Weiterdrehung des Zylinderkerns
in "artfremde" Gehäusebohrungen einrasten, wobei dann aber durch dieses
sog. "Anhängen" die Weiterdrehung von Schlüssel und Zylinderkern blockiert
werden würde, wie dies in der österreichischen Patentschrift 3 43 692 be
schrieben ist.
Die Seitenzuhaltungen müssen keineswegs zur zugehörigen wirksamen Flach
seite 13 des eingesteckten Flachschlüssels 5 geneigt sein, sondern sie
könnten auch in Ebenen liegen, die auf der Flachseite senkrecht stehen.
Claims (1)
- Schließzylinder und zugehöriger Wendeflachschlüssel, bestehend aus einem Zylindergehäuse, einer das Zylindergehäuse umgebenden Verschluß hülse und einem im Zylindergehäuse rotierbar angeordneten Zylinderkern mit einem Schlüsselkanal für den Flachschlüssel, sowie sich quer zur Zylinderkernachse erstreckenden Stiftzuhaltungen, die - jeweils in Reihen angeordnet - in Ebenen liegen, welche geneigt und/oder gleich laufend zur Mittelachse des Flachschlüssels in Abzugsstellung ange ordnet sind, und die Kernstifte umfassen, denen passende Vertiefungen im Flachschlüssel gegenüberliegen, wobei zwei Stiftzuhaltungsreihen jeweils entgegengesetzt zur Mittellinie des Schlüssels mit in der Flachseite des Schlüssels vorgesehenen Vertiefungen zusammen wirken, dadurch gekennzeichnet, daß bei in Abzugsstellung des im Schlüsselkanal (4) steckenden Flach schlüssels (5) wenigstens eine Ebene (6, 7) mit einer Reihe von Stiftzu haltungen (10) den Flachschlüssel (5) entlang einer Schlüsselkante (K 5) zwischen einer Schmalseite (12) und einer Flachseite (13) schneidet, wo bei die zu dieser Reihe von Stiftzuhaltungen gehörenden Kantenvertie fungen (14) im Flachschlüssel (5) sich in eine Schlüsselschmalseite (12) und der angrenzenden Schlüsselflachseite (13) erstrecken, und daß die Ebenen (8, 9, 6, 7) mit ihren zugehörigen Stiftzuhaltungen (10) derart angeordnet sind, daß die Schnittlinie aller Ebenen (6, 7, 8, 9) für die Stiftzuhaltungen (10) mit der Kerndrehachse (A 3) zusammenfällt.
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