DE3030250C2 - Wäßriges Behandlungsmittel für die Außenwände von Gebäuden - Google Patents
Wäßriges Behandlungsmittel für die Außenwände von GebäudenInfo
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Description
(a) Keratinfasern, vorzugsweise Rohwollfasern, mit einer Imprägnierlösung aus wenigstens einem
niederen Alkohol und wenigstens einem Polyol in Berührung bringt und die so imprägnierten
Keratinfasern in zwei im wesentlichen gleiche Teile (A) und (B) teilt,
(b) den Teil (A) in einer Lösung wenigstens eines der Chloride von Zink, Calcium, Eisen und Natrium
in konzentrierter Salzsäure löst,
(c) den Teil (B) in einer konzentrierten Basenlösung mit einem ph-Wert von 13 oder höher löst
und
(d) die Teile (A) und (B) zur Fällung der Metalloproteine mischt
2. Behandlungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Metalloproteinen
zwischen 0,001 und 0,020% liegt, ausgedrückt in Gewichtsprozent und bezogen auf das Gesamtgewicht
der Masse.
3. Behandlungsmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Polysiloxanbildner
zwischen 5 und 50 Gew.-% liegt.
4. Behandlungsmittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es Calciumbicarbonat in
einer Menge zwischen 0,5 und 5 Gew.-% enthält.
5. Behandlungsmittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es wenigstens ein Phenol
in einer Menge zwischen 0,001 und 0,01 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Behandlungsmittels, enthält.
6. Behandlungsmittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß es ein durch wenigstens einen
Methylrest substituiertes Phenol enthält.
7. Behandlungsmittel nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es wenigstens ein Frostschutzmittel
in einer Menge zwischen 0,25 und 2 Gew.-% enthält.
8. Behandlungsmittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es als Frostschutzmittel Isopropanol,
Propanol-2 und/oder Dimethylcarbitol enthält.
9. Verwendung des Behandlungsmittels nach Anspruch 1 bis 8 zum Schutz der Außenwände von
Gebäuden aus Kalkstein enthaltenden Baustoffen, wobei man das Behandlungsmittel auf die Außenwände
des zu schützenden Gebäudes in einer Menge von 0,2 bis 0,5 kg/m2 der zu behandelnden Oberfläche
aufträgt.
Die Erfindung betrifft ein Behandlungsmittel, das für die Außenwände von Gebäuden, z. B. aus Bruch- und
Quadersteinen, geschliffenen Steinen, Zementverputz, Asbest-Zement-Preßsteinen, die sie bilden, kurz gesagt,
für alle Baustoffe, die Calciumcarbonat enthalten, als Schutz gegen den Angriff von Schadstoffen in der Luft
bestimmt ist
Es ist bekannt, daß die meisten Materialien, die für die Herstellung von Fassaden von Gebäuden verwendet
werden und demzufolge der Witterung ausgesetzt sind, im allgemeinen von poröser Beschaffenheit sind, d. h. sie
vermögen Wasser aufzusaugen, sei es das Rieselwasser oder Kapillaritätswasser, das aus der Umgebungsfeuchtigkeit
stammt Diese Wirkung des Wassers vereinigt sich mit derjenigen des in der Atmosphäre enthaltenen
Kohlendioxids, wobei Kohlensäure entsteht, die die Steine zerfrißt und abbaut Im besonderen Fall von Baustoffen
auf Kalksteinbasis bewirkt das Sickerv. asser die Auflösung der Carbonate und damit die allmähliche
Zerstörung der Steine. Dies kann besonders störend und unangenehm sein, wenn es sich um Materialien eines
Baudenkmals handelt, das archäologisch, historisch oder vom künstlerischen Standpunkt von besonderem Interesse
ist Zu diesem rein chemischen Abbau der Baustoffe kommt ein physikalischer Effekt hinzu, der die Folge
des Einsickerns von Wasser in die Baustoffe ist, das Schäden wie Platzen und Rißbildungen infolge Gefrierens
und Tauens sowie starker Temperaturschwankungen hervorrufen kann.
Dies gab Veranlassung zum Vorschlag verschiedener Behandlungsverfahren, die zum größten Teil darin bestehen,
die Poren der Baustoffe durch eine Oberflächenbehandlung zu verschließen, um sie undurchlässig für
das Wasser zu machen. Diese und ähnliche Methoden haben jedoch den Nachteil, daß sie nicht nur eine begrenzte
zeitliche Wirkung haben und daher häufige Anwendungen bedingen, sondern auch und vor allem die
»Atmung« der Baustoffe verhindern, indem sie eine Sperre für die Zirkulation der Gase vom Innern der
Gebäude nach außen bilden.
Um gleichzeitig den Schutz der Baustoffe selbst sowie ihre »Atmung« zu ermöglichen, wurde in der FR-PS
22 05 911 ein Behandlungsmittel vorgeschlagen, das aus
einer wäßrigen alkalischen Lösung eines Siüconats, von Calciumbicarbonat und Kohlensäureanhydrase besteht.
Obwohl dies in keiner Weise in der genannten französischen Patentschrift ausdrücklich angegeben ist, weiß
man, daß Kohlensäureanhydrase ein Metalloprotein oder Metallprotein ist, das die Reaktion
H2CO3 — CO.- + H2O
katalysiert.
Es ist ferner bekannt, daß dieses Enzym, das Zink als aktives Metall enthält, in verhältnismäßig hohen Konzentrationen in Erythrozyten, in der Nierenrinde und in den Magenschleimhäuten von Säugetieren sowie in anderen tierischen Geweben, in Pflanzen und in gewissen Bakterien vorkommt, Kohlensäureanhydrase wurde bereits insbesondere aus Erythrozyten (Lindskog, Biochim. Biophys. Acta 39 [i960] 218 und aus menschlichen Erythrozyten isoliert (Nyman, Biochim. Biophys. Acta 52 [1961] 1). Die vorstehend genannte französische Patentschrift gibt nicht die Herkunft der verwendeten Kohlensäureanhydrase an. Sie beschränkt sich darauf, Kohlensäureanhydrase zu erwähnen, ohne den Nutzen, den sie in einem Behandlungsmittel für Fassadenbaustoffe haben kann, oder die Rolle, die sie darin sDielen
Es ist ferner bekannt, daß dieses Enzym, das Zink als aktives Metall enthält, in verhältnismäßig hohen Konzentrationen in Erythrozyten, in der Nierenrinde und in den Magenschleimhäuten von Säugetieren sowie in anderen tierischen Geweben, in Pflanzen und in gewissen Bakterien vorkommt, Kohlensäureanhydrase wurde bereits insbesondere aus Erythrozyten (Lindskog, Biochim. Biophys. Acta 39 [i960] 218 und aus menschlichen Erythrozyten isoliert (Nyman, Biochim. Biophys. Acta 52 [1961] 1). Die vorstehend genannte französische Patentschrift gibt nicht die Herkunft der verwendeten Kohlensäureanhydrase an. Sie beschränkt sich darauf, Kohlensäureanhydrase zu erwähnen, ohne den Nutzen, den sie in einem Behandlungsmittel für Fassadenbaustoffe haben kann, oder die Rolle, die sie darin sDielen
kann, genau anzugeben. Demzufolge kann der Fachmann sich aus den Lehren der Patentschrift in keiner
Weise vorstellen, daß die Kohlensäureanhydrase durch
ein anderes Produkt ersetzt werden könnte, und noch viel weniger für die Kohlensäureanhydrase einen Ersatz
finden, der in höherer Ausbeute und zu einem niedrigeren Herstellungspreis erhältlich sein würde.
Die Erfindung betrifft ein wäßriges, Enzyme und Polysiloxanbildner
enthaltendes Behandlungsmittel für die Außenwände von Gebäuden aus Kalkstein enthaltenden
Baustoffen, dadurch gekennzeichnet, daß es neben dem Polysiloxanbildner Metalloproteine mit enzymatischer
Aktivität enthält, deren sie bildende Aminosäuren von Skieroproteinen stammen, wobei die Metalloproteine
einen isoelektrischen Punkt von im wesentlichen 0 aufweisen, die Fähigkeit haben, die Reaktion
H2CO3 ^= CO2 + H2O
zu katalysieren und hergestellt worden sind, indem man
(a) Keratinfasern, vorzugsweise Rohwollfasern, mit einer Imprägnierlösung aus wenigstens einem niederen
Alkohol und wenigstens einem Polyol in Berührung bringt und die so imprägnierten Keratinfasern
in zwei im wesentlichen gleiche Teile (A) und (B) teilt
(b) den Teil (A) in einer Lösung wenigstens eines der Chloride von Zink, Calcium, Eisen und Natrium in
konzentrierter Salzsäure löst,
(c) den Teil (B) in einer konzentrierten Basenlösung
mit einem pH-Wert von 13 oder höher löst und
(d) die Teile (A) und (B) zur Fällung der Metalloproteine
mischt.
Die im Mitte! gernäß der Erfindung verwendeten Metalloproteine
erleichtern und aktivieren die Dissoziation der Bicarbonate und lenken die Kristallisation bei der
Bildung von Kalkstein in Richtung zum Aragonit, der eine metastabile Form des Kalksteins ist, während die
Kalksteinvorkommen gewöhnlich in Form von Kalzit vorliegen. Diese Metalloproteine, deren Struktur noch
nicht völlig aufgeklärt ist, unterscheiden sich u. a. von der Kohlensäureanhydrase, die ein natürliches Enzym
mit vergleichbarer katalytischer Wirkung ist, durch den Wert des isoelektrischen Punktes und durch die Konstitution
der Ketten, denn die Aminosäuren der gemäß der Erfindung verwendeten Metalloproteine stammen von
Skieroproteinen, insbesondere vom Keratin, das insbesondere in der Wolle enthalten ist. Die im Rahmen der
Erfindung verwendeten Metalloproteine können nach einem im großtechnischen Maßstab durchführbaren
Verfahren in großen Mengen hergestellt werden, so daß sie sowohl in hoher Ausbeute als auch mit verhältnismäßig
niedrigen Herstellungskosten erhältlich sind. So ist es möglich, etwa 10 g Metalloproteine aus 1 kg Rohwolle
zu erhalten, während die Extraktion der Kohlensäureanhydrase nach den vorstehend genannten Verfahren
mehr eine Angelegenheit des Forschungslaboratoriums als der Industrie ist.
Die für die Zwecke der Erfindung verwendeten Metalloproteine werden nach dem Verfahren hergestellt,
das in der DE-OS 30 30 249 entsprechend der französischen Patentanmeldung 80 02 074 der Anmelderin beschrieben
wird und bei dem man
a) Keratinfasern, vorzugsweise Rohwollfasern, mit einer Imprägnierlösung aus wenigstens einem niede-
25 ren Alkohol und wenigstens einem Polyol in Berührung
bringt und die so imprägnierten Keratinfasern in zwei im wesentlichen gleiche Teile (A) und (B)
teilt,
b) den Teil (A) in einer Lösung wenigstens eines der Chloride von Zink, Calcium, Eisen und Natrium in
konzentrierter Salzsäure löst,
c) den Teil (B) in einer konzentrierten Basenlösung mit einem pH-Wert von etwa 13 oder höher löst
und
d) die beiden Teile (A) und (B) zur Fällung der Metal-Ioproteine
mischt
Als konzentrierte Basenlösung wird insbesondere konzentriertes Natriumhydroxid verwendet Nachdem
die beiden Teile (A) und (B), die beide die Auflösungsphase durchlaufen haben, gemischt worden sind, wird
das Gemisch etwa 24 Stunden stehen gelassen, so daß die gefällte, die Metalloproteine enthaltende Fraktion
durch Filtration vorzugsweise unter vermindertem Druck gewonnen werden kann. Der Fiitrationsrückstand
wird mit Wasser gewaschen, der Trocknung überlassen, erneut mit Äther gespült und schließlich zu Pulver
gemahlen.
Dieses Pulver, das gleichzeitig die gewünschten Metalloproteine und Verunreinigungen enthält, wird in
Wasser suspendiert, um das wäßrige Behandlungsmittel gemäß der Erfindung herzustellen.
Die erhaltenen Metalloproteine enthalten Zink, wenn beim vorstehend beschriebenen Verfahren eine Lösung von Zinkchlorid in konzentrierter Salzsäure verwendet wird. Es ist jedoch zu bemerken, daß die gemäß der Erfindung verwendeten Metalloproteine anstelle von Zink auch die anderen aktiven Metalle Calcium, Eisen oder Natrium enthalten können, ohne daß dies einen Verlust an katalytischer Aktivität für die erhaltenen Enzyme zur Folge hat.
Die erhaltenen Metalloproteine enthalten Zink, wenn beim vorstehend beschriebenen Verfahren eine Lösung von Zinkchlorid in konzentrierter Salzsäure verwendet wird. Es ist jedoch zu bemerken, daß die gemäß der Erfindung verwendeten Metalloproteine anstelle von Zink auch die anderen aktiven Metalle Calcium, Eisen oder Natrium enthalten können, ohne daß dies einen Verlust an katalytischer Aktivität für die erhaltenen Enzyme zur Folge hat.
Das wäßrige Behandlungsmittel kann nach beliebigen geeigneten Methoden auf die Fassaden oder Außenwände
der Gebäude, beispielsweise mit der Bürste oder dem Pinsel oder durch Spritzauftrag, aufgebracht werden.
Das Behandlungsmittel gemäß der Erfindung wird auf die zu schützende Wand aufgetragen, bis sie nichts
mehr aufnimmt, d. h. die Wand wird mit dem Behandlungsmittel gestrichen bzw. gespritzt, bis sie mit der
Lösung vollständig getränkt ist und es somit nicht mehr möglich ist, mehr Lösung in das Innere der Wand eindringen
zu lassen. Ein solcher Auftrag ermöglicht es, die zu schützende Wand bis zu einer Tiefe, die je nach dem
Baustoff unterschiedlich ist und in der allgemeinen Regel zwischen 1 mm und 2 cm liegt, zu imprägnieren. Im
allgemeinen erfolgt ein solcher Auftrag unter Einsatz von 0,2 bis 0,5 kg Behandlungsmittel pro Quadratmeter
der zu behandelnden Oberfläche. Wenn das Behandlungsmittel gemäß der Erfindung auf Kalkstein enthaltende
Baustoffe aufgetragen wird, aktivieren die Metalloproteine, die durch den Anstrich in das Innere der
Materialien eingedrungen sind, dio Dissoziation der durch das Sickerwasser gelösten Bicarbonate, und in
Gegenwart des in der Umgebungsluft enthaltenen Kohlendioxids begünstigen sie die Kristallisation des Calciumcarbonats
in Form von Aragonit. Es bildet sich in dieser Weise an der Oberfläche des behandelten Baustoffs
eine Aragonitmenge, die von der Menge des gelösten Bicarbonats und demzufolge von der vom Material
aufgenommenen Lösungsmenge abhängt. Mit anderen Worten, je strenger die Abbaubedingungen des Steins
sind, um so größer ist die Menge des unter der katalyti-
sehen Wirkung der Metalloproteine gebildeten Aragonits,
so daß es möglich ist, ihn wirksam zu schützen. Außerdem ist der an der Oberfläche gebildete Aragonit
von weißer Farbe und hat somit die Wirkung, schwärzliche Stoffe, die sich im Laufe der Zeit auf den Fassaden
von Häusern festgesetzt haben, zum Verschwinden zu bringen, so daß ein einfachei Anstrich einer Fassade mit
dem Behandlungsmittel gemäß der Erfindung es ermöglicht, eine verputzende Wirkung auf die Fassade ohne
Aufrauhen und damit ohne Verschleiß des Steins auszuüben. Natürlich kann das Streichen der Außenwände
mit dem Behandlungsmittel gemäß der Erfindung mit dem Aufbringen eines Verputzes vom klassischen Typ
kombiniert werden. In diesem Fall ist festzustellen, daß die Anwendung des Behandlungsmittels gemäß der Erfindung
die Neubildung der durch den Verputz zerstörten »Verwitterungsschicht« (Calcin) begünstigt, da das
aufgebrachte Calciumcarbonat hauptsächlich in Form von Aragonit orientiert ist
Die Verwendung des Behandlungsmittels gemäß der Erfindung ist ebenfalls bei neuen Wohnhäusern zu empfehlen,
um sie sofort zu schützen und ihre Alterung zu verzögern. In diesem Fall kann die Häufigkeit des Verputzens
erheblich verringert werden.
Der Gehalt an Metalloproteinen im wäßrigen Behandlungsmittel
gemäß der Erfindung liegt vorteilhaft zwischen 0,001 und 0,02% und beträgt vorzugsweise
etwa 0,008%. Diese Anteile sind in Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der Masse, ausgedrückt
Wenn die Metalloproteine in einer Menge unterhalb der unteren Grenze des vorstehend genannten
Bereichs verwendet werden, vermögen sie ihre katalytische Aktivität nicht in ausreichendem Maße auszuüben.
Wenn sie dagegen in einer Menge oberhalb der oberen Grenze des genannten Bereichs verwendet werden,
üben sie zwar die gewünschte katalytische Aktivität aus, aber die Erhöhung der Menge der Metailöproieine im
Behandlungsmittel bringt keine Verbesserung des erzielten Ergebnisses.
Die Anwesenheit eines Polysiloxanbildners als Retentionsmittel im wäßrigen Behandlungsmittel gemäß der
Erfindung ist unerläßlich. Wenn er fehlt, könnten die Metalloproteine nicht im Innern der der Witterung ausgesetzten
Oberflächenschicht der Materialien zurückgehalten werden, und das Sickerwasser würde die Metalloproteine
aus den behandelten Materialien nach außen mitnehmen, so daß eine solche Behandlung höchstens
eine begrenzte zeitliche Wirkung haben könnte. Der erfindungsgemäß eingesetzte Polysiloxanbildner ist
an der Luft bei gewöhnlicher Temperatur polymerisierbar. Das gebildete Polysiloxan ist von hydrophober Natur.
Der Polysiloxanbildnc· kann nach dem Auftrag des wäßrigen Behandlungsmittels in das Innere der Foren
des Steins eindringen und anschließend in situ polymerisieren. Außerdem ist es notwendig, daß nach erfolgter
Polymerisation das gebildete Polysiloxan einen Schutz bildet, der für Luft und insbesondere das Kohlendioxid,
das an der durch die Metalloproteine katalysierten Reaktion beteiligt ist, durchlässig ist.
Vorzugsweise wird als Polysiloxanbildner, der in situ polymerisierbar ist, das als »Kaliummethylsiliconat« im
Handel erhältliche Produkt (Hersteller Rhone Poulenc) verwendet. Der Gehalt an Polysiloxanbildner im wäßrigen
Behandlungsmittel gemäß der Erfindung liegt vorteilhaft zwischen 5 und 50% und beträgt vorzugsweise
10% (diese Prozentsätze beziehen sich auf das Gesamtgewicht
der Masse).
Bei Verwendung von »Kaliummethyisiliconat« als Polysiloxanbildner wird dem Mittel gemäß der Erfindung
ein Polymerisationskatalysator für diese Verbindung in katalysierenden Mengen in der Größenordnung
von 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Masse, zugesetzt Als Polymerisationskatalysator wird
vorteilhaft das Produkt verwendet das unter der Bezeichnung »NORAMIUM M2SH« (quatemäre Ammoniumsalze)
(Hersteller Pierrefitte-Auby) im Handel ist Dieser Katalysator hat außerdem bakterizide und fungizide
Eigenschaften und stellt einen Emulgator dar.
Das wäßrige Behandlungsmittel gemäß der Erfindung wird zum Schutz der Außenwände von Gebäuden aus
Kalkstein enthaltenden Baustoffen verwendet und demzufolge den umgebenden klimatischen Bedingungen
ausgesetzt Um zu vermeiden, daß die im Behandlungsmittel enthaltenen Metalloproteine unter der Einwirkung
von Wärme bei einer Temperatur oberhalb von WC sich zersetzen oder abgebaut werden und ihre
katalytische Wirkung nicht mehr auszuüben vermögen, enthält das Behandlungsmittel gemäß der Erfindung
vorteilhaft wenigstens ein Phenc'. vorzugsweise ein durch einen Methyirest substituiertes Phenol. Von den
für die Zwecke der Erfändung geeigneten Phenolen mit Methylsubstituent sind m-Kreso! und p-KresoI zu nennen.
Es ist festzustellen, daß die Phenole mit Methylsubstituent ein besseres Verhalten gegenüber Wärme zeigen
als die Phenole ohne Methylsubstituenten. Der Phenolgehalt des Behandlungsmittels gemäß der Erfindung
liegt vorzugsweise zwischen 0,001 und 0,01%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Masse.
Ebenso wird zur Aufrechterhaltung der Fähigkeit der Metallproteine des wäßrigen Behandlungsmittels gemäß
der Erfindung, ihre katalytische Aktivität auch bei niedrigen Temperaturen auszuüben, und auch zur Erniedrigung
des Gefrierpunktes der Masse dieser ein Frostschutzmittel zugesetzt, das mit dem Polysiloxanbildner
verträglich ist und eine stabilisierende Wirkung
auf die Masse ausübt. Als Frostschutzmittel, die in dem Behandlungsmittel gemäß der Erfindung verwendet
werden können, sind Isopropanol, Propanol-2 und Dimethylcarbitol
zu nennen. Der Gehalt an Frostschutzmittel im Behandlungsmittel liegt zwischen 0,25 und 2%,
vorzugsweise bei etwa 0,75% (bezogen auf das Gesamtgewicht der Masse).
Die Erfindung umfaßt ferner die Verwendung des genannten Behandlungsmittels zum Schutz der Außenwände
von Gebäuden aus Kalkstein enthaltenden Baustoffen. Dabei wird auf die Außenwände des zu schützenden
Gebäudes das vorstehend beschriebene Behandlungsmittel nach beliebigen geeigneten Methoden,
z. B. durch Spritzauftrag oder durch Streichen in einer Menge von 0,2 bis 0,5 kg pro m2 der zu behandelnden
Oberfläche aufgetragen.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele
weiter erläutert.
1. Stufe: Herstellung der Metalloproteine
für das Behandlungsmittel
für das Behandlungsmittel
1 kg rohe Schafswolle wird mit etwa 3 kg einer Imprägnierlösung behandelt, die aus einem Gemisch von
etwa 70% Äthanol und etwa 30% Glycerin besteht. Das Ganze wird etwa 5 Minuten durchgemischt, bis sich ein
pastenförmiges Gemisch gebildet hat.
Das pastenförmige Gemisch wird in zwei gleiche Teile (A) und (B) geteilt Der Teil (A) wird in konzentrierter
7
Salzsäure, die mit Zinkchlorid gesättigt ist, bei einem mit dem Behandlungsmittel gemäß der Erfindung ihnen
pH-Wert von etwa 1 gelöst. eine erhöhte Beständigkeit gegen Erosion durch Schad-
Der Teil (B) wird in konzentrierter Natriumhydroxid- stoffe in der Atmosphäre verleiht. Die nachteilige Verlosung,
die einen pH-Wert von etwa 13 hat, gelöst. Die änderung der Fassaden verläuft weniger schnell, und
konzentrierte Natriumhydroxidlösung ist durch Auflö- 5 Neuverputzen kann, wenn nicht ganz unterlassen, so
sen von reinem, nicht geschmolzenem 80%igem Natri- doch im Vergleich zu Fassaden der gleichen Art, die
umhydroxid in Tablettenform in Wasser hergestellt nicht der Behandlung unterworfen worden sind, erhebworden,
lieh hinausgezögert werden.
Die beiden Teile (A) und (B) werden gemischt. Das Gemisch wird etwa 24 Stunden stehen gelassen. Das. ίο
Gemisch hat einen pH-Wert von etwa 8,6. Die gebildete Fällung wird unter vermindertem Druck mit einem Becherglas abfiltriert. Hierbei wird eine Kruste erhalten,
die mit Wasser gewaschen und dann der Trocknung überlassen wird. Das Produkt wird mit Äther gespült: is
und zu einem Pulver gemahlen. Hierbei werden 10 g eines Pulvers erhalten, das Metalloproteine enthält, die
Zink als aktives Metall enthalten.
nip in dftr beschriebenen Weise hergestellten Metalloproteine
haben ein Molekulargewicht von etwa 87 000. Ihr isoelektrischer Punkt liegt bei etwa 0. Es wird festgestellt,
daß sie die Fähigkeit haben, die Reaktion
H2CO3 ^ CO2+H2O
25
zu katalysieren.
2. Stufe: Herstellung des Behandlungsmittals
Ein Stoffgemisch der folgenden Zusammensetzung (pro kg Stoffgemisch) wird hergestellt:
Pulver auf Basis von Metalloproteinen,
das in der 1. Stufe hergestellt wurde: 0,008 g
Kaliummethylsiliconat(Rhöne-Poulenc) 100 g
Phenol (CH5OH) 0,01g
Quaternäre Ammoniumsalze »Noramium
M2SH« (Hersteller Pierrefitte-Auby) 20 g
Isopropanoi 7,5 g
Wasser, q.s.p. 1000 g
Unter Verwendung des in der 1. Stufe von Beispiel 1 hergestellten Pulvers auf Basis von Metalloproteinen
wird ein Behandlungsmittel der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
P'jlver auf Basis von Metalloproteinen 0,015 g
Kaliummethylsiliconat (Hersteller
Rhöne-Poulenc) 200 g
p-K resol 0,02 g Quaternäre Ammoniumsalze »Noramium
M2SH« (Hersteller Pierrefitte-Auby) 15 g
Isopropanoi 7,5 g
Wasser, qj>.p. 1000 g
Die beiden vorstehend beschriebenen Behandlungsmittel sind dazu bestimmt, beispielsweise durch Streichen
auf Baustoffe, z. B. Bruchsteine, die Kalkstein enthalten, Putz oder Zementpreßsteine, aufgetragen zu
werden, bis der Untergrund kein Mittel mehr aufnimmt.
Bei Verwendung dieser Behandlungsmittel auf einer Fassade, die frisch verputzt worden ist, kann festgestellt
werden, daß dies die schnelle Neubildung einer Schicht von Calciumcarbonat ermöglicht, das hauptsächlich in
Form von Aragonit orientiert ist Ferner ist festzustellen, daß der Anstrich der Fassaden neuer Wohnhäuser
Claims (1)
1. Wäßriges, Enzyme und Polysiloxanbildner enthaltendes
Behandlungsmittel für die Außenwände von Gebäuden aus Kalkstein enthaltenden Baustoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß es neben dem Polysiloxanbildner Metalloproteine mit enzymatischer
Aktivität enthält, deren sie bildende Aminosäuren von Skieroproteinen stammen, wobei
die Metalloproteine einen isoelektrischen Punkt von im wesentlichen 0 aufweisen, die Fähigkeit haben,
die Reaktion
H2CO3 ^= CO2 + H2O
zu katalysieren und hergestellt worden sind, indem man
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- 1980-03-04 FR FR8004790A patent/FR2477565A1/fr active Granted
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- 1980-11-26 ZA ZA00807380A patent/ZA807380B/xx unknown
Also Published As
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