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Auslösbare Anschlagvorrichtung, insbesondere für Metailfenster
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Die Erfindung bezieht sich auf eine auslösbare Anschlagvorrichtung,
insbesondere für Metallfenster, mit einem im Stockrahmen verschieblichen Führungsstück
zur Lagerung des Flügelrahmens oder eines damit verbundenen Lenkers, sowie mit einer
am Stockrahmenprofil einseitig befcstigten, mit einem Anschlagabsatz versehenen,
in Anschlagstellung vorgespannten und zur Lösung des Anschlags zurückdrängbaren
Anschlagzunge.
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Anschlagvorrichtungen dieser Art sind aus der Deutschen Offenlegungsschrift
24 37 741 bekannt. Werden sie in Verbindung mit Kippfenstern verwendet, bei welchen
der Fensterflügel über Lenker am Stockrahmen kippbar gehalten und über an den unteren
Flügelrahmenecken vorgesehene Lager und zugehörige Führungsstücke an den Vertikalholmen
des Stockrahmens verschieblich geführt ist, so kann mittels derartiger auslösbarer
Anschlagvorrichtungen der Weg der genannten Führungsstücke und damit die normalerweise
erreichbare, maximale Kippstellung des Fensterflügels begrenzt werden, während nach
Auslösung der Anschlagvorrichtungen die Führungsstücke an den vertikalen Stockrahmenholmen
weiter nach aufwärts geschoben werden können und der Fensterflügel, etwa zur Verwirklichung
einer Putzstellung, weitergekippt und an den Lenkern hängend umgeklappt werden kann.
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Bei den bekannten auslösbaren Anschlagvorrichtungen müssen die Anschlagzungen
von Hand aus der Anschlagstellung in eine Freigabestellung zurückgedrängt werden,
wozu eine Bedienungsperson mit einer Hand den Fensterflügel haltend mit der anderen
Hand den Bereich des Lagers nahe der unteren Flügelrahmenecke zu erreichen suchen
muß, um die Anschlagzunge zu betätigen.
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Diese Handhabung bereitet Schwierigkeiten und birgt die Gefahr von
Unfällen in sich. Außerdem ist es nicht immer einfach, eine Auslösung der Anschlagvorrichtungen
auf beiden Seiten des Fensters zu erreichen. Bei großen Fensterflügeln ist die Handauslösung
der Anschlagvorrichtungen aufgrund eines großen Abstandes zwischen dem Bedienungshebel
des Fensterflügels und den Lagern an den unteren Flügelrahmenecken durch eine einzelne
Person überhaupt nicht möglich.
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Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, eine auslösbare
Anschlag-orrichtung der eingangs beschriebenen Art so auszugestalten, daß die Auslösung
und Wiedereinschaltung der Anschlagvorrichtung vereinfacht wird und Unfallgefahren
beseitigt werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß nahe dem freien
Ende der Anschlagzunge am Stockrahmen ein mit dem Führungsstück über einen jeweils
einseitigen, bei Überlast überfahrbaren Formschluß kuppelbares und vom Führungsstück
mitnehmbares Schaltelement beweglich gehaltert ist, welches in einer nur bei in
Freigabestellung gedrängter Anschlagzunge einstellbarer Grenzstellung die Anschlagzunge
gegen ihre Vorspannung in Freigabestellung hält und in der anderen Grenzstellung
die Anschlagzunge in die Verriegelungsstellung freigibt und daß das vordere Anschlagzungenende
einen mit dem Führungsstück zusammenwirkenden Nocken trägt, welcher zur Bewegung
der Anschlagzunge in Freigabestellung bei Vorbeilaufen des Führungsstückes dient.
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Die Anschlagzunge kann in einer Nut des Stockrahmens befestigt
sein,
während das Führrungsstück in einer dazu parallelen, hinterschnittenen Nut des Stockrahmens
geführt ist und mit einem Querarm die die Anschlagzunge beherbergende Nut derart
übergreift, daß der Querarm mit dem Anschlagabsatz sowie auch mit dem Nocken der
Anschlag zunge zusammenzuwirken vermag.
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Vorzugsweise trägt das Außenende des Querarms eine Nase, welche mit
einem Vorsprung des genannten Schaltelementes zur Bildung des einseitigen Formschlusses
zusammenwirkt, wobei entweder die Querarmnase oder der Vorsprung des Schaltelementes
federnd nachgiebig ausgebildet ist.
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Bei einer vorteilhaften praktischen Ausführungsform hat das Schaltelement
die Gestalt des parallel zum Weg des Führungsstückes zwischen seinen jeweiligen
Grenzstellungen verschiebbaren Schaltschiebers. Dieser Schaltschieber kann zwischen
einer hinterschnittenen Wand der die Anschlagzunge beherbergenden Nut und einem
Längsausschnitt der Anschlagzunge geführt sein, wobei der Schaltschieber sich gegen
die Hinterschneidung der Wand der die Anschlag zunge beherbergenden Nut abstützt
und einen Vorsprung aufweist, welcher in der der Anschlagfreigabe entsprechenden
Stellung ein Ende des Längsausschnittes der Anschlagzunge übergreift und diese dadurch
in Freigabestellung niederhält.
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Die beschriebene Ausgestaltung der Anschlagvorrichtung ermöglicht
es bei Kippfenstern der zuvor erwähnten Art, zunächst den mit den unteren Flügelrahmenecken
über Lager verbundenen Führungsstücken auf ihrem Verschiebungsweg an den vertikalen
Stockrahmenholmen einen Anschlag auf solcher Höhe entgegenzusetzen, daß beispielsweise
eine 90 ° - Kippstellung des Fensterflügels festgelegt wird. Soll nun der Fensterflügel
über diese Kippstellung hinaus geschwenkt und an den Lenkern hängend abgeklappt
werden, um eine Putzstellung zu erzeugen, so wird der Fensterflügel etwas geschlossen.
Dabei nimmt das
Führungsstück über den einseitigen Formschluß das
Schaltelement mit und bewegt gleichzeitig über den Nocken der Anschlagzunge diese
in Freigabestellung, so daß das Schaltelement, dem Führungsstück aufgrund des Formschlusses
folgend, in eine Grenzstellung bewegt wird, in der es die Anschlagzunge in Freigabestellung
niederhält. Wird nach dieser durch die Bewegung des Fensterflügels selbst herbeigeführten
Betätigung der Fensterflügel wieder in umgekehrter Richtung in Öffnungsstellung
bewegt, so können die Führungsstücke nunmehr den Anschlagabsatz der Anschlagzunge
ungehindert überfahren.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die Zeichen erläutert. Es stellen dar: Fig. 1 Eine perspektivische
Ansicht eines Abschnittes des Stockrahmens mit der hier vorgeschlagenen Anschlagvorrichtung,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Anschlagvorrichtung in auseinandergenommenem
Zustand in Verbindung mit einem kurzen Abschnitt eines Teils des Stockrahmenprofils,
wobei letzteres auch in Langsrichtung aufgeschnitten und in Querrichtung auseinandergezogen
ist, Fig. 3 einen Teil der Anschlagzunge und des Führungsstücks, letzteres im Schnitt
und Fig. 4a schematische Abbildungen eines Kippfensters mit bis 4d einer Anschlagvorrichtung
der hier angegebenen Art in verschiedenen Betriebsstellungen.
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Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung einen Abschnitt des Stockrahmens
1 eines Metallfensters. Der Stockrahmen enthält einen fensteraußenseitigen Metallprofilflansch
2, ein fensterinnenseitiges
Metallprofil 3 sowie eine die Teile
2 und 3 miteinander verbindende Isolierprofilkonstruktion 4, deren Einzelheiten
in Fig. 1 zur Vereinfachung der Darstellung nicht gezeigt sind.
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Auf der dem Spaltraum zwischen Stockrahmen und Flügelrahmen zugekehrten
Seite ist das Metallprofil 3 mit zwei zueinander parallel laufenden, nebeneinander
liegenden, flachen Nuten 5 und 6 versehen, welche auf einer Seite jeweils in der
dargestellten Weise durch ein Hakenprofil begrenzt sind, so daß die auf dieser Seite
gelegene Wand der Nuten 5 und 6 hinterschnitten ist.
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In der Nut 6 des Profilteiles 3 ist ein Bock 7 eines Führungsstückes
8 verschieblich geführt, welches ein Lager 9 zur Aufnahme eines Lagerzapfens aufweise,
der von der unteren Ecke eines in der Zeichnung nicht gezeigten Flügelrahmens in
Richtung auf den vertikalen Stockrahmenholm hin absteht. Der Bock 7 untergreift
die Hinterschneidung einer Begrenzungswand der Nut 6, so daß das Führungsstück in
der Nut 6 festgehalten ist, wenn das Führungsstück aufgrund seiner Verbindung zum
Flügelrahmen gegen Kippen gesichert ist.
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Das Führungsstück 8 weist außerdem einen einstückig an den Bock 7
angeformten Querarm 10 auf, welcher so ausgebildet und geformt ist, daß er die Nut
5 teilweise übergreift.
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In der Nut 5 ist eine der Nutbreite im wesentlichen angepaßte Anschlagzunge
11 mittels Schrauben 12 befestigt. Die Anschlagzunge 11 ist entweder elastisch befestigt
oder auf ihre Länge federnd ausgebildet und weist in bestimmter Entfernung von ihrer
Befestigungsstelle an dem Stockrahmen einen Anschlagabsatz 13 auf, welcher in einer
Ebene im wesentlichen vertikal zur Längsrichtung der Ansehlagszunge 11 gelegen ist
Dieser Anschlagabsatz 13 wirkt mit dem Seitenrand des Querarmes 10 zusammen, derart,
daß bei einer Bewegung des Führungsstückes 8
mit Bezug auf die Darstellung
nach Fig. 1 nach aufwärts oder hinten der Querarm 10 gegen den Anschlag Absatz 13
der Anschlagzunge 11 anläuft und eine Weiterbewegung des Führungsstückes 8 verhindert.
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Die Anschlag zunge 11 erstreckt sich von dem Anschlagabsatz 13 aus
in geringerer Stärke in Richtung auf ihr freies Ende hin zu einem einseitig vorgesehenen
flachen Nocken 14, der ebenfalls mit dem Querarm 10 des Führrungsstückes 8 zusammenwirkt
und die Anschlag zunge 11 in Freigabestellung in die Nut 5 zurückdrängt, wenn der
Nocken 14 von dem Querarm 10 überfahren wird. Aus dieser Freigabestellung kehrt
jedoch die Anschlagzunge 11 wieder in die Verriegelungsstellung zurück, bevor der
Rand des Querarmes 10 den Anschlagabsatz 13 überlaufen konnte, nachdem der Längsabstand
zwischen dem Anschlagabsatz 13 und dem Nocken 14 größer ist als die Breite des Querarmes
10.
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Aus den Fig. 1 und 2 ist ersichtlich, daß zwischen der Anschlagzunge
11 und der die Nut 5 in Richtung zur Fensteraußenseite hin begrenzenden, hinterschnittenen
Wand ein Schaltschieber 15 zwischen den durch die Länge eines Ausschnittes 16 der
Anschlagzunge 11 vorgebenen Grenzen verschieblich geführt ist. Eine Längsnut 17
des Schaltschiebers 15 umgreift dabei, wie in Fig. 2 angedeutet ist, einen von der
Profilwand 18 des Metallprofilteils 3 wegstehenden Flansch 19. Der Schaltschieber
15 besitzt einen Ansatz oder Vorsprung 20, welcher, wenn der Schaltschieber 15 in
Richtung auf das freie Ende der Anschlagzunge 11 verschoben ist, bei niedergedrückter
Anschlagzunge über das Ende 21 des Längsausschnittes hinaussteht und auf diese Weise
die Anschlagzunge 11 niedergedrückt hält. Ist dagegen der Schaltschieber 15 in Richtung
auf das der Befestigungsstelle der Anschlagzunge 11 näherliegende Ende 22 des Längsausschnittes
16 verschoben, so kann die Anschlagzunge 11 mit dem Ende 21 an dem Ansatz oder Vorsprung
20 vorbeibewegt werden und tritt, ihrer Vorspannung folgend, aus der Nut 5 hervor,
so daß der Anschlagabsatz
13 gegenüber dem Querarm 10 des Führungsstückes
8 zur Wirkung kommt.
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Die Verschiebung des Schaltschiebers 15 erfolgt über einen federnden
Arm 23 und eine daran angeformte Nase 24, die in den Verschiebungsweg eines Vorsprunges
25 des Querarmes 10 des Führungsstückes 8 hineinragt. Die Nase 24 und der Vorsprung
25 bilden bei Vorbeibewegung des Führungsstückes 8 an dem Schaltschieber 15 jeweils
einen einseitigen, bei Uberlast überfahrbaren Formschluß zur Mitnahme des Schaltschiebers
15 auf dem Bewegungsweg des Führungsstückes 8 in den durch die Enden 21 und 22 des
Ausschnittes 16 gegebenen Grenzen.
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Aus den Fig. 1 und 2 ist ersichtlich, daß die Vorspannung der Anschlagzunge
11 durch eine sich gegen den Grund der Nut 5 einerseits und die Anschlag zunge andererseits
abstützende Schraubenfeder 26 erhöht oder eingestellt werden kann.
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Im Gebrauch befindet sich das Führungsstück 7 bei der in Fig. 4a gezeigten
Schließstellung des Fensters am unteren Ende der Nut 6 nahe der unteren Stockrahmenecke.
Wird dann das Fenster in die in Fig. 4b gezeigte öffnungsstellung gebracht, so überfährt
der Querarm 10 den Nocken 14 und drückt dabei kurzzeitig die Anschlagzunge 11 in
Freigabestellung.
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Gleichzeitig nimmt der Vorsprung 25 durch Anlaufen gegen die Nase
24 den Schaltschieber 15 bis zu dem Ende 22 des Ausschnittes 16 der Anschlagzunge
mit, so daß die Anschlagzunge sich nun frei in die Verriegelungsstellung hochbewegen
kann. Eine weitere Aufwärtsbewegung des Führungsstückes 7 bewirkt, daß der Vorsprung
25 die Nase 24 des Schaltschiebers 15 unter elastischer Verbiegung des Armes 23
überfährt und der Querarm 10 schließlich gegen den Anschlag Absatz 13 anfährt, so
daß der Fensterflügel in der öffnungsstellung fixiert wird.
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Zum Auslösen des Anschlages wird der Fensterflügel zunächst etwas
in die Schließstellung bewegt, wie in Fig. 4c angedeutet ist. Dabei läuft wiederum
der Vorsprung 25 des Führungsstückes 7 gegen die Nase 24, jedoch nun von der anderen
Seite, an und gleichzeitig überfährt der Querarm 10 den Nocken 14 der Anschlagzunge,
welche niedergedrückt wird, so daß sich der Vorsprung 20 des Schaltschiebers 15
über das Ende 21 des Ausschnittes 16 schieben kann und unter Abstützung gegen den
Profilflansch 19 die Anschlagzunge 11 in Freigabestellung niederhält. Wird jetzt
der Fensterflügel in die in Fig. 4d gezeigte Reinigungsstellung abgeklappt, so kann
sich das Führungsstück 7 mit seinem Querarm 10 frei über den Anschlagabsatz 13 der
Anschlagzunge 11 hinwegbewegen. Die von dem Schaltschieber 15 erzwungene Freigabestellung
der Anschlagzunge 11 wird wieder rückgängig gemacht, wenn sich das Führungsstück
7 dem Schaltschieber 15 neuerlich von unten nähert und den Schaltschieber wieder
auf das Ende 22 des Ausschnittes 16 hin mitnimmt.
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Gemäß einer in Fig.3 gezeigten, abgewandelten Ausführungsform kann
der Querarm 10 des Führungsstückes 7 im Querschnitt trapezförmig ausgebildet sein
und der Anschlagabsatz 13 der Anschlagzunge 11 ist entsprechend abgeschrägt, um
ein sicheres Einfangen des Querarmes 10 durch den Anschlagabsatz 13 zu erreichen.
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Schließlich sei noch bemerkt, so anstelle eines Schaltschiebers auch
ein drehbares Schaltelement vorgesehen sein kann, welches eine Anschlag zunge wahlweise
in Freigabestellung niederhält oder zur Anschlagfunktion freigibt.