-
Die Erfindung betrifft eine Halterung zur Aufnahme von in
-
einer Gleitschliffanlage zu bearbeitenden, mit einer durchgehenden
öffnung versehenen Werkstücken hoher Empfindlichkeit.
-
I Die Werkstückbearbeitung in Gleitschliffanlagen, wie Vibratoren,
Trommeln oder Fliehkraftanlagen erfolgt im Regelfall dergestalt, daß die zu bearbeitenden
Werkstücke in die mit Schleifkörpern gefüllten Behälter oder Wannen gegeben und
nach einer vorgegebenen Zeit, während der sie der Wirkung der Schleifkörper ausgesetzt
sind, wieder entnommen werden. Dabei stört es im Regelfalle nicht, wenn während
der Bearbeitung die einzelnen Werkstücke auch gelegentlich in unmittelbaren gegenseitigen
Kontakt kommen bzw. aneinanderstoßen.
-
Es ist aber auch erforderlich, solche Werkstücke zu bearbeiten, z.B.
deren Innenflächen zu entgraten, die sich auf keinen Fall der berühren dürfen, da
sonst irreparable Verletzungen/Oberflächen auftreten würden.
-
Wenn beispielsweise an hochempfindlichen Werkstücken feine Grate entfernt
werden müssen und gleichzeitig eine Oberflächenverbesserung durchzuführen ist, so
dürfen sich einerseits diese Werkstücke keinesfalls irgendwann gegenseitig berühren
und andererseits auch nicht auf Schleifkörper bzw. Chips aufschlagen, die sich gerade
an der Außenwand der Gleitschliffanlage befinden, da schon eine einzige solche Berührung
genügen würde, um aus dem Werkstück ein Ausschußteil zu machen.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Halterung zur Aufnahme von in einer
Gleitschliffanlage zu bearbeitenden, hochempfindlichen Werkstücken zu schaffen,
die im Aufbau einfach, in der Handhabung problemfrei und hinsichtlich der zu bearbeitenden
Werkstücke anpaßbar ist und auch eine Bearbeitung von Innenflächen der Werkstücke
ermöglicht.
-
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch ein stabförmiges
Trägerorgan zur Aufnahme der Werkstücke und mehrere axial aufschiebbare und bezüglich
des Trägerorgans fixierbare Werkstück- und Distanzhalter, die jeweils aus einem
zentralen Führungsteil und einer Stützfläche zur radialen Halterung des jeweiligen
Werkstücks und wenigstens einem Paar axial gerichteter, mit dem Führungsteil verbundener
Distanzfinger zur axialen oder zur axialen und radialen Halterung des Werkstücks
aufweisen.
-
Durch diese Ausgestaltung ist einerseits eine einfache und schnelle
Bestückung der Halterung mit zu bearbeitenden Werkstücken möglich, ein Umspannen
problemfrei durchzuführen und die geforderte Sicherheit gegenüber Werkstückbeschädigungen
gewährleistet. Die Distanzfinger sind vorzugsweise gabelartig ausgebildet und mit
ihren freien Enden an Stirnflächen der zu bearbeitenden Werkstücke abgestützt. Damit
kann auch erreicht werden, daß der zu bearbeitende Innenraum der jeweiligen Werkstücke
vom Bearbeitungsmedium durchflossen werden kann.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Führungsteil
zumindest im wesentlichen der Form der durchgehenden öffnung des Werkstücks angepaßt
und kann in definierter Weise in den Innenraum eingreifen, wodurch es möglich ist,
den zu bearbeitenden Innenraum variabel zu gestalten.
-
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Distanzfinger
an ein Basisteil angeformt, das mit dem Führungsteil kuppelbar ist. Auf diese Weise
können in Verbindung mit den zur Werkstückhalterung benötigten Distanzfingern unterschiedlich
ausgebildete Führungsteile verwendet werden, was eine hohe Variabilität hinsichtlich
der Anpassung an die jeweiligen Innenräume der zu bearbeitenden Werkstücke bzw.
hinsichtlich der eventuell geforderten Abdeckung von Innenraumbereichen erbringt.
-
Obwohl die erfindungsgemäße Halterung gut geeignet ist, frei in eine
Gleitschliffanlage gelegt zu werden und in diesem Falle auch eine Kombination von
mehreren derartigen, über Distanzelemente gekuppelten Halterungen verwendet werden
kann, ist es in manchen Fällen vorteilhaft und erwünscht, die Halterungen in der
Gleitschliffanlage starr oder beweglich zu führen.
-
Auch dazu eignet sich die erfindungsgemäße Halterung in besonders
vorteilhafter Weise, wobei diese geführten Halterungen den Vorteil einer Verkürzung
der Bearbeitungszeit erbringen.
-
Die benötigten Führungen für die Halterung können entweder unmittelbar
im Gleitschliffbehälter vorgesehen oder auch beispielsweise in Form von Drehkreuzen
benachbart dem Schleifgutbehälter angeordnet sein. Die Bewegungsbahn der geführten
Halterung wird dabei so gewählt, daß die Schleifkörper während einer Bewegungsphase
in den zu bearbeitenden Innenraum der Werkstücke hineinlaufen und in einer anderen
Bewegungsphase wieder aus dem Innenraum herausgedrängt werden. Dabei ist hinsichtlich
der Wahl der Schleifkörper darauf zu achten, daß diese zu in den Innenräumen der/bearbeitenden
Gegenstände stets die notwendige Bewegungsfreiheit besitzen.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindunq sind in den Unteransprüchen
angegeben.
-
Die Erfindung wird im folgenden kurz anhand eines Ausftihrungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert; in der Zeichnung zeigt: Fig. 1 eine
schematische, teilweise geschnittene Darstellung eines Teils einer Werkstückhalterung
nach der Erfindung, Fig. 2 eine Stirnansicht der Halterung nach Fig. 1, und Fig.
3 eine schematische Darstellung zur Erläuterung eines geführten Schwenkens einer
Halterung nach Fig. 1 in einem Vibrationsbehälter.
-
Fig. 1 zeigt einen Teil eines stabförmigen Trägerorgans 2 zur Aufnahme
mehrerer definiert gehalterter und geführter Werkstücke 4. Diese Werkstücke besitzen
einen beidseitig offenen Innenraum und werden unter Zwischenschaltung von Distanzhaltern
2, 3 auf das stabförmige Trägerorgan 1 in der Art eines Auffädelvorgangs aufgebracht.
-
Die Werkstück- und Distanzhalter bestehen dabei aus einem unmittelbar
auf das stabförmige Trägerorgan 1 aufgeschobenen Führungsteil 2 sowie gabelartig
ausgebildeten, mit dem Führungsteil 2 gekuppelten Distanzfingern 3. Durch die zweckmäßigerweise
vorgesehene Kuppelbarkeit von Führungsteil 2 und Distanzfingern 3 können je nach
Ausgestaltung des zu fixierenden Werkstückes unterschiedliche Organe miteinander
kombiniert werden.
-
Es kommt in der Praxis auch vor, daß nur Teilbereiche des Innenraums
der Werkstücke bearbeitet werden müssen. In diesem Falle ist es vorteilhaft, daß
das Führungsteil 2 der Innenöffnung des zu bearbeitenden Werkstückes angepaßt und
in dieses eingreifen kann, so daß bestimmte Innenbereiche abgedeckt und nicht mehr
für die Schleifkörper zugänglich sind.
-
Das Führungsteil 2 kann beispielsweise auch nach Art einer Speichennabe
ausgebildet sein, so daß auch ein axiales Durchströmen der zu bearbeitenden Werkstücke
mittels der Schleifkörper und damit eine durchgehende Innenraumbearbeitung möglich
ist. In diesem Falle ist es zweckmäßig, sich vom Führungsteil 2 nach beiden Richtungen
axial wegerstreckende Gabelanordnungen zu verwenden.
-
Fig. 2 zeigt, daß das Führungsteil 2 der Innenöffnung des jeweiligen
Gegenstandes angepaßt sein kann und läßt gleichzeitig erkennen, daß durch die benötigten
Halterungen nur
ein Minimum an Außenflächen des zu bearbeitenden
Werkstückes abgedeckt werden. Durch Umspannen des Werkstückes oder Relativdrehung
von Halterung und Werkstück kann die vollflächige Bearbeitung problemlos erreicht
werden.
-
Fig. 3 zeigt die Anordnung eines bestückten Trägerorgans in einem
Vibrationsbehälter 5. Dabei sind die im Vibrationsbehälter angeordneten Schleifkörper
nicht dargestellt. Die freien Enden des stabförmigen Trägerorgans dienen gleichzeitig
als Abstandshalter gegenüber Behälterwandungen sowie zur Aufnahme eventuell vorgesehener
Gesamt-Spannelemente, die den axialen Zusammenhalt der Anordnung gewährleisten.
-
Um möglichst kurze Bearbeitungszeiten zu erreichen und eine gleichmäßige
Entgratung und Verrundung von innenliegenden Kanten sicherzustellen, ist es vorteilhaft,
die in die Vibrationswanne eintauchenden Trägerorgane so zu führen, daß sie um ihre
horizontale Lage nach oben und unten geschwenkt werden können, so daß die Schleifkörper
einmal in den Innenraum hineinlaufen und zum anderen beim Absenken wieder aus dem
Innenraum herausgedrängt werden.
-
Die erfindungsgemäße Halterung eignet sich auch zur Anbringung auf
einem Drehkreuz, so daß die verschiedenen mit dem Drehkreuz verbundenen Halterungen
nacheinander in die Vibrationswanne eingetaucht werden und die sich jeweils gerade
außerhalb der Vibrationswanne befindenden Halterungen bestückt oder umgesetzt werden
können.
-
Wenn vorgezogen wird, eine freie Bewegung der Halterungen in einem
Vibrationsbehälter zu wählen, so besteht eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung
darin, mehrere Halteorgane über Distanzelemente so miteinander zu koppeln und solche
Gesamtgebilde zu schaffen, daß die über die Werkstücke vorstehenden Enden der stabförmigen
Trägerorgane allseitig Distanzelemente bilden, die verhindern, daß hoch empfindliche
Werkstücke
die Außenwand des Behälters oder solche Schleifkörper berühren, die sich gerade
in Anlage an der Außenwand der Gleitschliffanlage befinden.