DE4105799A1 - Schleifvorrichtung zur mantelflaechenbearbeitung rohraehnlicher werkstuecke - Google Patents
Schleifvorrichtung zur mantelflaechenbearbeitung rohraehnlicher werkstueckeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, mit der die Mantelfläche
von Rohren oder geometrisch ähnlichen Teilen geschliffen werden
kann.
In Vorbereitung sich anschließender Prüf- oder Bearbeitungs
vorgänge ist es vielmals erforderlich, die Mantelfläche von Rohren
zu reinigen oder zu glätten. Sofern dies nur in geringem Umfang
erforderlich ist, wird ein sehr einfaches manuelles Verfahren
praktiziert. Dazu wird zunächst schlichtweg ein Streifen
Schmirgelleinwand oder -papier um das zu bearbeitende Rohr gelegt.
Hiernach wird durch wechselseitigen Zug an den Streifenenden der
Schleifeffekt erreicht. Diese Verfahrensweise hat den Vorteil, daß
einerseits eine gleichmäßige Bearbeitung des umschlungenen Teils
der Mantelfläche erfolgt und somit die Rundkontur des zu
schleifenden Werkstückes weitestgehend erhalten bleibt und
andererseits auch ein Schleifen an schwer zugänglichen Stellen,
zum Beispiel bei bereits montierten Rohrleitungen, möglich ist.
Von Nachteil ist dabei jedoch die völlig unzureichende
Effektivität.
Durch eine Bearbeitung mit mechanischen Vorrichtungen wie
Bandschleifgeräten, Schwingschleifern, Tellerschleifvorrichtungen,
Fächerschleifkörpern, rotierenden Drahtbürsten und dergleichen
wird demgegenüber eine wesentlich höhere Produktivität erreicht.
Eine Bearbeitung von schwer zugänglichen Rohrstellen ist jedoch
mit diesen Mitteln nicht möglich. Auch die gleichmäßige
Bearbeitung des Rohres im Bereich der zu bearbeitenden
Mantelfläche kann nicht gewährleistet werden. Der letztgenannte
Mangel wird durch Vorrichtungen reduziert, die auf dem Rohrumfang
geführt werden. Eine solche ist beispielsweise beschrieben in
DD WP 2 71 655. Sie sieht vor, unter Verwendung von Druckluft
bürstenartige Bearbeitungskörper in einer Ringkammer um das zu
reinigende Rohr zu bewegen. Diese Lösung weist wie andere
Vorrichtungen mit Werkzeugführung den Nachteil auf, daß selbst
eine beschränkte Variabilität der Einsetzbarkeit für verschiedene
Nennweiten nicht gegeben ist bzw. aufwendige Umrüstungen
erfordert.
Andere bekannte Lösungen, die auf einem ähnlichen Prinzip
basieren, verwenden Ketten- oder Schienenführungen. Mit all diesen
Vorrichtungen wird jedoch der Nachteil des nicht praktizierbaren
Schleifens an unzugänglichen Stellen nicht behoben. Offensichtlich
aus diesem Grund wird in jüngster Zeit versucht, das anfangs
beschriebene manuelle Verfahren mit Schleifband zu mechanisieren.
So findet man zum Beispiel in DE-OS 34 47 828 A1 eine Lösung
beschrieben, bei welcher ein um das zu bearbeitende Rohr gelegtes
Schleifband mit seinen Enden an jeweils einer Schwinge eines
motorisch betriebenen Getriebes befestigt ist. Das Getriebe ist so
ausgelegt, daß die Schwingen sich wechselseitig bewegen und so die
erforderliche alternierende Schleifbandbewegung erzeugt wird. Die
Vorspannung des Bandes kann dabei mit einer abgefederten Rolle
realisiert werden.
Nachteil dieser Konstruktion ist es, daß einerseits abgetragene
Schleifkörper- und Materialreste nur schlecht aus dem
unmittelbaren Bearbeitungsbereich entfernt werden und andererseits
eine hohe Schwingungsanfälligkeit des Gerätes zu verzeichnen ist,
wodurch die mögliche Frequenz der alternierenden
Schleifbandbewegung und somit auch die Abtragsleistung gering ist.
Zudem läßt sich eine solche Vorrichtung nur relativ schwer radial
und axial entlang des zu bearbeitenden Werkstückes bewegen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik stellt sich die Erfindung
die Aufgabe, eine Schleifvorrichtung zu schaffen, die eine
Mantelflächenbearbeitung von Rohren oder ähnlichen Teilen auch an
unzugänglichen Stellen ermöglicht. Sie soll gleichzeitig relativ
unanfällig gegen Schwingungen sowie leicht radial und axial
entlang des Rohres verschiebbar sein und einen Abtransport von bei
der Bearbeitung abgelösten Partikeln gewährleisten.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß mindestens
zwei parallel liegende Schleifbänder mit ihrem einen Ende an den
reversierend ausfahrenden Auslegern eines motorisch bewegten
Getriebes und mit ihrem anderen Ende an frei beweglichen
Abtriebselementen befestigt sind. Das zu bearbeitende Rohr ist
dabei innerhalb der durch die Schleifbänder gebildeten Schlaufe
angeordnet, und liegt an einem Stützelement an, daß aus zwei
Schenkeln, die scherenartig miteinander verbunden sind und an
ihren, dem Rohr zugewandten Enden Rollkörper aufweisen, besteht.
Das Stützelement und/oder der Schleifbandbefestigungsmechanismus
enthält eine Vorspannmöglichkeit. Zudem sind entweder die Ausleger
oder die Abtriebselemente so angeordnet, daß die lineare
Verlängerung ihrer Axialerstreckung die Mantelfläche des Rohres
nicht ständig tangiert.
Eine solche Vorrichtung ermöglicht durch die Verwendung von
Schleifbändern die Bearbeitung von Rohren auch an unzugänglicher
Stelle. Währenddessen die parallele Lage der Schleifbänder und
ihre phasenverschobene reversierende Bewegung dabei die
Schwingungen des Systems reduziert, bewirkt die Neigung der
Ausleger oder der Abtriebselemente gegenüber der Tangentialen zur
Rohroberfläche einen wechselnden Abstand des relevanten
Schleifbandabschnittes zur Rohroberfläche und damit den
Abtransport der Schleifkörper- und Materialpartikel. Die so
konzipierte Konstellation der Einzelelemente gestattet zudem im
Zusammenwirken mit dem wie angegeben konstruierten Stützelement
und den integrierten Vorspannmöglichkeiten, während der
Bearbeitung eine leichtgängige Bewegung der Vorrichtung in
radialer und axialer Richtung.
Anhand eines Ausführungsbeispieles und zweier Zeichnungen wird die
Erfindung näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine in Seitenansicht befindliche Schleifvorrichtung in
Arbeitsstellung und
Fig. 2 die Vorderansicht einer Vorrichtung nach Fig. 1.
Der Antrieb der erfindungsgemäßen Schleifvorrichtung zur
Bearbeitung der Mantelfläche des Rohres (1) besteht aus einem
Motor (2) und einem zugehörigen Getriebe (3), das die
Rotationsbewegung des Motors (2) in gegenläufig reversierende
Linearbewegungen der Ausleger (4) umwandelt. An je einem Ausleger
(4) ist das Ende eines Schleifbandes (5) befestigt. Die
gegenüberliegenden Seiten der gleichlangen Bänder sind, nachdem
diese um das zu bearbeitende Rohr (1) gelegt wurden, an einem
Abtriebselement befestigt. In dem ausgeführten Beispiel wurde als
Abtriebselement eine Wippe (6) vorgesehen, die entsprechende frei
bewegliche Aufnahmen (7) aufweist und über ein
Schnellverbindungssystem, zum Beispiel Haken und Bohrung an einer
Befestigungskonsole (8) an- bzw. abgekoppelt werden kann. Die
Befestigungskonsole (8) ist in ihrer Neigung gegenüber der
Tangentialen zur Oberfläche des Rohres (1) vorzugsweise
verstellbar. Zwischen den Auslegern (4) und dem Abtriebselement
ist an beiden Seiten ein Stützelement vorgesehen. Es besteht aus
zwei Schenkeln, die scherenartig miteinander verbunden und mittels
Druckfeder (10) elastisch gehalten sind. An den, dem Rohr
zugewandten Enden dieser Schenkel (9) sind Rollkörper (11),
vorzugsweise Kugelköpfe angebracht.
Eine Schleifvorrichtung dieser Art wird in den arbeitsbereiten
Zustand gebracht, in dem zunächst zwei gleichlange Schleifbänder
(5) an den Auslegern (4) und hiernach die noch freien Enden der
Bänder an den Aufnahmen (7) der Wippe (6) befestigt werden.
Anschließend wird die Schleifvorrichtung so auf das zu
bearbeitende Rohr (1) aufgesetzt, daß das elastische Stützelement
auf diesem aufliegt. Die Wippe (6) mit den an ihr befindlichen
Schleifbändern (5) wird nunmehr über das Rohr (1) geführt und
unter gleichzeitiger Belastung des elastischen Stützelementes an
der Befestigungskonsole (8) eingehangen. Nach Entlastung des
Stützelementes ist die Schleifvorrichtung auf dem zu bearbeitenden
Rohr (1) fixiert.
In der Anlaufphase wird das Stützelement erneut belastet, um die
Vorspannung der Schleifbänder (5) zu verringern. In Abhängigkeit
von der tatsächlichen Schleifwirkung wird das elastische
Stützelement dann allmählich entlastet. Die Vorrichtung läuft
relativ schwingungsarm und läßt sich leichtgängig radial und axial
entlang des Rohres (1) bewegen. In Abhängigkeit von der Neigung
der Befestigungskonsole (8) gegenüber der Tangentialen zur
Oberfläche des Rohres (1) entsteht, neben der linearen,
reversierenden Hauptbewegung, eine oszillierende Zusatzbewegung
der Schleifbänder (5), die den Abtransport gelöster Partikel aus
der Kontaktzone fördert. Durch zusätzliche Veränderung der
Längenverhältnisse an den Schenkeln des Stützelementes läßt sich
die Schleifvorrichtung bei Verwendung unterschiedlicher
Schleifbandlängen für verschiedene Rohrdurchmesser anwenden.
Claims (4)
1. Schleifvorrichtung zur Mantelflächenbearbeitung rohrähnlicher
Werkstücke, bei welcher als Werkzeug ein Schleifband vorgesehen
ist, bestehend aus einem motorisch betriebenen Getriebe mit
linearer Ausgangsbewegung und einem Stützelement, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens zwei Schleifbänder (5) zwischen
am Getriebeausgang befindlichen reversierend ausfahrenden
Auslegern (4) und gegenüberliegend angebrachten, frei
beweglichen Abtriebselementen angeordnet sind, daß entweder die
Abtriebselemente oder die Ausleger (4) in ihrer Axialerstreckung
die Mantelfläche des Rohres nicht ständig tangieren, daß das
Stützelement aus scherenartig miteinander verbundenen Schenkeln
(9) auf deren, dem Rohr (1) zugewandten Seite Rollkörper (11)
angeordnet sind, gebildet wird und daß eine Vorspannmöglichkeit
entweder im Stützelement und/oder im Mechanismus der
Schleifbandbefestigungen enthalten ist.
2. Schleifvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Abtriebtriebselement eine Wippe (6) mit frei beweglichen
Aufnahmen (7) auf einer Befestigungskonsole (8) angeordnet ist.
3. Schleifvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Rollkörper (11) Kugelköpfe sind.
4. Schleifvorrichtung nach Anspruch 1, 2, oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schenkel (9) längenverstellbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914105799 DE4105799A1 (de) | 1991-02-23 | 1991-02-23 | Schleifvorrichtung zur mantelflaechenbearbeitung rohraehnlicher werkstuecke |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914105799 DE4105799A1 (de) | 1991-02-23 | 1991-02-23 | Schleifvorrichtung zur mantelflaechenbearbeitung rohraehnlicher werkstuecke |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4105799A1 true DE4105799A1 (de) | 1992-08-27 |
DE4105799C2 DE4105799C2 (de) | 1993-03-04 |
Family
ID=6425790
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914105799 Granted DE4105799A1 (de) | 1991-02-23 | 1991-02-23 | Schleifvorrichtung zur mantelflaechenbearbeitung rohraehnlicher werkstuecke |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4105799A1 (de) |
Cited By (3)
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DE102017008394A1 (de) * | 2017-09-07 | 2019-03-07 | Lubas Maschinen Gmbh | Schleifen von Scheibenmessern |
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-
1991
- 1991-02-23 DE DE19914105799 patent/DE4105799A1/de active Granted
Patent Citations (1)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4105799C2 (de) | 1993-03-04 |
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