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Die Erfindung betrifft ein von ein# hydraulischen Arbeits-
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zylinder angetriebenes Schneidgerät.
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Sie geht dabei aus von einem Schneidgerät, wie es beispielsweise unter
der Bezeichnung Lukas-Hydro-Schneidgerät S 90 im Handel ist.
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Dieses Schneidgerät besitzt Schneidwerkzeuge, welche nach dem Prinzip
einer Schere ausgebildet sind. Dadurch wird ein vielseitiger Einsatz ermöglicht.
Bedingt durch die grundsätzlichen konstruktiven Gegebenheiten ist es jedoch schwierig,
mit derartigen Schneidgeräten stabförmiges Material, welches aus einer Fläche austritt,
unmittelbar an der Austrittsstelle anzutrennen.
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Es ist demgemäß Aufgabe der Erfindung, ein hydraulisch betriebenes
Schneidgerät anzugeben, welches das Abtrennen von aus einer Fläche austretendem
stabförmigem Material unmittelbar an der Austrittsstelle ermöglicht, durch die Art
seiner Konstruktion eine möglichst weitgehende Ausnutzung der durch den hydraulischen
Arbeitszylinder zur Verfügung gestellten Kraft erzielt, einen weitgehenden Schutz
der Schneidwerkzeuge bei unkomplizierter Bedienung bewirkt und sich dabei durch
einen einfachen, kostengünstigen Aufbau auszeichnet.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch Mittel, wie sie im Kennzeichen
des Hauptanspruches und, in vorteilhaften Ausgestaltungen, in den Kennzeichen der
Unteransprüche angegeben sind.
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Die erfindung und ihre besonderen Vorteile werden nachstehend anhand
eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispieles erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 das erfindungsgemäße Schneidgerät in Seitenansicht,
teilweise aufgebrochen, Fig. 2 einen Längsschnitt gemaß der Linie II aus Fig. 1,
ebenfalls teilweise aufgebrochen, Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung eines Schneidwerkzeuges,
Fig. 4 ein Schneidwerkzeug in der Ansicht von hinten.
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Das Gehäuse 1 ist mit den Handgriffen 2 und 3 tragbar. Am Handgriff
3 ist ein Bedienelement 4 angeordnet. Letzteres dient in an sich bekannter Weise
zur Betätigung des hydraulischen Arbeitszylinders 5, welcher am hinteren Ende des
Gehäuses 1 angeordnet ist. Die hierzu notwendigen Ventile sowie die Anschlußelemente
für die H#draulikölzu- und -abführung sind aus Einfachheitsgründen nicht mitgezeichnet.
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Im Arbeitszylinder 5 befindet sich der Kolben 6 mit der Kolbenstange
7. Letztere steht in Antriebsverbindung mit den Lenkerhebeln 8, 9.
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Die Lenkerhebel ihrerseits stehen über die Gelenkbolzen 10 und 11
in Antriebsverbindung mit den Schneidwerkzeugen 12 und 13. Letztere sind auf dem
Bolzen 14 in gabelförmigen Verlängerungen 15, 16 des Gehäuses 1 gelagert.
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Die Werkzeuge 12 und 13 laufen zum Schneidgut 17 hin aus, wie in Fig.
3 näher erläutert. Dort ist mit 18 die Schneidebene dieses Schneidwerkzeuges angedeutet.
Die mit 15 und 20 bezeichnete Spitze ist keilförmig gestaltet, wobei der Keilwinkel
40 bis 60 Grad beträgt. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß sich dieser Winkel
im wesentlichen gleichteilig zu beiden Seiten der Schneidebene 18 erstreckt, wie
durch 21 und 22 angedeutet.
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Die Keilform ist auf der Vorderseite des Werkzeuges nur für eine relativ
kurze Strecke beibehalten. Hernach ist die Keilform, wie bei 23 ersichtlich, zurückgenommen,
so daß ein Freiwinkel 24 gebildet wird. In der Rückseite des Werkzeuges 12 ist,
wie auch in Fig. 4 ersichtlich, eine sphärische Vertiefung 25 eingearbeitet, welche
sich nicht über die gesamte Breite des Werkzeuges erstreckt. Mithin bleibt seitlich
der Vertiefung 25 die volle Materialstärke erhalten, wie bei 26 und 27 angedeutet.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich, verlaufen die Schneidelemente der Schneidwerkzeuge
symmetrisch und quer zur Längsachse des Gerätes.
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Sie bilden mit der Längsachse des Gerätes einen Winkel von 90 Grad.
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In einer Ausgestaltung kann dieser Winkel jedoch von 90 Grad abweichen,
wie in Fig. 2 durch 28 angedeutet.
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Wie aus Fig. 2 weiter ersichtlich, besitzt das untere Schneidwerkzeug
13 eine Tasche 29, mit der es auf dem Bolzen 14 gelagert ist. In dieser Tasche ist
das obere Schneidwerkzeug 12 gelagert.
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In Fig. 1 ist schließlich mit 30 der Weg des Kolbens 6 angedeutet.
Am Hubende stößt letzterer an eine Schulter 31 an.
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Die Ärbeitsweise des erfindungsgemaßen Schneidgerätes ist nach Vorstehendem
leicht ersichtlich. Durch Betätigen des Bedienelementes 4 seitlich zur Längsrichtung
des Handgriffes 3 wird der Arbeitszylinder 5 mit Druckflüssigkeit beaufschlagt.
Dadurch bewegt sich åer Kolben 6 nach links. Über die Benkerhebel 8 und 9 und die
Gelenkbolzen 10 und 11 werden sodann die bei 14 gelagerten Solmeidwerkzeuge 12 und
13 mit ihren Schneidelementen einander genahert und dringen damit in das Schneidgut
17 ein, wie dort strichpunktiert angedeutet. Nach etwa zwei Drittel des möglichen
L'indringweges ist das Schneidgut bereits auseinandergetrennt. Dies resultiert aus
der Zugwirkung auf beide Teile des Schneidgutes, welche durch die Keilform der Schneidelemente
bewirkt wird. Der genannte Keilwinkel von 40 bis 60 Grad eines jeden Schneidserkseuges
hat sich dabei als optimal erwiesen, weil bei diesem Wert einerseits die Schneidelemente
hinreichend stabil sind,
andererseits aber noch keine Verklemmung
oder übermäßige Reibung der Schneidelemente im Schneidgut erfolgt, wie es bei größeren
Keilwinkeln der Fall wäre. Hierzu trägt auch die im wesentlichen gleichteilige Aufteilung
der Keilzonen zu beiden Seiten der Schneidebenen 18 bei. Ebenso trägt für optimale
Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Kraft der Freiwinkel 24 bei. Auch dieser
verhindert, daß sich die Schneidelemente im Schneidgut festklemmen und allein dadurch
einen erheblichen Anteil der zur Verfügung stehenden Kraft beanspruchen.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, wird vor den Schneidwerkzeugen praktisch
überhaupt kein Raum zur Funktion des Gerätes benötigt. Aus einer Fläche herausragendes
stabförmiges Itlaterial kann daher mit dem erfindungsgemäßen Gerät unmittelbar an
dieser Fläche abgetrennt werden.
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Dabei ist die Konstruktion so getroffen, daß sich bei an der Schulter
31 anliegenden Kolben 6 die Schneidelemente der Schneidwerkzeuge 12 und 13 einander
nicht berühren, sondern einen im Millimeterbereich liegenden Abstand bilden. Eine
Beschädigung der Schneidelemente durch etwaigen noch anstehenden Eydraulikdruck
ist damit von vornherein vermieden. Dieser Abstand wird in Fig. 1 durch entsprechende
Wahl des Kolbenweges 30 im Verhältnis zu der übrigen Antriebsmechanik der Schneidwerkzeuge
12 und 13 bewirkt. Es sind selbstverständlich auch andere Wegbegrenzungen möglich,
beispielsweise Anschläge in dem von den
Schneidelementen und der
Lagerung 14 gebildeten Raum. Dies wäre jedoch nachteilig, weil diese Anschläge infolge
der hohen Schneidkraft sehr stabil ausgebilde#t sein müßten und dabei den genannten
Raum in nachteiliger Weise einengen würden.
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Die in Fig. 1 gezeigte Lösung håt den Vorteil, diese Nachteile von
Haus aus nicht aufzuweisen.
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Die sphärischen Vertiefungen 25 ( vgl. Fig. 3 und 4) der Schneidwerkzeuge
haben den Vorteil, daß beim Schneiden von Rundmaterial eine mögliche Klemmwirkung
noch weiter reduziert wird, weil auch diese Vertiefungen als Freiwinkel wirken.
Mithin läßt sich durch Verwendung dieser sphärischen Vertiefungen mit dem Gerät
stärkeres Rundmaterial trennen, als es ohne diese Vertiefungen möglich wäre.
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Die Lagerung des Schneidwerkzeugea 12 in der Tasche 29 des Schneidwerkzeuges
13 hat den besonderen Vorteil, daß die beim überwiegend außermittigen Schnitt wirkenden
Kippmomente auf die Schneidwerkzeuge und deren Lagerung infolge beidseitiger Abstützung
des einen Messers in dem anderen besser aufgefangen werden, als wenn die Schneidwerkzeuge
nebeneinander auf dem Bolzen 14 gelagert wären.
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Die in Fig. 2 bei 28 gestrichelt angedeutete nicht rechtwinklige Anordnung
der Schneidelemente zur Längsachse des Gerätes hat den
Vorteil,
auch dann noch aus einer Fläche heraustretendes stabförmiges Material noch einigermaßen
rechtwinklig zu dessen Längserstreckung abschneiden zu können, wenn dieses Material
länger ist als der Abstand zwischen Schneidelementen und Lagerung 14, also mithin
länger als der hinter den Schneidelementen zur Verfügung stehende Raum. Dies ist
dadurch möglich, weil infolge der schrägen Anordnung der Schneidelemente 28 das
Gerät seinerseits schräg am Meßgut angesetzt werden kann.
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