DE4013126A1 - Abbruchgeraet - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Abbruchgerät zum Abbrechen und Zer
kleinern von insbesondere Stahlbeton, bestehend aus zwei scheren
artig zusammenwirkenden, hydraulisch angetriebenen Backen, von
denen einer wenigstens zwei, der andere wenigstens drei mit
Brechzähnen besetzte Arbeitsleisten aufweist, die sämtlich
parallel nebeneinander angeordnet sind und in der Schließstel
lung abwechselnd ineinander greifen.
Abbruchgeräte des vorgenannten Aufbaus werden in erster Linie
unmittelbar vor Ort zum Abbruch von Bauwerken jeglicher Art,
technischen Anlagen etc. eingesetzt. Soweit es um den Abbruch
von Bauwerken aus Stahlbeton oder um das Zerlegen von Stahl
betonteilen geht, werden an solche Abbruchgeräte besondere
Anforderungen gestellt, da Stahlbeton ein sehr heterogenes Ma
terial aus extrem harten Zuschlagstoffen, Zement und Stahlbe
wehrung ist. Während sich die Stahlbewehrung vergleichsweise
problemlos durch Scheren trennen läßt, muß der Beton vornehm
lich durch bloße Druckkräfte verkleinert werden. Dabei müssen
die Druckkräfte in einer über der Druckfestigkeit des Betons
liegenden Größenordnung aufgebracht werden. Diese Zerkleinerung
des Betons muß zudem zuerst erfolgen, bevor die Stahlbewehrung
freiliegt und getrennt werden kann.
In der Praxis sind zwei Gerätetypen bekannt, von denen die
eine - auch als Betonbeißer bezeichnet - nur zum Zerklei
nern von Beton geeignet ist, während die andere zum Trennen
der Stahlbewehrung eingesetzt wird. Betonbeißer, die also vor
nehmlich hohe Druckkräfte an der Betonoberfläche aufbringen
müssen, weisen entweder längs oder quer zu den Backen verlau
fende Brechzähne auf (DE-A-33 42 305, WO 88/03 213). Die Brech
zähne an den beiden Backen arbeiten gegeneinander, d. h. sie
liegen in der Schließstellung der Backen aufeinander. Die Druck
kräfte werden also unmittelbar zwischen den einander gegenüber
liegenden Brechzähnen auf die Oberfläche des Betons aufgebracht
und der Beton im wesentlichen durch Flächendruck zerstört. Daher
wird versucht, die Stahlbewehrung so weit wie möglich freizu
legen. Zum Trennen der Stahlbewehrung werden dann ähnlich aufge
baute Geräte eingesetzt, deren Backen jedoch mit Schneidwerk
zeugen ausgestattet sind (DE-A-27 22 258, 36 23 061). Die Backen
bzw. die daran angebrachten Schneidwerkzeuge sind so zueinander
angeordnet, daß sie beim Schließen der Backen scherend anein
ander vorbeilaufen und die Bewehrung durch eine Schneidbewegung
auftrennen.
Daneben sind kombinierte Geräte bekannt, die also sowohl zum
Zerkleinern des Betons, als auch zum Trennen der Bewehrung
eingerichtet sind (DE-A-28 51 320, Prospekt NPK "CRUSHERS"
85.11 10U der Nippon Pneumatic Mfg. Co., Ltd.). Bei diesen
Geräten sind an beiden Backen sowohl Brechzähne, als auch
Schneidwerkzeuge ausgebildet, wobei sich die Brechzähne aus
schließlich in dem vom Scherengelenk entfernten Bereich der
Backen, die Schneidwerkzeuge hingegen in dem dem Scherengelenk
nahen Bereich der Backen befinden. Diese kombinierten Abbruch
geräte haben zwar den Vorteil, daß für die gesamte Abbruchar
beit nur ein Gerät notwendig ist, haben aber den Nachteil,
daß beide Arbeitsgänge nacheinander erfolgen müssen, d. h. es
muß der Beton erst soweit verkleinert sein, daß die Bewehrung
freiliegt. Anschließend wird das Abbruchgerät mit geöffneten
Backen soweit angestellt, daß die Bewehrung zwischen die Schneid
werkzeuge kommt. Dies erfordert ein sehr genaues Arbeiten,
was bei den hier in Rechnung zu stellenden Gegebenheiten kaum
möglich ist. Insbesondere beim Zerkleinern und Aufbrechen des
Betons läßt sich nicht vermeiden, daß Betonteile auch zwischen
die Schneidwerkzeuge gelangen, die dadurch schnell stumpf werden
oder ausbrechen. Auch ist zwangsläufig aufgrund der örtlichen
Trennung von Brechzähnen und Schneidwerkzeugen entweder eine
lange Bauweise der Backen notwendig oder aber sind die zur
Verfügung stehenden Brech- und Schneidflächen gegenüber den
vorgenannten Gerätetypen zwangsläufig auf kleinerer Arbeits
länge angeordnet und damit weniger effektiv.
Alle vorgenannten Abbruchgeräte haben den Nachteil, daß die
insgesamt durch die Brechzähne zur Verfügung stehende wirksame
Fläche relativ klein ist, so daß der größte Teil der Einsatz
zeit für das Aufbrechen und Zerkleinern des Betons benötigt
wird, während das Trennen der Stahlbewehrung problemlos in
kurzer Zeit möglich ist. Bei ausschließlich der Betonzerklei
nerung dienenden Geräten ist diesem Umstand bei einer bekannten
Ausführung dadurch Rechnung getragen worden, daß an einem Backen
drei parallele Arbeitsleisten mit Brechzähnen, am anderen Backen
zwei, jeweils auf Lücke angeordnete Arbeitsleisten mit Brech
zähnen vorgesehen sind. Die zwei Leisten an dem einen Backen
greifen in der Schließstellung zwischen die drei Leisten am
anderen Backen. Hierdurch wird die wirksame Fläche der Brech
zähne erheblich vergrößert und es werden zusätzlich zu den
Druckkräften auch noch Biegekräfte wirksam. Aufgrund der Tat
sache, daß die Brechzähne sämtlicher Arbeitsleisten gleichzeitig
wirksam werden, muß eine entsprechend hohe Antriebsleistung
installiert werden. Für Stahlbeton ist diese Ausführung un
günstig, da die Bewehrung nicht getrennt werden kann und sich
beim Schließen der Backen zwischen die Arbeitsleisten ein
ziehen kann und sich nicht mehr ohne weiteres entfernen läßt.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß dieses Gerät nicht
unmittelbar für den Abbruch eingesetzt werden kann. Zum An
bau an einen Bagger ist nämlich der eine Backen starr an den
Löffelstiel angekoppelt, während der andere Backen an den
Löffel-Kippzylinder angeschlossen ist, der die Antriebskraft
für das Abbruchgerät liefert. Dieser starre Anbau erfordert
ein sehr genaues Anfahren des Baggers an die Abbruchstelle,
um nicht zu hohe Verwindungskräfte in den Löffelstiel einzu
tragen. Dies ist in der Praxis aber nur selten möglich.
Ausgehend von dem eingangs genannten und zuletzt beschriebenen
Abbruchgerät liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Ausbildung zu schaffen, mit der Beton wirksam und energie
sparend zerkleinert werden kann. Es soll weiterhin die Mög
lichkeit geschaffen werden, Stahlbeton beliebiger Oualität
abzubrechen und zu zerkleinern und es sollte schließlich mög
lich sein, das Abbruchgerät vor Ort ohne Gefährdung des Löffel
stiels des Baggers einzusetzen.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Abbruchgerät
dadurch gelöst, daß bei dem Backen mit der größeren Anzahl
von Arbeitsleisten die beiden äußeren in einer gemeinsamen
Ebene senkrecht zur Schließbewegung liegen, während die da
zwischenliegenden Arbeitsleisten mit Bezug auf die Schließ
bewegung zurückversetzt sind.
Aufgrund dieser Ausbildung liegen die Brechzähne in verschie
denen Ebenen senkrecht zur Schließbewegung der Backen und werden
folglich zu verschiedenen Zeitpunkten wirksam. Zunächst werden
die beiden äußeren Arbeitsleisten an dem Backen mit der größeren
Anzahl von Arbeitsleisten zusammen mit den Arbeitsleisten am
anderen Backen wirksam. Auf das abzubrechende bzw. zu zerklei
nernde Bauteil bauen sich zwischen den beiden äußeren Arbeits
leisten erhebliche Biegekräfte auf, die zum Bruch führen. Wenn
die Arbeitsleisten an den Backen mit der kleineren Anzahl an
den äußeren Arbeitsleisten des anderen Backens vorbeigelaufen
sind, werden die innenliegenden Arbeitsleisten und damit in
erster Linie Druckkräfte wirksam. Es handelt sich also gleich
sam um einen mehrstufigen Brechvorgang durch kombinierte Biege
und Druckkräfte.
In bevorzugter Ausführung weist der eine Backen drei, der andere
Backen vier Arbeitsleisten auf, von denen die beiden mittleren
zurückversetzt sind, während bei dem anderen Backen die mittlere
Arbeitsleiste gegenüber den beiden äußeren vorversetzt ist.
Bei dieser Ausführung werden also die Brechzähne an den beiden
äußeren Arbeitsleisten des einen Backens und die Brechzähne
der mittleren Arbeitsleiste am anderen Backen wirksam. Beim
weiteren Schließen wird vornehmlich der mittlere Teil des
zwischen den Backen liegenden Bereichs des Abbruchmaterials
beansprucht, und zwar zwischen der mittleren Leiste des einen
Backens und den beiden inneren Arbeitsleisten des anderen
Backens. Gleichzeitig werden die äußeren Teile des zwischen
den Backen liegenden Bereichs zwischen den jeweils äußeren
Arbeitsleisten beider Backen beaufschlagt. Mit der erfindungs
gemäßen Ausbildung ist eine schnelle und wirksame Zerkleinerung
von Beton möglich.
Zum Trennen der Bewehrung kann dann entweder eine herkömmliche
Schrottschere eingesetzt werden. Eine weitere bevorzugte Aus
führungsform der Erfindung zeichnet sich jedoch dadurch aus,
daß an den in der Schließstellung einander zugekehrten Seiten
von wenigstens zwei nebeneinander liegenden Arbeitsleisten
der beiden Backen zwischen den Brechzähnen Schneidwerkzeuge
angeordnet sind, die in Richtung der Schließbewegung gegenüber
den Brechzähnen zurückversetzt sind und gegen Ende der Schließ
bewegung scherend aneinander vorbeilaufen.
Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung ist es möglich, im
gleichen Arbeitshub sowohl den Beton zu zerstören, als auch
die Stahlbewehrung zu trennen, und zwar auf der gesamten Ar
beitslänge der Backen. Durch die Anordnung der Schneidwerk
zeuge an den einander zugekehrten Seiten der Arbeitsleisten
sind diese gegen unmittelbare Einwirkung auf den Beton weitest
gehend geschützt, zumal Betonteile aufgrund der Tatsache, daß
die Schneidwerkzeuge scherend aneinander vorbeilaufen, nicht
in den Scherspalt eindringen können. Mit dieser Ausbildung
ist ein effektives und schnelles Abbrechen von Stahlbeton
bauwerken, wie auch das Zerkleinern von Stahlbeton-Bauteilen
möglich.
Vorzugsweise sind die Schneidwerkzeuge an der mittleren der
drei Arbeitsleisten des einen Backens und an einer der beiden
mittleren Arbeitsleisten des anderen Backens angeordnet, so
daß die Schneidwerkzeuge erst wirksam werden, wenn sämtliche
Brechzähne wirksam geworden waren. Damit sind die Schneidwerk
zeuge auch am besten gegen den Beton geschützt.
Üblicherweise reicht es aus, die Stahlbewehrung im Arbeitsbe
reich der Backen nur an einer Stelle aufzutrennen. Gegebenen
falls können aber auch die Schneidwerkzeuge an den einander
zugekehrten Seiten aller Arbeitsleisten vorgesehen sein.
Eine weiterhin bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch
aus, daß die Brechzähne an den Arbeitsleisten wenigstens eines
Backens spitz ausgebildet sind und zwischen den Flanken be
nachbarter Brechzähne dieser Arbeitsleisten eine ausgerundete
Vertiefung angeordnet ist, und daß die wirksame Scherkante
der Schneidwerkzeuge die tiefste Stelle der Vertiefung etwa
tangiert.
Durch die spitze Ausbildung der Brechzähne einerseits und die
zwischen benachbarten Brechzähnen angeordneten, ausgerundeten
Vertiefungen ergibt sich der wesentliche Vorteil, daß die Stahl
bewehrung - nachdem die Brechzähne wirksam geworden waren,
an den Zahnflanken entlang in die ausgerundeten Vertiefungen
gedrängt und dort von den Schneidwerkzeugen zwangsläufig er
faßt wird. Es ist insbesondere nicht möglich, daß die Stahl
bewehrung zwischen den Brechzähnen eingeklemmt und damit ledig
lich verbogen wird oder gar die Backen blockiert werden.
Dies wird noch dadurch unterstützt, daß die Brechzähne quer zur
Bewegungsrichtung der Backen etwa linear verlaufende Brechkanten
mit nach beiden Seiten abfallenden Zahnflanken aufweisen.
Die Brechzähne verdrängen zwangsläufig die Stahlbewehrung nach
außen in die Vertiefungen an dem einen Backen, so daß kontrol
lierte Schnittverhältnisse wie bei einer Spezialschere vor
liegen.
Vorteilhafterweise sind die Brechzähne an den Arbeitsleisten
auswechselbar angeordnet. Beispielsweise kann vorgesehen sein,
daß die Brechzähne mit einem der Arbeitsleiste zugekehrten
Rücken, einem flächigen Widerlager an der Arbeitsleiste an
liegen und wenigstens ein in eine Vertiefung am Widerlager
der Arbeitsleiste eingreifendes Führungsteil aufweisen, mittels
dessen sie an der Arbeitsleiste befestigt sind.
Auf diese Weise sind die Brechzähne einerseits einwandfrei
positioniert, andererseits werden die Kräfte vom Brechzahn
flächig in den Backen eingeleitet. Im Gegensatz zu dem üblichen
Auftragschweißen der Brechzähne auf die Backen des Abbruchge
rätes lassen sich bei der erfindungsgemäßen Ausbildung die
Brechzähne bei entsprechendem Verschleiß leicht auswechseln.
In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung sind auch die Schneid
werkzeuge an den Arbeitsleisten auswechselbar angeordnet, um
sie bei Verschleiß austauschen zu können. Vorzugsweise ist
die Ausbildung so getroffen, daß die Schneidwerkzeuge als qua
dratische Schneidplatten ausgebildet sind, die in ihrem Zentrum
an den Arbeitsleisten befestigt sind und deren sämtliche Kanten
Scherkanten bilden.
Die Schneidwerkzeuge sind bei dieser Ausführungsform in der Art
von Wendeschneidplatten ausgebildet. Als Scherkanten wirken
sämtliche Längskanten an beiden Seiten der Schneidplatten,
so daß jede Seite vier Scherkanten, die Schneidplatte ins
gesamt also acht Scherkanten aufweist. Die Scherkanten an der
einen Seite werden nacheinander durch einfaches Verdrehen der
Schneidplatte wirksam, während nach Wenden der Schneidplatte
die Scherkanten an der anderen Seite genutzt werden können.
Vorzugsweise sind die Schneidplatten in den Arbeitsleisten
versenkt angeordnet, um sie einerseits einwandfrei positionieren
zu können, andererseits die Kräfte besser aufnehmen zu können.
In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß
die Brechzähne so angeordnet sind, daß die gemeinsame Ebene der
Brechkanten der Brechzähne gegenüberliegender Arbeitsleisten
nicht die Achse des Scherengelenks schneidet.
Auf diese Weise ergibt sich bei einem bestimmten Arbeitshub
des hydraulischen Antriebszylinders der Backen eine größere
maximale Maulweite. Auch ist sichergestellt, daß alles Material
zwischen den Backen auch im außen liegenden Bereich aufgebrochen
bzw. getrennt wird. Aus diesem Grunde ist eine gleiche Anordnung
auch hinsichtlich der Scherkanten der Schneidwerkzeuge vorge
sehen.
Vorzugsweise ist die gemeinsame Ebene der Brechkanten der Brech
zähne und der Scherkanten der Schneidwerkzeuge an gegenüberlie
genden Arbeitsleisten gegenüber der Achse des Scherengelenks
in der gleichen Richtung versetzt.
Eine konstruktiv und kräftemäßig besonders günstige Ausführung
zeichnet sich dadurch aus, daß die Arbeitsleisten an ihrem
inneren Ende unter Zwischenschaltung von Distanzringen an einem
Achsbolzen des Scherengelenks der Backen verspannt und an ihrem
äußeren Ende durch eine Verbindungsleiste starr miteinander
verbunden sind.
Die Stabilität wird gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
noch dadurch verbessert, daß die Arbeitsleisten etwa dreieckför
mig ausgebildet sind, wobei das Scherengelenk im Bereich der
einen, die Verbindungsleiste im Bereich einer weiteren und
ein weiteres Verbindungsstück im Bereich der dritten Ecke ange
ordnet sind.
Wie bereits eingangs angedeutet, sind die Backen des Abbruch
gerätes hydraulisch angetrieben. Eine vorteilhafte Ausführungs
form sieht vor, daß im Bereich der dritten Ecke des einen
Backens ein Hydraulikzylinder angreift, der an einer den anderen
Backen aufweisenden, über das Scherengelenk hinausreichenden
Verlängerung abgestützt ist.
Zweckmäßigerweise ist die Verlängerung des einen Backens als
Gehäuse ausgebildet und zum Anschluß an den Löffelstiel eines
Baggers eingerichtet.
Diese Ausbildung gibt die Möglichkeit, daß der Hydraulikzylinder
in dem Gehäuse so angeordnet ist, daß die Kolbenstange in jeder
Lage innerhalb desselben liegt, und daß die Hydraulikzuführung
über die Kolbenstange erfolgt.
Diese Ausbildung hat den Vorteil, daß das empfindlichste Funk
tionsteil des Abbruchgerätes, nämlich die Kolbenstange stets
geschützt in dem Gehäuse angeordnet ist und nicht durch äußere
Kräfte, herabfallende Teile oder dergleichen beschädigt werden
kann. Dadurch, daß der Antrieb der Backen nicht vom Löffel-Kipp
zylinder her erfolgt, kann das Abbruchgerät gegenüber dem Löffel
stiel jede beliebige Stellung einnehmen, so daß das Abbruchgerät
insbesondere vor Ort auch ohne genaues Anfahren des Baggers
in jeder beliebigen Stelle am Bauwerk angreifen kann.
Dem gleichen Zweck dient die weitere Ausgestaltung, wonach
zwischen dem Gehäuse und dem Löffelstiel des Baggers eine Dreh
verbindung und ein Drehmotor vorgesehen ist, dessen Drechachse
etwa senkrecht zu der Achse des Scherengelenks verläuft.
Das Abbruchgerät kann also gegenüber dem Löffelstiel des Baggers
in jede beliebige Position gedreht werden, um einen effektiven
Angriff am Bauwerk bzw. Bauteil zu ermöglichen.
Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung
wiedergegebenen Ausführungsbeispiels beschrieben. In der Zeich
nung zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht des Abbruchgerätes bei geöffne
ten Backen;
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Seitenansicht in
der Schließstellung der Backen;
Fig. 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeils 3 gemäß Fig. 2
und
Fig. 4 einen Schnitt IV-IV gemäß Fig. 3.
Das Abbruchgerät gemäß Fig. 1 und 2 weist ein Gehäuse 1 auf,
das aus zwei Seitenwangen 3 und einer diese an der Seite 2
verbindenden Wandung gebildet und an der der Seite 2 gegen
überliegenden Seite offen ist. Am oberen Teil des Gehäuses 1
ist über eine Drehverbindung ein Anschlußteil 4 angeordnet,
in welchem ein Drehmotor 5 zum Drehen des Abbruchgerätes um
die Achse 6 angeordnet ist.
Das Abbruchgerät weist zwei Backen 7, 8 auf, die im wesentlichen
dreieckförmig ausgebildet sind. Der Backen 8 ist starr mit
dem Gehäuse 1 verbunden, während der andere Backen 7 am Scheren
lager 9 angelenkt ist. Als Antrieb für den Backen 7 dient ein
Hydraulikzylinder 10, der im Gehäuse 1 bei 11 gelagert ist
und über ein Gelenk 12 an einem Arm 13 angreift, der wiederum
mit der Backen 7 verbunden ist. Mittels des Hydraulikzylinders
10 läßt sich der Backen 7 aus der in Fig. 1 gezeigten Öffnungs
stellung in die Schließstellung gemäß Fig. 2 verschwenken.
Bei dieser Bewegung liegt die Kolbenstange 14 des Hydraulik
zylinders 10 stets innerhalb des Gehäuses, in dem der Hydraulik
zylinder 10 an dem Gelenk 12 angreift. Die Hydraulikzuführung
erfolgt im Bereich des Lagers 11 über entsprechende Kanäle
in der Kolbenstange 14.
Der schwenkbare Backen 7, weist wie aus Fig. 3 ersichtlich,
drei parallel nebeneinander liegende Arbeitsleisten 15, 16
und 17, der feststehende Backen 8 vier parallel nebeneinander
liegende Arbeitsleisten 18, 19, 20 und 21 auf. Sämtliche Ar
beitsleisten sind mit mehreren in Erstreckungsrichtung der
Backen hintereinander angeordneten Brechzähnen 22 bzw. 23 aus
gestattet. Die Brechzähne 22 des Backens 7 und die Brechzähne
23 des Backens 8 liegen jeweils auf gemeinsamen Radien bezüg
lich des Schwenklagers 9, so daß sie bei der Schließbewegung
unmittelbar gegeneinander wirken. Beim gezeigten Ausführungs
beispiel sind die Brechzähne dreieckförmig ausgebildet und
weisen eine senkrecht zur Bewegungsebene der Backen 7, 8 ver
laufende Schneidkante 24 auf, von der aus die Flanken 25 zum
Backen hin abfallen. Die dreieckförmigen Brechzähne sind aus
wechselbar an den Backen angeordnet. Sie weisen zu diesem Zweck
ein Führungsteil 26 auf, mit dem sie in eine Vertiefung im
Backen eingreifen und durch einen quer verlaufenden Bolzen
27 festgelegt sind. In dieser Lage stützen sich die dreieck
förmigen Zähne mit ihrem flächigen Rücken 28 an einem entspre
chend flächigen Widerlager 29 am Backen ab.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, sind die Brechzähne 22 an den
Backen 7 und die Brechzähne 23 an den Backen 8 mit ihren Schneid
kanten nicht in der gleichen Ebene angeordnet. Die Brechzähne
23 an den beiden äußeren Arbeitsleisten 18 und 21 des Backens
8 liegen in einer Ebene, während die Brechzähne 23 an den beiden
dazwischenliegenden Arbeitsleisten 19, 20 demgegenüber zurück
versetzt sind. Umgekehrt sind die Brechzähne 22 an der mittleren
Arbeitsleiste 16 des Backens 7 gegenüber den Brechzähnen 22
der beiden äußeren Arbeitsleisten 15, 17 dieses Backens vor
versetzt. Bei der Schließbewegung werden also zunächst die
Brechzähne 22 an der mittleren Arbeitsleiste 16 des Backens
7 und die Brechzähne 23 an den beiden äußeren Arbeitsleisten
18, 21 des Backens 8 wirksam. Das zwischen den Backen einge
spannte Bauteil wird demzufolge auf Druck und Biegung bean
sprucht. Beim weiteren Schließen wird der mittlere Bereich
des eingespannten Bauteils zwischen der mittleren Arbeits
leiste 16 des Backens 7 und den beiden mittleren Arbeits
leisten 19, 20 des Backens 8 beansprucht, während im äußeren
Bereich die Brechzähne an den äußeren Arbeitsleisten 15, 17
bzw. 18, 21 beider Backen wirksam werden.
Die Arbeitsleisten 15, 16, 17 des einen Backens 7 und die Ar
beitsleisten 18-21 am Backen 8 sind einerseits am Schwenklager
9 über Distanzringe miteinander verspannt, während sie am
äußeren Ende über Verbindungsleisten 29 starr miteinander ver
bunden sind. Die Arbeitsleisten sind weiterhin, wie bereits
angedeutet, dreieckförmig ausgebildet und im Bereich der dritten
Ecke bei 30 wiederum mittels eines Sieb durchsetzenden Bolzens
und Distanzringen miteinander verspannt.
Die mittlere Arbeitsleiste 16 am Backen 7 und eine der mittleren
Arbeitsleisten am Backen 8 - beim gezeigten Ausführungsbei
spiel die Arbeitsleiste 19 - sind mit Schneidwerkzeugen 31,
32 ausgestattet, die als quadratische Schneidplatten ausgebil
det sind. Die Schneidplatten 31, 32 sind in entsprechende Ver
tiefungen an den Arbeitsleisten 16 bzw. 19 eingesenkt und mittels
eines lösbaren Befestigungsmittels 33 fixiert. Jede Kante 34
jedes Schneidwerkzeugs 31, 32 bildet eine Scherkante, so daß
durch Verdrehen der Schneidplatten 31, 32 und durch Wenden
insgesamt acht Scherkanten zur Verfügung stehen.
Die Schneidwerkzeuge 31, 32 sind, wie gesagt, an den mittleren
Arbeitsleisten 16 und 19 angeordnet, die also beim Schließen
der Backen 7, 8 zuletzt wirksam werden. Sie sitzen an den ein
ander zugekehrten Seiten der beiden Arbeitsleisten unterhalb
der Brechzähne 22 bzw. 23.
Beim gezeigten Ausführungsbeispiel bilden die Scherkanten 34
der Schneidwerkzeuge 31 an der Arbeitsleiste 16 des Backens
7 praktisch den Zahngrund zwischen den Brechzähnen 22. Der
Zahngrund verläuft also linear. Am gegenüberliegenden Backen 8
hingegen schließen an die Flanken 25 der Brechzähne 23 ausge
rundete Vertiefungen 35 an. Die Schneidwerkzeuge 32 an der
Arbeitsleiste 19 des Backens 8 tangieren mit ihrer Scherkante
34 die Vertiefung 35 an ihrer tiefsten Stelle. Beim Schließen
der Backen 7, 8 wird zunächst der zwischen den Backen befind
liche Beton gebrochen und zerdrückt. Die von den Brechzähnen
22 und 23 nicht zu zerkleinernde Bewehrung wird gegen Ende
der Schließbewegungen von den Flanken 25 der Brechzähne 22,
23 in die Vertiefungen 35 verdrängt und dort von den Scher
kanten 34 der Schneidwerkzeuge 31, 32 wirksam erfaßt und ge
trennt.
Wie insbesondere aus Fig. 2 und 4 ersichtlich, liegt die gemein
same Ebene der wirksamen Scherkanten 34 der Schneidwerkzeuge
31, 32 exzentrisch zum Schwenklager 9. Ebenso liegen auch die
gemeinsamen Ebenen der Brechzähne 22, 23 der verschiedenen
Arbeitsleisten in einer nach der gleichen Seite exzentrisch
versetzten Lage zum Schwenklager 9.
Claims (22)
1. Abbruchgerät zum Abbrechen und Zerkleinern von insbeson
dere Stahlbeton, bestehend aus zwei scherenartig zusammen
wirkenden, hydraulisch angetriebenen Backen, von denen
einer wenigstens zwei, der andere wenigstens drei mit
Brechzähnen besetzte Arbeitsleisten aufweist, die sämt
lich parallel nebeneinander angeordnet sind und in der
Schließstellung abwechselnd ineinander greifen, dadurch
gekennzeichnet, daß bei dem Backen (8) mit der größeren
Anzahl von Arbeitsleisten (18-21) die beiden äußeren (18,
21) in einer gemeinsamen Ebene senkrecht zur Schließbe
wegung liegen, während die dazwischen liegenden Arbeits
leisten (19, 20) mit Bezug auf die Schließbewegung zurück
versetzt sind.
2. Abbruchgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der eine Backen (7) drei (15-17), der andere Backen
(8) vier Arbeitsleisten (18-21) aufweist, von denen die
beiden mittleren (19, 20) zurückversetzt sind, während
bei dem anderen Backen (7) die mittlere Arbeitsleiste
(16) gegenüber den beiden äußeren (15, 17) vorversetzt
ist.
3. Abbruchgerät, insbesondere nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß an den in der Schließstellung einander
zugekehrten Seiten von wenigstens zwei nebeneinander
liegenden Arbeitsleisten (16, 19) der beiden Backen (7, 8)
zwischen den Brechzähnen (22, 23) Schneidwerkzeuge (31, 32)
angeordnet sind, die in Richtung der Schließbewegung ge
genüber den Brechzähnen zurückversetzt sind und gegen
Ende der Schließbewegung scherend aneinander vorbeilaufen.
4. Abbruchgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneidwerkzeuge (31, 32) an der
mittleren (16) der drei Arbeitsleisten (15-17) des einen
Backens (7) und an einer (19) der beiden mittleren Ar
beitsleisten des anderen Backens (8) angeordnet sind.
5. Abbruchgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß an den einander zugekehrten Seiten
aller Arbeitsleisten (15-17, 18-21) Schneidwerkzeuge an
geordnet sind.
6. Abbruchgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brechzähne (22, 23) an den Arbeits
leisten (15-17, 18-21) wenigstens eines Backens (7 oder 8)
spitz ausgebildet sind und zwischen den Flanken (25) be
nachbarter Brechzähne (23) dieser Arbeitsleisten eine ausge
rundete Vertiefung (35) angeordnet ist, und daß die wirk
same Scherkante (34) der Schneidwerkzeuge (31, 32) zwischen
diesen Brechzähnen (23) die tiefste Stelle der Vertiefung
etwa tangiert.
7. Abbruchgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brechzähne (22, 23) quer zur Be
wegungsrichtung der Backen (7, 8) etwa linear verlaufende
Brechkanten (24) mit nach beiden Seiten abfallenden Zahn
flanken (25) aufweisen.
8. Abbruchgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brechzähne (22, 23) an den Ar
beitsleisten (15-17, 18-21) auswechselbar angeordnet sind.
9. Abbruchgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brechzähne (22, 23) mit einem
der Arbeitsleiste (15-17, 18-21) zugekehrten Rücken (28),
einem flächigen Widerlager (29) an der Arbeitsleiste an
liegen und wenigstens ein in eine Vertiefung am Widerlager
der Arbeitsleiste eingreifendes Führungsteil (26) aufweisen,
mittels dessen sie an der Arbeitsleiste befestigt sind.
10. Abbruchgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brechzähne (22, 23) mittels die
Arbeitsleiste (15-17, 18-21) und das Führungsteil (26)
durchsetzender Bolzen (27) befestigt sind.
11. Abbruchgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneidwerkzeuge (31, 32) an den
Arbeitsleisten (16, 19) auswechselbar angeordnet sind.
12. Abbruchgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneidwerkzeuge (31, 32) als
quadratische Schneidplatten ausgebildet sind, die in ihrem
Zentrum an den Arbeitsleisten (16, 19) befestigt sind
und deren sämtliche Kanten Scherkanten (34) bilden.
13. Abbruchgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneidplatten (31, 32) in den
Arbeitsleisten (16, 19) versenkt angeordnet sind.
14. Abbruchgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brechzähne (22, 23) so angeordnet
sind, daß die gemeinsame Ebene der Brechkanten (24) der
Brechzähne gegenüberliegender Arbeitsleisten (15-17, 18-21)
nicht die Achse des Scheren Gelenks (9) schneidet.
15. Abbruchgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die gemeinsame Ebene der in Betrieb
befindlichen Scherkanten (34) der Schneidwerkzeuge (31,
32) gegenüberliegender Arbeitsleisten (15-17, 18-21) nicht
die Achse des Scherengelenks (9) schneidet.
16. Abbruchgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die gemeinsame Ebene der Brechkanten
(24) der Brechzähne (22, 23) und der Scherkanten (34)
der Schneidwerkzeuge (31, 32) an gegenüberliegenden Ar
beitsleisten (15-17, 18-21) gegenüber der Achse des
Scherengelenks (9) in der gleichen Richtung versetzt sind.
17. Abbruchgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Arbeitsleisten (15-17, 18-21) an
ihrem inneren Ende unter Zwischenschaltung von Distanz
ringen an einem Achsbolzen des Scherengelenks (9) der
Backen (7, 8) verspannt und an ihrem äußeren Ende durch
eine Verbindungsleiste (29) starr miteinander verbunden
sind.
18. Abbruchgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Arbeitsleisten (15-17, 18-21)
etwa dreieckförmig ausgebildet sind, wobei das Scheren
gelenk (9) im Bereich der einen, die Verbindungsleiste
(29) im Bereich einer weiteren und ein weiteres Verbin
dungsstück (30) im Bereich der dritten Ecke angeordnet
sind.
19. Abbruchgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich der dritten Ecke des einen
Backens (7) ein Hydraulikzylinder (10) angreift, der an
einer den anderen Backen aufweisenden, über das Scheren
gelenk (9) hinausreichenden Verlängerung abgestützt ist.
20. Abbruchgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verlängerung des einen Backens
(8) als Gehäuse (1) ausgebildet ist und zum Anschluß
an den Löffelstiel eines Baggers dient.
21. Abbruchgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hydraulikzylinder (10) in dem
Gehäuse so angeordnet ist, daß die Kolbenstange (14) in
jeder Lage innerhalb derselben liegt, und daß die Hydraulik
zuführung über die Kolbenstange erfolgt.
22. Abbruchgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Gehäuse (1) und dem Löffel
stiel des Baggers eine Drehverbindung und ein Drehmotor
(5) vorgesehen ist, dessen Drechachse (6) etwa senkrecht
zu der Achse des Scherengelenks (9) verläuft.
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