DE3027927C2 - - Google Patents
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- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21B—ROLLING OF METAL
- B21B1/00—Metal-rolling methods or mills for making semi-finished products of solid or profiled cross-section; Sequence of operations in milling trains; Layout of rolling-mill plant, e.g. grouping of stands; Succession of passes or of sectional pass alternations
- B21B1/16—Metal-rolling methods or mills for making semi-finished products of solid or profiled cross-section; Sequence of operations in milling trains; Layout of rolling-mill plant, e.g. grouping of stands; Succession of passes or of sectional pass alternations for rolling wire rods, bars, merchant bars, rounds wire or material of like small cross-section
- B21B1/18—Metal-rolling methods or mills for making semi-finished products of solid or profiled cross-section; Sequence of operations in milling trains; Layout of rolling-mill plant, e.g. grouping of stands; Succession of passes or of sectional pass alternations for rolling wire rods, bars, merchant bars, rounds wire or material of like small cross-section in a continuous process
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Stäben und Drähten aus Stahl
durch Warmwalzen von Blöcken oder Barren in zwei unabhängig
voneinander durchgeführten Walzschritten und eine anschließende
Wärmebehandlung, wobei der erste Walzschritt zu einem Zwischenerzeugnis
führt, das aufgewickelt wird.
Bei herkömmlichen Verfahren zur Herstellung von Walzstäben
und Drähten aus Stahl wird die Stahlschmelze zu Walzblöcken
stranggegossen, die danach zu Barren (Knüppel) vorgewalzt
werden. Die Barren werden in ein Stab- oder Draht-Walzwerk
geführt, wo sie kontinuierlich in 10 bis 30 Warmwalzgerüsten
zu Stäben oder Drähten mit bestimmtem Durchmesser
(Abmessung) gewalzt werden.
Bei einem anderen bekannten Verfahren zur Herstellung von
Walzstäben und -drähten aus Stahl werden die Walzblöcke
direkt in das Stab- oder Drahtwalzwerk geführt, wo sie
kontinuierlich in 10 bis 30 Warmwalzgerüsten auf die bestimmte
Abmessung gewalzt werden.
Nachstehend werden diese bekannten Verfahren mit Bezug auf
Fig. 1 genauer erläutert, in der schematisch ein herkömmliches
Verfahren zur Herstellung von Walzstäben und -drähten
mit Hilfe eines Vierstrangwalzwerks dargestellt ist. Danach
wird der aus dem Heizofen 1 kommende Stahlwerkstoff zunächst
in die Vorstraße 2 geführt.
In der Vorstraße wird
2 bis 4 aderig in mehreren hintereinanderliegend
angeordneten horizontalen Walzgerüsten
gewalzt, wobei das Walzgut zwischen den Gerüsten um 90°
gedreht wird.
Ein ähnliches Walzen mit Drehen erfolgt auch in der Mittelstraße 3.
Nur in der Fertigstraße 4 erfolgt
ein Einstrangwalzen (ohne Drehung) mit Hilfe eines sogenannten
Blockwalzwerks. In diesem sind die aufeinanderfolgenden
Gerüste versetzt zueinander angeordnet.
Danach wird der
Werkstoff in den Kühlbereichen 5 und 6 kontrolliert abgekühlt
und schließlich auf den Aufwickler 7 aufgewickelt.
Bei der vorstehend beschriebenen Mehrstrang-Walzanlage ist
es von entscheidender Bedeutung, die Werkstoff-Zuführgeschwindigkeiten
zwischen den vorangehenden und den folgenden
Gerüsten sowohl in der Vorstraße als auch in der Mittelstraße
und in der Fertigstraße vollständig aufeinander abzustimmen.
Außerdem ist es wesentlich, daß die Werkstoffmenge,
die von einer Strecke des Gerüstes Nr. 1 des Vorwalzwerks
abgegeben wird, in Übereinstimmung mit der Werkstoffmenge
ist, die von einer Strecke des letzten Gerüstes der Fertigstraße
ausgestoßen wird. Andernfalls erleidet der Werkstoff
nämlich Störungen wie Schneidgrate oder Brüche zwischen
den Walzgerüsten, was zu einem völligen Versagen des Walzverfahrens
führen würde.
Der Ausgangsquerschnitt des Werkstoffs
ist deshalb durch den
Querschnitt des Endproduktes und dessen Austrittsgeschwindigkeit
aus dem letzten Fertiggerüst festgelegt. Wenn beispielsweise ein Stahldraht
mit einem Durchmesser von 5,5 mm mit einem gewöhnlichen
Blockwalzwerk mit einer maximalen Endgeschwindigkeit von
60 m/Sekunde hergestellt werden soll, kann der Ausgangswerkstoff
höchstens eine Querschnittsfläche von 120 × 120 mm haben.
Dies im Hinblick auf die Lebensdauer der Walzen und die
niedrigste einzuhaltende Temperatur des Werkstoffes während
des Walzens (Ar₃-Punkt).
Nach dem vorstehend beschriebenen herkömmlichen Verfahren, bei
dem die Querschnittsverminderung des Stahls durch eine mit
mindestens 10 bis 30 Walzgerüsten ausgerüstete Walzstraße
durchgeführt wird, ergibt sich normalerweise eine 500- bis
600-fache Streckung des Werkstoffes vom Ausgangsmaterial bis
zum Endprodukt. Das Verhältnis der Walzgeschwindigkeit am
ersten Walzgerüst zu der am letzten Walzgerüst beträgt demnach
1 : 500 bis 600.
Bei gewöhnlichen Draht-Walzwerken kann die Walzgeschwindigkeit
des letzten Walzgerüstes nicht über etwa 60 m/Sekunde
erhöht werden. Die Walzgeschwindigkeit am ersten Walzgerüst
muß daher im Vergleich zu der genannten Walzgeschwindigkeit
den überraschend niedrigen Wert von 0,1 m/Sekunde annehmen.
Die Temperatur des Werkstoffes im Anfangsbereich der Walzstrecke
sinkt aufgrund der geringen Geschwindigkeit des Walzgutes sehr rasch auf eine so niedrige Temperatur
ab, daß eine plastische Verformung nicht mehr möglich
ist. Zum Ausgleich dieses Absinkens der Temperatur muß der
Stahl deshalb auf eine Temperatur erhitzt werden, die hoch
genug für den Temperaturausgleich ist.
Der Stahl kann jedoch nicht auf eine Temperatur über dem
Schmelzpunkt erhitzt werden. Ein Ausgleich der Erniedrigung
der Temperatur, der ein Erhitzen des Werkstoffes auf eine
Temperatur über seinem Schmelzpunkt erfordern würde, ist
deshalb praktisch unmöglich.
Aus den genannten Gründen muß bei derartigen kontinuierlichen Walzanlagen
von Blöcken mit verhältnismäßig kleinem Ausgangsquerschnitt
ausgegangen werden.
Zur Beseitigung dieser Mängel ist es auch schon bekannt, vgl.
die DE-PS 918 022 und die DE-OS 18 08 822 in Drahtwalzwerken
nach der Blockstraße einen Speicher für das Walzgut vorzusehen.
Aus diesem Speicher wird das Walzgut dann der Zwischen-
und/oder Fertigstraße zugeführt.
Der Speicher kann im Falle von Knüppeln als Zwischenmaterial
aus einem der Knüppellänge entsprechenden Ofen oder im Falle
von wickelfähigem Material als Zwischenmaterial aus einem Haspelofen
bestehen. Das Zwischenmaterial wird im Ofen auf Temperatur
gehalten oder auf eine für den nachfolgenden Walzvorgang
geeignete Temperatur gebracht. Die DE-OS 18 08 822 lehrt neben
der Speichereinrichtung zwischen Vorstraße und Zwischenstraße
auch eine anschließende Wärmebehandlung der Stäbe oder Drähte.
Bei diesen Walzanlagen kann von Barren oder Blöcken mit großen
Ausgangsquerschnitten ausgegangen werden, weil die Walzgeschwindigkeit
in der Vorstraße nicht von der maximal zulässigen Austrittsgeschwindigkeit
des fertigen Drahtes aus dem letzten Fertiggerüst
diktiert wird.
Um jedoch in der Vorstraße Blöcke mit großen Ausgangsquerschnitten
und großer Geschwindigkeit walzen zu können, ist ein großer
Einsatz von Energie erforderlich.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Walzanlage gemäß der
DE-PS 918 022 den durch die Verwendung von Blöcken mit größerem
Ausgangsquerschnitt höheren Energiebedarf in der Vorstraße in
Grenzen zu halten.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im ersten Walzschritt
in Abhängigkeit vom Kohlenstoffgehalt und der Formänderungsgeschwindigkeit
des Materials in einem Temperatur- und
Geschwindigkeitsbereich gewalzt wird, bei dem der über die Temperatur
aufgetragene Kurvenverlauf des Formänderungswiderstandes
(Fig. 3) ein Minimum aufweist.
Der Gesamtenergiebedarf für den ersten Walzschritt (Vorstraße)
setzt sich aus dem Energiebedarf für die Blockerwärmung und die
Antriebsenergie für die Walzen der Vorstraße zusammen. Dabei
wird nicht nur von der aus der Warmverformung allgemein bekannten
Abnahme des Arbeitsbedarfes für die Walzen bei ansteigenden
Blocktemperaturen Gebrauch gemacht sondern auch von der bei
Kohlenstoffstählen bekannten Abhängigkeit des Formänderungswiderstandes
von der Walztemperatur. Diese Abhängigkeit des Formänderungswiderstandes
von der Walztemperatur zeigt nämlich sowohl
bei den verschiedenen gebräuchlichen Kohlenstoffgehalten,
als auch bei üblichen mittleren Formänderungsgeschwindigkeiten
ein ausgeprägtes Minimum, welches vorteilhaft für die Energiebilanz
des vorgeschlagenen Verfahrens ausgenutzt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung von Stäben und Drähten aus Stahl durch Warmwalzen von
Blöcken oder Barren in zwei unabhängig voneinander durchgeführten Walzschritten
und eine anschließende Wärmebehandlung zu schaffen, das die
Verwendung von Blöcken oder Barren mit großer Querschnittsfläche
als Ausgangswerkstoff ermöglicht und bei vermindertem
Energieverbrauch zu Stäben oder Drähten mit den gewünschten
Eigenschaften führt. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß im ersten Walzschritt in Abhängigkeit vom Kohlenstoffgehalt
und der Formänderungsgeschwindigkeit des Materials in einem Temperatur- und
Geschwindigkeitsbereich gewalzt wird, bei dem der über die Temperatur
aufgetragene Kurvenverlauf des Formänderungswiderstandes (Fig. 3) ein
Minimum aufweist.
Die Erfindung betrifft somit den im Patentanspruch gekennzeichneten
Gegenstand.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt einen ersten Walzschritt,
einen zweiten Walzschritt und eine Wärmebehandlung.
Die Temperatur des Stahls (Werkstoff) vor dem zweiten Walzschritt
wird gesteuert durch Berechnung der infolge der Bearbeitung
des Werkstoffs erzeugten Wärmeenergie, welche ihrerseits
durch das gesamte Dehnungsverhältnis des Werkstoffs,
die Anzahl der Stiche und die Walzgeschwindigkeit bestimmt
wird, sowie durch Berechnung der Wärmeenergie, die vom Werkstoff
im Verlauf des zweiten Walzschrittes abgegeben werden muß.
Das Ziel der Steuerung besteht darin, daß die Werkstofftemperatur
nach dem zweiten Walzschritt mit der gewünschten Ausgangstemperatur
der anschließenden Wärmebehandlung übereinstimmt.
In Bezug auf die Parameterbereiche für die verschiedenen Walzbedingungen
ist folgendes festzustellen: Eines der wesentlichen
Merkmale der Erfindung besteht darin, daß im ersten Walzschritt
ein derartiger Temperaturbereich gewählt wird, bei dem die
Summe der für die Erwärmung des Werkstoffes benötigten Energie
und der Walzenergie ein Minimum erreicht, und daß das Walzen
innerhalb dieses Temperaturbereichs erfolgt. Dieser Temperaturbereich
wird durch den ersten Walzschritt konstant gehalten,
indem der Volumenstrom (die Massenflußgeschwindigkeit) des Werkstoffes auf einem
geeigneten Wert gehalten wird. Die Temperatur, bei der die
Summe der zum Erwärmen des Werkstoffes benötigten Energie und
der Walzenenergie ein Minimum erreicht, ändert sich in Abhängigkeit
von der Zusammensetzung des Stahls, insbesondere dem
Kohlenstoffgehalt, und der Formänderungsgeschwindigkeit (Belastungsgeschwindigkeit).
Das erfindungsgemäße Verfahren wird jedoch in einem Bereich
durchgeführt, in dem die Formänderungsgeschwindigkeit keinen wesentlichen
Einfluß hat. Deshalb braucht nur der Kohlenstoffgehalt
berücksichtigt zu werden. Der Temperaturbereich wird desshalb
im erfindungsgemäßen Verfahren erst festgelegt, wenn die
Zusammensetzung des Stahls auf einen konstanten Wert eingestellt
ist. Der Volumenstrom wird im erfindungsgemäßen
Verfahren in Übereinstimmung mit der Zusammensetzung des Stahls,
insbesondere seinem Kohlenstoffgehalt bestimmt. Der im erfindungsgemäßen
Verfahren eingesetzte niedrig gekohlte Stahl enthält
höchstens 0,12% Kohlenstoff. Bei diesem Bereich des Kohlenstoffgehalts
tritt ein Minimum des Formänderungswiderstandes
im Temperaturbereich von 800 bis 900°C auf; vgl. Fig. 3.
Innerhalb dieses Temperaturbereichs kann der erste Walzschritt
deshalb mit einem Minimum der Gesamtsumme von Heizenergie
und Walzenergie durchgeführt werden.
Das Auftreten des Minimums des Formänderungswiderstandes
ändert sich in Abhängigkeit vom Kohlenstoffgehalt. Bei Stählen
mit hohem Kohlenstoffgehalt von mindestens 0,5% tritt ein
solches Minimum überhaupt nicht mehr auf. Bei der Verwendung
von Stählen mit mittlerem und hohem Kohlenstoffgehalt, d. h.
Stählen mit mehr als 0,12% Kohlenstoff, wird deshalb die Temperatur,
bei der die Summe aus Heizenergie und Walzenergie
den niedrigsten Wert erreicht, aus Fig. 3 berechnet, um die
Werkstofftemperatur für den ersten Walzschritt festzulegen.
Der Bereich für den Volumenstrom im ersten Walzschritt
beginnt im erfindungsgemäßen Verfahren unabhängig vom
Kohlenstoffgehalt bei mindestens 2000 cm³/Sekunde. Der geeignete
Volumenstrom wird auf der Grundlage der Werkstofftemperatur
im ersten Walzschritt ausgewählt.
Die Werkstofftemperatur zwischen dem ersten und dem zweiten
Walzschritt wird durch die Zwischenkühlung und das Warmhalten
gesteuert, so daß der Verlust durch Zunderbildung während des
Warmhaltens möglichst gering gehalten und eine gute Oberflächenbeschaffenheit
erhalten wird. Zu diesem Zweck wird der Werkstoff
zwischen dem ersten und dem zweiten Walzschritt im Temperaturbereich
von 600 bis 900°C gehalten.
Im ersten Walzschritt wird der Stahlwerkstoff mit einem
derartigen Volumenstrom zu einem Zwischenerzeugnis
gewalzt, daß das Walzen des Stahlwerkstoffes, der in
einem Temperaturbereich gehalten wird, welcher einem bestimmten
Formänderungswiderstand des Stahlwerkstoffs entspricht,
ermöglicht wird. Diese Maßnahme hat den Zweck, den Stahlwerkstoff
bei einem vorher festgelegten Formänderungswiderstands-
Niveau zu walzen, das unter dem Gesichtspunkt der Energieeinsparung
vorteilhaft ist. Das erhaltene Zwischenerzeugnis
wird aufgewickelt. Sodann wird die Temperatur des Zwischenerzeugnisses
zwischen der ersten Walzstufe und der zweiten
Walzstufe derart kontrolliert, daß das Zwischenerzeugnis
am Ausgangspunkt des zweiten Walzschrittes auf einer Temperatur
gehalten wird, die auf eine vorher festgelegte Ausgangstemperatur
der der zweiten Walzstufe nachfolgenden
Wärmebehandlung abgestellt ist. Diese Wärmebehandlung wird
in der Produktionsstrecke durchgeführt.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine herkömmliche
Walzstrecken-Anordnung.
Fig. 2 zeigt in graphischer Darstellung die Beziehung zwischen
dem Volumenstrom (V) des zu walzenden
Werkstoffes und dem Verhältnis der Temperaturerniedrigung
des Werkstoffes zur Ausgangstemperatur
des Werkstoffes.
Fig. 3 zeigt in graphischer Darstellung die Beziehung zwischen
der Temperatur des Werkstoffes und dem Formänderungswiderstand
des Werkstoffes bei verschiedenen
Kohlenstoffgehalten.
Fig. 4 zeigt in graphischer Darstellung die Wirkung der Formänderungsgeschwindigkeit
auf den Formänderungswiderstand
des Werkstoffes in der Nähe seines Umwandlungspunktes.
Fig. 5(A) und (B) zeigen jeweils den Aufbau eines
Walzwerks nach zwei Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Fig. 6 zeigt in graphischer Darstellung die Temperaturänderung
des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
gewalzten Werkstoffes im Vergleich zu derjenigen
im herkömmlichen Verfahren.
Nachstehend wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand der
Zeichnungen im einzelnen erläutert.
Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unterteilt
sich die Walzstrecke zur Herstellung von Walzstäben
oder -drähten aus einem Block oder Barren in eine erste Walzstrecke
und eine zweite Walzstrecke. Der Ausgangswerkstoff
wird in der ersten Walzstrecke zu einem Zwischenerzeugnis
mittlerer Abmessung gewalzt, das danach am Ende der ersten
Walzstrecke aufgewickelt wird.
Das in der ersten Walzstrecke erhaltene Zwischenerzeugnis
mittlerer Abmessungen wird vom Abwickler zu der zweiten
Walzstrecke geführt, wo es auf die endgültige Abmessung gewalzt
wird. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden also
die erste und die zweite Walzstufe getrennt in verschiedenen
Walzstrecken durchgeführt. Dadurch wird eine Verminderung
des Unterschiedes in der Walzgeschwindigkeit zwischen dem
ersten Walzgerüst und dem letzten Walzgerüst in jeder der
Walzstrecken ermöglicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt deshalb den Vorteil,
daß das Walzen vom Ausgangswerkstoff zum Zwischenerzeugnis
mit viel höherer Walzgeschwindigkeit durchgeführt werden
kann als in den bekannten Verfahren.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß der erste Walzschritt unter viel geringerem
Energieverbrauch im Hinblick auf die Summe von Heizenergie
und Antriebsenergie durchgeführt werden kann, da das
Walzverfahren in einen ersten und einen zweiten Walzschritt
unterteilt ist, so daß jeder Walzschritt getrennt bei einer
ausgewählten Walzgeschwindigkeit durchgeführt werden kann.
Fig. 2 zeigt, daß die Temperaturerniedrigung (Tmin/To₁;
Tmin bedeutet die niedrigste Temperatur des Werkstoffes im
ersten Walzschritt und To₁ bedeutet die Ausgangstemperatur des
ersten Walzschrittes) des zu walzenden Werkstoffes in der
ersten Walzstrecke sehr stark von dem Ausmaß des Volumenstroms
des Werkstoffes beeinflußt wird. Beispielsweise erniedrigt
sich die Temperatur des Werkstoffes beim üblichen Volumenstrom
Niveau 1 von etwa 1100°C auf etwa 850°C (Tmin/To₁ =
0,75), wenn die Ausgangstemperatur des ersten Walzschrittes
1100°C beträgt.
Ebenfalls geht aus Fig. 2 hervor, daß die Temperaturerniedrigung
sogar in einem Hochgeschwindigkeits-Drahtwalzwerk
mit einer Kapazität von 100 m/Sekunde für einen Draht mit
einem Durchmesser von 5,5 mm (siehe Punkt 2 in Fig. 2) noch
merklich ist. Wird jedoch der Volumenstrom auf
ein entsprechendes Niveau erhöht (beispielsweise Punkt 3 in
Fig. 2 oder höher), dann geht die Temperaturerniedrigung des
Werkstoffs allmählich zurück. Der erste Walzschritt kann dann
unter Aufrechterhaltung der Temperatur des Werkstoffes in
einem weitgehend konstanten Temperaturbereich durchgeführt
werden.
Da die Temperatur (Heiztemperatur) des Ausgangswerkstoffes erniedrigt
werden kann, ist deshalb eine merkliche Einsparung
der zum Erhitzen erforderlichen Energie möglich.
Das geeignete Maß des Volumenstroms wird durch die Beziehung
zwischen der Heizenergie und dem Formänderungswiderstandsbereich
des Werkstoffes bestimmt, welche die gesamte
für das Aufheizen und die plastische Verformung erforderliche
Energie auf den geringstmöglichen Wert bringt. Vorzugsweise
wird der Volumenstrom auf mindestens etwa
0,90 bis 0,95 (Tmin/To₁) des Temperaturerniedrigungsverhältnisses
des Werkstoffes gehalten.
Andererseits besteht, wie aus Fig. 3 hervorgeht, ein einer
bestimmten Stahlsorte eigener Zusammenhang zwischen der Temperatur
des Werkstoffs und seinem Formänderungswiderstand in
einem Walzverfahren, beispielsweise beim Walzen von Stahlstäben
und -drähten.
Beispielsweise zeigt ein Stahl mit einem Gehalt von etwa
0,04% Kohlenstoff einen geringeren Formänderungswiderstand
bei etwa 830°C als bei 900°C. Diese Erscheinung wird, wie aus
Fig. 4 hervorgeht, auch von der Formänderungsgeschwindigkeit
beeinflußt. Sie verschwindet jedoch bei einer besonders hohen
Formänderungsgeschwindigkeit. Andererseits tritt diese Erscheinung
im Fall eines Stahls, der eine allotrope Umwandlung bei
geringer Formänderungsgeschwindigkeit zeigt, bis zu einer Formänderungsgeschwindigkeit
von etwa 100 Sekunden-1 deutlich auf.
Durch Kombination des Merkmals, daß der erste Walzschritt in
einem gewissen konstanten Temperaturbereich durchgeführt
werden kann, mit dem bestimmten Temperaturbereich, in welchem
der Formänderungswiderstand des Werkstoffes erniedrigt ist,
kann der erste Walzschritt mit geringerer Walzkraft durchgeführt
werden.
Da der erste Walzschritt außerdem in einem niedrigeren Bereich
des Formänderungswiderstandes durchgeführt wird, kann
das Walzwerk kompakter gestaltet werden.
Wie häufig beim Walzen von nicht-rostendem Stahl beobachtet
wird, ändert sich auch der Grad der Ausfüllung des Kalibers
(Breitenausdehnung) des zu walzenden Werkstoffes in Abhängigkeit
von seiner Art. Da nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
das Walzen in einem gewissen konstanten Temperaturbereich
durchgeführt werden kann, ist es möglich, einen geeigneten
Grad der Ausfüllung des Kalibers durch das gesamte
Walzen beizubehalten. Dadurch kann eine Beschädigung des
Walzwerks durch den zu walzenden Werkstoff vermieden werden.
Da der erste Walzschritt, wie vorstehend beschrieben, bei
einer niedrigen Heiztemperatur und mit geringer Walzkraft
durchgeführt werden kann, wird der gesamte Energieverbrauch
stark vermindert.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der Fig. 5(A),
5(B) und 6 weiter erläutert.
Fig. 5(A) zeigt eine Ausführungsform der Erfindung. Danach wird
ein heißer oder kalter Werkstoff 1 in einem Heizofen 2 auf
eine bestimmte Temperatur erhitzt und dann in einem Vorwalzwerk
3 und einem Mittelwalzwerk 4 gewalzt.
In diesem Fall ist es vom Gesichtspunkt der Produktqualität
her bevorzugt, daß das Vorwalzwerk 3 und das Mittelwalzwerk
4 jeweils mit horizontalen und vertikalen Walzen in abwechselnder
Anordnung ausgerüstet sind und daß der Werkstoff
durch diese Walzen ohne Drehung gewalzt wird. Natürlich kann
das Walzen auch in einem Walzwerk vom H-H-Typ (mit Drehung)
durchgeführt werden.
Das Werkstück besitzt vorzugsweise genug Masse, so daß mindestens
eine Spule des Zwischenerzeugnisses bestimmter Masse erhalten
wird. In diesem Fall wird der Werkstoff mit einer Schere 5
in bestimmte Längen geschnitten und abwechselnd auf die Aufwickler
11 und 12 verteilt. Die Verteilung erfolgt durch den
Verteiler 7.
In der dargestellten Ausführungsform sind die Aufwickler mit
dem zweiten Walzschritt in der Weise verbunden, daß auf den
Aufwickler 11 das erste mit der Schere abgeschnittene Stück
des Werkstoffes vollständig aufgewickelt wird, wobei diese
Spule voll wird. Auf den Aufwickler 12 wird das zweite Stück
des Werkstoffs aufgewickelt. Das dritte mit der Schere abgeschnittene
Werkstoffstück wird wieder auf den Aufwickler 11
und das vierte Stück auf den Aufwickler 12 verteilt. Diese Art
der Verteilung wird fortgesetzt. Das Ende des letzten Werkstoffstückes
wird nötigenfalls abgeschnitten.
Der auf diese Weise erhaltene aufgewickelte Werkstoff, der
nachstehend als "Spule" bezeichnet wird, wird mit einem Förderband
zu dem Ofen 8 verbracht und auf die Abwickler 21 bis
24 gesetzt.
In dieser Ausführungsform sind die Spulen so aufgewickelt,
daß das vordere Ende für das Walzen an der Unterseite und das
hintere Ende an der Oberseite der Spule liegt. Vorzugsweise beginnt
jedoch der zweite Walzschritt mit dem hinteren Ende an der
Oberseite. Das Aufwickeln wird deshalb in der Seite durchgeführt,
daß das hintere Ende des Werkstoffes beim Aufwickeln
etwa 100 mm gerade heraussteht, und die Aufwickelgeschwindigkeit
wird kurz vor der Beendigung des Aufwickelns gesteuert.
Auf diese Weise wird das hintere Ende automatisch in die
Treibwalzen 31 bis 34 gebracht, die als Vorbehandlungseinrichtung
wirken. Die Handhabung des Werkstoffes im Bereich
vom ersten Walzschritt bis zum zweiten Walzschritt kann somit
in einfacher und sehr billiger Weise durchgeführt werden.
Die Walzen 31 bis 34 wirken sowohl als Treibwalzen und Richtwalzen
als auch als mechanische Entzunderungseinrichtung. Das
vordere Ende des Werkstoffes wird durch die Treibwalzen ausgerichtet
und entzundert und sodann in die Fertigwalzgerüste
51 bis 54 eingeführt. Nach dem Fertigwalzen wird das Walzprodukt
einer vorgeschriebenen Wärmebehandlung 61 bis 64 und 71
bis 74 in der Produktionsstrecke unterworfen, um die gewünschte
Qualität und Oberflächenbeschaffenheit zu erhalten.
Schließlich wird das Produkt auf die Aufwickler 81 bis 84
aufgewickelt.
Fig. 5(B) zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung.
Dabei sind die Mittelwalzwerke 41 und 42 auf der Seite
des zweiten Walzschrittes angeordnet. In dieser Ausführungsform
werden mindestens zwei Mittelwalzwerksstrecken benötigt.
Dies ist ein Nachteil gegenüber der in Fig. 5(A)
gezeigten Ausführung im Hinblick auf den Investitionsbedarf.
Dagegen eignet sich diese Ausführungsform besser zur
Herstellung von Endprodukten, die hohen Anforderungen an
die Oberflächenbeschaffenheit, insbesondere im Hinblick auf
Oberflächenzunder, genügen müssen. Dies beruht darauf, daß
die Querschnittsfläche des Werkstoffes beim Zwischenaufwickeln
größer gehalten werden kann als in der in Fig. 5(A)
gezeigten Ausführungsform.
Die Walzstrecke im zweiten Walzschritt ist nicht auf die
Ausführungsformen der Fig. 5(A) und 5(B) beschränkt. Es
können auch andere Arten von Walzwerken, beispielsweise ein
Mehrstrang-Walzwerk, verwendet werden.
Die Aufwickeltemperatur zwischen den Walzschritten wird derart
festgelegt, daß eine Verminderung der Ausbeute infolge
von Zunderbildung oder eine Verschlechterung der Qualität
infolge von Entkohlung vermieden wird. Faktoren, wie der
Widerstand des Werkstoffes gegen das Aufwickeln werden in
Rechnung gestellt. Unter Berücksichtigung dieser Gesichtspunkte
wird die Temperatur in einem Bereich von etwa 600 bis
900°C gehalten, und zwar für die beiden in Fig. 5(A) und
(B) gezeigten Ausführungsformen. Dies geschieht erforderlichenfalls
durch einen Zwangskühlschritt im ersten Walzschritt.
Der Temperaturbereich wird beibehalten, bis der
Werkstoff in den zweiten Walzschritt geführt wird.
In Fig. 6 ist der charakteristische Verlauf der Temperaturkurve
des Werkstoffs von der Entnahme des Barrens aus dem
Heizofen in der Ausführungsform gemäß Fig. 5(A) graphisch
dargestellt. Dabei bezeichnet 1 den Temperaturverlauf von
der Entnahme aus dem Heizofen bis zum Abschluß des ersten
Walzschritts, 2 bedeutet den Temperaturverlauf bei dem erzwungenen
Abkühlen nach Beendigung des ersten Walzschritts
und die Temperaturerniedrigung während des Aufwickelns und
der Überführung, 3 zeigt den Temperaturverlauf während des
Warmhaltens und Abwickelns vor dem zweiten Walzschritt und
4 zeigt den Temperaturverlauf im zweiten Walzschritt, in
welchem die Temperatur ansteigt, da die Wärmeerzeugung durch
die Bearbeitung größer ist als die Wärmeabgabe des Werkstoffes.
Die Kurve 5 stellt einen typischen Temperaturverlauf bei
einer herkömmlichen Walzanlage dar. Es ist klar zu sehen,
daß die Erniedrigung der Werkstofftemperatur im erfindungsgemäßen
Verfahren von der Entnahme des Barrens aus dem Ofen
durch den Vorwalz- und Mittelwalzschritt beträchtlich ist.
Im Hinblick auf die Wärmebehandlung des Werkstoffs kann im
erfindungsgemäßen Verfahren ebenfalls die Entnahmetemperatur
aus dem Ofen deutlich niedriger gehalten werden als in den
bekannten Verfahren, wobei die gleiche Endtemperatur erhalten
wird und somit eine bedeutende Menge Energie eingespart
wird.
Das Beispiel erläutert die Erfindung.
In Tabelle I sind Beispiele für das erfindungsgemäße Verfahren
aufgeführt, bei denen Walzdraht mit einem Durchmesser
von 5,5 mm aus einem Ausgangswerkstoff mit einer Querschnittsfläche
von 240 × 240 mm über ein zwischengeschaltetes Aufwickeln
eines Zwischenerzeugnisses mit einem Durchmesser von
20 mm unter Verwendung des in Fig. 5(A) dargestellten Walzwerks
hergestellt wird, das für die Herstellung von Walzdraht
der geringen Stärke von 5,5 bis 12 mm geeignet ist.
Der Ausgangswerkstoff ist ein niedrig gekohlter Stahl mit
einem Gehalt von 0,06% Kohlenstoff. Er wird bei einer Temperatur
von etwa 900°C aus dem Heizofen entnommen und durch
eine Entzunderungseinrichtung geführt. Das Walzen beginnt bei
einer Temperatur von etwa 885°C im Durchschnitt. Es erfolgt
eine Dickenverminderung auf 41 × 41 mm, ausgehend von 240 × 240 mm
wobei nur eine indirekte Kühlung durch das Walzenkühlwasser
erfolgt. Der Werkstoff wird durch das Verfahren vorangetrieben.
Das Walzen wird innerhalb eines sehr stabilen Temperaturbereichs
von 865 ± 15°C im Durchschnitt durchgeführt.
Der Volumenstrom beträgt etwa 5700 cm³/Sekunde,
wobei in Fig. 2, Punkt 5 zu sehen ist, daß die Temperaturerniedrigung
des Werkstoffes dabei sehr gering ist.
Die Dickenverminderung von 41 × 41 mm auf 20 mm Durchmesser wird
mit dem gleichen Volumenstrom durchgeführt. Die
Vorschubgeschwindigkeit des Werkstoffs nimmt jedoch nach und
nach zu, so daß die Wärmeentwicklung infolge der plastischen
Verformung größer ist als die Wärmeabgabe. Die Durchschnittstemperatur
des Werkstoffs steigt deshalb nach und nach an.
Die Temperatur kann jedoch leicht auf 865 ± 15°C genau wie
am Beginn des Walzschrittes durch Anwendung einer geeigneten
Wasserkühlung gehalten werden.
Auf diese Weise wird der erste Walzschritt abgeschlossen.
Um die richtige Ausgangstemperatur für den zweiten Walzschritt
sicherzustellen und den Verlust durch Zunderbildung
während der Zwischenlagerung zu unterdrücken, wird der Werkstoff
nach dem ersten Walzschritt in geeigneter Weise in
der Produktionsstrecke gekühlt (in den Beispielen auf 800°C),
beispielsweise in einem Kühltrog (nicht gezeigt) und danach
aufgewickelt.
Die Spulen werden sodann auf die Abwickler gebracht, die sich
in dem Warmhalteofen befinden und auf etwa 800°C gehalten. Hierauf
wird der zweite Walzschritt durchgeführt.
Im Fall von niedrig gekohlten Stählen, wie sie in den Beispielen
verwendet werden, ist eine Temperaturkontrolle während
des zweiten Walzschrittes vom Gesichtspunkt der Qualitätskontrolle
her nicht erforderlich. Das Kühlen vor und
während des Walzens kann deshalb unter üblichen Bedingungen
durchgeführt werden.
Da jedoch als zweites Walzwerk ein Blockwalzwerk ohne Drehung
mit einer normalen Kapazität von 60 m/Sekunde (Endgeschwindigkeit
für einen Durchmesser von 5,5 mm) verwendet wird,
ist der Abstand zwischen den einzelnen Walzgerüsten kurz.
Die Wärmeerzeugung infolge der Bearbeitung übersteigt deshalb
die Wärmeabgabe, so daß sich die Werkstofftemperatur merklich
erhöht und die Endtemperatur 1050°C oder höhere Werte erreicht.
Nach dem zweiten Walzschritt wird der gewalzte Werkstoff in
der Produktionsstrecke gekühlt. Dies erfolgt durch einen
Kühltrog und gesteuertes Abkühlen in locker aufgewickeltem
Zustand.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist eine Vereinfachung des Aufbaues des ersten
Walzschrittes möglich. Dazu wird ein besonderes Walzwerk verwendet,
das ein sehr hohes Dickenverminderungsverhältnis der
Querschnittsdimension pro Stich im Vergleich zu herkömmlichen
Dickenverminderungsverhältnissen ermöglicht. Ein Beispiel dafür
ist ein Walzwerk mit hoher Dickenverminderung, in dem
eine Schubkraft ausgeübt wird, die bei dem Werkstoff eine
spezifische Druckbeanspruchung verursacht, die nicht kleiner
als das 0,01-fache, jedoch kleiner als das 1,0-fache der
Fließspannung des Werkstoffes ist, wenn es von den Walzen
ergriffen wird. Der Werkstoff wird von den Walzen bei einem
hohen Kontaktwinkel ergriffen, so daß das Walzen mit einem
hohen Dickenverminderungsverhältnis durchgeführt wird. Der
damit erzielte relative Anstieg der Walzgeschwindigkeit ist
auch für die Lebensdauer der Walzen sehr vorteilhaft.
Ferner kann auch ein herkömmliches Dreiwalzen-Planetenwalzgerüst,
ein schwenkbares Verformungswalzwerk oder eine ähnliche
derartige Vorrichtung verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Walzstäben
und -drähten ist in vorteilhafter Weise sowohl auf Stahl mit
hohem als auch mit niedrigem Kohlenstoffgehalt anwendbar.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung von Stäben und Drähten aus Stahl durch Warmwalzen von Blöcken oder Barren in zwei unabhängig voneinander durchgeführten Walzschritten und eine anschließende Wärmebehandlung, wobei der erste Walzschritt zu einem Zwischenerzeugnis führt, das aufgewickelt wird dadurch gekennzeichnet, daß im ersten Walzschritt in Abhängigkeit vom Kohlenstoffgehalt und der Formänderungsgeschwindigkeit des Materials in einem Temperatur- und Geschwindigkeitsbereich gewalzt wird, bei dem der über die Temperatur aufgetragene Kurvenverlauf des Formänderungswiderstandes (Fig. 3) ein Minimum aufweist.
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