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"Parallelführung für eine höhenverschwenkbare Arbeits-
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plattform" Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Parallelführen
einer an einem Gelenkmast höhenverschwenkbaren Arbeitsplattform einer dem Gattungsbegriff
des Anspruchs 1 entsprechenden Art.
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Bei solchen Parallelführ-Vorrichtungen für höhenverschwenkbare Arbeitsplattformen
sind die beiden separaten Anlenkpunkte für die Stangen, welche die Arbeitsplattform
in einer horizontalen Ausrichtung halten, zueinander und gegenüber der Schwenkachse
am Innenende des äußeren Schwenkarms fixiert, womit zugleich die beiden separaten
Anlenkpunkte dieser Stangen an der Arbeitsplattform gegenüber dem Gelenk, mit dem
die Arbeitsplattform am Außenende des Schwenkarms angelenkt ist, festgelegt sind.
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Dabei bildet jede dieser Stangen mit dem Schwenkarm ein Parallelogramm,
das im wesentlichen in der Vertikalebene aufgespannt wird, in welcher der Gelenkmast
mit seinem äußeren Schwenkarm und der Arbeitsplattform jeweils bewegbar ist. Die
vergleichbaren spitzen und stumpfen Winkel dieser beiden Parallelogramme sind voneinander
verschieden, damit nicht bei einer bestimmten Winkellage des äußeren Schwenkarms
am Gelenkmast beide Stangen des Parallelogrammgestänges am Schwenkarm zugleich durch
diejenige Ebene hindurchtreten, die zur Parallelogramm- bzw. Schwenkebene
senkrecht
steht und durch die wirksame Längsachse des Schwenkarms hindurchgeht. Sofern nämlich
eine der beiden Stangen des Parallelogrammgestänges in dieser Ebene liegt, sind
die Parallelogrammwinkel 0 Grad bzw. 180 Grad, so daß ein für die Kraftübertragung
notwendiges Parallelogramm gar nicht existiert.
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Während die durch die vorstehend definierte Ebene hindurchtretende
Stange von einem Zugelement in ein Druckelement wechselt oder umgekehrt, ist das
durch die andere Stange und den Schwenkarm gebildete zweite Parallelogrammgestänge
mit unterschiedlicher Winkellage wirksam, so daß sich durch die Verwendung zweier
solcher Parallelogrammgestänge der Vorteil eines erheblich vergrößerten Schwenkwinkels
des äußeren Schwenkarms gegenüber dem jeweils benachbarten Glied des Gelenkmastes
ergibt. Eine derartige Vorrichtung ist in der DE-PS 19 21 159 beschrieben: Die bekannte
Vorrichtung besitzt einen erheblichen Nachteil.
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Denn die beiden Parallelogrammgestänge am äußeren Schwenkarm des Gelenkmastes
stellen ein statisch unbestimmtes System mit beweglichen Lagerpunkten dar. Bei einem
derartigen System ist nur eine empirische Ermittlung der tatsächlich darin eingeleiteten
Kräfte möglich.
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Infolge Durchbiegung des gesamten durch den Gelenkmast gebildeten
Tragsystems der Arbeitsplattform und sowie durch Fertigungsungenauigkeiten werden
in die beiden Parallelogrammgestänge am äußeren Schwenkarm nicht berechenbare Kräfte
eingeleitet. Es treten daher erheblich über der üblichen Belastung liegende Spannungen
in den beiden Parallelogrammgestängen auf, und es können hier Spannungsspitzen besonders
dann auftreten, wenn eine der Stangen durch die von der Mittellinie des äußeren
Schwenkarms aufgespannte, senkrecht zur Parallelogrammebene stehende Ebene hindurchtritt
und von einem Zugelement in ein Druckelement wechselt bzw. umgekehrt.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der vorbeschriebenen Art dadurch zu verbessern, daß die beiden Parallelogrammgestänge
im Bereich des äußeren Schwenkarms
des Gelenkmastes stets ein statisch
bestimmtes System bilden.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei einer Vorrichtung der gattungsgemäßen
Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Der besondere Vorteil einer erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt darin,
daß bei allen Winkellagen, die der Gelenkmast einschließlich des äußeren Schwenkarms
einnehmen kann, die notaTenf en Kräfte für das Waagerechthalten derArbeitsplattform
im wesentlichen nur in eines der Parallelogrammgestänge eingeleitet werden. Man
kann dies unter anderem dadurch erreichen, daß man die Stangen des Parallelogrammgestänges
als knicksteife Zugelemente ausbildet, die also nur Zugkräfte zwischen den beiderseitigen
Anlenkpunkten aufnehmen können und sich bei zwischen diesen Anlenkpunkten jeweils
auftretenden Druckkräften zusammenschieben. Es kann dann immer nur dasjenige Parallelogrammgestänge
die Parallelführung der Arbeitsplattform übernehmen, dessen neben dem äußeren Gelenkmast
verlaufende Stange als Zugelement benötigt wird. Es können also nur Zugkräfte in
die Stangen der Parallelführung eingeleitet werden. Durch eine unterschiedliche
Längeneinstellung der Stangen kann die jeweils die Zugkraft aufnehmende Stange bestimmt
werden.
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Sofern die Übernahme von Schubkräften durch die Stangen des Parallelogrammgestänges
ausgeschlossen ist, können mit der Arbeitsplattform ausgehend von einer vertikalen
hängenden Anordnung des äußeren Schwenkarmes nur Aufrechtwinkel von etwa 210 Grad
durchfahren werden. Nur im Bereich eines solchen Winkels können die Kräfte zum Waagerechthalten
der Arbeitsplattform als Zugkräfte in eine der beiden Stangen des Parallelogrammgestänges
eingeleitet werden. Bei Überschreiten eines Aufrichtwinkels von etwa 210 Grad können
die Kräfte zum Waagerechthalten der Arbeitsplattform nur noch als Druckkräfte in
zumindest eine der beiden Stangen des Parallelogrammgestänges eingeleitet werden.
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IaniiL :in dicscm Fall auch nur eine der beiden Stangen des Parallelogrammgestänges
diese Kräfte aufnimmt und im übrigen auch bei einem Unterschreiten eines Aufrichtwinkels
von etwa 210 Grad das Trägersystem für die Arbeitsplattform ein statisch bestimmtes
System ist, wird vorteilhafterweise die Stange an der einen Seite des äußeren Schwenkarms
des Gelenkmastes als Zug-Druck-Stange und die an der anderen Seite des Schwenkarms
als reine Zugstange ausgebildet, wobei die Zug-Druck-Stange sowohl ein in Zugrichtung
als auch ein in Druckrichtung wirksames Federelement besitzt, während die Lediglich
als Zugstange ausgebildete Stange ein lediglich in Zugrichtung wirkendes Federelement
hat. Druch die Einordnung dieses reinen Zugelementes in eines der beiden Parallelogrammgestänge
und des Zug-Druck-Elementes in das andere Parallelogrammgestänge ist eine definierte
Krafteinleitung möglich. Denn das in Zugrichtung wirkende Federelement der nicht
auf Druck oder Schub beanspruchbaren Stange des einen Parallelogrammgestänges, das
in Zugrichtung wirkende Federelement der Zug-Druck-Stange des anderen Parallelogrammgestänges
und zu einem Anteil das in Druckrichtung wirkende Federelement dieser zweiten Stange
dienen zur Einleitung der Kräfte aus der Parallelführung, während zu einem weiteren
Anteil das in Druckrichtung wirkende Federelement der zweiten Zug-Druck-Stange zum
Ausgleich der Systemungenauigkeiten dient. Überdies wird bei diesem System eine
Überlastung der Parallelogrammgestänge beim Durchlaufen der durch die Mittenlinie
des äußeren Schwenkarmes hindurchgehenden Ebene, die senkrecht auf der Parallelogrammebene
steht, von einer der Stangen vermieden.
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Wirken beide Stangen bei kleinen Aufrichtwinkeln, wie etwa 60 Grad,
als Zugelemente, kann vor allem bei Durchbiegung des Schwenkarms die eine Stange
die andere entlasten, Überlastungen werden auch dadurch vermieden.
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Die weiteren Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und aus der nachstehenden Beschreibung. Die Erfindung wird nachfolgend anhand der
Zeichnung an Ausführungsbeispielen noch näher erläutert. Dabei zeigen: Fig. 1 die
Ansicht einer an einem zweigliedrigen Gelenkmast höhenverschwenkbaren Arbeitsplattform
auf einem selbstfahrenden Gestell mit einer
Parallelführ-Vorrichtung,
Fig. 2 die Ansicht einer auf einem selbstfahrenden Gestell angeordneten Arbeitsplattform
an einem dreigliedrigen Gelenkmast mit einer Parallelführ-Vorrichtung, Fig. 3 eine
Arbeitsplattform an einem Gelenkmast entsprechend der Ausführungen nach Fig. 1 oder
2 bei unterschiedlichen Aufrechtwinkeln des äußeren Schwenkarms und entsprechend
unterschiedlicher Funktion der Parallelführ-Vorrichtung, Fig. 4 eine schematische
Darstellung der Arbeitsplattform und ihrer Parallelführ-Vorrichtung gemäß Fig. 3
bei unterschiedlichen Aufrechtwinkeln des äußeren Schwenkarms des Gelenkmastes,
Fig. 5 eine teilgeschnittene Ansicht eines Ausgleichselementes für eine Parallelführung
nach der Erfindung, Fig. 6 eine teilgeschnittene Ansicht einer weiteren Ausführung
eines Ausgleichselementes für eine erfindungsgemäße Parallelführung und Fig. 7 eine
teilgeschnittene Ansicht einer dritten Ausführung für ein Ausgleichselement einer
erfindungsgemäßen Parallelführ-Vorrichtung.
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In Fig. 1 erkennt man eine selbstfahrende Hubarbeitsbühne. Sie umfaßt
ein auf einem Fahrzeugchassis angeordnetes Gestell 1 mit einem Drehturm 2, an den
ein gabelartiger Kopf 3 angeflanscht ist. Der Turm 2 mit dem Kopf 3 trägt einen
Gelenkmast, der beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 aus einem inneren Träger 5
und einem äußeren Schwenkarm 7 besteht. Der innere Träger 5 ist über eine Gelenkachse
4 derart mit dem Kopf 3 des Turms 2 verbunden und überdies der äußere Schwenkarm
7 über eine Gelenkachse 6 derart an dem inneren Träger 5 angelenkt, daß der get;
iuutc
C;clciikmast: immer nur in einer durch die Mittenlinie des Drehturms 2 hindurchgehenden
und auf dem Gestell 1 senkrecht stehenden Ebene verschwenkbar ist.
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Der äußere Schwenkarm 7 des Gelenkmastes trägt eine Arbeitsplattform
8, auf der beispielhaft ein Sicherungskorb 9 aufgebaut ist. Antriebs- und Stützvorrichtungen
10, 11 und 12 dienen dazu, unterschiedliche Aufrichtwinkel des äußeren Schwenkarms
7 des Gelenkmastes aus dessen vertikaler, hängender Ausgangslage heraus und des
inneren Trägers 5 aus dessen horizontaler Ausgangslage heraus durchfahren zu können.
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Bei jeder möglichen Winkellage des Gelenkmastes soll die Arbeitsplattform
8 in einer zum Gestell 1 parallelen Ausrichtung gehalten werden. Dazu dient eine
Parallelführung, die eine oder mehrere längs des inneren Trägers 5 verlaufende Stangen
14 umfaßt, die an Festpunkten 13 am Kopf 3 des Drehturmes 2 angelenkt sind. Die
Stangen 14 sind mit einem oder mehreren Umlenkhebeln 15 verbunden und bilden zusammen
mit dem inneren Träger 5 ein Parallelogrammgestänge, das den Umlenkhebel 15 unabhängig
von den Aufrichtwinkeln des äußeren Schwenkarms 7 und des inneren Trägers 5 in konstanter
Ausrichtung gegenüber dem Gestell 1 festhält, so daß der Umlenkhebel 15 gegenüber
dem Gestell 1 bei Verschwenken es inneren Trägers 5 lediglich parallel verschoben
wird. Deshalb sitzt der Umlenkhebel 15 mit auf der inneren Schwenkachse 6 des äußeren
Schwenkarms 7. Zu beiden Seiten der Verlängerung der Längsachse des Schwenkarms
7 besitzt der Umlenkhebel 15 zwei Anlenkpunkte 16 und 17 für eine erste Stange 18
und eine zweite Stange 19, die spiegelbildlich zum Schwenkarm 7 verlaufen. Ein oder
mehrere Umlenkhebel 20 sind ferner an der Unterseite der Arbeitsplattform 8 angeordnet,
an denen sich Anlenkpunkte 21 und 22 für die Stangen 18 und 19 befinden. Ferner
sitzt der Umlenkhebel 20 auf der Schwenkachse 23, über die die Arbeitsplattform
8 am äußeren Schwenkarm 7 des Gelenkmastes angelenkt ist. Die Anlenkpunkte 21 und
22 am Umlenkhebel 20 am äußeren Ende des Schwenkarms 7 nehmen zueinander und zur
Anlenkachse 23 der Plattform 8 die gleiche Lage ein, wie sie die
Anlenkpunkte
16 und 17 relativ zueinander sowie zur Gelenkachse 6 am Innenende des Schwenkarms
7 einnehmen. Deshalb behält der Umlenkhebel 20 und die damit fest verbundene Arbeitsplattform
8 immer die gleiche Ausrichtung relativ zum Gestell 1 bei, wenn sich die Aufrichtwinkel
des äußeren Schwenkarn,es 7 und des inneren Trägers 5 des Gelenkmastes ändern.
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Das gleiche trifft auch für die Arbeitsplattform 8 zu, die beim Ausführungsbeispiel
von Fig. 2 vorhanden ist, im Unterschied zum Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist
hier die Arbeitsplattform lediglich an einem dreigliedrigen Gelenkmast angeordnet,
bei dem zwischen den inneren Träger 5 und den Drehturm 2 noch ein weiterer Träger
24 eingefügt ist. Mit einer oder mehreren längsverlaufenden Stangen 25 bildet dieser
Träger 24 ebenfalls ein Parallelogrammgestänge, das den Festpunkt 4 am Drehturm
2 mit einem weiteren Umlenkhebel 26 am Innenende des inneren Trägers 5 verbindet.
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Wie man Fig. 2 entnehmen kann, kommt es für die Ausbildung der Parallelführung
unmittelbar im Bereich des äußeren Schwenkarms 7 am Gelenkmast nicht auf die Zahl
der vorhandenen Glieder dieses Gelenkmastes an. Da von den Gliedern des Gelenkmastes
der äußere Schwenkarm 7 die größte Beweglichkeit hat und beispielsweise Aufrichtwinkel
bis zu etwa 270 Grad durchfahren kann, muß im Bereich des Schwenkarms 7 ein doppeltes
Parallelogrammgestänge vorgesehen werden, das sich jeweils aus der einen Stange
18 und dem Schwenkarm 7 sowie der anderen Stange 19 und dem Schwenkarm 7 zusammensetzt.
Hier gilt es, bei den beiden Parallelogrammgestängen im Bereich des Schwenkarmes
7 ein statisch unbestimmtes System zu vermeiden.
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In Fig. 3 erkennt man schon, daß die Stangen 18 und 19 der Parallelführung
für die Arbeitsplattform 8 im Bereich des äußeren Schwenkarms 7 des Gelenkmastes
unterschiedliche Funktionen in Abhängigkeit von der Winkelstellung des Schwenkarms
7 haben, wobei sich diese Winkelstellung aus der Summe der Aufrichtwinkel des inneren
Trägers 5 und des Schwenkarms 7 des
Gelenkmastes ergeben. In Fig.
3 ist der innere Träger 5 des Gelenkmastes um etwa 75 Grad aufgerichtet. In der
rechten Hälfte von Fig. 3 ist der Aufrichtwinkel des Schwenkarms 7 gegenüber dem
inneren Träger 5 gleich Null, insgesamt ergibt sich damit für die Arbeitsplattform
8 ein Aufrichtwinkel von 75 Grad.
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Hierbei wirken die beiden Stangen 18 und 19 der Parallelogrammgestänge
zum Waagerechthalten der Arbeitsplattform 8 als Zugstreben. Im Gegensatz dazu sind
bei einem zusätzlichen Schwenkwinkel von etwa 180 Grad des äußeren Schwenkarms 7,
was in Fig. 3 links wiedergegeben ist, die Funktionen der beiden Stangen 18 und
19 des Parallelogrammgestänges umgekehrt worden, sie wirken in dieser Stellung der
Arbeitsplattform 8 beide als Schubstangen.
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In der schematischen Graphik von Fig. 4 sind die wechselnden Funktionen
der Stangen 18 und 19 des Parallelogrammgestänges zum Waagerechthalten der Plattform
8 noch deutlicher dargestellt.
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Hier bedeuten die jeweils zu den Anlenkpunkten weisenden Pfeile an
den schematisch wiedergegebenen Stangen 18 und 19, daß die betreffende Stange als
Zugstrebe oder -element wirksam ist, während die von den Anlenkpunkten der Stangen
18 und 19 wegzeigenden Pfeile andeuten, daß die betreffende Stange 18, 19 als Schubstrebe
wirkt. Man erkennt in Fig. 4, daß man das statisch unbestimmte System der Parallelführung
für die Arbeitsplattform 8 sehr einfach dadurch in ein statisch bestimmtes System
umwandeln kann, daß man jeweils eine der beiden Stangen 18 oder 19 wirkungslos macht.
Dies kann man sehr einfach dadurch erreichen, daß man beide Stangen 18 und 19 ausgehend
von einer vorbestimmten Länge zusammenschiebbar ausbildet, so daß die Stangen 18
und 19 nicht als Schubstreben wirksam sein können.
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Es ist dann jeweils nur die eine der beiden Stangen 18 und 19 als
Zugstrebe wirksam, was zur Sicherung der Plattform zumindest in den Positionen I,
II und III in Fig. 4 völlig ausreicht. Damit ist das Parallelführungs-System für
die Plattform 8 statisch bestimmt, auch wenn, wie in Position II beide Stangen 18
und 19 als Zugstreben wirksam sein müssten. Sollte sich infolge Durchbiegung beispielsweise
des Trägers 5 und des Schwenkarms 7 eine
Differenz in der wirksamen
Länge einer der beiden Stangen 18 oder 19 ergeben, würde automatisch die kürzere
der beiden Stangen die Parallelführung der Plattform 8 übernehmen, ohne daß noch
zusätzlich über die andere Stange Kräfte in das Parallelführungs-System eingeleitet
werden würden.
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Einen Sonderfall steht lediglich die Position IV der Plattform 8 in
Fig. 4 dar. In dieser Lage der Plattform 8 muß eine der beiden Stangen 18 oder 19
noch als Schubstrebe wirken, so daß man also bei einem resultierenden Aufrichtwinkel
des äußeren Schwenkarms 7 ausgehend von der hängenden vertikalen Ausrichtung von
etwa 210 Grad und mehr nicht lediglich Stangen 18, 19 einsetzen kann, die Schubkräfte
nicht aufnehmen können, sondern vielmehr muß bei Arbeitsplattformen mit solch großen
Schwenkwinkeln eine der beiden Stangen 18 oder 19 eine definierte Schubkraft auf
nehmen können. Damit entfällt die Möglichkeit, bespielsweise entweder in der Position
I oder in der Position III der Plattform 8 in Fig. 4 die betreffende Schubstange
kraftfrei zu machen, deshalb wird hier bei der Zug-Druck-Stange sowohl ein in deren
Druckrichtung als auch ein in deren Zugrichtung wirkendes Federelement und bei der
jeweils anderen ausschließlich auf Zug beanspruchbaren Stange ein in deren Zugrichtung
wirkendes Federelement vorgesehen.
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In allen Fällen besitzen die Stangen 18 und 19 ein teleskopisch wirkendes
Ausgleichselement 27, dessen verschiedene Ausführungen in den Figuren 5, 6 und 7
wiedergegeben sind.
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Für einen resultierenden Aufrichtwinkel des äußeren Schwenkarms 7
des Gelenkmastes der nicht größer als etwa 210 Grad ist, genügt je ein Ausgleichselement
27 zur Einfügung in beide Stangen 18 und 19 der Parallelführung, wie es in Fig.
5 dargestellt ist.
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Vorzugsweise wird das Ausgleichselement 27 für jede der Stangen 18
und 19 durch ein dagegen teleskopisch verschiebbares Anlenkungselement 28 gebildet,
das an seiner einen Seite ein Auge 29 zur Anlenkung an einem der Anlenkpunkte der
Parallelführung besitzt und an seinem anderen Ende einen zylindrischen Führungsschaft
30
hat. Die zugehörige Stange 18 oder 19 ist zumindest an ihrem einen Ende hohlzylindrisch
ausgebildet, um von ihrer Stirnseite her eine Führungshülse 31 aufnehmen zu können,
in der der zylindrische Schaft 30 des Anlenkungselementes 25 längsverschieblich
geführt ist. Zweckmäßig besitzt die Führungshülse 31 ein Außengewinde, über das
sie nach dem Aufsetzen auf den Schaft 30 in ein entsprechendes Innengewinde am Ende
der jeweiligen Stange 18 oder 19 einschraubbar ist. Zum Ansetzen eines Werkzeuges
besitzt die Führungshülse 31 einen radial vorstehenden Kragen 32 an ihrem Außenende.
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Am Innenende des Führungsschaftes 30 des Anlenkungselementes 28 sitzt
ein Gewindesapfen 33 auf den eine als Anschlag dienende, radial vorstehende Scheibe
34 aufgesetzt ist, die von einer auf den Zapfen 33 aufgesetzten Mutter 35 gesichert
ist. Die als Anschlag dienende Scheibe 34 und die Sicherungsmutter 35 können sich
in der hohlzylindrischen Stange 18, 19 axial verschieben, es kann dabei durch Anschlag
der Scheibe 34 an einen Innenabsatz der hohlen Stange 18, 19 oder durch Auflaufen
der Hülse 31 auf eine Verdickung des Anlenkungselementes 28 am Außenende des Schaftes
30 der Einschub des Elementes 28 mit seinem Schaft 30 in die hohle Stange 18, 19
hinein begrenzt sein. Die wirksame Länge der ausschließlich als Zugstrebe wirksamen
Stange 18, 19 wird durch Anschlag der Scheibe 34 an das Innenende der Führungshülse
31 vorgegeben. Der begrenzte Hub des Anlenkungselementes 28 ausgehend von der vorbestimmbaren,
wirksamen Länge der jeweiligen Stange 18, 19 ist eine vorteilhafte Sicherung für
die Arbeitsplattform 8, um bei Ausfall der als Zugstrebe wirksamen Stange durch
einen unvorhergesehenen Fehler ein Abkippen der Plattform 3 zu verhindern, falls
die jeweils andere Stange die Plattform als Schubstrebe abstützen kann, wie es in
den Positionen I und II von Fig. 4 der Fall ist.
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Sofern der resultierende Aufrichtwinkel des äußeren Schwenkarms 7
210 Grad und mehr betragen kann, wie es beispielsweise anhand der Position IV der
Plattform 8 in Fig. 4 erläutert wurde, wird für die eine Stange 18 ein Ausgleichselement
27 gemäß Fig. 6
und für die andere Stange 19 ein Ausgleichselement
27 gemäß Fig. 7 verwendet. Das Ausgleichselement 27 nach Fig. 6 besitzt im Unterschied
zu dem Ausgleichselement 27 nach Fiel. 5 zwischen der als Anschlag dienenden Scheibe
34 am Innenende des Führungsschaftes 30 des Anlenkungselementes 28 und dem Innenende
der in die Hohlstange 18 eingesetzten Führungshülse 31 ein als Druckfeder ausgebildetes
Federelement 36, das zum Ausgleich von Spannungsspitzen in der Stange 18 bei Zugbelastung
dient. Bei Schubbelastung ist die Stange 18 mit dem Ausgleichselement 27 nach Fig.
6 ebenso nachgiebig wie bei Ausrüstung mit einem Ausgleichselement 27 nach Fig.
5.
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Das Ausgleichselement 27 nach Fig. 7 unterscheidet sich von demjenigen
nach Fig. 6 noch dadurch, daß sich das Innenende des Führungsschaftes 30 des Anlenkungselementes
28 zusätzlich über ein weiteres als Druckfeder ausgebildetes Federelement 37 an
einem in der Hohlstange 19 angeordneten Gegenlager 38 abstützt.
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Hier wirktdas Federelement 37 also in Druckrichtung der Stange 19
während das weitere Federelement 36 in deren Zugrichtung wirksam ist. Die mit dem
Ausgleichselement 27 nach Fig. 7 ausgerüstete Stange 19 übernimmt beispielsweise
in der in Fig. 4 gezeigten Position IV der Plattform 8 die alleinige Abstützung
zu deren Waagerechthaltung.
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Bei der gleichzeitigen Verwendung eines Ausgleichselementes 27 nach
Fig. 6 und eines Ausgleichselementes 27 nach Fig. 7 ist es zweckmäßig, den beiden
in Zugrichtung der Stangen 18 und 19 wirkenden Federelementen 36 eine identische
Federkennlinie zu geben. Abweichend davon besitzt das als Druckfeder wirsame Federelement
37 der Stange 19 gemäß dem Ausgleichselement 27 nach Fig. 7 eine Federkennlinie
mit einem Knick, ab dem eine weichere Federcharakteristik in eine härtere Federcharakteristik
übergeht. Dabei ist die Federcharakteristik im härteren Bereich des Federelementes
37 mit derjenigen der Federelemente 36 der Ausgleichselemente 27 nach den Figuren
6 und 7 yleicla. rsis zm Knickpunkt der Federkennlinie ermöglicht die weichere Federcharakteristik
des Federelementes 37 des Ausgleichselementes 27
nach Fig. 7 einen
relativ großen Federweg bei geringerem Kraftaufwand zum Ausgleich der Systemungenauigkeiten
bei geringerer Druckkraftübernahme. Überschreitet der Federweg den Knickpunkt der
Federkennlinie, paßt sich im weiteren Verlauf der Federeigenschaft das Federelement
37 den Federelementen 36 an.
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Durch die Einordnung eines ausschließlich auf Zug beanspruchbaren
Federelementes 36 in eine der Stangen 18 der Parallelogrammgestänge zum Waagerechthalten
der Plattform 8 sowie eines Zug-Druck-Elementes durch die Federelemente 36 und 37
in die Stange des anderen Parallelogrammgestänges ist eine definierte Krafteinleitung
in die gesamte Parallelführung möglich. Das Federelement 36 des Ausgleichselementes
27 der einen Stange 18, der zweite Anteil des Federelementes 37 aus dem Bereich
der härteren Federcharakteristik sowie das Federelement 36 der zweiten Stange 19
dienen zur Einleitung der Kraft aus der Parallelführung. Der erste Anteil des Federelementes
37 aus dem Bereich der weicheren Federcharakteristik des Ausgleichselementes 27
der einen Stange 19 dient zum Ausgleich der Systemungenauigkeit.
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Die in Zugrichtung der Stangen 18 und 19 wirksamen Federlemente 36
und 37 üben eine Funktion aus, die auch für sich ausgenutzt werden kann, wenn anstelle
zweier Ausgleichselemente 27 entsprechend der Ausführung von Fig. 5 in den beiden
Stangen 18 und 19 zwei Ausgleichselemente 27 nach Fig. 6 zum Einsatz kommen.
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Wie man der Position II der Arbeitsplattform 8 in Fig. 4 entnimmt,
wirken bei kleineren Schwenkwinkeln in der Größenordnung von etwa 60 Grad die beiden
Stangen 18 und 19 als Zugelemente.
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Bei großer Belastung kann sich sowohl die Plattform 8 selbst als auch
der Schwenkarm 7 verbiegen, wobei es sich versteht, daß der Schwenkarm 7 durch beispielsweise
ein hydraulisches Antriebsmittel abgestützt wird, das in Fig. 4 nicht wiedergegeben
ist.
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Dadurch senkt sich das Außenende des Schwenkarms 7 ab, das gleiche
trifft auch für das Außenende der Plattform 8 zu und es käme dadurch zur Einleitung
unterschiedlicher Zugkräfte in die Stangen 18 und 19, falls diese starr wären. Da
in der Regel die obere
Stange 19 einen größeren Abstand vom Drehpunkt
der Plattform 8 hat und somit aufgrund des längeren Hebelarms darin bei starrer
Ausführung größere Kräfte eingeleitet werden würden, könnte es zu einer Überbelastung
der oberen Stange 19 kommen. Dies wird durch die in Zugrichtung der Stangen 18 und
19 wirkenden Federelemente 36 der Ausgleichselemente 27 vermieden, sofern diese
Stangen - wie zuvor schon beschrieben - entweder mit einem Ausgleichselement nach
Fig. 6 und einem Ausgleichselement nach Fig.
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7 oder mit zwei Ausgleichselementen nach Fig. 6 ausgestattet sind.
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Dann nämlich kann sich die höher belastete Stange durch Nachgeben
des Ausgleichselementes in Zugrichtung so weit längen, daß auch in die zweite, untere
Stange 18 Zugkräfte eingeleitet werden, womit die eine Stange die andere entlastet
und auch hierdurch Überlastungen vermieden sind.