DE302450C - Arbeitsverfahren für Verbrennungskraftmaschinen - Google Patents
Arbeitsverfahren für VerbrennungskraftmaschinenInfo
- Publication number
- DE302450C DE302450C DE1915302450D DE302450DA DE302450C DE 302450 C DE302450 C DE 302450C DE 1915302450 D DE1915302450 D DE 1915302450D DE 302450D A DE302450D A DE 302450DA DE 302450 C DE302450 C DE 302450C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- fuel
- coolant
- heat
- air
- temperature
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
- F02M—SUPPLYING COMBUSTION ENGINES IN GENERAL WITH COMBUSTIBLE MIXTURES OR CONSTITUENTS THEREOF
- F02M31/00—Apparatus for thermally treating combustion-air, fuel, or fuel-air mixture
- F02M31/02—Apparatus for thermally treating combustion-air, fuel, or fuel-air mixture for heating
- F02M31/04—Apparatus for thermally treating combustion-air, fuel, or fuel-air mixture for heating combustion-air or fuel-air mixture
- F02M31/10—Apparatus for thermally treating combustion-air, fuel, or fuel-air mixture for heating combustion-air or fuel-air mixture by hot liquids, e.g. lubricants or cooling water
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02T—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO TRANSPORTATION
- Y02T10/00—Road transport of goods or passengers
- Y02T10/10—Internal combustion engine [ICE] based vehicles
- Y02T10/12—Improving ICE efficiencies
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Combustion & Propulsion (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Engine Equipment That Uses Special Cycles (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Arbeitsverfahren für " Verbrennungskraftmaschinen,
welche, im Kreislauf gekühlt werden. Dieses Arbeitsverfahren bezweckt, die bei Verbren-5.
nungskraftmäschinen in den Kühlmänteln und im Auspuff bisher meist verlorengehende
Wärme in der Weise nutzbar zu machen, daß man einen Teil dieser verlorenen Wärme oder
die ganze Verlustwärme in eigenartiger Weise
ίο wieder in den motorischen Prozeß der Verbrennungskraftmaschine
zurückführt, so daß dieser Prozeß selbst dadurch verbessert wird. Der angestrebte Zweck soll dadurch erreicht
werden, daß man einen kreisenden, schwersiedenden Wärmeträger wärmeaufnehmend
durch die Kühlmäntel des Motors oder der Ausptiffleitiungen führt, 'so daß
sich, dieser auf eine entsprechend hohe Temperatur erhitzt. An diesem Wärmeträger
ao soll entweder die_ Verbrennungsluft oder der Brennstoff oder schließlich das Gemisch aus
beiden vorgewärmt werden, ehe die 'Verbrennung eingeleitet wird.
Man hat bereits in Vorschlag gebracht, die Luft oder den Brennstoff vorzuwärmen, sei
es, indem man sie an den heißen Auspuffleitungen
oder. -Organen vorbeiführte, oder daß man das erwärmte Kühlwasser zur mäßigen
Vorwärmung des Brennstoffes oder der Luft benutzte. Beide Vorschläge sind mit
Nachteilen behaftet.
Beispielsweise gewährleistet die Vorwärmung an den Auspuffleitungen nicht die Möglichkeit,
Luft oder Brennstoff auf bestimmte Temperaturen vorzuwärmen, da, je nach der
Belastung der Maschine oder nach der Vollkommenheit des Verbrennungsvorgangs, die
Auspuffleitung verschiedenartig heiß sein kann; sie kann bis zur Gluthitze erwärmt
sein, andererseits kann sie fast kalt sein. Im ersteren -Falle liegt, die Gefahr der
Selbstzündung des Gemisches vor, wenn man dasselbe an dien glühenden Wänden vorwärmt;
im letzteren : Falle kann es vorkommen, daß .schwersiedende Brennstoffe, sich nur'schwer
oder gar nicht entzünden, oder daß sie mit unvollkommener Λ^erbrennung ihren Arbeitsprozeß
durchführen.
Auch die Erwärmung des Brennstoffes und der Luft an dem heißen Kühlwasser der
Kühlmäntel., leidet an manchen Mängeln, Einer dieser Mängel besteht darin, daß man "
das Kühlwasser — ohne Siedegefahr — kaum
höher wie 70° vorwärmen kann; in den meisten Fällen bleibt man vorsichtshalber
unter dieser Temperatur.
Man würde also an Wasser höchstens Benzin bis an oder über seinen Siedepunkt
erwärmen können; schwer siedende Brennstoffe (z. B. der Benzolgruppe), etwa Naphthalin,
welches erst bei etwa 2180 siedet, würden mit Wasser nur so mäßig vorgewärmt
werden können,- daß eine ■ sehr unvoll-' , ständige. Verbrennung erzielt würde.
. Man hat auch schon versucht, die Kühlwassertemperatur bis an die Siedegrenze zu steigern, um wenigstens bestimmte Brennstoffe höher vorwärmen zu können, beispielsweise Naphthalin etwas über seinen Schmelzpunkt, der bei etwa 790 C liegt. Man erreichte dann auch schon in gewissen Grenzen die gewünschte Wirkung bezüglich der
. Man hat auch schon versucht, die Kühlwassertemperatur bis an die Siedegrenze zu steigern, um wenigstens bestimmte Brennstoffe höher vorwärmen zu können, beispielsweise Naphthalin etwas über seinen Schmelzpunkt, der bei etwa 790 C liegt. Man erreichte dann auch schon in gewissen Grenzen die gewünschte Wirkung bezüglich der
Brennstoff- ündLuftvorwärmung; da aber der Zylindermantel der. Verbrennungsmaschine
sich mit einem Dampfpelz überzog, wurde er nicht genügend gekühlt, und er konnte bis
zum Glühen kommen; unkontrollierbare Frühzündungen und Maschinenstörungen waren
/alsdann die' Folge.
Das die Erfindung bildende Verfahren will nun alle diese Mängel nach „Möglichkeit um-.
ίο gehen. Es verwendet zu dem Zweck '— in an
sich bekannter Weise — als Kühlmittel bzw. ! als Wärmeträger an Stelle des Wassers eine
Flüssigkeit, deren Siedepunkt höher liegt, als wie bei dem bisher verwandten Kühlwasser.
Auf normalen' Atmosphärendruck bezogen, ,siedet Wasser bekanntlich bei ioo° C, bei geririigerem
oder höherein Atmosphärendruck entsprechend früher oder später.
, Dieser schwer siedende Wärmeträger, dessen Siedepunkt sehr hoch liegen kann, beispielsweise
bei Paraffinum liqu. bei etwa 3600, bei Metallegierungen sogar noch höher,
soll nun in einer Weise umlaufen, daß er aft den Wärmeaüfnahmestellen des Kreislaufs
mindestens eine Temperatur annimmt, die • höher, liegt, wie der Siedepunkt des Wassers
bei dem. jeweilig in Frage kommenden Atmosphärendruck. .
Die '.Wärmeabgabe des Kreislaufs soll jedoch
so eingerichtet sein, daß an der Wärmeaufnahmestelle, also beispielsweise in den
Zylindermänteln, niemals der Siedepunkt der Kühlflüssigkeit selbst'erreicht werden kann.
Es ist also — durch richtige Bemessung der Wärmeabgabe ·— eine. Temperaturzone für
den; kreisenden Wärmeträger in der Wärmeaufnahmestelle festgelegt, die nach unten hin
begrenzt ist durch den Siedepunkt des Was-.
sers, nach oben hin durch den Siedepunkt des ■40 kreisendien, schwer siedenden Wärmeträgers.
Auf normalen Atmosphärendruck (760 mm Q, S.) bezogen, würde diese .Temperaturzone
beispielsweise für Paraffin also liegen müssen zwischen, 100 und 3.600 C.
Man kann nun die Wärmeabgabe im Kreislauf (-b.eispieliswei.se durch Beeinflussung der
Kühlfläche des, Kühlers oder durch. Verringerung der Umlaufgeschwindigkeit des Kühlmittels
oder in anderer bekannter Weise), vergrößern oder verkleinern, wenn man den
Wärmeabgeber entsprechend durchbildet. Man hat es. also in, der Hand, die Temperatur des
Kühlmittels auf noch feinere, ganz bestimmte Zonen zu beschränken, die aber stets innerhalb,
obiger Grenzen, liegen, müssen! Diese
Möglichkeit nutzt, vorliegende Erfindung nun aus,; indem sie konstante Verhältnisse schafft,
die gestatten, den Brennstoff, die Luft'oder dis Gemisch: aus Brennstoff und Luft) auf
beliebig gewollte Temperatur am heißen Kühlmittel. vor.ztiwäjrmen, Die Erfindung will
also jedem Brennstoff oder jedem Gemisch die. als günstigst erkannte Temperatur bei
der Vorwärmung zukommen lassen, was bei der bisherigen Beheizung am heißen Auspuffrohr
oder am Kühlwasser nur begrenzt oder nicht konstant oder häufig gar nicht möglich
war. ■■'..■■■ . . ' ,·
An einigen Ausführungsbeispielen soll nun das Wesentliche der Erfindung gekennzeichnet
werden.
Der Einfachheit halber ist den Zeichnungen
ein zweizylindriger Automobilmotor mit geschlossenem Kühlmittelkreislauf zugrunde gelegt
worden, doch kann naturgemäß jede andere Art von Verbrennungsmaschinen für
das Verfahren in Frage kommen, also sowohl Dieselmaschinen wie auch Explosionsmaschinen/
jeder Art, Gasturbinen usw.
In Fig. ι bezeichnet 4 den Motor, welcher im gezeichneten Beispiel in einen Kühlbehälter
H gesetzt ist, welcher haubenartig ange-. ordnet sein möge. , Der ganze Hohlraum ist
mit einer schwer siedenden Kühlflüssigkeit, z.B. Paraffinum. liqu. angefüllt. Da diese
Kühlflüssigkeit sehr hoch erwärmt wird, empfiehlt es sich; sämtliche wärmestrahlenden
Teile zu isolieren, beispielsweise die Haube mit dem Isotiermantel 3. . ·
Die Kühlflüssigkeit kreist in an sich bekannter Weise, indem sie in Pfeilrichtung,
vom, Motor 4 zum Kühler 1 übertritt, und.
zwar durch die Rohrleitung ä, b, um alsdann
am unteren Ende des Kühlers· bei c. abgekühlt
zurückzufließen, worauf sie bei d wieder in die Kühlmäntel geführt wird. ' ■■■ .
Die Flüssigkeit möge beim Austritt aus dem Kühlmantel bei α auf 2500 erwärmt und
beim Austritt aus dem _ Kühler 1 bei c auf
200° abgekühlt sein. (Der Umlauf kann selbsttätig oder durch eine Pumpe bewirkt
werden, der Kühler kann beliebiger Konstruktion sein, also auch ein im Kreislauf arbeitender
Regenapparat.). .
Im veranschaulichten Beispiel ist der aus
einzelnen senkrechten. Lamellen hergestellte gedachte Kühler 1 in einen· isolierten Behälter
2 gelegt, durch den die Kühlluft bei η
eintritt und bei 0 austritt. Infolge der feinen Verteilung der Luft an den vielen Lamellen
kann erreicht werden, daß, sich dieselbe auf 2oo° vorwärmt oder auf, eine beliebige andere
gewünschte -Temperatur, die abhängig gemacht werden: kann, beispielsweise von der.
Geschwindigkeit, mit der· die Luft bei μ-ein-
und bei 0 austritt,; oder von der einstellbaren
Kühlfläche. .-·.-.
Die so vorgewärmte Luft kann z. B. durch die Saugrohrleitung des Motors oben bei 0 ,
entnommen werden* etwa, mit 2000 Temperatür,
und würde man mit dieser Ansaugetemperatur — bei· stationären Motoren. — dauernd
die Zylinder fällen können. Auch die Außenhaut
2 kann mit einer Isolierung 3 zweckmäßig versehen1 sein·, auch kann man den
ganzen Kühlraum bei Betriebsstillständen dtoch die . gezeichneten isolierten Klappen
•.schließen·, so daß, da' auch sämtliche Leitungen
isoliert sind, man stundenlang die Wärme im Kühlmittel erhalten, kann, um jederzeit
warm anfahren, zu können, was bei schwer
siedenden Brennstoffen wichtig ist.
■ ■ Will; man eine bestimmte Temperatur in
den Kühlmänteln', also, in der Kühlflüssigkeit halten,, so muß man die Wärmeabgabe des
Kühlers 1 entsprechend regulieren. Dieses
kann dadurch geschehen, daß man Kühlflächen - ein- und ausschaltet, oder daß man die Geschwindigkeit
der Kühlluft regelt, indem man die Klappen mehr öder weniger öffnet, oder
daß man in die Leitung dler kreisenden Flüssigke.it
ein" Drosselorgan R einschaltet, so daß
man es in der Hand hat, selbst bei Maschinen mit schwankender Wärmeerzeugung stets auf
eine bestimmte Temperatur einzuregulieren.
Diese feine Einregulierung gestattet letzten Endes, die Luft auf bestimmte Temperatur
vorzuwärmen. Die Einrichtungen können, natürlich anders, eingerichtet sein, wie sie im
rein sehernatisehen Beispiel (Fig. 1) veranschaulicht
sind.
,In der Fig. 1 ist noch —^-. ebenfalls schematisch
— diargesteHt, wie man auch den Brennstoff am heißen Kühlmittel auf bestimmte
Temperatür vorwärmen, gegebenenfalls sogar zur Verdampfung bringen kann.
Der Behälter 5 möge beispielsweise mit einem zunächst sogar festen Brennstoff, ' z. B.
Naphthalin, gefüllt sein. Dieses schmilzt, wie erwähnt, bei.etwa 79.0, verdampft bei etwa..
2i8°. Der Behälter möge mit einem Hohlraum
9 versehen sein, d;er durch die Außenhaut 8' hergestellt wird, auch er möge durch
die Isolierung 3 gegen Warmeverluste geschützt
werden. Will man den Brennstoff zur Verdampfung bringen, so würde ein Manometer
K oder ein. SicherheitsventilZ, zweckmäßig
erscheinen.
Man läßt nun das heiße Kühlmittel aus den
Mänteln bei α nach e in den Hohlraum 9 des
Behälters 5, eintreten,, worauf es in dem Behalter
einen Teil seiner Wärme abgibt, -um bei f abgekühlt auszutreten, worauf das
Kühlmedium bei d wieder in die Kühlmäntel
.treten möge.
Auch hier könnte man durch Beeinflussung eier Fließgeschwin.digkeit mehr oder weniger
Wärme an. den Behälter 5, .abgebeny beispielsweise, indem man: ein Regulieror.gan R1 einschaltet,
oder aber, indem man die Oberfläche des; Behälters* verändert. Man ersieht, daß
ma» es ohne weiteres inr der Hand: . haben
'würde;, das Naphthalin: entweder: bei· 79P zu
schmelzen ©der die Flüssigkeit auf beliebige Temperatur zu· erwärmen, oder aber die so
erzeugte Flüssigkeit sogar zu verdampfen, bei entsprechend hoher Temperatur des Kühlmittels
sogar 'zn überhitzen. Der überhitzte. Dampf möge bei kaus dem Behälters austreten,
um in bekannter Weise bei i alsdann in den motorischen Prozeß: eingeführt zu
werden. . .
Da man es in; der Hand hat, die Temperatur
des Brennstoffs . sowohl wie der . Luft in feinsten Grenzen zu regulieren, so kann man
jeden Brennstoff mit der ihm: zukommenden ■ Eigentümlichkeit behandeln. Man kann also
Rücksicht nehmen sowohl auf die Siedetemperatur des. Brennstoffs, wie umgekehrt
auf den Kondensätionspunkt. desselben, man hat es also in .der Hand, ihn: so weit vorzuwärmen, daß er im Motor selbst nirgendwo 8p
zur Tropfenbildung neigt, see daß. eine sehr vollkommene Verbrennung des Brennstoffluftgemisches
ohne .Nachverdampfung die Folge ist.
Aus dieser vollkommenen Verbrennung ergibt
sich ein sehr vollkommenes· Diagramm, ■ und da ein Teil des Verbrennungsprozesses
durch die Vorwärmung der beiden Medien an Abwärme geleistet wurde, so ist eine
nicht unerhebliche Brennstoffiersparnis die
Folge.
Das neue Verfahren gestattet, Brennstoffe
mit sehr hochliegendem Siedepunkt vollkommen in Explosionsmotoren sowohl wie in
Dieselmotoren zur Verbrennung, zu bringen.
Bei heißgekühlten Kolben und Zylinder-,
wänden ist einer. Bildung von Ölkohle gut
vorgebeugt, denn jeder Brennstoff. verdampft sofort an den heißgekühlten Flächen, weil .
man es in der Hand: hat,, dieselben in jeder
Hubphase heißer zu halten, wie die Siedetemperatur
des 'Brennstoffs ist. Bei kaltgekühlten Motoren fällt der Brennstoff auf den
Kolben, vergast nicht und· verbrennt unvollkommen,, wobei die bekannte Ölkruste.gebil- 105,
det wird',, die allmählich eine Veränderung des Komptiessionsraumes herbei-führen kann, so
daß; schließlich der Motor in Unordnung gerät. ^
Aus. der Fig. 1 ergibt sich aber auch, daß
man es unter Umständen· sogar in der Hand hat,, den Brennstoff bei einem derartig hohen
Druck, zu: verdampfen:,, daß. man; den Brennstoffdampf
am·. Ende der Kompressionsperiode mit Eigendriuck in. die Verbrennungsräume
einführen kann, wobei; man gewünschtenfalls konstante 'Drücke, durch Beeinflussung der
Wärmeabgabe im Kreislauf der schwer siedenden: Kühlflüssigkeit,, erzielen kann. In gleicher
Weise wie die Kühlmantelwärme kann 12a man auch.die Auspuffwärme verwerten. ■
Es.,könnte nun scheinen·, als= wenn; die' E;in-
Saugung von warmer Luft, da nur ein verringertes
Volumen infolge der Erwärmung angesaugt wird, nachteilig wäre, indem die Leistung verringert wird. Dies ist aber
'5 ,innerhalb gewisser Grenzen keineswegs der Fall, denn infolge der guten Vorwärmung des
Brennstoffs bis nahezu an oder gar über seinen Siedepunkt, hat man es in der Hand,
in.viel kleinerer Zeitdauer eine vollkommene
ίο Verbrennung zur Durchführung zu bringen,
als wenn man zerstäubte oder kondensierte Tröpfchen verbrennen würde. Man kann also
infolge der schnelleren Verbrennung dieselbe Maschine gegebenenfalls etwas schneller
laufen lassen, aber auch dieses.ist nicht unbedingt erforderlich, denn ein restlos vergaster
oder gut vorgewärmter Brennstoff bedarf nicht eines so, hohen Luftüberschusses
- zur vollkommenen Verbrennung wie ein sehr kalter Brennstoff, dem man in der kurzen
Verbrennungszeit zunächst eine bestimmte Wärmemenge zuführen muß, um ihn auf
gleiche Höhe vorzuwärmen, wie es bei vorliegendem Verfahren durch Abwärme bereits
■ vorher geschehen ist. . .'
Infolge des Fortfalls der Kondensation des
eingespritzten Brennstoffs an den Zündkerzen oder an den Zylinderwandungen kaltgekühlter
Motoren, bleiben auch die Zündkerzen stets von Ruß und Kohle befreit und es sind Aussetzer nicht mehr zu befürchten, ebensowenig
wie ein Nachverdampfen des Brennstoffs, der an den kalten Zylinderwandungen -kondensiert-'wurde,-den'■
Verbrennungsprozeß behinder.t. Die Vollkommenheit der Zündungen.in
Verbindung mit der vollkommenen Verbrennung gewährleisten in weiten Grenzen, daß man mit demselben Motor die gleiche
Leistung bei vorgewärmter Luft in der Zylindereinheit wie mit der etwas größeren, kalt
angesaugten Luftmenge bei schlechterer Verbrennung erreicht.
Wenn man die Gasdämpfe iri gewissen Fäl-.
len auch am Kühlmittel noch überhitzt, so wird die Verbrennung naturgemäß noch verbessert, auch der thermische Prozeß erfährt
Verbesserungen, denn einen je höheren Anteil die Abwärmeverwertung, in einem Wärmeprozeß
bei der Verbrennung übernimmt, um so geringer wird der Brennstoffverbrauch im allgemeinen sein.
Es ist dabei durchaus nicht notwendig, daß bei heißgekühlten Motoren eine höhere Verbrennungsendtemperatur
erzielt werden muß, die schließlich dem Motor Schädlich werden
könnte. Man hat es vielmehr bei der Heißkühlung gegebenenfalls vollständig in der
Hand, in genau den gleichen Temperaturgrenzen einen Prozeß durchzuführen, wie bei
kaltgekühlten Motoren. , ' .'
Man hätte aber auch noch ein anderes, an
sich bekanntes Mittel, die infolge Erwär- !
mung eintretende Volumenverminderung des angesaugten Gemisches oder der Luft auszugleichen,
indem man-eine mäßige Vorverdichtung der Luft oder des Gemisches vornimmt.
In Fig. 2 ist eine solche Maschine dargestellt. In der Motoranlage 4 kreist das Kühlmittel
von α nach b. durch -den Kühler 1, um
bei c wiederum abgekühlt auszutreten, worauf es bei d wieder in die Kühlmantel eintritt.
Die Kühlluft möge unten mit 200 in den Behälter 2 eintreten und in Pfeilrichtung emporsteigen,
sie möge bei 0 mit 2.000 abgesaugt werden, und zwar durch ein Gebläse p, welches
die Luft in einen Luftbehälter q drückt, woselbst sie mit etwa 2000 so. lange aufbewahrt
wind., bis sie durch die Absaugrohre τ
entnommen wird. Man kann diesen Behälter q ebenfalls durch einen Mantel 3 isolieren,
zweckmäßig würde es sein, ihn noch mit einem Mantel von heißer Kühlflüssigkeit zu
umgeben, so daß man nach Stillständen aus diesem gewärmten Speicher sofort mit heißer
Ansaugeluft,, gegebenenfalls auch mit am Speichergut vorgewärmten Brenntoff anfahren
könnte. Dies hätte beispielsweise bei Dieselmotoren große Vorteile, indem man von
Anfang an mit warmer Luft und vorgewärmtem Brennstoff den Betrieb beginnen könnte.
Die Ausführungsmöglichkeiten, Luft oder Brennstoff vorzuwärmen, sind für den Techniker
in großer Anzahl vorhanden, wie die Fig. 3, 4 und 5 beweisen. ■ ..
In Fig. 3 ist die Motoranlage 4 mit dem Flüssig-keitsJcreislauf . Rohr'α, fr, Kühler 1,
Pumpe P und 'Stutzend'dargestellt. Bei dieser
Anlage wird die Luft'durch das Rohr L in bekannter Weise vom Motorkolben angesaugt,
dieselbe wird .an dem Flüssigkeitsrohr a, b hoch vorgewärmt. Man kann das
Flüssigkeitsrohr a, b in sehr feine Röhrchen unterteilen oder ähnliche Fleizflächenvergrößerungen
vornehmen. . .
In Fig. 4 ist eine ähnliche Einrichtung für Brennstoffvorwärmung schematisch dargestellt.
Es möge Naphthalin in diesem Falle in Anwendung kommen, welches bekanntlich ein sehr schwieriger Brennstoff ist, indem es sehr
leicht wieder sublimiert, was seine Einfüh- no rung bei Anwendung der Wasserkühlung bekanntlich
fast ganz verhindert hat.
Bei dieser Anlage kreist wiederum 'die Kühlflüssigkeit wie im vorhergehenden Fälle..
Es- wird jedoch an - einer heißen Stelle des Kreislaufs ein Naphthalinvorratsbehälter 13 so
mit der Heizschlange 16 in Verbindung gebracht, daß das NaphthalinN, welches in fester
Form auf. einem Bleche 12 liegen möge, zunächst bei 790 schmilzt, worauf die Flüssigkeit
durch die Öffnung xy an der Heizfläche 16 im Gegenstrom erhitzt wird. Da. die
Kühlflüssigkeit eine sehr hohe , Temperatur hat, möge das Naphthalin schließlich im Punkte
18 von der Maschine angesaugt werden mit einer Temperatur, die.dicht beim Siedepunkt
liegen möge oder sogar über dem Siedepunkt liegen könnte. Im allgemeinen wird so hoch
erhitztes Naphthalin, wenn es durch isolierte Leitungen geführt wind,--auf dem Wege zur
Maschine .nicht sublimieren, man hat es j βίο
doch leicht in der Hand, mit der heißen Kühlflüssigkeit doppelwandige Rohrleitungen zu.
beheizen, wie es in Fig. 2 angedeutet -ist. Die heiße Kühlflüssigkeit wird durch die
Rohre 19, 20 dem Kreislauf entnommen und ' 15 wieder in den Kreislauf vor der Pumpe P zurückgeführt.
. . ·' ·
In Fig. 5 ist dargestellt, wie man Luft oder
Brennstoff am heißen Kühlmittel direkt vor-
' wärmen und hoch erhitzen kann. In den
Kreislauf der Motorgruppe 4 möge in. dem heißesten Rohrstück zwischen α und b des
Rohres R ein Behälter 14 eingebaut sein, in -welchem heiße Kühlflüssigkeit vorhanden ist.
Diese Kühlflüssigkeit ist meistens ein Fett oder eine Metallegierung,' beide haben in
vielen Fällen die Eigenschaft, . sich mit den
leichter siedenden Brennstoffen weder zu. verbinden noch zu ^mischen, man könnte also,
wenn die Kühlflüssigkeit im Behälter 14 eine
Temperatur von 300 ° hat, unbedenklich bei 21 heißen Brennstoff, beispielsweise ein Schweröl
flüssig einführen, und wenn der Siedepunkt
des Brennstoffs unter '300° liegt, so wird bei der innigen Berührung der einzelnen Teile
dieser. Brennstoff nicht nur sofort hoch erwärmt werden, er-·wird auch beim Durchdringen
der heißen Kühlflüssigkeit verdampfen, gegebenenfalls sogar , sich hoch überhitzen.
Auf diese Weise kann man mit billigen Mitteln dieselbe Wirkung erzielen wie mit den
teuren Wärmeaustauschapparaten mit metallischer Oberfläche.
Die veranschaulichten Beispiele sind nur
einige der vielen Möglichkeiten zur Durchführung des'Verfahrens. Im allgemeinen ging
früher das Bestreben dahin, die Zylinder möglichst kalt zu kühlen, um sie zu schützen. Es
hat sich aber ergeben, daß die Heißkühlung genau denselben Schutz der Zylinder ergibt,
wenn man nur die Dampfblasenbildung im .Kühlmittel sicher' hintertreibt.
Während man früher die Maschine möglichst viel Wärme an die Außenluft abstrahlen
ließ, hat man nunmehr das Bestreben, die Wärme nicht unnötig ausstrahlen zu lassen,
infolgedessen empfiehlt es sich, wie schon hervorgehoben, alle Rohrleitungen und Zylinder
auf das Beste zu isolieren und gegen Wärmeausstrahlung zu schützen, genau so, wie man
solches bei Dampfmaschinen heute bereits allgemein tut.
Das Verfahren sucht nach Möglichkeit die Abwärme an Orte zu. tragen, wo man sie.
zweckentsprechend fassen kann, um sie nützlich wieder für den Arbeitsprozeß in oben geschilderter
Weise verwerten zu können.
Eine zweckmäßig, durchgebildete Maschine wird nicht nur Ersparnisse an Brennstoff
bringen, sie wird auch infolge der sicheren Zündung" und des Fortfalls der. Neigung. zur .
Ruß-und Ölkohlenbildung sowie in bezug auf Betriebssicherheit auf eine höhere Stufe der
Vollkommenheit gehoben, wie die heutige kalt gekühlte Verbrennungsmaschine.
Da sämtliche Wandungen über dem Siedepunkt des Wassers erwärmt · sind, verhindert
die Heißkühlung die Kondensation des mit der Luft angesaugten Wasserdampfes, so daß
sich ebenfalls an den Zündkerzen keine Wassertröpfchen mehr bilden können..
Claims (4)
1. Betriebsverfahren für Ölmotoren, die
mit einem in einem geschlossenen Kreislauf geführten schwer siedenden Mittel
gekühlt werden, dadurch gekennzeichnet, daß diesem Kreislauf heißes Kühlgut entnommen
wird, an welchem die Luft. und der Brennstoff unabhängig voneinander.
vorgewärmt werden, und daß diese Vor-
■ wärmung gegebenenfalls regulierbar er-■■"■
folgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch Veränderung
der Wärmeabgabe im Kreislauf die; Temperatur des heißen Kühlmittels, ohne
daß dieses selbst verdampft, so weit gesteigert wird, daß (fester oder) flüssiger'
Brennstoff durch'das Kühlmittel zur Ver-
■ -dämpfung· gebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff durch
das Kühlmittel »unter Druck« verdampft
. wird. ' 105-
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch . gekennzeichnet, daß die Temperatur der
kreisenden Kühlflüssigkeit durch entsprechende Regulierung der Wärmeabgabe so hoch gehalten wird, daß die erzeugten n0
Brennstoff dämpf e durch das Kühlmittel überhitzt werden.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE302450T | 1915-07-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE302450C true DE302450C (de) | 1920-09-28 |
Family
ID=556250
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1915302450D Expired DE302450C (de) | 1915-07-19 | 1915-07-19 | Arbeitsverfahren für Verbrennungskraftmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE302450C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2486154A1 (fr) * | 1980-07-07 | 1982-01-08 | Philip Bernard | Dispositif de prechauffage d'un fluide combustible alimentant un moteur diesel |
-
1915
- 1915-07-19 DE DE1915302450D patent/DE302450C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2486154A1 (fr) * | 1980-07-07 | 1982-01-08 | Philip Bernard | Dispositif de prechauffage d'un fluide combustible alimentant un moteur diesel |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2137404A1 (de) | Brennkraftmaschine mit luftver schmutzungsfreier Verbrennung und Verfahren fur ihren Betrieb | |
DE3049124A1 (de) | "kolbenmotor, verfahren zu seinem betrieb und bausatz aus teilen des motors" | |
DE1219732B (de) | Verfahren zum Betrieb einer Brennkraftmaschine mit kontinuierlicher Verbrennung, beispielsweise einer Gasturbine | |
DE1476207A1 (de) | Mit Schwerkraftstoff gespeiste Gleichdruckbrennkraftmaschine | |
DE2130986A1 (de) | Gasmaschine | |
DE3245026A1 (de) | Verfahren und waermetauscheranordnung zur temperierung bei kraftfahrzeugen mit verbrennungsmotor | |
DE69711608T2 (de) | Methode und einrichtung zur rückgewinnung von wärme aus der ladeluft eines motors | |
DE302450C (de) | Arbeitsverfahren für Verbrennungskraftmaschinen | |
DE102018118755A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Ermöglichung einer Kaltabfahrt bei Fahrzeugen mit monovalenter gasförmiger Kraftstoffversorgung | |
DE1817759A1 (de) | Brenner in der Luftansaugleitung von Brennkraftmaschinen | |
DE555737C (de) | Verfahren zum Betriebe von Brennkraftmaschinen mit Brennstoffeinspritzung | |
DE668602C (de) | Verfahren zum Betrieb von zum Antrieb von Luftfahrzeugen dienenden Brennkraftmaschinen | |
DE3710611C2 (de) | ||
DE301304C (de) | ||
DE1909007A1 (de) | Verfahren und Einrichtung zum Betreiben einer Kolben-Waermekraftmaschine | |
DE2333227B2 (de) | Brennkraftmaschine mit waermeuebertragung zwischen der gemischzufuehrungsleitung und der abgasabfuehrungsleitung | |
DE307018C (de) | ||
DE4120167C2 (de) | Verfahren zur Umwandlung von Wärmeenergie in mechanische Bewegungsenergie | |
AT137231B (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Erwärmen oder Verdampfen von flüssigen oder durch Wärmezufuhr verflüssigbaren festen Brennstoffen. | |
DE536391C (de) | Verfahren zum Betriebe von Brennkraftmaschinen | |
DE306418C (de) | ||
DE2420405A1 (de) | Turbotriebwerk | |
DE2418549A1 (de) | Einstroemanordnung fuer brennkraftmaschinen | |
DE303935C (de) | ||
DE933960C (de) | Verfahren zur Herstellung von Schweroeldampf-Luft-Gemischen fuer Brennkraftmaschinen |