DE3023632C2

DE3023632C2 -

Info

Publication number: DE3023632C2
Application number: DE3023632A
Authority: DE
Inventors: Alwin Ing.(Grad.) 6725 Roemerberg De Gilbert; Bernd Dipl.-Chem. Dr. 6700 Ludwigshafen De Steinkopf
Original assignee: GRUENZWEIG and HARTMANN und GLASFASER AG 6700 LUDWIGSHAFEN DE
Current assignee: GRUENZWEIG and HARTMANN und GLASFASER AG 6700 LUDWIGSHAFEN DE
Priority date: 1980-06-24
Filing date: 1980-06-24
Publication date: 1987-07-23
Also published as: JPS57500989A; DK80782A; DE3169020D1; EP0054560A1; EP0054560B2; DE3023632A1; EP0054560B1; NO820498L; WO1982000040A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Brandschutzdämmung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Brandschutzdämmung.

Bei einer bekannten Brandschutzdämmung für einen feuersi cheren Schrank (DE-AS 24 13 644) wird das Eindringen von Wärme von außen in den Schrank durch Verwendung einer Kernspeichermasse verzögert, die ihr Gefüge mit Erreichen einer bestimmten Temperatur ändert. Als Kernspeichermasse werden Silikatverbindungen, insbesondere Natrium-Metasilikat- Hydrat verwendet. Bei einer solchen Kernspeichermasse handelt es sich um einen Stoff, der Kristallwasser enthält, das im Brandfalle verdampft. Dadurch kommt es zu einer langsameren Erhitzung des Materials. Bei der bekann ten Brandschutzdämmung wird die Kernspeichermasse zusätzlich zu einer Wärmedämmung aus temperaturbeständigen, nicht brenn baren Mineralfaserplatten verwendet, wobei die Mineralfaser platten die Kernspeichermasse ummanteln. Der Nachteil der bekannten Brandschutzdämmung besteht darin, daß die unter hoher Temperatureinwirkung im Brandfalle schmelzende Kern speichermasse innerhalb der Brandschutzwandung, in der sie eingebracht ist, nach unten hin absinkt, so daß in den darüberliegenden Bereichen freie Räume für den Wärmeüber- und -durchgang entstehen. Damit ist allerdings die Dämmwirkung einer solchen Kernspeichermasse im we sentlichen beendet, auch wenn in den übrigen Bereichen noch ein durchgehender Mantel aus der Kernspeichermasse vorhanden ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, die Kernspeichermasse so in dem für sie bestimmten Raum zu lagern, daß die Gefahr eines Absinkens der durch die Wärmeeinwirkung schmelzen den Kernspeichermasse weitgehendst beseitigt ist und damit keine für den Wärmeübergang gefährlichen Freiräume in ent sprechenden Bereichen dieser Brandschutzdämmung auftreten können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kenn zeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 enthaltenen Merkmale gelöst.

Nach Maßgabe der Erfindung wird für die Einbettung von pulvriger bis körniger oder schmelzflüssiger Kernspeicher masse granulierte Mineralfaserwolle verwendet, welche ein Stützgerüst für die Kernspeichermasse bildet. Kommt es im Brandfalle zum Schmelzen der Kernspeichermasse, so erfolgt über die Schmelze eine Verbindung benachbarter Granulate aus Mineralfaserwolle miteinander, was zur Folge hat, daß ein Absinken der geschmolzenen Kernspeichermasse und damit die Entstehung von Freiräumen weitgehend verhin dert wird. Dadurch wird die Zeit, bis zu der die Wärmedämmung voll wirksam bleibt, noch weiter erhöht.

Zwar sind Brandschutzmaterialien bekannt (DE-AS 14 71 020 und DE-AS 26 36 430), in denen Alkalisilikate verwendet werden, die durch Einwirkung von hohen Temperaturen auf schäumen, so daß infolge des Schäumdrucks das Brandschutz material in der Lage ist, Fugen, Spalten und sonstige Öff nungen vor dem Durchtritt von Feuer und Rauch zu schützen, und bei denen Verstärkungsmittel in Form von textilen, me tallischen oder mineralischen Fasern, Gewebe, Matten oder Gitter eingearbeitet werden, jedoch wird hierbei nur eine Armierung bewirkt, um mechanisch besonders stark bean spruchte Formteile zu erhalten. Darauf zielt allerdings die Erfindung nicht ab, vielmehr wird ein gerade im Brand falle wirksames Stützgerüst durch granulierte Mineralfa serwolle bewirkt, um das ungehinderte Abfließen von ge schmolzener Kernspeichermasse zu verhindern.

Nach einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung ist das Stützgerüst nur teilweise mit Kernspeichermasse ent sprechend dem zu erwartenden Temperaturprofil besetzt. Als besonders geeignet hat sich Mineralfaserwolle heraus gestellt, die silikatischer Natur ist.

Zur Herstellung einer Brandschutzdämmung ist es zweck mäßig, entsprechend den Maßnahmen des Anspruches 4 zu verfahren.

Bei der Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung ist streng darauf zu achten, daß die Mineralfaserober flächen gegenüber schmelzflüssiger Kernspeichermasse eine so große Affinität aufweisen, daß sie in der Lage sind, die Kernspeichermasse wie eine Flüssigkeit in einem Schwamm festzuhalten. Aus diesem Grund ist es zweckmäßig, daß vor der Besetzung der Mineralfaserwolle mit Kernspeichermasse die Affinität der Mineralfaser oberflächen gegenüber schmelzflüssiger Kernspeichermasse erhöht wird. So ist es zweckmäßig, die Mineralfaserwol le vor dem Granulieren von beispielsweise öligen Sub stanzen zu befreien, die eine solche Benetzung verhindern würden.

Zur Herstellung der Brandschutzdämmung wird die Mineral faserwolle granuliert und dann das so erhaltene Granulat mit pulverförmiger bis körniger oder auch schmelzflüssiger Kernspeichermasse gemischt und das Gemisch als solches in den mit der Kernspeichermasse zu besetzenden Raum eingefüllt.

Claims

1. Brandschutzdämmung, insbesondere für feuersichere Schränke zur Aufbewahrung von temperatur- und feuchtigkeitsempfind lichen Gegenständen, wie Magnettonbänder, Filme, Kartei karten od. dgl. mit einer ihr Gefüge vor Erreichen der im Schrank zulässigen Höchsttemperatur endotherm sich ändern den Kernspeichermasse, dadurch gekennzeichnet, daß pulverförmige bis körnige oder schmelzflüssige Kern speichermasse in ein Stützgerüst aus granulierter Mineralfaser wolle eingebettet ist.

2. Brandschutzdämmung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützgerüst nur teilweise mit Kernspeichermasse besetzt ist.

3. Brandschutzdämmung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mineralfaserwolle silikatischer Natur ist.

4. Verfahren zur Herstellung einer Brandschutzdämmung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß pulverförmige bis körnige oder schmelzflüssige Kern speichermasse und granulierte Mineralfaserwolle gemischt werden und das Gemisch als solches in den mit der Kern speichermasse zu besetzenden Raum eingefüllt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Besetzung der Mineralfaserwolle mit Kern speichermasse die Affinität der Mineralfaseroberflächen gegenüber schmelzflüssiger Kernspeichermasse erhöht wird.