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Bauelement für Wände, Decken, Böden u. dgl.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Bauelement für Wände, Decken, Böden u. dgl., bei welchem feinkörniges Gesteinsmaterial, wie Quarzsand oder Quarzmehl, und Zusätze die an sich schlechte Wärmeleiter sind und/oder auf Grund von in sich abgeschlossenen Luftporen als Isolator wirken, wie Bimsstein, Blähton, Asbest, Kieselgur, Holzmehl, Korkmehl in einem Kunststoffbindemittel, z. B. Polyesterharz, in inniger und homogener Vermischung enthalten sind, wobei das Kunststoffbindemittel in Mengen von etwa 10 bis 12 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmischung in dieser, enthalten ist.
Ausser den üblichen Bauelementen aus Stahl, Beton u. dgl. sind auch solche Bauelemente vornehm-
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kannt, Baumaterial zur Verwendung als Betonmasse oder als Formkörper mit einem Anteil von etwa 70 bis 98% an anorganischem Material herzustellen, wobei entsprechend etwa 2 bis 30% Kunststoff ver- mischt mit einem Zusatz aus Fasergewebe oder schnitzelförmigen Anteilen aus Glas, Kunststoff, Texti- lien oder Metall bestehen. Das Baumaterial dient dazu, Wandverputz oder Fussbodenbelag und gegebenenfalls auch Kacheln und Fliesen so herzustellen, dass während des Härtens in der Oberfläche keine
Risse auftreten. Ferner soll erreicht werden, dass die fertigen Endprodukte stoss- und schlagfest sind.
Der- artige Bauelemente werden demnach in erster Linie alsVerkleidungs-oder Verputzelement verwendet, und es ist bei ihrer Zusammensetzung nicht in erster Linie an thermische Isolierfähigkeit gedacht. Das Material wird vorwiegend zur Herstellung solcher Bauelemente benutzt, die nach Art von Verbundele- menten aufgebaut sind. Diese bestehen aus einzelnen Schichten mit verschiedener Wärmedämpffähig- keit, wobei der dem Bauelement die Festigkeit gebende Kern zumeist ein Körper mit gut wärmeleitenden Eigenschaften ist.
Weiterhin ist es bekannt, Bauelemente, die in erster Linie zu Zwecken der Schalldämmung benutzt werden, aus einer innigen und homogenen Vermischung schlecht wärmeleitender Zusätze mit Kunststoffbindemitteln herzustellen. Der Prozentsatz der verwendeten Kunststoffbindemittel liegt dabei jedoch verhältnismässig hoch, und er übersteigt in jedem Falle 17%. Dieser hohe Gehalt an Kunststoffbindemittel geht zu Lasten des wärmedämmenden Materials, das in entsprechend geringeren Mengen vorhanden ist.
Des weiteren sind eine Reihe ähnlicher Bauelemente bekannt, die den verschiedensten Zwecken, wie der Erhöhung der Strahlungssicherheit und der Druckfestigkeit und der Verbesserung derOberflächen- eigenschaften, insbesondere des optischen Erscheinungsbildes dienen. Es handelt sich zumeist um solche Werkstoffe, die im Rahmen der Herstellung von Verbundelementenverwendbar sind, bei denen also eine bestimmte Eigenschaft im Vordergrund steht, und die für sich allein genommen jedoch nicht voll den an ein vielseitig zu verwendendes Bauelement zu stellenden Anforderungen genügen.
Aufgabe der Erfindung ist, ein Bauelement aus Gesteinsmaterial, schlecht wärmeleitenden Zusätzen und einem Kunststoffbindemittel zu schaffen, das sowohl in bezug auf Belastbarkeit als auch hinsichtlich
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seiner wärmedämmenden Eigenschaften ein wirksames Konstruktionsteil darstellt. Durch die innige Vermischung der einzelnen Bestandteile sollen an dem Bauelement gut wärmeleitende Zonen vermieden werden, die gegebenenfalls eine Kältebrücke darstellen könnten. An solchen Zonen sind normalerweise bei Eintreten einer plötzlichen Erwärmung Kondensationserscheihungen nicht zu vermeiden. Hinsichtlich seiner konstruktiven Verwendbarkeit und seiner mechanischen Festigkeit soll das Bauelement jedoch den bekannten Verbundelementen wenigstens gleichwertig sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass bei einem Bauelement der eingangs genannten Art die schlecht wärmeleitenden Zusätze in Mengen von etwa 10 bis 50 Gew.-% in der Gesamtmischung enthalten sind.
Auf diese Weise erhält man ein Bauelement, das als Konstruktionselement von erheblicher Festigkeit, zugleich schlecht wärmeleitend ist und ein gutes Wärmehaltungsvermögen aufweist. Das Bauelement selbst ist feuchtigkeitsabweisend. Es besteht keine Ansatzmöglichkeit für Fäulnis- und Bakterienherde. Man benötigt bei dem Bauelement z. B. als Wandplatte oder Deckenplatte keine zusätzlichen wärmedämmenden Verkleidungsteile. Infolge der hohen Wärmedämmungseigenschaft des Konstruktionselementes selbst können in der Mauer, der Decke oder dem Boden keine Kältebrücken entstehen, wodurch Kondensationserscheinungen von vornherein vermieden sind.
Insbesondere in der Ausbildung des Bauelementes als Balken für Böden aller Art, vornehmlich für Ställe, ergeben sich hiebei erhebliche Vorzüge. Der Balken hat eine hohe Festigkeit in bezug auf Biegung und Druck und weist zugleich ein gutes Wärmehaltungsvermögen auf. Der Balken ist feuchtigkeitsabweisend. Fäulnis-und/oder Bakterienherde können auf seiner Oberfläche nicht entstehen. Es ist zugleich witterungsbeständig und gegen den Angriff von Stoffwechselprodukten, wie Harn, Ammoniak, Milch- und Fettsäuren u. dgl. unempfindlich. Er lässt sich zur Desinfizierung und Reinigung mit entsprechenden Mitteln und Temperaturen bis zirka 1000C behandeln. Der Balken weist eine schlechte Wärmeleitfähigkeit auf.
Er bildet eine warme Auflagefläche, was für Tiere von Bedeutung ist, die auf einem aus solchen Balken bestehenden Boden stehen oder ruhen. Ähnliches gilt für die Verwendung des Bauelementes für Bade- und Waschanstalten, Duschräumen u. dgl.
Das Bauelement gemäss der Erfindung kann beispielsweise nachstehende Mischungsverhältnisse aufweisen :
1. zirka 20 Gew.-% Bimsstein zirka 60 Gew.-% Gesteinssand, etwa 0, 4 bis 3 mm zirka 20 Gew.-% Gesteinsmehl zirka 10 Gew.-% Kunstharz-Bindemittel
2. zirka 41 Gew.-% Blähton zirka 35 Gew.-% Gesteinssand 0, 2 bis 3 mm zirka 15 Gew.-% Gesteinsmehl zirka 9 Gew.-% Kunstharz-Bindemittel
3. zirka 11 Gew.-% Asbest zirka 48 Gew.-% Gesteinssand o, 2 bis 3 mm zirka 30 Gew.-% Gesteinsmehl zirka 11 Gew.-% Kunstharz-Bindemittel
4.
zirka 7 Gew.-% Holz-oder Korkmehl zirka 6 Gew.-% Bimsstein zirka 57 Gew.-% -% Gesteinssand 0, 2 bis 3 mm zirka 21 Gew.-% Gesteinsmehl zirka 7 Gew. -% Kunstharz-Bindemittel
Nach inniger Mischung aller Werkstoffmengen wird die Mischung in entsprechende Formen gebracht.
Die Aushärtung kann bei Raumtemperaturen erfolgen und dauert je nach Mischungsverhältnis etwa 15 bis 180 min. Das Bauelement kann jede beliebige Formgestaltung aufweisen, z. B. in Form einer Platte, eines Pfostens, eines Balkens u. dgl. Es hat sehr hohe mechanische Festigkeitswerte, insbesondere auf Biegung und Druck, die im allgemeinen etwa das 1, 5 bis 3fache der normalen Betonmischungen betragen. Je nach dem Verwendungszweck erhält das Bauelement Stahlarmierungen in üblicher Art.
An der Sichtseite bzw. bei einem Bodenelement an der Gehseite kann das Bauelement noch mit einer Auflageschicht von besonders hoher Wärmedämmung ausgestattet sein. Eine solche zusätzliche Wärmedämmschicht kann etwa 2/3 bis 3/4 Gewichtsanteile anKunststoff und etwa 1/3 bis 1 ! 4 Gewichtsanteile an organischen Wärmedämmstoffen, z. B. Kork, Asbest u. dgl., aufweisen. Vorteilhaft ist für
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die Auflageschicht nachstehende Mischung, die als Beispiel angeführt wird : 64, 4 Gew.-% Polyesterharz 0, 9 Gew. -% Farbpaste 12, 3 Gew.-% Styrol
2, 4 Gew.-% Katalysator 20, 0 Gew.-% organische Zuschlagstoffe
Eine solche Auflageschicht erhöht die wärmespeichernde Wirkung des Bauelementes.
Dies ist ins- besondere von Bedeutung bei Verwendung des Bauelementes als Bodenteil, z. B. als Balken für Spalten- böden. Die Wärme eines auf solchen Balken liegenden Tierkörpers wird nur sehr langsam an den Balken abgegeben. Das Temperaturgefälle zwischen Tier und Auflagefläche ist auf ein Minimum reduziert.
Ferner ergibt sich eine in gewisser Weise elastische und griffige Oberfläche des Bauelementes, was zu einer höheren Rutschfestigkeit führt.
Das Bauelement gemäss der Erfindung, insbesondere der Balken kann auch noch dadurch in sich wär- mädämmend gestaltet werden, dass es bzw. er einen Kern aus schlecht wärmeleitenden Werkstoff auf- weist. Der Kern kann eine in dem Balken abgeschlossene Luftkammer sein. Er kann jedoch auch aus einem Werkstoff poriger bzw. schwammartiger Struktur, z. B. Weichschaumstoff auf Kunststoffbasis, wie Polyurethan, Diisocyanat, Aminoplaste, Polystyrol, Hart-PVC-Schaum, Polyäthylen-Schaum, Asbest-, Cellulose-Verbundstoff oder Kork bestehen. Die Entscheidung darüber, ob der Kern lediglich aus einer Luftkammer besteht und/oder aus einem der genannten Stoffe aufgebaut sein soll, richtet sich nach den an den Balken gestellten Forderungen hinsichtlich Wärmehaltungsvermögen und Gewicht sowie nach seinem jeweiligen Verwendungszweck.
Hiebei kann das Bauelement bzw. der Balken in dem sonstigen Aufbau nur aus einem mittels Kunststoff gebundenen körnigen Gesteinsmaterial bestehen.
Die Erfindung wird an Hand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele nachstehend erläutert :
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform eines für Spaltenböden geeigneten Balkens gemäss der Erfindung im Schaubild. In den Fig. 2 und 3 ist eine weitere Ausführungsform eines Balkens mit einem Kern aus schlecht wärmeleitendem Werkstoff in Ansicht, zum Teil im Schnitt und im Längsschnitt, dargestellt.
Gemäss Fig. 1 ist der Balken --1-- im Querschnitt etwa T-förmig gehalten und weist einen verbreiterten Oberteil --1a-- auf. Im unteren : Teil des T-Steges --1b-- des Balkens kann eineverstärkung durch eine Armierung --2-- vorgesehen sein. Der Balken --1-- besteht aus einer Mischung aus Gesteinsmaterial mit Zusatz eines schlecht wärmeleitenden Stoffes und einem Kunststoff-Bindemittel. Der Bal- ken-l-kann noch mit einer Auflageschicht --3-- versehen sein, die als Dämmschicht besonderer Art ausgebildet ist und zweckmässig aus einer Mischung von über 501o Kunstharzanteilenund entspre- chenden Mengen organischer Zuschlagstoffe besteht.
Bei der Ausführungsform der Fig. 2 und 3 ist im oberen Teil des Querschnittes des Balkens der Kern - angeordnet, welcher ringsum von dem Material des Balkens umschlossen ist. Der Balken ist trapezförmig gestaltet und weist an seiner Oberseite die Dämmungsschicht --3-- auf. Die Kanten --4-der Dämmungsschicht-3-sind abgeschrägt, damit beim nebeneinander Anordnen mehrerer Balken eine Trichterwirkung erzielt wird, durch die das Ablaufen von Wasser od. dgl. verbessert wird. Im unteren Bereich des Balkens ist zur Erhöhung seiner Stabilität eine Armierung --2--, beispielsweise ein Verstärkungseisen od. dgl., angeordnet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Bauelement für Wände, Decken, Böden u. dgl., bei welchem feinkörniges Gesteinsmaterial, wie Quarzsand oder Quarzmehl, und Zusätze, die an sich schlechte Wärmeleiter sind und/oder auf Grund von in sich abgeschlossenen Luftporen als Isolator wirken, wie Bimsstein, Blähton, Asbest, Kieselgur, Holzmehl, Korkmehl, in einem Kunststoffbindemittel, z. B. Polyesterharz, in inniger und homogener Vermischung enthalten sind, wobei dasKunststoffbindemittel in Mengen von etwa 6 bis 12 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmischung, in dieser enthalten ist, dadurch gekennzeichnet, dass die schlecht wärmeleitenden Zusätze in Mengen von etwa 10 bis 50 Gew.-% in derGesamtmischung vor- handen sind.
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