DE302277C

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Publication number: DE302277C
Application number: DENDAT302277D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

- M 302277 KLASSE-4 β. GRUPPE

in CÖLN.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Docht für Benzinfeuerzeuge, Benzinleuchter, Grubenlampen, Petroleumlampen und ähnliche Zünd- und Leuchtflammen, welcher den Vorzug hat, daß er in der Hauptsache aus unverbrennbarem Material besteht, so daß er nicht verkohlt und daher der Nachstellung und des Ersatzes nicht bedarf. Man hat für solche Zwecke schon früher Dochte aus Asbest

ίο oder poröser Kohle vorgeschlagen. Diese ändern aber ihre Saugfähigkeit durch Verschmutzen oder Abbröckeln verhältnismäßig schnell, so daß sie unbrauchbar werden, oder sich die Leuchtstärke und Zündfähigkeit schnell vermindert.

Nach vorliegender Erfindung wird nun an Stelle derartiger unverbrennlicher Dochte ein Dochtkörper benutzt, dessen wesentlicher gasentwickelnder Saugkörper aus einem dichten Bündel paralleler feiner Metalldrähte besteht, das vorzugsweise durch Umwickeln oder Umklöppeln mit aus Pflanzen- oder Tierfaser bestehenden Fäden oder feinen Drähten zusammengehalten wird. Derartige Dochte besitzen in ihren feinen, zwischen den Metalldrähten verbleibenden Längskanälen eine genügende Kapillaritätskraft, um der Leucht- oder Zündflamme aus dem Brennstoffvorrat die nötige Flüssigkeitsmenge beständig zuzuführen. Die Metalldrähte werden bei der Wahl geeigneten Metalles durch die Flamme nicht verändert, nehmen aus dieser aber eine gewisse Wärmemenge auf, welche sie vermöge ihrer starken Leitfähigkeit für Wärme, dem Zustrom der Brennflüssigkeit entgegen, auf diese übertragen, wodurch diese nicht nur in Dampf verwandelt wird, sondern der Dampf wird auch, bevor er in die Brennzone gelangt, an dem oberen Teil der erhitzten Drähte mehr oder weniger überhitzt; er gelangt daher in gasartigem heißen Zustande in die Flamme, welche deshalb eine höhere Leuchtwirkung zu entwickeln vermag und weniger leicht Ruß ausscheidet.

Auf der Zeichnung ist die Anwendung eines derartigen, aus einem Metalldrahtbündel bestehenden Dochtes bei einem Benzinfeuerzeug dargestellt.

Fig. ι zeigt das Feuerzeug in senkrechtem Schnitt in natürlicher Größe,

Fig. 2 den Oberteil des Feuerzeuges in vergrößertem Maßstabe, ebenfalls im Längsschnitt, Fig. 3 einen zugehörigen Querschnitt.

Das im Querschnitt kreisförmige Gehäuse 1 des Feuerzeuges ist oben zu einem Dochtrohr 2 zusammengezogen, aus dessen oberem Ende der Docht hervorragt, welcher aus einem Kupferdrahtbündel 4 besteht, das durch einen in einer oder mehreren Schichten umgewickelten Baumwollfaden zusammengehalten und umkleidet wird. Das untere Ende dieses Dochtes ragt im Innern des Gehäuses 1 in eine dessen Hohlraum im oberen Teil aus^· füllende Baumwollfüllung 6 hinein, unterhalb deren ein Vorratsbehälter 7 durch die untere offene Mündung des Gehäuses in dieses eingesteckt ist, der unten durch einen Boden abgeschlossen, oben mittels eines Schraub-

stöpseis mit zwischengelegter poröser Abdichtungsscheibe 9 in bekannter Weise verschlossen ist. Der Vorratsbehälter 7 ist mit Benzin gefüllt; ebenso ist die Baumwollfüllung mit flüssigem Brennstoff getränkt. Der obere Hals des Gehäuses trägt ein kreisrundes Anreißmesser 10, über das bei Nichtgebrauch eine Deckkappe 11 gesteckt werden kann, die zum Abschluß des oberen Dochtendes und zugleich als Träger des Zündsteines 12 dient.

An Stelle der Kupferdrähte kann man auch solche von Messing oder anderem die Wärme gut leitenden Metall benutzen; diese können, statt ohne jede Verbindung parallel zusammerigelegt zu sein, auch 'zusammengedreht oder zu einer Litze leicht verflochten werden. Auch kann man den Docht, statt wie dargestellt in Form eines vollen Runddochtes, auch als Flachdocht ausbilden, in dessen aus Pflanzen- oder Tierfaserfäden gewebten oder gewirkten Körper Metalldrahtbündel in mehr oder weniger dichter Reihe eingebettet sind.

Claims

Patent-An Sprüche:

' i. Docht für Benzinfeuerzeuge und andere Zünd- und Leuchtflammen für flüssigen Brennstoff, dadurch gekennzeichnet, daß sein gasentwickelnder Saugkörper aus einem Bündel feiner Metalldrähte besteht.
2. Docht nach Anspruch 1, bei welchem das den hitzebeständigen Saugkörper des Dochtes bildende Metalldrahtbündel mit Textilfaserstoff umsponnen oder umwickelt ist.
3. Docht nach Anspruch 1 und 2, bei welchem mehrere Metalldrahtbündel nebeneinander durch Flechten oder Einweben mit Textilfaserstoffäden zu einem Flachdocht vereinigt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.