DE3021483C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bremsanlage mit einem hydrodynamischen
Retarder und einer Reibungsbremse.
In der älteren, nachveröffentlichten DE-OS 29 23 406 ist
eine derartige Bremsanlage beschrieben. Bei dieser Bremsanlage
bilden ein Bremsanforderungsdruck sowie ein mit der
Drehzahl des Retarders ansteigender Druck die Eingangsgrößen.
Aus diesen Eingangsgrößen erzeugt eine Steueranlage
als Ausgangsgrößen einen die Reibungsbremse beaufschlagenden
Einrückdruck sowie einen Wirkdruck im Retarder. Hierbei wird
der Wirkdruck des Retarders einerseits proportional zu dem
mit der Drehzahl des Retarders verlaufenden Druck geführt
und andererseits auf einen zum Bremsanforderungsdruck proportionalen
Druck begrenzt. Der Einrückdruck am Stellglied
der Reibungsbremse wird als Differenz zwischen dem Bremsanforderungsdruck
und dem Wirkdruck des Retarders erzeugt.
Bei dieser Bremsanlage wird der Wirkdruck im Retarder im
oberen Drehzahlbereich zwar auf den zum Bremsforderungsdruck
proportionalen Druck begrenzt, mit zunehmender Drehzahl
ergibt sich jedoch weiterhin ein ansteigendes hydrodynamisches
Bremsmoment, so daß einzelne Komponenten des hydrodynamischen
Retarders, der Kühlanlage und des zu bremsenden
Antriebs hoch belastet werden.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, eine Bremsanlage
mit einem hydrodynamischen Retarder und einer Reibungsbremse
zu schaffen, bei der die Regelung derart weitergebildet
ist, daß der hydrodynamische Retarder, die Kühlanlage
und der zu bremsende Antrieb auch bei hohen Drehzahlen
zuverlässig vor höheren Belastungen geschützt sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei der einen hydrodynamischen
Retarder sowie eine Reibungsbremse umfassenden erfindungsgemäßen
Bremsanlage folgende Merkmale vorgesehen:
- - Eingangsgrößen der Bremsanlage sind
- a) ein Bremsanforderungsdruck,
- b) ein mit der Drehzahl des Retarders ansteigender Druck,
- c) ein konstanter hoher Druck,
- - aus diesen Eingangsgrößen erzeugt eine Steueranlage als
Ausgangsgrößen
- d) einen die Reibungsbremse beaufschlagenden Einrückdruck,
- e) einen Wirkdruck im Retarder;
- - die Steueranlage erzeugt weiter aus dem konstanten Druck in Verbindung mit dem mit der Retarderdrehzahl ansteigenden Druck einen mit der Retarderdrehzahl abfallenden Druck,
- - die Steueranlage
- f) führt den Wirkdruck des Retarders proportional zum Bremsanforderungsdruck und gleichzeitig in einem oberen Drehzahlbereich begrenzt entsprechend dem mit der Retarderdrehzahl abfallenden Druck und in einem unteren Drehzahlbereich begrenzt entsprechend dem mit der Retarderdrehzahl ansteigenden Druck, und
- g) erzeugt den Einrückdruck am Stellglied der Reibungsbremse als Differenz zwischen einem vom Bremsanforderungsdruck abhängigen Druck und dem Wirkdruck des Retarders.
Aufgrund dieser Ausbildung wird der Wirkdruck des Retarders
im oberen Drehzahlbereich zumindest bei voller Bremsanforderung
stets entsprechend dem mit der Retarderdrehzahl abfallenden
Druck, d. h. auf einen mit der Drehzahl zunehmend
abfallenden Wert begrenzt. Eine Überlastung des hydrodynamischen
Retarders, der Kühlanlage und des zu bremsenden Antriebs,
welche u. U. zu einer vorzeitigen Zerstörung der
Anlage führen könnte, ist demnach selbst bei voller Bremsanforderung
zuverlässig ausgeschlossen. Liegt der Bremsanforderungsdruck
bzw. der dazu proportionale Druck unterhalb dem
mit der Drehzahl des Retarders ansteigenden Druck und dem
mit der Retarderdrehzahl abfallenden Druck, so ist der Wirkdruck
im Retarder durch diesen vom Bremsanforderungsdruck
abhängigen Druck bestimmt.
Beispielsweise ergibt sich bei voller Bremsanforderung für
den Wirkdruck im Retarder in einem unteren Drehzahlbereich
ein Verlauf, wie er durch den mit der Drehzahl des Retarders
ansteigenden Druck bestimmt ist. Dagegen ist bei voller
Bremsanforderung der Wirkdruck im Retarder im oberen Drehzahlbereich
durch den Verlauf des mit der Retarderdrehzahl
abfallenden Drucks festgelegt. Die Übergangsdrehzahl zwischen
dem oberen und dem unteren Drehzahlbereich ergibt sich
dort, wo der Wert des mit der Drehzahl des Retarders ansteigenden
Drucks gleich dem Wert des mit der Retarderdrehzahl
abfallenden Druck ist.
Im Prinzip wird der Wirkdruck im Retarder demnach derart
geführt, daß er stets gleich dem geringsten Wert der drei
Drucksignale ist, welche durch einen zum Bremsanforderungsdruck
proportionalen Druck, den mit der Retarderdrehzahl
ansteigenden Druck sowie den mit der Retarderdrehzahl abfallenden
Druck gegeben sind.
Die Steueranlage umfaßt vorzugsweise ein vom konstanten
hohen Druck und vom mit der Retarderdrehzahl ansteigenden
Druck beaufschlagtes erstes Regelventil, welches den mit der
Retarderdrehzahl abfallenden Druck liefert, ein vom Bremsanforderungsdruck
beaufschlagtes Bremsventil sowie ein vom mit
der Retarderdrehzahl ansteigenden Druck beaufschlagtes und
damit im oberen Drehzahlbereich offengehaltenes zweites Regelventil,
wobei das erste Regelventil, das Bremsregelventil
sowie das zweite Regelventil zur Führung des Ventildrucks im
Retarder hintereinandergeschaltet sind.
In diesem Falle ist gemäß einer ersten Ausführungsvariante
vorgesehen, daß das erste Regelventil den mit der Retarderdrehzahl
abfallenden Druck an das Bremsregelventil liefert,
das das Bremsregelventil einen geregelten Druck an das zweite
Regelventil liefert, der gleich dem geringeren Wert der
beiden durch einen zum Bremsanforderungsdruck proportionalen
Druck sowie den mit der Retarderdrehzahl abfallenden Druck
gebildeten Drucksignale ist, und daß das zweite Regelventil
den Wirkdruck im Retarder derart führt, daß dieser gleich
dem geringeren Wert der beiden durch einen zum mit der Retarderdrehzahl
ansteigenden Druck proportionalen Druck sowie
den vom Bremsregelventil gelieferten Druck gebildeten Drucksignale ist.
Hierbei ist demnach das zweite Regelventil im oberen Drehzahlbereich
stets geöffnet, so daß dort das zweite Regelventil
den Wirkdruck im Retarder in diesem Bereich entsprechend
dem vom Bremsregelventil gelieferten Druck führt, welcher
proportional zum Bremsanforderungsdruck und gleichzeitig
durch den mit der Retarderdrehzahl abfallenden Druck begrenzt
ist. Demgegenüber wird der Verlauf des Wirkdrucks im
Retarder im unteren Drehzahlbereich durch den jeweiligen
Öffnungsgrad des zweiten Regelventils bestimmt, der durch
den mit der Retarderdrehzahl ansteigenden Druck festgelegt
wird.
Gemäß einer anderen Ausführungsvariante ist vorgesehen, daß
das erste Regelventil den mit der Retarderdrehzahl abfallenden
Druck an das zweite Regelventil liefert, daß das zweite
Regelventil einen geregelten Druck an das Bremsregelventil
liefert, der gleich dem geringeren Wert der beiden durch
einen zum mit der Retarderdrehzahl ansteigenden Druck proportionalen
Druck sowie den mit der Retarderdrehzahl abfallenden
Druck gebildeten Drucksignale ist, und daß das Bremsregelventil
den Wirkdruck im Retarder derart führt, daß dieser
gleich dem geringeren Wert der beiden durch einen zum
Bremsanforderungsdruck proportionalen Druck sowie den vom
zweiten Regelventil gelieferten Druck gebildeten Drucksignale ist.
In diesem Falle wird somit der Wirkdruck im Retarder durch
das Bremsregelventil geführt und nimmt jeweils den geringeren
Wert der durch das zum Bremsanforderungsdruck proportionalen
Druck sowie den vom zweiten Regelventil gelieferten
Druck gebildeten Drucksignale an. Auch hierbei ist das zweite
Regelventil im oberen Drehzahlbereich wiederum geöffnet.
Im geöffneten Zustand dieses zweiten Regelventils wird jedoch
der mit der Retarderdrehzahl abfallenden Druck an das
Bremsregelventil geliefert, so daß dieses den Wirkdruck im
Retarder entsprechend diesem Druck bzw. einem zum Bremsanforderungssignal
proportionalen Druck führt, sofern dieser unterhalb
dem mit der Retarderdrehzahl abfallenden Druck
liegt.
Weitere vorteilhafte Ausführungsvariante der Erfindung sind
in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird im folgenden
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf
die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigt
Fig. 1 die Zuordnung der Fig. 2a und 2b,
Fig. 2a, 2b eine schematische Darstellung einer Bremsanlage mit
einem hydrodynamischen Retarder und einer Reibungsbremse
sowie mit einer zugehörigen Steueranlage, wobei
das Bremsregelventil der Steueranlage in der
Ein-Stellung für Bremsen gezeigt ist,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer abgewandelten
Bauform der Bremsanlage,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer weiteren, bevorzugten
abgewandelten Bauform des zweiten Regelventils
der Steueranlage,
Fig. 5 ein Schaubild, in welchem der Wirkdruck im Retarder,
das Bremsmoment sowie die Bremskraft über der
Retarderdrehzahl für die erste Ausführungsform gemäß
den Fig. 2a und 2b bei voller Bremsanforderung aufgetragen
sind,
Fig. 6 ein Fig. 5 vergleichbares Schaubild bei teilweiser
Bremsanforderung,
Fig. 7 ein Schaubild, in welchem der Wirkdruck im Retarder,
das Bremsmoment sowie die Bremskraft über der Retarderdrehzahl
für die erste abgewandelte Bauform gemäß
Fig. 3 bei voller Bremsanforderung aufgetragen sind,
Fig. 8 ein mit Fig. 7 vergleichbares Schaubild bei teilweiser
Bremsanforderung,
Fig. 9 ein mit Fig. 5 vergleichbares Schaubild für die Bauform
gemäß Fig. 4 bei voller Bremsanforderung, und
Fig. 10 ein Fig. 9 vergleichbares Schaubild bei teilweiser
Bremsanforderung.
In Fig. 2a ist schematisch eine Einheit 9 aus einem
Antrieb und einer Bremsanlage dargestellt, wobei die Bremsanlage
an der Rückseite des Antriebs 11 angeordnet ist und einen hydrodynamischen
Retarder 72 sowie eine Reibungsbremse 110 aufweist (vgl. auch Fig. 2b). Eine
Eingangswelle 12 treibt über einen hydrodynamischen Drehmomentwandler
13 ein mechanisches Wechselgetriebe 14 an,
dessen Ausgangswelle 16 mit einer Bremswelle 17 verbunden
ist, die die Ausgangswelle der Einheit 9 bildet. Das Wechselgetriebe
ist zweckmäßig als automatisches Getriebe ausgebildet
und umfaßt eine Quelle 18 für eine Flüssigkeit mit
geregelten hohen Druck sowie einen von der Ausgangswelle
16 angetriebenen Regler 19, wie dies beispielsweise die
US-PS 36 91 872 zeigt. Der Regler 19 kann aber auch
von der Bremswelle 17 angetrieben und in die Bremsanlage eingegliedert
sein. Ferner können auch andere Wechselgetriebe verwendet
werden. Der Regler 19 ist zweckmäßig als Zweigewichtregler
ausgebildet, der einen Reglerdruck in eine
Reglerleitung 20 liefert, der abgestuft einer Geraden
angenähert verläuft und der Ausgangsdrehzahl proportional
ist. Dieser Reglerdruck wird einer Steueranlage 25 für das
Getriebe und einer Steueranlage 130, 107, (vgl. auch Fig. 2b) für den hydrodynamischen
Retarder 72 zugeleitet.
Die Quelle 18 für Flüssigkeit hohen Drucks wird durch
eine von der Eingangswelle 12 angetriebene Pumpe 21 gebildet,
die aus einem Sumpf 22 ansaugt und in eine Hauptnetzleitung
23 mit einem Druck von beispielsweise 690 kPA fördert,
der durch ein Druckregelventil 24 konstant gehalten wird.
Auch der Hauptnetzdruck wird den Steueranlagen 25 und 130, 107
zugeführt. Eine erste vom Druckregelventil 24
abgeregelte Flüssigkeitsmenge wird über eine Speiseleitung
26 zur Versorgung des hydrodynamischen Drehmomentwandlers
13 verwendet, während eine zweite abgeregelte Flüssigkeitsmenge
über einen Auslaß 30 abströmt. Eine Auslaßleitung
27 des hydrodynamischen Drehmomentwandlers bildet eine
Flüssigkeitsquelle für die Bremseinheit 10. Die Speiseleitung
26 und die Auslaßleitung 27 enthalten Sicherheitsregelventile
28 und 29, durch die der Speisedruck
für den hydrodynamischen Drehmomentwandler auf 220 bis
358 kPa und der Auslaßdruck auf einen niedrigeren Wert
von 138 bis 206 kPa gehalten wird. Schmiermittel, Lecköl
und abgeregelte Flüssigkeit kehren zum Sumpf 22 zurück.
Die Bremseinheit 10 umfaßt eine Steueranlage
130, 107 die in den Fig. 2a und 2b näher dargestellt ist, und eine Baueinheit
15 mit dem hydrodynamischen Retarder 72 und einer
Reibungsbremse 110 mit zugeordnetem Fluid- bzw. Flüssigkeitsspeicher 121, die in
Fig. 2b dargestellt sind. Ein Bremsgehäuse 31 hat eine
vordere Stirnwand 32 und einen hinteren Deckel 33, die
mit dem Bremsgehäusemantel durch Schrauben 34 verbunden
sind. Die vordere Stirnwand 32 hat eine Stirnfläche
35 und einen Führungsflansch 36, gegen die abgedichtet
eine Stirnfläche 37 und ein Ansatz 38 des Getriebegehäuses
39 anliegen. Die Verbindung erfolgt durch Schrauben
40. Die vordere Stirnwand 32 bildet zugleich die Rückwand
des Getriebegehäuses und stützt Teile der Bremseneinheit
10 und des Getriebes 11 ab. Der Deckel 33 hat einen zylindrischen
Mantel 41 und eine hintere Stirnwand 42. Es werden
durch diese Wände eine innere Bremskammer 68 und Bremskammern
88 und 89 des hydrodynamischen Retarders 72 begrenzt. Die
Bremswelle 17 ist drehbar in einem Lager 43 in der vorderen
Stirnwand 32 und in einem Lager 44 in der hinteren
Stirnwand 42 abgestützt. Keile 46 stellen die Verbindung
zwischen der Bremswelle 17 und dem als Hohlwelle ausgebildeten
Ende der Ausgangswelle 16 des Getriebes her. Eine
Dichtung 47 rückwärts des Lagers 44 dichtet die Bremswelle
17 gegen die hintere Stirnwand 42 ab. Die Bremswelle
17 ist mit Keilen 48 versehen, über die die Verbindung
beispielsweise mit der Antriebswelle eines Kraftfahrzeugs
hergestellt wird, wie dies durch ein Verbindungsstück 49
und eine Überwurfmutter 50 zeichnerisch angedeutet ist.
In der Bremswelle 17 ist über ein Lager 51 a eine Zwischenwelle
51 des Getriebes drehbar abgestützt, die einen axialen
Kanal 52 enthält, der von einer Schmierleitung 159 (vgl. Fig. 2a)
versorgt wird, die zur Schmieranlage des Getriebes 11 gehört.
Der axiale Kanal 52 mündet in einen axialen Kanal 53 in
der Bremswelle 17, der Schmiermittel zum Lager 44 leitet.
Die Schmierung des vorderen Lagers 43 erfolgt vom Kanal 52
aus. Eine innerhalb des Bremsgehäuses 31 liegende Nabe 54
besitzt eine Lagerbüchse 56, die über Keile 57 zwischen die
Keile 48 der Bremswelle 17 greifen, wodurch eine Antriebsverbindung
hergestellt ist. Die Nabe 54 hat eine mit
Durchbrüchen 59 versehene Zwischenwand 58, die die Verbindung
zu einer inneren Trommel 61 herstellt, die mit
Außenkeilen 62 versehen ist. Dichtungen 63 und 64 an
den Enden der Lagerbüchse 56 liegen gegen Stutzen 66 und
67 an der vorderen Stirnwand 32 bzw. der hinteren Stirnwand
42 an, um die Bremskammer 68 gegen Leckverluste zu
den für die Schmierung sorgenden Kanälen 52, 53 und durch die Lager 43 und 44
abzudichten.
Ein Raum 60 zwischen dem Stutzen 67 und dem Lager 44
ist durch eine nicht dargestellte Entlüftung mit dem Getriebegehäuse
oberhalb des in diesem herrschenden Flüssigkeitspegels,
so daß in dem Raum Außenluftdruck herrscht
und das Schmiermittel aus dem Kanal 53 zum Sumpf
22 abströmen kann. Ein Rückschlagventil 65 verhindert
einen Abstrom aus der inneren Bremskammer 68 zum Raum 60, gestattet
aber den Eintritt von Luft in die Bremskammer 68, um
ein Entleeren zusammen mit den Bremskammern 88 und 89
zu beschleunigen, wenn der hydrodynamische Retarder 72 abgeschaltet
wird.
Die innere Trommel 61 hat beiderseits der Zwischenwand
58 Durchbrüche 69 (Fig. 2b) und einen Bund 71 an jedem
Ende, um Bremsflüssigkeit zu sammeln und durch Fliehkraft
zu Reibscheiben 111 und 112 zu leiten, wo das Öl unter
Schmieren und Kühlen durch Nuten 113 in den Reibscheiben
zum hydrodynamischen Retarder 72 weitergeleitet wird.
Die Durchbrüche 69 sind durch eine ringförmige Aussparung
an der Innenseite der Trommel 61 gebildet, wobei die
Spalte zwischen den Außenkeilen die Durchbrüche bilden.
Das Schluckvermögen der Durchbrüche 69 und der Nuten 113
ist ausreichend, um eine einwandfreie Kühlung zu bewirken.
Der hydrodynamische Retarder 72 ist in einer äußeren
Kammer 70 des Bremsgehäuses 31 untergebracht und besteht
aus einem ersten beschaufelten Ständer 73, der ein Teil
der hinteren Stirnwand 42 ist und an deren äußeren
Rand gebildet ist. Gegenüberliegend befindet sich ein
zweiter beschaufelter Ständer 74, der am Außenrand einen
Flansch 75 zur Abdichtung und Lappen 76 zur Aufnahme von
Schrauben 77 hat, die in den Mantel 41 des Bremsgehäuses
eingeschraubt sind. Der Ständer 74 hat neben dem Flansch
75 eine abdichtende Schulter 78, die unter Zwischenlage
einer Dichtung 81 gegen die vordere Stirnwand 32 anliegt.
Ein Läufer 82 hat ein beschaufeltes Teil 83 am Außenrand,
das aus zwei Schaufelkränzen 86 und 87 besteht, die je
einer Beschaufelung der beiden Ständer zugewandt sind.
Hierdurch werden die bereits erwähnten Bremskammern 88
und 89 des hydrodynamischen Retarders 72 gebildet. Im Bereich
des ersten Ständers 73 ist ein zylindrischer Flansch 91
gebildet, der Keile 92 im Bereich der Bremskammer 88
trägt. Am zweiten Ständer 74 sind im Bereich der Bremskammer
89 ebenfalls Keile 93 gebildet. Der innere Bereich
97 des beschaufelten Teils 83 des Läufers 82 ist mit
einem Verbindungsstück 94 durch Nieten oder Schrauben 96
verbunden, das über Innenkeile 98 zwischen die Außenkeile
62 der inneren Trommel 61 greift. Verbindungsstück
94 und Teil 97 passen in einer ebenen Fläche 101 zusammen.
In der ersten Bremskammer 88 liegt konzentrisch ein
erster Satz 102 von Reibplatten bzw. -scheiben zwischen dem Verbindungsstück
94 und einer Gegenplatte 103, die mit Außenkeilen
104 in die Innenkeile 92 des Flansches 91 an der hinteren
Stirnwand 42 greifen. Ein zweiter Satz 106 von Reibscheiben
liegt gegen das Teil 97 des Läufers 82 an. Auf
seiner anderen Seite befindet sich ein Kolben 107, der
axial in einem Zylinder 108 verschieblich ist, der in der
vorderen Stirnwand 32 gebildet ist. Diese stellen einen
Stellmotor 109 für die Reibungsbremse 110 dar. Diese
bildet eine Trennung zwischen der inneren Bremskammer 68
und der äußeren Kammer 70, die zusammen vom Bremsgehäuse
31 umschlossen sind. Die Gruppen 102 und 106 bestehen
je aus zwei Sätzen von Reibscheiben bzw. -platten 111 und 112. Die
Reibscheiben 111 sind mit Innenkeilen in Eingriff mit
den Außenkeilen 62 der inneren Trommel 61, während die
Reibscheiben 112 mit Außenkeilen in die Innenkeile 92
und 93 der beiden Ständer 73 und 74 eingreifen. Die
Reibscheiben 111 enthalten die bereits erwähnten Nuten
113, die spiralig ausgebildet sind und den Durchstrom
von Öl aus der inneren Bremskammer 68 zu den Bremskammern
88 und 89 ermöglichen. Die Reibscheiben bilden bei
Anlage gegeneinander mit ihren Nuten einen Strömungsweg
im wesentlichen konstanter Drosselung.
Der geregelte Eintrittsdruck wird dem hydraulischen
Retarder 72 über eine Eintrittsleitung 157 zur inneren Bremskammer 68
zugeleitet. Die Durchbrüche 59 in der Zwischenwand 58 ermöglichen
das Füllen der Bremskammer 68 beiderseits der
Trennwand 58 durch die Durchbrüche 59. Die Flüssigkeit
gelangt durch die Nuten 113 durch die Gruppen von
Reibscheiben 102 bzw. 106 zu Einlässen 114 und 115 der Bremskammern
88 bzw. 89. Dort radial außen vorgesehene
radiale Auslässe 116 und 117 sind über einen zum Teil
ringförmigen Auslaß 118 mit einer Austrittsleitung 166
verbunden.
Der Flüssigkeitsspeicher 121 weist ein zylindrisches
Gehäuse 122 auf, das ein Teil des Mantels 41 ist, sowie eine
Stirnplatte 123, die ein Teil der vorderen Stirnwand 32
ist, ferner einen getrennten Deckel 124. Die Verbindung
dieser Teile erfolgt durch Schrauben 126. In der zylindrischen
Bohrung 125 des Gehäuses 122 ist an seinem Mantel 128 s
abgedichtet ein Kolben 128 verschieblich angeordnet. In
dem napfartigen Kolben 128 sind zwei ineinander liegende
Federn 127 a vorgesehen, die sich an dessen Stirnwand in
einer Aussparung abstützen und mit ihren anderen Enden
gegen einen Federteller 127 b anliegen, der sich an der
Stirnplatte 123 abstützt. In Fig. 2b ist der Speicher im
gefüllten Zustand gezeichnet, in dem seine Speicherkammer
über eine Speiseleitung 151 und eine Öffnung 152
unter Zusammendrücken der Federn 127 a mit Flüssigkeit gefüllt
ist. Die Federkammer ist hierbei über eine Entlüftung
119 entlastet, die in das Getriebegehäuse mündet.
Es sind über den Umfang verteilt drei derartige Flüssigkeitsspeicher
121 vorgesehen, um ein großes Speichervolumen bei einem
kleinen Durchmesser der Bremseinheit 10 zu erhalten.
Die Einrichtung zur Erzeugung eines Bremsanforderungsdrucks für die Bremseinheit 10 kann
in beliebiger üblicher Weise ausgebildet sein. Im Ausführungsbeispiel
ist eine typische Luftsteueranlage verwendet.
Hierbei weist eine Druckluftquelle 131 einen geregelten
konstanten Druck von beispielsweise 690 kPa auf und ist
über eine Leitung 132 mit einem Luftspeicher 133 und einem
üblichen Bremsluftregelventil 134 verbunden, das vom
Fahrer des Fahrzeugs mittels eines Pedals 136 bedient werden
kann. Es wird dann ein geregelter Bremsanforderungsdruck als Bremssignal
einer Bremssignalleitung 137 zugeleitet. Bei einer Bewegung
zwischen einer Aus-Stellung in eine Ein-Stellung des Bremsluftregelventils
134 erhöht sich das Bremsanforderungssignal proportional von Null auf
448 kPa. Die Bremssignalleitung 137 ist an eine Luftkammer
147 eines Bremsregelventils 142 für den hydrodynamischen Retarder
72 angeschlossen.
Die Steueranlage 130, 107 der den hydrodynamischen
Retarder 72 sowie die Reibungsbremse umfassenden
Bremseinheit 10 weist
außer dem Bremsregelventil 142 ein erstes Regelventil 200
und ein zweites Regelventil 143 auf. Das Bremsregelventil 142
entleert in einer Aus-Stellung den hydrodynamischen Retarder
72 und eine Speiseleitung 170 zum Stellmotor 109 der Reibungsbremse
110, verbindet die Auslaßleitung 27 des Drehmomentwandlers
13 über einen Kühler 164 mit der Speiseleitung
151 zum Aufladen des Flüssigkeitsspeichers 121. Bereits bei einem niedrigen
Bremsanforderungsdruck, der der Kammer 147 zugeführt wird, erfolgt
das Umschalten des Bremsregelventils 142 in die Ein-Stellung.
In dieser tritt ein Füllen des hydrodynamischen Retarders 72
durch Einschließen seines Kreises über den Kühler 164 ein,
und es wird ein Speisedruck in einer ersten Kammer
169 des Bremsregelventils 142 durch Verbinden mit der Speiseleitung
170 zum Kolben 107 des Stellmotors 109 der Reibungsbremse 110 wirksam.
Das erste Regelventil 200 wird von der Hauptnetzleitung
23 versorgt und regelt einen ersten Speisedruck
gemäß Kurve 236 in Fig. 5, der über eine erste Speiseleitung
212 einer Öffnung 183 des Bremsregelventils 142
zugeführt wird. Dieser zuletzt genannte Speisedruck hat einen Maximalwert
im Punkt 237 bei Nulldrehzahl und nimmt auf einen einem
Höchstwert des Wirkdrucks des Retarders entsprechenden Wert bei einer Zwischendrehzahl T im Punkt 233 ab,
um oberhalb dieser Drehzahl bei weiterer Drehzahlsteigerung
auf einen mittleren Wert des Wirkdrucks im Retarder 72 im Punkt 238 weiter abzusinken.
Da in diesem Fall volle Bremsanforderung vorliegt, ist der das
Bremsanforderungssignal darstellende Druck auf 448 kPa eingeregelt.
Das Bremsregelventil 142 erhält den vom ersten Regelventil 200 gelieferten ersten Speisedruck und
regelt einen über die Speiseleitung 170 der Reibungsbremse
110 zugeführten zweiten Speisedruck in der Kammer 169 von
Null zu einem mittleren Wert gemäß der Kurve 241 in Fig. 6
(teilweise Bremsanforderung) und zu einem Maximalwert entsprechend
Kurve 240 in Fig. 5 (volle Bremsanforderung), der
die gleiche Höhe wie der erste Speisedruck im Punkt 233
aufweist, wenn sich der Bremsanforderungsdruck von 103 kPa
auf den Höchstwert von 448 kPa erhöht hat. Der zweite Speisedruck
wird der Speiseleitung 170 zum den Kolben 107 aufweisenden
Stellmotor 109 der Reibungsbremse 110 und über eine
Leitung 195 dem zweiten Regelventil 143 zugeführt. Dieser
zweite Speisedruck nimmt somit mit steigender Bremsanforderung
bis zu einem durch den ersten Speisedruck bestimmten
Grenzwert zu. Bei geringer Bremsanforderung ist bei einem
Bremsanforderungsdruck von 206 kPa der zweite Speisedruck
gemäß Kurve 241 in Fig. 6 konstant und niedriger als der
erste Speisedruck. Mit größer werdender Bremsanforderung
steigt der zweite Speisedruck bis zu dem niedrigeren Wert
der beiden durch einen zum Bremsanforderungsdruck proportionalen
Druck sowie den ersten Speisedruck gebildeten Drucksignale
an.
Das den zweiten Speisedruck erhaltende zweite Regelventil
143 regelt einen dritten Speisedruck gemäß Kurve 231 in Fig. 5
ein, der über eine Leitung 189, 168 mit der Eintrittsleitung
157 des hydrodynamischen Retarders 72 verbunden ist.
Der dritte Speisedruck steigt bei voller Bremsanforderung im
unteren Drehzahlbereich in gleicher Weise wie der Eintrittsdruck
des hydrodynamischen Retarders 72 (Kurve 234) an und
bewirkt bei der Zwischendrehzahl im Punkt 233 ein maximales
hydrodynamisches Bremsmoment.
Demnach liefert das erste Regelventil 200 als ersten Speisedruck
einen mit der Retarderdrehzahl abfallenden Druck an
das Bremsregelventil 142. Das Bremsregelventil 142 führt dem
zweiten Regelventil 143 einen geregelten Druck zu, der
gleich dem geringeren Wert der beiden durch einen zum Bremsanforderungsdruck
proportionalen Druck sowie den mit der Retarderdrehzahl
abfallenden Druck gebildeten Drucksignal ist.
Schließlich führt dieses zweite Regelventil 143 den Wirkdruck
im Retarder 72 derart, daß dieser Wirkdruck gleich dem
geringeren Wert der beiden durch einen zum mit der Retarderdrehzahl
ansteigenden Druck proportionalen Druck sowie den
vom Bremsregelventil 142 gelieferten Druck gebildeten Drucksignale
ist. Demgemäß wird der Wirkdruck im Retarder entsprechend
dem geringsten Wert der Drucksignale geführt, welche
durch einen zum Bremsanforderungsdruck proportionalen Druck,
einen mit der Drehzahl des Retarders ansteigenden Druck sowie
einen mit der Retarderdrehzahl abfallenden Druck gebildet
sind.
Insbesondere bei voller Bremsanforderung sinkt demnach im
oberen Drehzahlbereich der Wirkdruck im Retarder 72 gemäß
der Kurve 236 in Fig. 5 ab, so daß in diesem Drehzahlbereich
das hydrodynamische Bremsmoment verringert wird.
Das Bremsregelventil 142 des hydrodynamischen Retarders 72 weist
in einer Bohrung 146 einen Ventilschieber 144 mit Steuerbunden
144 a, b, c, d und e auf, die gleiche Durchmesser besitzen.
Die Bremssignalleitung 137 ist an eine Öffnung 145 der
Luftkammer 147 im Bereich der Mündung der Bohrung 146
angeschlossen, die dort durch einen Deckel 148 verschlossen
ist. Beim Zuleiten des Bremsanforderungssignals bzw. der Erzeugung des Bremsanforderungsdrucks wirkt diese auf
die Fläche des Steuerbunds 144 a, so daß der Ventilschieber
144 nach unten in die Ein-Stellung bewegt wird. Der
Steuerbund 144 a trägt in seiner Mantelfläche Ringdichtungen
150, die die Luftkammer 147 vom hydraulischen Teil des
Bremsregelventils 142 trennen. In der Aus-Stellung des Bremsregelventils
142 und bei ausreichendem Hauptnetzdruck in der
Hauptnetzleitung 23 zum Schalten des Getriebes und zum
Aufladen des Flüssigkeitsspeichers 121 ist die Hauptnetzleitung 23 über
ein Vorrangventil 154 und eine Leitung 149 zwischen
den Steuerbunden 144 a und 144 b mit der Speiseleitung 151
zum Flüssigkeitsspeicher 121 verbunden. In der gezeichneten Ein-Stellung
des Bremsregelventils 142 ist die zum Flüssigkeitsspeicher 121 führende Speiseleitung
151 bei durch den Steuerbund 144 a gesperrter Leitung 149
über eine Zweigleitung 156 mit der Eintrittsleitung 157 zum
hydrodynamischen Retarder 72 verbunden, in die der Flüssigkeitsspeicher 121 in der Ein-Stellung des Bremsregelventils entleert wird. In der
Aus-Stellung des Bremsregelventils 142 sind die Zweigleitung
156 und die Eintrittsleitung 157 zwischen den Steuerbunden
144 a und 144 b gesperrt. In der Ein-Stellung ist eine
Auslaßleitung 158 des Kühlers 164 zwischen den Steuerbunden
144 b und 144 c mit der Eintrittsleitung 157 verbunden,
während sie in der Aus-Stellung zwischen den Steuerbunden
144 c und 144 d mit der Schmierleitung 159 der Schmieranlage
des Getriebes verbunden ist, mit der der Kanal 52 in Verbindung steht
und die ein nicht dargestelltes, auf einen niedrigen
Druck eingestelltes Sicherheitsventil enthalten kann. In
der Aus-Stellung ist die Auslaßleitung 158 des Kühlers ferner
über eine Drosselstelle 162 zwischen den Steuerbunden
144 b und 144 c mit der Eintrittsleitung 157 zum Retarder 72 verbunden,
um der Reibungsbremse 110 einen geringen Strom zum Schmieren und Kühlen
zuzuleiten. In der Ein-Stellung des Bremsregelventils 142 ist die
Auslaßleitung 27 des Drehmomentwandlers 13 zwischen den
Steuerbunden 144 c und 144 d mit der Schmierleitung 159
verbunden, während in der Aus-Stellung zwischen den Steuerbunden
144 d und 144 e die Verbindung zu einer Einlaßleitung
163 des Kühlers 164 besteht, der mit geringem
Druckverlust zur Auslaßleitung 158 durchströmt wird. In
der Ein-Stellung ist die Austrittsleitung 166 des hydrodynamischen
Retarders 72 zwischen den Steuerbunden 144 d und 144 e
mit der Einlaßleitung 163 zum Kühler 164 verbunden, während
in der Aus-Stellung neben dem Steuerbund 144 e eine
Verbindung zu einem Auslaß 167 besteht.
Die Eintrittsleitung 157 ist über die Zweigleitung
168 mit dem zweiten Regelventil 143 verbunden. Die Leitung
170 zum Stellmotor 109 der Reibungsbremse 110 ist mit der Kammer
169 am Ende der Ventilbohrung 146 verbunden, so daß
der zweite Speisedruck, der zugleich der der einen Seite des Kolbens 107 der
Reibungsbremse 110 zugeführte Druck ist, auf die freie Stirnfläche des Steuerbundes
144 e einwirkt, und auf den Ventilschieber 144 des
Bremsregelventils 142 eine Vorspannung ausübt, die in druckminderndem Sinne
einwirkt, wobei abgeregelte Flüssigkeit zum Auslaß 167
gelangt. Eine erste Feder 171 ist zwischen dem Steuerbund
144 a und der unteren Stirnwand 172 der Ventilbohrung 146 angeordnet
und wirkt in der gleichen Richtung.
Das Bremsregelventil 142 umfaßt ferner einen Regelschieber
173, der mit einem Steuerbund 173 a kleineren Durchmessers
als die Steuerbunde des Ventilschiebers 144 in einer zur
Ventilbohrung 142 koaxialen Bohrung 174 kleineren Durchmessers geführt ist,
die mit der Ventilbohrung 146 verbunden und am anderen
Ende durch einen Deckel 176 verschlossen ist, sowie in dessen
Bereich eine Druckkammer 177 aufweist. Ein ungedrosselter
Kanal 178 verbindet die beiden Kammern 169 und 177.
Das zweite Regelventil 143 arbeitet mit Überlappung, wobei
zur Regelung des Wirkdrucks im Retarder 72 über die Eintrittsleitung 15, nur ein geringer
Flüssigkeitsstrom notwendig ist. Der zweite Speisedruck aus
der Speiseleitung 170 wirkt somit auf beide Stirnseiten des Regelschiebers
173 des Bremsregelventils 142, so daß dieser druckausgeglichen ist. Eine zweite
Feder 179 stützt sich am Deckel 176 ab und drückt auf den
Regelschieber 173, so daß ein Ansatz 181 des Regelschiebers
173 gegen einen Anschlag 182 am Ventilschieber 144
gehalten ist, und zwar insbesondere in dessen Ein-Stellung.
Die zweite Feder 179 hat eine entspannte Höhe, die
nur in der Ein-Stellung des Bremsregelventils 142
eine Anlage
des Ansatzes 181 am Anschlag 182 ergibt. Sie kann aber auch eine größere Höhe haben, so daß dauernd
eine leichte Anlage des Ansatzes 181 gegen das Bremsregelventil gegeben
ist. Der Abstand zwischen den Steuerbunden 144 e und 173 a
ist etwas kleiner als der Abstand zwischen dem Auslaß 167
und der Öffnung 183, wodurch die Überlappung entsteht. Zum
Verringern des geregelten Drucks wird die Kammer 169 mehr oder weniger mit
dem Auslaß 167 verbunden, während ein Erhöhen
des geregelten Drucks durch eine entsprechende Verbindung der Öffnung
183 mit der Kammer 169 erfolgt.
Die Kammer 169 ist unmittelbar
mit der Speiseleitung 170 und über den Kanal 178 im
Regelschieber 173, die Druckkammer 177 und die Leitung 195 mit
dem zweiten Regelventil 143 verbunden, das den dritten Speisedruck
über die Leitung 189, 168 zur Eintrittsleitung 157 des Retarders 72 liefert.
Das zweite Regelventil 143 hat in einer Ventilbohrung
187 einen Ventilschieber 186 mit drei Steuerbunden 186 a,
186 b und 186 c gleichen Durchmessers. Die Steuerbunde 186 b
und 186 c bilden im Ausführungsbeispiel eine Einheit, sind
jedoch im Hinblick auf die Arbeitsweise getrennt bezeichnet,
Bei der Bauform nach Fig. 3 sind diese Steuerbunde getrennt
voneinander ausgebildet, wobei der Steuerbund 186 c einen größeren
Durchmesser besitzt. Der Regler 19, der von der Ausgangswelle
16 oder der Bremswelle 17 angetrieben ist, liefert
einen zur Ausgangsdrehzahl proportionalen Reglerdruck
in die Reglerleitung 20, die an die Steueranlage 25
des Getriebes und eine Kammer 190 am geschlossenen Ende
eines erweiterten Teils 188 der Ventilbohrung 187 des
zweiten Regelventils 143 angeschlossen ist, so daß der
Reglerdruck auf den Steuerbund 186 c durch eine Feder 193
unterstützt einwirkt. Damit ist der Ventilschieber 186 im
Sinne einer Drucksteigerung vorbelastet, um die Leitung 195
mit der Leitung 189 zu verbinden. Am anderen Ende der Ventilbohrung
ist eine geschlossene Kammer 191 gebildet, die
dauernd über einen axialen Kanal 192 im Ventilschieber 186
und die Ringnut zwischen den Steuerbunden 186 a und 186 b
mit der den dritten Speisedruck führenden Leitung 189
verbunden ist. Die Belastung des Ventilschiebers 186 durch den
dritten Speisedruck in der Kammer 191 ermöglicht dessen
Absenken zum Regeln, indem die Leitung 189 mit einem Auslaß
194 Verbindung erhält.
Der für maximale Bremsmomentaufnahmefähigkeit erforderliche
Wirkdruck des Retarders ist gemäß der Kurve
234 in Fig. 5 bis zum Punkt 233 mit der Drehzahl angestiegen. Das zweite Regelventil
143 regelt den dritten Speisedruck als Wirkdruck des Retarders 72 im
unteren Drehzahlbereich gemäß der Kurve 231 in Fig. 5
von einem geringen Wert (Punkt 232) ansteigend zu einem
maximalen Wert im Punkt 233, beispielsweise von 103 auf
345 kPa. Der untere Drehzahlbereich umfaßt die Drehzahlen
Null bis 800 U/m entsprechend einer Fahrgeschwindigkeit
eines Fahrzeugs zwischen Null und 29 km/h. Da im unteren
Drehzahlbereich das erste Regelventil 200 einen höheren
Speisedruck über die Leitung 212 zur Öffnung 183 liefert,
regelt das Bremsregelventil 142 bei großer Bremsanforderung
einen höheren zweiten Speisedruck entsprechend der Kurve 240 in Fig. 5
ein, der über den Kanal 178 und die Leitung 195 zum zweiten
Regelventil 143 gelangt, das den dritten Speisedruck
nach der Kurve 231 in Fig. 5 im gesamten unteren Drehzahlbereich regelt.
Im oberen Drehzahlbereich oberhalb der Zwischendrehzahl T (vgl. Fig. 5)
verbindet das zweite Regelventil 143 ohne Regelung den
niedrigeren zweiten Speisedruck (Kurve 236) mit der
zur Eintrittsleitung 157 des hydrodynamischen Retarders 72 führenden
Leitung 189, 168. Bei voller Bremsanforderung haben der
Wirkdruck des Retarders und damit das hydrodynamische Bremsmoment
ihren Höchstwert bei der Zwischendrehzahl T.
Das erste Regelventil 200 besitzt einen Ventilschieber
201 mit Steuerbunden 201 a und 201 b in einer Bohrung 202 kleinen
Durchmessers und einem Steuerbund 201 c in einer Bohrung
203 größeren Durchmessers. Der Raum zwischen den
Steuerbunden 201 a und 201 b ist stets durch einen axialen
Kanal 204 im Ventilschieber 201 mit einer geschlossenen Kammer
206 am Ende der Bohrung 202 verbunden, so daß der
Ventilschieber 201 in Richtung auf eine Verringerung des geregelten
Drucks vorbelastet ist. Eine Feder 207 stützt sich an
einem Federteller 208 ab, der die Mündung der Bohrung 203
verschließt. Die in der Bohrung 203 geführte Feder 207
drückt auf den Steuerbund 201 c, so daß der Ventilschieber 201
in Sinne einer Erhöhung des geregelten Drucks belastet ist.
Die Bohrung 203 ist in ihrem die Federkammer bildenden
Teil durch einen Auslaß 209 entlastet. Die Reglerleitung
20 ist im Bereich einer Schulter 211 zwischen den
beiden Bohrungen angeschlossen, so daß der Reglerdruck
auf die unausgeglichenen Flächen der Steuerbunde 201 c und
201 b einwirkt, und somit in Richtung auf ein Absenken des geregelten
Drucks den Ventilschieber 201 belastet. Die erste Speiseleitung 212
für den ersten Speisedruck mündet stets zwischen den Steuerbunden
201 a und 201 b und wird wahlweise mit der Hauptnetzleitung
23 verbunden, um den ersten Speisedruck zu
erhöhen, oder mit einem Auslaß 213 verbunden, um diesen
abzusenken. Das erste Regelventil 200 regelt den ersten
Speisedruck entsprechend der Kurve 236 in Fig. 5, ausgehend von einem
Punkt 237 bei Nulldrehzahl, in dem ein Höchstwert von
414 kPa besteht, mit zunehmender Drehzahl über den Punkt
233 bei der Zwischendrehzahl, wo er auf den Spitzendruck des
Retarder-Wirkdrucks von 345 kPa abgenommen hat, wodurch der Einrückdruck der
Reibungsbremse 110 verringert wird. Bei Drehzahlen oberhalb
der Zwischendrehzahl T sinkt der erste Speisedruck weiter
mit zunehmender Drehzahl und hat in einem mittleren Punkt
238 den Wert von 138 kPa, wodurch der Wirkdruck im
hydrodynamischen Retarder 72 im oberen Drehzahlbereich mit
zunehmender Drehzahl verringert wird.
Die Steueranlage 130, 107 der den hydrodynamischen Retarder
72 sowie die Reibungsbremse 110 umfassenden Bremsanlage regelt
in der Ein-Stellung des Bremsregelventils 142 den Eintrittsdruck
in der Leitung 169, 168 und damit den Wirkdruck
in der Eintrittsleitung 157 zum Retarder 72 auf einen Wert,
der dem niedrigsten Wert der Drucksignale entspricht, die
durch einen zum Bremsanforderungsdruck proportionalen Druck,
einen mit der Drehzahl des Retarders ansteigenden Druck sowie
einen mit der Retarderdrehzahl abfallenden Druck gebildet
sind. Zumindest bei voller Bremsanforderung wird demnach
die obere Grenze des sich im Retarder einstellenden Wirkdrucks
im unteren Drehzahlbereich durch den mit der Drehzahl
des Retarders ansteigenden Druck und im oberen Drehzahlbereich
durch den mit der Retarderdrehzahl abfallenden ersten
Speisedruck bestimmt.
Gemäß Fig. 5 (Kurve 231) besitzt dieser sich im Retarder 72
einstellende Wirkdruck bei maximaler Bremsanforderung bei
jeder Drehzahl eine obere Grenze, die an einem Punkt 232 bei
einer Drehzahl Null 103 kPa beträgt und sich bis zum Punkt
233 bei der Zwischendrehzahl T von 800 U/min auf 345 kPa
erhöht.
Oberhalb der Zwischendrehzahl tritt dann mit steigender Drehzahl
ein Abfall des Wirkdrucks des Retarders ein, der im
Punkt 238 beispielsweise einen Wert von 138 kPa annimmt. Diese
Grenzwerte werden somit durch die geregelten ersten und
zweiten Speisedrücke bestimmt. Steigt das Bremssignal vom
Bremsbeginn an von 103 kPa auf den Höchstwert von 448 kPa
bei voller Bremsanforderung an, so erhöht sich der Wirkdruck
des hydrodynamischen Retarders 72 proportional zum Bremsanforderungsdruck
bis zum jeweiligen Grenzwert und nimmt Werte
zwischen Null und 345 kPa an. Mit sich ändernder Retarderdrehzahl
ändern sich auch die Grenzwerte, so daß sich bei
gegebener Bremsanforderung der Wirkdruck im Retarder entsprechend
verändert.
Im folgenden wird die Arbeitsweise der ersten Bauform näher erläutert:
Um die Bremseinheit 10 zu betätigen, drückt der Fahrer
das Bremspedal 136 nieder (Fig. 2a), wodurch das Bremsventil
134 einen zur Bremsanforderung proportionalen Bremsanforderungsdruck
in die Bremssignalleitung 137 liefert.
Die Bremseinheit 10 wird in Verbindung mit einem Automatikgetriebe
verwendet, so daß durch die von der Eingangswelle
12 angetriebene Pumpe 21 als Flüssigkeitsquelle 18
zur Verfügung steht, um die Hauptnetzleitung 23 zu versorgen.
In dieser wird ein hoher Druck von beispielsweise
690 kPa durch das Druckregelventil 24 gehalten. Ferner
steht durch den von Ausgangswelle 16 angetriebenen Regler 19
ein Reglerdruck in der Reglerleitung 20 zur Verfügung,
der zur Ausgangsdrehzahl bzw. Retarderdrehzahl proportional ist. Der Hauptnetzdruck
wird der Steueranlage 25 des Getriebes und der
Steueranlage 130, 107 der Bremseinheit zugeführt und dient
der Aufladung des Flüssigkeitsspeichers 121 und der Bildung eines Speisedrucks
für den hydrodynamischen Retarder 72. Die erste abgeregelte
Flüssigkeit des Druckregelventils 24 wird dem
hydrodynamischen Drehmomentwandler 13 zugeführt, wobei der
Druck durch das Sicherheitsregelventil 28 auf einen mittleren
Wert zwischen 220 bis 358 kPa eingeregelt wird. Der Druck
in der Auslaßleitung 27 des Drehmomentwandlers 13 wird durch
das Sicherheitsregelventil 29 niedriger, und zwar auf einen Wert
von 158 bis 260 kPa, eingeregelt. Dieser Druck wird über
das Bremsregelventil 142 entweder unmittelbar oder über den
Kühler 164 der Schmierleitung 159 zugeleitet.
Bei zurückgenommenem Bremspedal 136 ist die Bremssignalleitung
137 entlastet, also drucklos und die Luftkammer
147 des Bremsregelventils 142 ebenfalls drucklos. Damit
bewegt die Feder 171 den Ventilschieber 144 in die Aus-Stellung
des Bremsregelventils 142. In dieser ist die Hauptnetzleitung
23 über das Vorrangventil 154 und die Leitung 149
zwischen den Steuerbunden 144 a und 144 b mit der Speiseleitung
151 verbunden, die zur Öffnung 152 des Flüssigkeitsspeichers
121 führt, dessen Kammer aufgeladen wird. Hierdurch
wird der Kolben 128 in Fig. 2B nach rechts bewegt. Ferner
ist die Auslaßleitung 27 des Drehmomentwandlers 13 zwischen
den Steuerbunden 144 d und 144 e mit der Einlaßleitung
163 zum Kühler 164 verbunden, dessen Auslaßleitung
158 zwischen den Steuerbunden 144 c und 144 d mit der
Schmierleitung 159 des Getriebes 11 in Verbindung steht. In
Verbindung mit dem zweiten Regelventil 143 sind die Eintrittsleitung
157 und die Austrittsleitung 166 des hydrodynamischen
Retarders druckentlastet, so daß durch die Pumpwirkung
die innere Bremskammer 68 und die Bremskammern
88 und 89 schnell entleert werden. Es entsteht somit
kein Bremsmoment im hydrodynamischen Retarder 72. Der wesentliche
Abstrom erfolgt über die Austrittsleitung 166
zum Auslaß 167 des Bremsregelventils 142. Die Eintrittsleitung
157 ist über die Zweigleitungen bildenden Leitungen 189, 168 mit dem zweiten
Regelventil 143 verbunden und bei geringeren Drehzahlen über dessen Auslaß 194 entlastet,
sowie bei höheren Drehzahlen über die Leitung 195 und den Kanal 178
mit der Kammer 169 verbunden und über den Auslaß
167 entlastet. Das Rückschlagventil 65 gestattet den
Eintritt von Luft in die Bremseinheit 10, wodurch das
Entleeren unterstützt wird.
Die Auslaßleitung 158 des Kühlers 164 ist über die Drosselstelle
162 zwischen den Steuerbunden 144 b und 144 c mit
der Eintrittsleitung 157 und der inneren Bremskammer 68
verbunden, um die Reibungsbremse 110 zu schmieren und zu
kühlen. Der Zustrom ist so bemessen, daß selbst ein teilweises
Füllen der Bremskammern 88 und 89 vermieden ist,
also keine Bremswirkung eintritt.
Beim Niederdrücken des Bremspedals 136 wird ein der
Bremsanforderung proportionaler Bremsanforderungsdruck vom Bremsventil
134 geliefert, der einen Wert von Null bis 448 kPa
hat, wobei dem Fahrer in bekannter Weise ein Bremsgefühl
vermittelt wird, das durch die vorgesehene Rückstellkraft
für das Bremspedal 136 bedingt ist. Bei Erreichen
eines vorgegebenen Werts des Bremsanforderungsdrucks, beispielsweise
103 kPa, wird das Bremsregelventil 142 aus der
Aus-Stellung in die in Fig. 1 dargestellte Ein-
Stellung bewegt, in der der Flüssigkeitsspeicher 121 den Kreis der
Bremseinheit 10 füllt.
Das Umschalten des Bremsregelventils 142 erfolgt gegen
die Kraft der Feder 171 durch Zuführen des Bremsanforderungsdrucks
aus der Bremssignalleitung 137 zur Luftkammer 147. Zugleich
wird der Regelschieber 173 des Bremsregelventils 142 gegen die Kraft der
Feder 179 verstellt. In der Ein-Stellung bestehen dann
folgende Verbindungen:
Die Auslaßleitung 27 des Drehmomentwandlers 13 ist
zwischen den Steuerbunden 144 c und 144 d unmittelbar mit
der Schmierleitung 159 verbunden, so daß der Kühler 164
umgangen ist und dieser voll zur Kühlung der Arbeitsflüssigkeit
des hydrodynamischen Retarders 72 zur Verfügung steht.
Die Leitung 149 ist vom Steuerbund 144 a abgesperrt, und
die Speiseleitung 151 zum Speicher 121 ist zwischen den
Steuerbunden 144 a und 144 b mit der Zweigleitung 156 zur
Eintrittsleitung 157 verbunden, so daß der Kreis des
hydrodynamischen Retarders 72 aufgefüllt wird, und damit auch
die Bremskammern 68, 88 und 89. Dieser Kreis verläuft
durch die Eintrittsleitung 157, die innere Bremskammer 68,
die Nuten 113 in den Reibscheiben 111 der Reibungsbremse 110,
die Bremskammern 88 und 89 zur Austrittsleitung 166, die
zwischen den Steuerbunden 144 d und 144 e mit der Einlaßleitung
163 des Kühlers 164 verbunden ist, dessen Auslaßleitung
158 zwischen den Steuerbunden 144 b und 144 c
mit der Eintrittsleitung 157 verbunden, den Kreis schließt.
Die Leitung 170 zum Stellmotor 109 der Reibungsbremse 110
geht von der Kammer 169 ab, und der Einrückdruck wird
durch die vereinte Wirkung des Ventilschiebers 144 und
des Regelschiebers 173 geregelt. Das Bremssignal in der
Luftkammer 147 belastet den Ventilschieber 144 und den
Regelschieber 173 im Sinne einer Erhöhung des geregelten
Drucks, indem die Öffnung 183 geöffnet wird und ein erster
geregelter Speisedruck der Kammer 169 zugeleitet wird.
Eine im entgegengesetzten Sinn wirkende Belastung übt ein
zweiter geregelter Speisedruck aus, der gleich dem Einrückdruck in
der zur Reibungsbremse 110 führenden Leitung 170 ist, welcher in der Kammer 169 auf
die volle Fläche des Steuerbunds 144 e wirkt. Ferner unterstützen
dies die Feder 171, die unmittelbar auf den Ventilschieber
144 drückt, und die Feder 179, die über den
Regelschieber 173 auf ihn einwirkt. Diese Drücke arbeiten
im Sinne eines Öffnens des Auslasses 167. Durch den axialen
Kanal 178 ist der Regelschieber 173 hydraulisch ausgeglichen.
Das erste Regelventil 200 wird von der Hauptnetzleitung
23 versorgt und durch den Reglerdruck aus der
Reglerdruckleitung 20 gesteuert. Es regelt den ersten
Speisedruck, der über die Leitung 212 zur Öffnung 183 des
Bremsregelventils 142 geleitet wird. Dieser verläuft nach der Kurve 236 in Fig. 5
und nimmt vom Punkt 237 bei Nulldrehzahl mit zunehmender
Drehzahl ab, um im Punkt 233 bei der Zwischendrehzahl T
den Spitzenwert des Wirkdrucks im Retarder 72 zu erreichen, worauf
bei weiterer Drehzahlsteigerung eine weitere Abnahme auf einen
mittleren Wert entsprechend dem Punkt 238 erfolgt.
Dieser erste Speisedruck (Leitung 212) entspricht in etwa dem
Druck eines Zweigewichtsreglers, jedoch umgekehrt proportional
zur Retarderdrehzahl. Das Bremsregelventil 142 erhält den ersten Speisedruck
und regelt den zweiten Speisedruck (Leitung 170) vom Kleinstwert bis
zum Höchstwert, wenn sich der Bremsanforderungsdruck vom Umschaltdruck
bis zum Höchstwert ändert. Im unteren Drehzahlbereich
wird der zweite Speisedruck (Leitung 170) gegebenenfalls auf den ersten
Speisedruck (Leitung 212) begrenzt. Bei
einer mittleren Bremsanforderung entsprechend Kurve 241
in Fig. 6 hat der zweite Speisedruck einen konstanten
mittleren Wert von beispielsweise 103 kPa.
Im unteren Drehzahlbereich wird der zweite Speisedruck
(Kurve 240) der Leitung 170 der einen Seite des Kolbens 107
der Reibungsbremse 110 zugeleitet, während das zweite Regelventil
143 bei voller Bremsanforderung einen dritten
Speisedruck (Leitung 189, 168) als Wirkdruck des Retarders 72 entsprechend Kurve 231 in Fig. 5 einregelt,
der sich mit zunehmender Retarderdrehzahl von einem kleinen Wert von 103 kPa im Punkt 232 (Fig. 5) bei
Nulldrehzahl auf den Spitzenwert von 345 kPa im Punkt
233 bei der Zwischendrehzahl T erhöht.
Dieser Wirkdruck des Retarders übersteigt den zum
Erreichen maximaler Bremsmomentaufnahmefähigkeit erforderlichen
Druck gemäß der Kurve 234 im unteren Drehzahlbereich,
so daß ein schnelles Füllen des hydrodynamischen
Retarders 72, ein verstärkter Kühlstrom und eine verminderte
Bremswirkung der Reibungsbremse 110 bei kleinen Drehzahlen
des unteren Drehzahlbereichs gegeben ist. Bei höheren
Drehzahlen des unteren Drehzahlbereichs nähern sich die
Drücke nach den Kurven 231 und 234 und werden im Punkt
233 bei der Zwischendrehzahl T etwa gleich groß. Bei voller
Bremsanforderung und Drehzahlen oberhalb der Zwischendrehzahl
T ist das zweite Regelventil 143 offen und verbindet
den zweiten Speisedruck (Leitung 170) mit der Eintrittsleitung 157,
wobei dieser nach der Kurve 236 vom Punkt 233 an mit steigender
Drehzahl absinkt. Damit nimmt das hydrodynamische
Bremsmoment ab, und die Bremskraft steigt nur mäßig an.
Im hohen Drehzahlbereich ist die Reibungsbremse 110 gelüftet,
und die gesamte Bremskraft wird vom hydrodynamischen
Retarder 72 aufgebracht.
Im unteren Drehzahlbereich ist der zweite Speisedruck
(Kurve 240) der der einen Seite des Kolbens 107 der Reibungsbremse 110 zugeführte
Druck und der dritte Speisedruck (Kurve 231) der Wirkdruck
des hydrodynamischen Retarders 72 und zugleich ein im Sinne des
Lüftens der Reibungsbremse wirkender Druck. Es ergibt sich somit ein effektiver
Einrückdruck der Reibungsbremse 110, der durch den Wert der
Differenz dieser beiden Drücke bestimmt ist. Beim Beginn des Bremsens
verzögert der Drosselkanal 105 im Kolben 107 des Stellmotors
109 der Reibungsbremse 110 den Anstieg des Einrückdrucks
im Zylinder 108, so daß das Anlegen erst erfolgt,
wenn der Wirkdruck im Retarder über die innere Bremskammer
68 und durch die Reibungsbremse 110
aufgebaut ist, wobei die Reibscheiben 111, 112
gekühlt werden. Der effektive Einrückdruck der Reibungsbremse
110 nimmt gemäß Kurve 243 (Fig. 5) von einem Höchstwert im
Punkt 244, der niedriger als der Druck im Punkt 233 ist,
mit von Null zunehmender Drehzahl ab und erreicht bei der
Zwischendrehzahl T den Wert Null. Da Reibungsbremsen größere
Bremsmomente als hydrodynamische Bremsen bzw. Retarder bei entsprechenden
Drücken aufweisen und das Reibungsbremsmoment
mit steigender Drehzahl sinkt, stellt dieses bei der Drehzahl
Null das gesamte Bremsmoment dar und ist bei der
Zwischendrehzahl T Null geworden. Das Gesamtbremsmoment
hat daher im Punkt 248 bei Nulldrehzahl einen Höchstwert,
der allein von der Reibungsbremse 110 herrührt, der zunächst
etwas kleiner wird und dann im unteren Drehzahlbereich
auf den Wert des hydrodynamischen Bremsmoments bei der
Zwischendrehzahl T ansteigt, da das Reibungsbremsmoment
direkt proportional mit dem effektiven Einrückdruck absinkt,
also etwa linear zur Drehzahl, während das hydrodynamische
Bremsmoment mehr exponential zur Drehzahl
ansteigt, um oberhalb der Zwischendrehzahl T wieder abzunehmen.
Der Verlauf der Bremskraft gemäß Kurve 242 ist
daher einer geraden Linie angenähert.
Bei nur teilweiser Bremsanforderung begrenzt das
Bremsregelventil 142 proportional zum Bremsanforderungsdruck die Grenzen des zweiten
Speisedrucks, so daß sowohl der der einen Seite des Kolbens 107 zugeführte Einrückdruck der Reibungsbremse
110 als auch der Wirkdruck des hydrodynamischen
Retarders begrenzt werden. Bei stärkerer Bremsteilanforderung
steigt der Wirkdruck nach der Kurve 231
bis zu dem gegebenen Grenzwert an und sinkt dann nach der
Kurve 236 ab. Da im unteren Drehzahlbereich der der einen Seite des Kolbens 107 zugeführte Einrückdruck
der Reibungsbremse 110 mit zunehmender Drehzahl verringert wird, der Wirkungsdruck
des hydrodynamischen Retarders aber nicht, wird der
effektive Einrückdruck der Reibungsbremse 110 in stärkerem
Ausmaße verringert. Das Gesamtbremsmoment ist bei nur teilweiser Bremsanforderung im unteren
Drehzahlbereich bei der Drehzahl Null niedrig und steigt
in geringerem Ausmaße an (Fig. 6). Bei höherer Bremsanforderung nähert er sich mit steigender
Drehzahl dem Bremsmoment des hydrodynamischen Retarders an, um
nach Überschreiten der Zwischendrehzahl T wieder abzusinken (Fig. 5, Kurve 246).
Bei geringer Bremsteilanforderung haben der zweite
Speisedruck, der Wirkdruck des Retarders und der Einrückdruck (Leitung 17)
niedrige konstante Werte (Kurve 241 in Fig. 6). Die effektive
Einrückkraft ist Null, und es wirkt nur ein mäßiges
hydrodynamisches Bremsmoment, welches gleich dem Gesamtbremsmoment ist. (Kurve 246), das ebenso wie
die Bremskraft (Kurve 242) mäßig und einer Geraden angenähert,
mit der Drehzahl ansteigt.
Im folgenden wird die erste abgewandelte Bauform gemäß Fig. 3 beschrieben.
Die in Fig. 3 dargestellte erste abgewandelte Bauform
ist der ersten Bauform in vielen Punkten ähnlich, so daß
gleiche Teile auch gleiche Bezugszeichen aufweisen,
jedoch mit einem Beistrich versehen sind. Die Betriebsverhältnisse
sind in den Fig. 7 und 8 dargestellt.
Die Bremseinheit 10′ ist in gleicher Weise mit einem
Getriebe zu einer Einheit 9′ zusammengefaßt. Eine Druckflüssigkeitsquelle
18′ versorgt eine Hauptnetzleitung 23′,
und ein Regler 19′ liefert in eine Reglerleitung 20′
einen Reglerdruck. Ferner ist in der Zeichnung eine Auslaßleitung
27′ eines hydrodynamischen Drehmomentwandlers
und eine Schmierleitung 159′ gezeigt. Die Bremseinheit
10′ umfaßt eine Baugruppe 15′ mit dem hydrodynamischen
Retarder 72′, der Reibungsbremse 110′, deren Stellmotor
109′ und dem Flüssigkeitsspeicher 121′ besteht. Der Speicherkolben
ist hier aber nicht federbelastet, sondern durch
Luftdruck. Die Steueranlage 130′, 107 der Bremseinheit 10′ hat
eine gleiche Druckluftquelle 131′ und ein Bremsluftregelventil
134′, das einen zur Bremsanforderung proportionalen Bremsanforderungsdruck
zu einer Bremssignalleitung 137′ liefert, die an
das Bremsregelventil 142′ des hydrodynamischen Retarders 72′ angeschlossen
ist. Ferner ist an die Bremssignalleitung 137′
ein Umschaltventil 216 angeschlossen und ferner eine Verbindung
zum Flüssigkeitsspeicher 121′ vorgesehen, um dessen Kolben
zu belasten. Das Bremsregelventil 142′ ist im wesentlichen
gleich aufgebaut wie das der ersten Bauform. Unterschiedlich
ist zur Abdichtung der Luftkammer 147′ ein Rollbalg
150′ vorgesehen; ferner ist der axiale Kanal 178′ im Regelschieber
173′ geändert, indem er einen kleineren Durchmesser als in der
ersten Bauform aufweist, da er zugleich auch den Strom
zwischen den Kammern 169′ und 177′ dämpfen soll.
Die Verbindungen des Bremsregelventils 142′ stimmen mit denen
des Bremsregelventils 142 überein mit folgenden Ausnahmen:
Die Kammer 169′ ist anstatt mit der Leitung 170′ mit der Zweigleitung 168′ zur Eintrittsleitung 157′ verbunden. Ferner sind die Verbindungen des ersten Regelventils 200′ und des zweiten Regelventils 143′ zur Versorgung der Öffnung 183′ geändert, wie noch beschrieben wird.
Die Kammer 169′ ist anstatt mit der Leitung 170′ mit der Zweigleitung 168′ zur Eintrittsleitung 157′ verbunden. Ferner sind die Verbindungen des ersten Regelventils 200′ und des zweiten Regelventils 143′ zur Versorgung der Öffnung 183′ geändert, wie noch beschrieben wird.
Die beiden Regelventile 200′ und 143′ sind bei sonst
gleichem Aufbau bezüglich des letzteren insofern unterschiedlich,
als die Feder 193′ in der Kammer 191′, in
der der gleiche Druck, wie der vom zweiten Regelventil 143′
an das Bremsregelventil 142′ gelieferte
Druck herrscht, in Richtung einer
Verringerung dieses zuletzt genannten geregelten Drucks wirkt. Ferner ist der
Steuerbund 186′ c mit einem größeren Durchmesser als der
Steuerbund 186′ b versehen und in der einen größeren Durchmesser
aufweisenden Bohrung 188′ geführt, wobei im Bereich der Schulter
zwischen den Bohrungen 187′ und 188′ ein Auslaß 196′
vorgesehen ist. Das Durchmesserverhältnis zwischen den
Steuerbunden 168′ c und 186′ a ist größer als das zwischen
den Steuerbunden 186 c und 186 a der ersten Bauform. Das
zweite Regelventil 143′ liefert daher bei sehr kleinen Drehzahlen keinen Speisedruck an das Bremsregelventil.
Bei steigenden Drehzahlen
steigt dieser Speisedruck jedoch steiler an, wie dies die Kurve 231′ in Fig. 7
veranschaulicht. Bei der Zwischendrehzahl T′ regelt das
zweite Regelventil 143′ ebenfalls einen gleich hohen
Spitzendruck im Punkt 233′ ein, um ein maximales hydrodynamisches
Bremsmoment bei entsprechender Aufnahmefähigkeit
der hydrodynamischen Bremse zu erhalten.
Das erste Regelventil 200′ ist entsprechend der ersten
Bauform ausgebildet. Es liefert auf den Reglerdruck
aus der Reglerleitung 20′ ansprechend, einen ersten
Speisedruck zur Leitung 212′, der von einem Maximum von
345 kPa im Punkt 237′ der Kurve 236′ in Fig. 7 bis zum
Spitzenwert des Wirkdruckes im Retarder 72′ von 276 kPa im Punkt 233′ bei der Zwischendrehzahl
T′ abnimmt, um bei oberhalb dieser liegenden Drehzahlen
bei steigender Drehzahl weiter abzusinken, um im
Punkt 238′ einen Wert von 83 kPa anzunehmen. Die Leitung
212′ ist unmittelbar über die Leitung 195′ mit dem zweiten
Regelventil 143′ verbunden, das abhängig vom Reglerdruck
aus der Reglerleitung 20′ einen zweiten Speisedruck
gemäß Kurve 231′ in Fig. 7 über die Leitung 189′
der Öffnung 183′ des Bremsregelventils 142′ zuführt. Die Bremssignalleitung
137′ ist über das Umschaltventil 216 mit
der Einrückleitung 170′ der Reibungsbremse 110′ verbunden.
Das Umschaltventil 216 spricht auf den Reglerdruck aus
der Reglerleitung 20′ an und verringert im oberen
Drehzahlbereich oberhalb der Zwischendrehzahl T′ den der einen Seite des Kolbens 107 zugeführte Einrückdruck
der Reibungsbremse 110′, vorzugsweise bis auf Null,
zum mindestens aber soweit, das er geringer als der
Wirkdruck des hydrodynamischen Retarders 72′ ist, der im Sinne
des Lüftens der Reibungsbremse 110′ wirkt. Das Umschaltventil
216 verbindet im dargestellten Zustand im unteren Drehzahlbereich
die Bremssignalleitung 137′ mit der Einrückleitung
170′ der Reibungsbremse 110′ und unterbricht im oberen
Drehzahlbereich oberhalb der Zwischendrehzahl T′ diese Verbindung
und entlastet die Einrückleitung 170′ zu einem
Auslaß 217 zum Lüften der Reibungsbremse 110′.
Im folgenden wird die Arbeitsweise der ersten abgewandelten Bauform beschrieben:
Bei fehlender Bremsanforderung ist die Bremssignalleitung
137′ drucklos, so daß die Reibungsbremse 110′
gelüftet ist und das Bremsregellventil 142′ durch die Feder
171′ die in Fig. 3 gezeigte Aus-Stellung einnimmt. In
dieser ist die Auslaßleitung 27′ des Drehmomentwandlers
mit der Einlaßleitung 163′ des Kühlers 164′ verbunden, dessen
Auslaßleitung 158′ mit der Schmierleitung 159′ und
über die Drosselstelle 162′ mit der Eintrittsleitung 157′
verbunden ist. Die Austrittsleitung 166′ des hydrodynamischen
Retarders 72′ und die Zweigleitung 168′ der Eintrittsleitung
157′ des Retarders, sind über die Kammer 169′ mit dem Auslaß 167′
verbunden. Es erfolgt ein schnelles Entleeren des hydrodynamischen
Retarders 72′. Bei ausreichendem Druck ist die
Hauptnetzleitung 23′ über das Vorrangventil 154′ und die
Leitung 149′ durch das Bremsregelventil 142′ mit der Speiseleitung
151′ verbunden, so daß der Flüssigkeitsspeicher 121′ ohne Gegenbelastung
aufgeladen wird. Der Regelschieber 173′ des Bremsregelventils 142′ sperrt die
Öffnung 183′.
Bei Beginn der Bremsanforderung überwindet ein niedriges
Bremssignal, beispielsweise von 103 kPa, in der Luftkammer
147′ die Kraft der Federn 171′ und 179′, so daß
der Ventilschieber 144′ in die Ein-Stellung bewegt wird.
In dieser wird die Speiseleitung 151′ zum Flüssigkeitsspeicher 121′ mit der
Zweigleitung 156′ der Eintrittsleitung 157′ verbunden, so
daß der Flüssigkeitsspeicher 121′ durch das zugeleitete Bremssignal
entladen wird und die Bremseinheit 10′ und die Steueranlage
130′, 107 auffüllt. Die Austrittsleitung 166′ ist über den
Kühler 164′ mit der Eintrittsleitung 157′ verbunden. Die
Leitung 149′ ist abgesperrt und die Auslaßleitung 27′
mit der Schmierleitung 159′ zum Schmieren des Getriebes
verbunden.
Das Bremsregelventil 142′ regelt den Wirkdruck des
hydrodynamischen Retarders 72′ von Null bis zum Wert des
vom zweiten Regelventil 143′ über
die Leitung 189′, 197′ an das
Bremsregelventil 142′ gelieferten zweiten Speisedrucks
ansteigend, der der Öffnung 183′
zugeleitet wird. Die Feder
179′ hält den Regelschieber 173′ in Anlage gegen den Ventilschieber
144′. Die Eintrittsleitung 157′ ist über ihre
Zweigleitung 168′ mit der Kammer 169′ verbunden, so daß
der Eintrittsdruck auf den Steuerbund 144′ e in gleicher
Richtung wie die Federn 171′ und 179′ einwirkt, um die
Öffnung 183′ zu schließen und den Auslaß 167′ zu öffnen,
wodurch der Wirkdruck des Retarders abgesenkt wird. Der Bremsanforderungsdruck
wirkt auf den Steuerbund 144′ a und belastet den Ventilschieber
144′ und den Regelschieber 173′ in entgegengesetzter
Richtung, um den Auslaß 167′ zu schließen und
die Öffnung 183′ zur Kammer 169′ zu öffnen, wodurch der
Wirkdruck des hydrodynamischen Retarders proportional
zum Bremsanforderungsdruck erhöht wird und bis zur Höhe
des sich mit der Drehzahl ändernden zweiten Speisedrucks (Leitung 189′, 197)
ansteigt. Das erste Regelventil 200′ und das zweite Regelventil
143′ sind in Reihe geschaltet, um die Öffnung
183′ des Bremsregelventils 142′ zu versorgen.
Wie die Kurven der Fig. 7 zeigen, regelt das erste
Regelventil 200′ einen ersten Speisedruck (Leitung 212′) entsprechend
der Kurve 236′, der von einem Maximalwert bei Nulldrehzahl
(Punkt 237′) bis auf einen Spitzenwert des Retarder-Wirkdrucks im Punkt 233′ bei
der Zwischendrehzahl T′ abnimmt und oberhalb dieser bei weiter
steigenden Drehzahlen bis zu einem Punkt 238′ abnimmt.
Das zweite Regelventil 143′ erhält den ersten Speisedruck
und regelt im unteren Drehzahlbereich einen zweiten Speisedruck
(Leitung 189′, 197′) entsprechend der Kurve 231′ ein, der bei Nulldrehzahl
einen niedrigen Wert (Punkt 232′) hat und mit der
Drehzahl auf den Spitzenwert bei Punkt 233′ bei der Zwischendrehzahl
T′ ansteigt. Er hat dann den gleichen Wert
wie der erforderliche Wirkdruck für maximale Bremsaufnahmefähigkeit
des hydrodynamischen Retarders 72′ (Kurve 234′).
Bei Drehzahlen oberhalb der Zwischendrehzahl T′ ist das
zweite Regelventil 143′ offen, und der in diesem Falle durch das erste
Regelventil 200′ bestimmte zweite Speisedruck (Leitung 189′, 197′) fällt vom
Spitzenwert im Punkt 233′ mit steigender Drehzahl bis zum
Punkt 238′ ab. Bei voller Bremsanforderung verbindet das
Bremsregelventil 142′ den zweiten Speisedruck, der im unteren
Drehzahlbereich ansteigt und im oberen Drehzahlbereich
fällt, mit dem Eintritt des hydrodynamischen Retarders 72′, so
daß sich dessen Bremsmoment in gleicher Weise ändert.
In einem zweiten und größeren Teil des unteren Drehzahlbereichs
und bei voller Bremsanforderung verbindet
das Umschaltventil 216 das Bremssignal mit höchstem Wert
von 482 kPa (Kurve 239′), den es von der Drehzahl Null bis
nahe zu einer höheren Zwischendrehzahl T′2 aufweist, mit
der Einrückleitung 170′ der Reibungsbremse 110′. Der
Wirkdruck aus der Eintrittsleitung 157′ wirkt auf den Kolben 1
des Stellmotors 109′ der Reibungsbremse 110′ im Sinne des Lüftens.
Die Reibungsbremse 110′ wird also mit einem effektiven
Einrückdruck entsprechend der Kurve 243′ (Fig. 7) angelegt. Bei
voller Bremsanforderung nimmt der effektive Einrückdruck
mit steigender Drehzahl umgekehrt proportional zum Wirkdruck
im Retarder 72′ ab, da der Bremsanforderungsdruck konstant ist und der
Wirkdruck des Retarders fortschreitend ansteigt. Der effektive Einrückdruck
(Kurve 243′) für die Reibungsbremse 110′ hat von Null bis 200 U/min einen
konstanten Maximalwert von 482 kPa und fällt dann auf einen
mittleren Wert von 214 kPa, während sich der Wirkdruck
im Retarder auf den Spitzenwert im Punkt 233′ erhöht, der bei
der ersten Zwischendrehzahl T′ liegt. Danach fällt der
effektive Einrückdruck für die Reibungsbremse 110′ langsamer ab, da der Wirkdruck des
Retarders schwach fällt. Bei Erreichen der zweiten Zwischendrehzahl
T′ 2 entlastet das Umschaltventil 216 die Einrückleitung
170′ so, daß die Reibungsbremse 110′ oberhalb der zweiten
Zwischendrehzahl im oberen Drehzahlbereich einwandfrei
gelüftet ist. Wie die Neigung der Kurve 239′ zeigt, ändert
sich der Druck in der Einrückleitung 170′ innerhalb einer
kurzen Zeit, in der auch Drehzahländerungen auftreten.
Die an Hand steigender Drehzahlen gegebene Erklärung ist
auch für den normalen Fall der sinkenden Drehzahlen
während des Bremsvorgangs gültig. Das Reibungsbremsmoment
ändert sich linear mit dem effektiven Einrückdruck für die Reibungsbremse.
Im hohen Drehzahlbereich oberhalb der ersten Zwischendrehzahl
nimmt das hydrodynamische Bremsmoment mit steigender
Drehzahl ab. Das Gesamtbremsmoment (Kurve 246′) weist daher
von Null bis 20 U/min Höchstwerte entsprechend
dem Reibungsbremsmoment auf, da das hydrodynamische Bremsmoment
in diesem Bereich im wesentlichen Null ist. Bis zur ersten Zwischendrehzahl
T′ sinkt das Gesamtbremsmoment mit steigender Drehzahl,
da das Reibungsbremsmoment stärker fällt als das hydrodynamische
Bremsmoment steigt. Zwischen den Zwischendrehzahlen
T′ und T′ 2 sinkt das Gesamtbremsmoment weiter, um nach
Überschreiten der zweiten Zwischendrehzahl T′ 2 noch weiter abzusinken.
Die Kurve 242′ für die Bremskraft ist einer Geraden
weitgehend angenähert und steigt mit zunehmender Drehzahl
an. Eine abnehmende Bremsanforderung bedingt eine Verlagerung
des Spitzenwerts im Punkt 233′ auf einen kleineren
Wert. Die beiden Regelventile 200′ und 143′ liefern stets
einen im unteren Drehzahlbereich bis zum Spitzenwert des Wirkdrucks des Retarders (Punkt
233′) ansteigenden zweiten Speisedruck, der oberhalb der
Zwischendrehzahl gemäß der Kurve 236′ absinkt. Der zweite
Speisedruck bestimmt damit bei jeder Drehzahl die obere Grenze für
den Wirkdruck des hydrodynamischen Retarders 72′. Mit steigender
Bremsanforderung erhöht sich der Retarder-Wirkdruck bis zu den genannten oberen Grenzwerten.
Bei Bremsteilanforderung, zum Beispiel bei einem Bremsanforderungsdruck
von 276 kPa, wird der Wirkdruck im Retarder auf 172 kPa begrenzt
(Kurve 241′ in Fig. 8). Ebenso begrenzt das zweite Regelventil
143′ bei Bremsteilanforderung die Werte der Kurve
231′. Damit ergeben sich entsprechend geringere hydrodynamische
Bremsmomente. Es ergeben sich für das Gesamtbremsmoment
die Kurve 246′ in Fig. 8, die im unteren Drehzahlbereich
mit steigender Drehzahl fällt und im oberen Drehzahlbereich
zunächst ansteigt, um dann wieder abzufallen.
Die Kurve 242′ für die Bremskraft hat einen einer Geraden
grob angenäherten Verlauf.
Im folgenden wird die zweite abgewandelte Bauform gemäß Fig. 4 beschrieben:
Die zweite abgewandelte Bauform weist ein anderes zweites Regelventil 143″ auf, das in Fig. 4 dargestellt ist. Für gleiche Teile sind gleiche Bezugszeichen mit doppeltem Beistrich verwendet. Die Betriebskennlinien sind in den Fig. 9 und 10 gezeigt.
Die zweite abgewandelte Bauform weist ein anderes zweites Regelventil 143″ auf, das in Fig. 4 dargestellt ist. Für gleiche Teile sind gleiche Bezugszeichen mit doppeltem Beistrich verwendet. Die Betriebskennlinien sind in den Fig. 9 und 10 gezeigt.
Das zweite Regelventil 143″ hat einen Ventilschieber
186″ in einer Ventilbohrung 187″, der drei gleichgroße
Steuerbunde 186″ a, 186″b und 186″ c besitzt, von denen die
beiden letzteren ineinander übergehen. Die gleichgroßen
Steuerbunde 186″ c und 186″ b verringern das Ausmaß des
Anstiegs des dritten Speisedrucks (Leitung 189′) in bezug zum ansteigenden
Reglerdruck und der ansteigenden Drehzahl. Bezüglich
der Verbindungen mit der Leitung 195″ und der Leitung
189″, sowie der Anordnung des Auslasses 194″ besteht
kein Unterschied zum Regelventil 143 gemäß Fig. 2a.
Zusätzlich ist eine vom Reglerdruck gesteuerte Federvorbelastung
220 vorgesehen, die einen in einer zur
Bohrung 187″ koaxialen Bohrung 222 verschieblichen Kolben
221 aufweist, dessen Durchmesser größer als der des
Steuerbunds 186″ c ist. An der Stirnwand 224 der Bohrung
222 stützt sich eine Feder 223 ab, die den Kolben 221
in Richtung auf eine Kammer 190″ und den Steuerbund 186″ c
belastet. Die Federkammer der Bohrung 220 ist durch einen
Auslaß 226 belüftet.
Die Arbeitsweise der zweiten abgewandelten Bauform ist wie folgt:
Die Arbeitsweise entspricht im wesentlichen der der
ersten Bauform. Unterschiedlich ist die Regelung durch
das Bremsregelventil 142″ und das abgewandelte zweite Regelventil
143″. Das zweite Regelventil 143″ erhält den zweiten
Speisedruck über die Leitung 195″ und liefert einen
geregelten dritten Speisedruck in die Leitung 189″, um
den Wirkdruck des hydrodynamischen Retarders 72′ zu regeln,
wie dies bei der Bauform nach Fig. 2 geschieht, jedoch
wird gegenüber dieser ein höherer Druck gemäß Kurve 231″
in Fig. 9 eingeregelt, um bei geringeren Retarderdrehzahlen des unteren
Drehzahlbereichs einen im wesentlichen konstanten, aber
kleinen effektiven Einrückdruck der Reibungsbremse zu erhalten,
wie dies die Kurve 243″ andeutet. Im unteren Drehzahlbereich
bei voller Bremsanforderung mit einem Bremsanforderungsdruck von 620 kPa und Nulldrehzahl
sowie fehlendem Reglerdruck übt die Feder 223
über den Kolben 221 die größte Vorspannung auf den Ventilschieber
186″ aus, um im Punkt 232″ des dritten Speisedrucks
bei Nulldrehzahl einen mittleren Wert der Kurve 231″ zu
erhalten. Bei im unteren Bereich ansteigenden Drehzahlen
steigt der Reglerdruck, und es verringert sich die Vorspannung der
Feder 223 in stärkerem Ausmaße als der Ventilschieber 186″
belastet wird, so daß sowohl die Federvorspannung als
auch der dritte Speisedruck (Leitung 189′) abnimmt und dieser Druck bei einer
ersten Zwischendrehzahl I im Punkt 247″ einen Kleinstwert
erreicht. Der effektive Einrückdruck für die Reibungsbremse nach Kurve 243″
ist daher zwischen den Punkten 251″ und 252″ im wesentlichen
konstant. Bei der ersten Zwischendrehzahl I überwindet
der Reglerdruck die Kraft der Feder 223, die nunmehr
keine Vorspannung mehr ausübt, und der unmittelbar auf den
Steuerbund 186″ c einwirkende Reglerdruck bedingt eine
Vorspannung, bei der der dritte Speisedruck (Leitung 189′′) vom Punkt
247″ bei der ersten Zwischendrehzahl infolge der nunmehr überwundenen Federkraft schnell zum Punkt
249″ ansteigt, der bei dem durch den Reglerdruck
des Reglers 19 bestimmten Punkt G liegt. Dann erfolgt ein sanfterer Anstieg
bis zum Punkt 233″ bei einer dritten Zwischendrehzahl T′′,
die die obere Grenze des unteren Drehzahlbereichs ist.
Zwischen der zweiten und ersten Zwischendrehzahl (I-G)
sinkt der effektive Einrückdruck der Reibungsbremse daher schnell, während
im Bereich zwischen der zweiten und dritten Zwischendrehzahl
(G-T″) langsamer abfällt, um bei der dritten Zwischendrehzahl
den Wert Null zu erreichen.
Der dritte Speisedruck (Kurve 231″) ist größer als
der kleinste für ein maximales Bremsmoment
des hydrodynamischen Retarders geforderte Wirkdruck, der durch die Kurve 234″
gegeben ist und einen Spitzenwert im Punkt 233″ bei der
dritten Zwischendrehzahl T″ erreicht, der höher als bei der
ersten Bauform ist. Hieraus ergibt sich der erwähnte Verlauf
des effektiven Einrückdrucks der Reibungsbremse 110″.
Im oberen Drehzahlbereich besteht kein Einrückdruck für die Reibungsbremse, so
daß diese wie bei den anderen Bauarten gelüftet
ist. Das Reibungsbremsmoment ändert sich in gleicher
Weise wie der effektive Einrückdruck für die Reibungsbremse.
Im unteren Drehzahlbereich bis zur zweiten Zwischendrehzahl
T″ erhöht sich das hydrodynamische Bremsmoment
stark, da der Wirkdruck des Retarders nach Kurve 231″ (Fig. 9) oberhalb
der Kurve 234″ für den für maximale Bremsmomente geforderte
Druck liegt. Der Anstieg des hydrodynamischen Bremsmoments von
der zweiten Zwischendrehzahl G (Punkt 249″) zum Höchstwert
im Punkt 233″ bei der dritten Zwischendrehzahl T′′ erfolgt
langsamer, wie dies durch den langsamer steigenden Wirkdruck
im Retarder gegeben ist. Bei weiterem Drehzahlanstieg oberhalb
der dritten Zwischendrehzahl T″ im oberen Drehzahlbereich
sinkt der Wirkdruck entsprechend der Kurve 326″
und damit auch das hydrodynamische Bremsmoment. Das gesamte
Bremsmoment gemäß der Kurve 246″ hat bei Nulldrehzahl
im Punkt 248″ einen mittleren Wert entsprechend dem
Reibungsdrehmoment und steigt nach einem kurzen Absinken
infolge der Änderung des Reibbeiwerts in der Reibungsbremse
beim Übergang vom statischen in den dynamischen Zustand
durch das ansteigende hydrodynamische Bremsmoment steil
auf einen Höchstwert bei Erreichen der ersten Zwischendrehzahl I an.
Durch die Änderung der einzelnen Bremsmomente
zwischen der ersten und der zweiten Zwischendrehzahl
(I bis G) tritt ein steiler Abfall ein, der sich oberhalb
der zweiten Zwischendrehzahl G bis zur dritten Zwischendrehzahl
T″ in einem Teil konstanten Werts fortsetzt, um
oberhalb der dritten Zwischendrehzahl T″ im oberen Drehzahlbereich
erneut schwach abzunehmen. Hieraus ergibt sich
ein einer Geraden angenäherter Verlauf der Bremskraft gemäß
der Kurve 242″ (Fig. 9), der mit steigender Drehzahl ansteigt.
Bei dieser bevorzugten Bauform bewirkt das Bremssignal
in der Bremssignalleitung 137 ebenfalls bei einem
niedrigen Wert von 103 kPa das Umschalten des Bremsregelventils
142″ in die Ein-Stellung. Bei Erreichen des Höchstwerts
von 620 kPa bei voller Bremsanforderung ergibt sich aber
bei Nulldrehzahl ein zweiter Speisedruck, der dem ersten
Speisedruck im Punkt 237″ in Fig. 9 gleich ist und
bei Ansteigen der Drehzahl durch diesen begrenzt ist, der
nach der Kurve 236″ verläuft. Eine Steigung des Bremsanforderungsdrucks
über diesen Wert erhöht somit nicht den Einrückdruck
der Reibungsbremse und den Eintrittsdruck der hydrodynamischen Bremse,
da deren obere Grenze durch den ersten Speisedruck bestimmt ist.
Die maximalen Werte des Reibungsbremsmoments,
des hydraulischen Bremsmoments und damit des Gesamtbremsmoments
sind also bei voller Bremsanforderung
oder höheren Bremsanforderungsdrücken drehzahlgesteuert. Im niedrigen
Drehzahlbereich verringert ein abnehmender Bremsanforderungsdruck
den zweiten Speisedruck, d. h. den der einen Seite des Kolbens 107 der Reibungsbremse
zugeführten Einrückdruck zunächst bis zum dritten Speisedruck, d. h. dem Wirkdruck des Retarders, um
zunächst den effektiven Einrückdruck der Reibungsbremse und das Reibungsbremsmoment
auf Null zu verringern. Anschließend wird auch das
hydrodynamische Bremsmoment verringert, indem mit dem der
einen Seite des Kolbens 107 der Reibungsbremse zugeführten
Einrückdruck auch der Wirkdruck im Retarder herabgesetzt
wird. Im oberen Drehzahlbereich verringert ein absinkender
Bremsanforderungsdruck den zweiten und den dritten Speisedruck,
welche dort gleich sind, um den Wirkdruck des Retarders
und das Bremsmoment des Retarders zu verringern. Bei
zunehmenden Drehzahlen werden die oberen Grenzwerte des
Wirkdrucks des Retarders und des Retarderbremsmoment bei
niedrigeren Bremsanforderungsdrücken erreicht.
Bei kleineren Bremsanforderungsdrücken senkt das Bremsregelventil
142″ den zweiten Speisedruck ab, um den der einen
Seite des Kolbens 107 der Reibungsbremse zugeführten Einrückdruck
im unteren Drehzahlbereich auf einen konstanten niedrigen
Druck entsprechend der Kurve 241″ in Fig. 10 herabzusetzen.
In diesem unteren Drehzahlbereich ist der erste Speisedruck
noch höher als ein zum reduzierten Bremsanforderungsdruck
portionaler Druck, so daß der zweite Speisedruck durch
den zum Bremsanforderungsdruck proportionalen Druck begrenzt
ist.
Dagegen wird der zweite Speisedruck bei höheren Drehzahlen
gleich dem ersten Speisedruck (vgl. 05895 00070 552 001000280000000200012000285910578400040 0002003021483 00004 05776 Kurve 236″ in Fig. 10),
da in diesem Bereich die obere Grenze nicht mehr durch den
zum Bremsanforderungsdruck proportionalen Druck, sondern
durch den niedrigeren ersten Speisedruck bestimmt ist.
Bei einer lediglich teilweisen Bremsanforderung gemäß Fig.
10 liefert das Bremsregelventil 142″ über die Leitung 195″einen
zweiten Speisedruck an das zweite Regelventil 143″,
welcher in einem unteren Drehzahlbereich bis zu hohen Drehzahlen
durch einen zum Bremsanforderungsdruck proportionalen
Druck begrenzt und in diesem Drehzahlbereich daher konstant
ist, da der mit der Retarderdrehzahl abfallende erste Speisedruck
in diesem Bereich höher als der zum Bremsanforderungsdruck
proportionale Druck ist. Beim beschriebenen Fall gemäß
Fig. 10 ist die Bremsanforderung auch soweit herabgesetzt,
daß in dem genannten unteren Drehzahlbereich der dritte Speisedruck
bzw. der Wirkdruck für den Retarder gleich dem zweiten
Speisedruck ist und eine Begrenzung dieses Wirkdrucks
durch das zweite Regelventil 143″ im genannten Bereich
nicht erfolgt. Demzufolge gibt gem. Fig. 10 die Kurve 241″
den konstanten Druckverlauf sowohl des zweiten Speisedrucks
als auch des Wirkdrucks für den Retarder an. Erst bei höheren
Drehzahlen liegt der erste Speisedruck unterhalb dem zum
Bremsanforderungsdruck proportionalen Druck, so daß im oberen
Drehzahlbereich der zweite Speisedruck nunmehr durch den
mit der Drehzahl abfallenden ersten Speisedruck begrenzt
wird. Nachdem das zweite Regelventil 143″ in diesem oberen
Drehzahlbereich in seiner Öffnungsstellung gehalten ist, entspricht
der dritte Speisedruck, d. h. der Wirkdruck des Retarders
dem entsprechend dem ersten Speisedruck verlaufenden
zweiten Speisedruck, wie dies durch den Kurvenabschnitt
236″ in Fig. 10 dargestellt ist. Dementsprechend fallen sowohl
der zweite als auch der dritte Speisedruck entsprechend
dem ersten Speisedruck bei höheren Drehzahlen mit zunehmender
Drehzahl langsam ab.
Da bei einer solchen teilweisen Bremsanforderung der zweite und der dritte
Speisedruck bei allen Retarderdrehzahlen gleich ist, ist der
effektive Einrückdruck der Reibungsbremse bei allen Drehzahlen
gleich Null, so daß die Reibungsbremse gelüftet ist. Bei abnehmendem
Bremsanforderungsdruck sinkt der effektive Einrückdruck der
Reibungsbremse ab, so daß diese früher gelüftet wird.
Bei einer solchen Bremsteilanforderung ist das Gesamtbremsmoment gleich
dem hydrodynamischen Bremsmoment und steigt bei zunehmender
Drehzahl infolge des wachsenden hydrodynamischen Bremsmoments,
zunächst schnell an. Der Anstieg wird anschließend flacher.
Schließlich tritt ein Abfall des Gesamtbremsmoments
ein, wie dies die Kurve 246″ in Fig. 10 zeigt. Bei einer
geringen Bremsanforderung von beispielsweise 345 kPA Bremsanforderungsdruck
liegt demnach kein Reibungsbremsmoment vor, so daß der
Gesamtverlauf des Bremsmoments durch das hydrodynamische
Bremsmoment vermehrt um Verluste gegeben ist. Es steigt mit
zunehmender Drehzahl fortschreitend in geringerem Ausmaß
auf einen hohen Wert bei sehr hohen Drehzahlen an, um
dann bis zur Höchstdrehzahl abzufallen. Es ergibt sich
dann ein Verlauf der Bremskraft nach der Kurve 242″ in
Fig. 10, der einer Geraden angenähert ist und im unteren
Drehzahlbereich eine etwas zunehmende Steigerung und im
oberen Drehzahlbereich eine etwa abnehmende Steigerung
mit der Drehzahl aufweist.
Bei den Bauformen nach Fig. 2 und 4 erhöht sich bei
geringer Bremsanforderung das hydrodynamische Bremsmoment
mit der Drehzahl und der Bremsanforderung.
Bei einer mittleren Bremsanforderung
ergibt sich ein maximales hydraulisches Bremsmoment
bei hohen Drehzahlen (vgl. Kurven 246 u. 246″ in Fig. 6 bzw. 10).
Bei hoher Bremsanforderung
nimmt die Reibungsbremskraft im unteren Drehzahlbereich
mit der Bremsanforderung zu, während sie mit steigender
Drehzahl abfällt. Bei der Bauform nach Fig. 3 verhält sich
die Reibungsbremse in gleicher Weise.
Bei Bremsen dieser Art steigt das hydrodynamische
Bremsmoment stark exponentiell an, wenn auch der Wirkdruck
in vergleichbare Weise steigt; bei konstantem Wirkdruck
steigt das hydrodynamische Bremsmoment exponentiell
an. Das Reibungsbremsmoment ändert sich linear mit dem
effektiven Einrückdruck. Im unteren Drehzahlbereich
ist der Wirkdruck des Retarders ausreichend und erhöht sich mit der Drehzahl, um einen
für eine maximale Bremsmomentaufnahmefähigkeit des hydrodynamischen
Retarders geforderten Druck zu entsprechen und den effektiven
Einrückdruck der Reibungsbremse und das Reibungsbremsmoment zu verringern.
Im oberen Drehzahlbereich
verringert sich bei nach einer exponentiellen Reglerkurve
abnehmendem Wirkdruck des Retarders entsprechend das hydrodynamische
Bremsmoment und damit das Gesamtbremsmoment. Damit ist ein im wesentlichen linearer
Verlauf der Gesamtbremskraft in Abhängigkeit von der Drehzahl erreichbar.
Die zur Erläuterung dienenden Vorgänge sind unter
Bezugnahme auf zunehmende Drehzahlen gemacht worden, so daß
der jeweilige Kurvenverlauf der Drücke von links nach rechts erfolgt ist.
In der Praxis würde dies zutreffen,
wenn der Fahrer die Bremse dazu verwendet würde, einen Anstieg
der Drehzahl sanfter vorzunehmen. Der übliche Zweck der
Bremse ist jedoch das Abbremsen eines Fahrzeugs, wobei in diesem
Fall die Vorgänge in der umgekehrten Richtung mit zunehmend kleiner werdenden Drehzahlen ablaufen.
Claims (12)
1. Bremsanlage mit einem hydrodynamischen Retarder (72; 72′)
und einer Reibungsbremse (110; 110′) mit folgenden
Merkmalen:
- - Eingangsgrößen der Bremsanlage sind
- a) ein Bremsanforderungsdruck,
- b) ein mit der Drehzahl des Retarders ansteigender Druck,
- c) ein konstanter hoher Druck,
- - aus diesen Eigangsgrößen erzeugt eine Steueranlage
(130, 107; 130′, 107) als Ausgangsgrößen
- d) einen die Reibungsbremse (110; 110′) beaufschlagenden Einrückdruck,
- e) einen Wirkdruck im Retarder; (72; 72′)
- - die Steueranlage (130, 107; 130′, 107) erzeugt weiter aus dem konstanten Druck in Verbindung mit dem mit der Retarderdrehzahl ansteigenden Druck einen mit der Retarderdrehzahl abfallenden Druck,
- - die Steueranlage (130, 107; 130′, 107)
- f) führt den Wirkdruck des Retarders (72; 72″) proportional zum Bremsanforderungsdruck und gleichzeitig in einem oberen Drehzahlbereich begrenzt entsprechend dem mit der Retarderdrehzahl abfallenden Druck und in einem unteren Drehzahlbereich begrenzt entsprechend dem mit der Retarderdrehzahl ansteigenden Druck, und
- g) erzeugt den Einrückdruck am Stellglied (107) der Reibungsbremse (110; 110′) als Differenz zwischen einem vom Bremsanforderungsdruck abhängigen Druck und dem Wirkdruck des Retarders (72; 72′).
2. Bremsanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steueranlage (130, 107; 130′ 107) ein vom
konstanten hohen Druck und vom mit der Retarderdrehzahl
ansteigenden Druck beaufschlagtes erstes Regelventil
(200; 200′), welches den mit der Retarderdrehzahl abfallenden
Druck liefert, ein vom Bremsanforderungsdruck
beaufschlagtes Bremsregelventil (142; 142′) sowie ein
vom mit der Retarderdrehzahl ansteigenden Druck beaufschlagtes
und damit im oberen Drehzahlbereich offengehaltenes
zweites Regelventil (143; 143′) umfaßt, und
daß das erste Regelventil (200; 200′) das Bremsregelventil (142; 142′) sowie
das zweite Regelventil (143; 143′) zur Führung des Wirkdrucks im
Retarder (72; 72′) hintereinandergeschaltet sind.
3. Bremsanlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Regelventil (200) den mit der Retarderdrehzahl
abfallenden Druck an das Bremsregelventil
(142) liefert, daß das Bremsregelventil (142) einen geregelten
Druck an das zweite Regelventil (143) liefert, der
gleich dem geringeren Wert der beiden durch einen zum
Bremsanforderungsdruck proportionalen Druck sowie den
mit der Retarderdrehzahl abfallenden Druck gebildeten
Drucksignale ist, und daß das zweite Regelventil (143)
den Wirkdruck im Retarder (72) derart führt, daß dieser
gleich dem geringeren Wert der beiden durch einen zum
mit der Retarderdrehzahl ansteigenden Druck proportionalen
Druck sowie den vom Bremsregelventil (142)
gelieferten Druck gebildeten Drucksignale ist (Fig. 2a, b).
4. Bremsanlage nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bremsregelventil (142) den zusammen mit dem
Wirkdruck im Retarder (72) den Einrückdruck am Stellglied
(107) der Reibungsbremse (110) bestimmenden, vom
Bremsanforderungsdruck abhängigen Druck derart führt,
daß auch dieser Druck gleich dem geringeren Wert der
beiden durch den zum Bremsanforderungsdruck proportionalen
Druck sowie den mit der Retarderdrehzahl abfallenden
Druck gebildeten Drucksignal ist.
5. Bremsanlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Regelventil (200′) den mit der Retarderdrehzahl
abfallenden Druck an das zweite Regelventil
(143′) liefert, daß das zweite Regelventil einen geregelten
Druck an das Bremsregelventil (142′) liefert,
der gleich dem geringeren Wert der beiden durch einen
zum mit der Retarderdrehzahl ansteigenden Druck proportionalen
Druck sowie den mit der Retarderdrehzahl abfallenden
Druck gebildeten Drucksignale ist, und daß das
Bremsregelventil (142′) den Wirkdruck im Retarder (72′)
derart führt, daß dieser gleich dem geringeren Wert der
beiden durch einen zum Bremsanforderungsdruck proportionalen
Druck sowie den vom zweiten Regelventil (143′)
gelieferten Druck gebildeten Drucksignale ist (Fig. 3).
6. Bremsanlage nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steueranlage (130′, 107) ein vom Bremsanforderungsdruck
sowie vom mit der Retarderdrehzahl ansteigenden
Druck beaufschlagtes Ventil (216) umfaßt, welches
den zusammen mit dem Wirkdruck im Retarder (72′) den
Einrückdruck am Stellglied (107) der Reibungsbremse bestimmenden,
vom Bremsanforderungsdruck abhängigen Druck
derart führt, daß dieser im oberen Drehzahlbereich auf
einen Wert herabgesetzt ist, der zumindest kleiner als
der Wirkdruck im Retarder (72′) ist.
7. Bremsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Retarder (72; 72′) zur Erzeugung eines linear
mit dem Wirkdruck im Retarder und exponentiell mit der
Retarderdrehzahl ansteigenden Bremsmoments ausgelegt
ist.
8. Bremsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wirkdruck im Retarder (72; 72′) derart geführt
ist, daß dieser zumindest bei voller Bremsanforderung
im unteren Drehzahlbereich größer ist als der für ein
jeweiliges hohes hydrodynamisches Bremsmoment geforderte
hohe Druck.
9. Bremsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wirkdruck im Retarder (72; 72′) derart geführt
ist, daß dieser bei einer im Grenzbereich zwischen dem
unteren und dem oberen Drehzahlbereich liegenden Retarderdrehzahl
gleich dem bei dieser Drehzahl für ein
hohes hydrodynamisches Bremsmoment geforderten hohen
Druck ist.
10. Bremsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zusammen mit dem Wirkdruck im Retarder (72; 72′)
den Einrückdruck am Stellglied (107) der Reibungsbremse
(110; 110′) bestimmende, vom Bremsanforderungsdruck
abhängige Druck derart geführt ist, daß dieser
bei einer jeweiligen Verringerung des Bremsanforderungsdrucks
in stärkerem Maße abnimmt als der Wirkdruck im
Retarder, so daß bei geringen Bremsanforderungsdrücken
der Einrückdruck am Stellglied (107) auf den Wert Null
verringert ist.
11. Bremsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Reibungsbremse (110) über eine den Wirkdruck im
Retarder (72) führende Eintrittsleitung (157) des Retarders
Kühlmittel zuführbar ist, und daß das Stellglied
(107) der Reibungsbremse ein in einem Zylinder (108)
verschiebbarer Kolben ist, in welchem ein Drosselkanal
(105) ausgebildet ist, um das Einrücken der Reibungsbremse
zu verzögern, bis ein zur Kühlung der Reibungsbremse
erforderlicher Wirkdruck im Retarder aufgebaut
ist.
12. Bremsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wirkdruck im Retarder (72′) bei geringeren Drehzahlen
im unteren Drehzahlbereich derart geführt ist,
daß dieser wesentlich höhere, die Kühlmittelversorgung
der Reibungsbremse (110′) bewirkende Zwischenwerte als
die für ein hohes hydrodynamisches Bremsmoment geforderten
hohen Druckwerte und einen solchen Verlauf aufweist,
welcher einen im wesentlichen konstanten Einrückdruck
am Stellglied (107′) der Reibungsbremse (110′)
ergibt, während dieser Wirkdruck bei höheren Drehzahlen
im unteren Drehzahlbereich so geführt ist, daß er sich
den für ein hohes hydrodynamisches Bremsmoment geforderten
hohen Drücken annähert.
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