DE3020012C2 - Verfahren zum Freilegen der Siliciumkristalle an der Oberfläche eines Körpers aus einer Aluminiumlegierung mit hohem Siliciumgehalt - Google Patents
Verfahren zum Freilegen der Siliciumkristalle an der Oberfläche eines Körpers aus einer Aluminiumlegierung mit hohem SiliciumgehaltInfo
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Description
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Freilegen der Siliciumkristalle an der Oberfläche eines -to
Körpers aus einer Aluminiumlegierung mit hohem Siliciumgehalt und ungelösten Siliciumteilchen durch
Beseitigen des Aluminiums an der Legierungsoberfläche. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren
der Behandlung der Oberfläche von aus Legierungen auf Aluminiumbasis mit hohem Siliciumgehalt hergestellten
auf Reibung beanspruchten Bauteilen, vornehmlich Zylindern von Verbrennungsmotoren.
Wegen ihres niedrigen Gewichts und ihrer guten thermischen Eigenschaften finden Aluminiumlegierungen
in zunehmendem Maße Eingang in den Kraftfahrzeugmotorenbau,
wobei insbesondere Gußlegierungen mit hohem Siliciumgshalt und ungelösten Siliciumteilchen
Verwendung finden. Derartige Legierungen entnalien neben Aluminium etwa 6 bis 20 Gew.-% Si
und ggf. zusätzlich noch etwa 3 bis Il Gcw.-°/o Cu oder
etwa 7 bis 9 Gew.-°/o Mg. Für Motorblöcke besonders häufig verwendet werden die sogenannten übereutektischen
Legierungen auf Aluminiumbasis mit z. B. etwa 16 bis 18Gew.-% Si. etwa 4,2 bis 4,9 Gew.-% Cu und
geringen Mengen an anderen Elementen wie etwa 0.45 bis 0.65 Oew.-% Mg. 0.08 bis 0.2 Gew.-% Ti. bis /ti
I Clew.-n-n f;c und ppi. bis zu etwa 0.1 Gew.-n/o Mn.
Da bei gleitender Beanspruchung der Oberfläche das
Aluminium /um Fressen neigt, wird üblicherweise das hi
Aluminium von der jeweiligen Oberfläche derart entfernt, daß aus der Aluniiniunilcgierungsoberfliklie
Siliciiimkristalle hervorragen. Die eigentliche Gleitfläche
wird somit durch das Silicium gebildet und das zum Fressen neigende Aluminium liegt tiefer.
Das Freilegen der Siliciumkristalle an der Oberfläche erfolgte bisher durch einen besonderen Hon-Vorgang,
der eine Art Reliefpolitur erzeugte, allerdings aus pruduktionstechnischen Gründen für eine Serienfertigung
nur αenig geeignet ist.
Weiterhin wurde das Aluminium aus der Oberfläche durch chemisches Ätzen entfernt. Dabei kamen sowohl
saure Bäder aus Salpetersäure-Flußsäure-Gemischen oder Phosphorsäure-Salpetersäure-Gemischen, z. B. 60
bis 90VoI.-% H3PO4 (85%ig), 5 bis 15Vol.-% HNO3
(70°/oig), Rest Wasser bis zu 15 Vol.-% zur Anwendung,
als auch alkalische Bäder mit einer etwa 2 bis 6 Gew.-% NaOH enthaltenden wäßrigen Lösung- Nachteilig bei
diesen chemischen Ätzverfahren ist die schlechte Steuerbarkeit des Ätzangriffes, insbesondere bei Freilegetiefen
in der Größenordnung von 1 u.m, der lochfraßartige Angriff bei verbrauchten Ätzmittel,
sowie der korrosive Angriff nach dem eigentlichen Ätzverfahren. Häufiger als bei dem chemischen Ätzen
wird die Auflösung des Aluminiums durch Anwendung elektrischen Stroms durchgeführt, wobei das Aluminium
in einem elektrischen Stromkreis mit neutralem Elektrolyten als Anode geschaltet wird. Wird jedoch
Aluminium in einem Elektrolyten anodisch geschaltet, so bildet sich eine schützende Passivschicht aus
(Anodisieren). Bei hoher anodischer Belastung kann die gebildete Passivschicht lokal zerstört werden, es erfolgt
ein punktförmiger Angriff (Lochfraß); eine gleichmäßige Freilegung der Siliciumkristalle auf der Oberfläche
erfolgt nicht.
Ein Beispiel für diesen punktförmigen Angriff der Oberfläche gibt die GB-PS 9 02 827, in der Aluminiumfolie
in einem Alkalinitratelektrolyten elektrolytisch geätzt wird. In dieser Schrift wird betont, daß der
Hauptangriff auf die Aluminiumoberfläche nicht in einer gleichmäßigen Abtragung der Oberfläche, sondern in
der Bildung feiner und tiefer Poren besteht (Seite 1, Zeilen 75 bis 78 in Verbindung mit Zeilen 32 bis 40).
Dieser lochfraßartige Angriff, bewirkt durch Ausbildung von Öltaschen zwar eine bessere Schmierung, eine
gleichmäßige Zurücklegung der Aluminiummatrix findet jedoch nicht statt. Die Laufeigenschaften sind
solange befriedigend wie durch den Hon-Vorgang noch eine Zurücklegung der Alumatrix durch einen Reliefpolitureffekt
vorhanden ist. Bei Hon-Vorgängen, bei denen infolge guter Schneidwirkung der Honsleine Aluminium
und Silicium praktisch in einer Ebene liegen, kann es trotz der Öltaschen zu Freßcrschcinungen kommen.
Kupferhaltige Aluminiumlegierung^, wie dies bei den Aluminiumlegierungen mit hohem Siliciumgehalt praktisch
immer der Fall ist. werden zusätzlich noch lochfraßartig unter selektiver Auflösung der an sich
erwünschten harten intermetallischen Phasen angegriffen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Verfahren zu finden, mit dem sich eine gleichmäßige
Freilegung aller Siliciumkristalle auf der Oberfläche erzielen läßt und bei dem eine besonders gleichmäßige
Abtragung des Aluminiums erfolgt.
Diese Aufgabe wird durch das in den Patentansprüchen
beschriebene Verfahren gelöst.
Es ist außerordentlich überraschend und nicht vorhersehbar, daß gemäß dem crfindiingspciniillen
Verfahren das Aluminium sich auflöst, obwohl es als Kathode geschähet ist. Als Elektrolyt dient eine wäßrige
Alkali-Nitrat-I.ösung, die in bezug auf die Nitrat-Ionen
mindestens 0,01 molar ist. Enthält der Elektrolyt weniger als 0,01 mol Nitrationen pro Liter, so wird auch
nach der Inkubationszeit (vgl. weiter unten) eine Hi-Entwicklung beobachtet und der Angriff ist ungleichmäßig.
Die obere Grenze der Konzentration ist durch die Löslichkeit dei betreffenden N;trate gegeben.
Bevorzugt wird eine Elektrolytkonzentration gewählt, die unterhalb der maximal lösbaren Menge an Nitrat
liegt, um Schwierigkeiten mit der Auskristallisation der Nitratsalze im Elektrolyten bei Übersättigung der
Lösung infolge von Wasserverlusten durch Verdampfen zu vermeiden. Als Nitrate bevorzugt werden die
Alkalimetallnitrate, bevorzugt in einer Konzentration von 0,3 bis ömol-l-', insbesondere Kalium- und
Natriumnitrat in einer Konzentration von 1 bis 5 mol ■ I-'.
Die Elektrolyse soll mit einer Mindeststromdichte von 0,5 A - dm-3 vorgenommen werden. Unterhalb
einer solchen Stromdichte ist der Angriff nicht immer gleichmäßig, d. h. an einigen Stellen wird das Aluminium
gelöst, an anderen nicht, was vermutlich mit einer unterschiedlichen Dicke der Passivschicht zusammenhängt,
wie Versuche mit unterschiedlich vorbehandelter Proben (Schleifen, Polieren, chemisches Verstärken der
natürlichen Oxidschicht) ergaben. Mit steigender Stromdichte findet zunächst ein der Stromstärke
proportionaler gleichmäßiger Angriff statt. Oberhalb einer Stromdichte von 24 A/dm2 nimmt die Stromausbeute
jedoch ab, zusätzlich kann eine übermäßige Gasentwicklung an der Anode auftreten. Falls die
Gasentwicklung nicht stört, können auch hohe Stromdichten bis 100 A/dm2 und darüber zur Anwendung
kommen. Bevorzugt wird für die Stromdichte ein Bereich von 1 bis 18 A/dm", insbesondere von 3 bis
12 A/dm2, weil im Bereich von 1 bis 1?A/dm2 relativ
unabhängig von der Vorbehandlung, Ae mechanische Bearbeitung und Waschprozessen, eine gleichmäßige
Anätzung erfolgt. Im Bereich von 3 bis 12 A/dm2 ergeben sich fertigungstechnisch besonders günstige
Behandlungszeiten insbesondere bei einer angestrebten Zurücklegungstiefe in der Größenordnung von 1 μπι.
Der Elektrolyt ist über einen weiten Temperaturbereich brauchbar, so daß im allgemeinen auf geseonderte
Heiz- oder Kühleinrichtungen für den Elektrolyten verzichtet werden kann. Bevorzugt wird die Elektrolyse
bei Zimmertemperatur oder der sich durch den Stromfluß einstellenden leicht erhöhten Temperatur
vorgenommen.
Da der Elektrolyt aus einer wäßrigen Nitrat-Lösung besteht, reagiert er im allgemeinen neutral. Im Betrieb
wird der Elektrolyt dann langsam alkalisch. Ein pH-Wert von mehr als 12 sollte nicht überschritten
werden; das Verfahren funktioniert zwar auch dann noch, jedoch wird die elektrochemische Abtragung
dann immer stärker von einer chemischen Ätzung mit ihren Nachteilen überlagert. Eine überschüssige Alkalimenge
kann jedoch leicht durch Zugabe von Salpetersäure beseitigt werden. Eine Überdosierung von
Salpetersäure ist in einem solchen Falle nicht schädlich, da das Verfahren auch noch im stark sauren Bereich
(/.. B. pH I) zufriedenstellend arbeitet. Jedoch wird das Aluminium Unterhalb pH 4 wieder chemisch angegriffen.
w;is sin sich unerwünscht ist. Da jedoch im Verlauf
der Elektrolyse auch Nitrit-Ionen entstehen, wird im praktischen Betrieb höchstens ganz schwach saurer,
besser ein neutraler oder leicht alkalischer Elektrolyt hcMirviigt. Besonders günstige Ergebnisse in bezug auf
die (ili'ichmäßigkeit der Abtragung des Aluminiums
erzielt man im pH-Bereich von 5 bis 10.
Unterwirft man einen Aluminiumkörper dem erfindungsgemäßen
Verfahren, so stellt man fest, daß die Auflösung des Aluminiums erst nach einer gewissen
Induktionsperiode beginnt Diese Induktionsperiode dauert im allgemeinen 20 bis 120 s und hängt teilweise
von der Vorbehandlung des Aluminiums (Reinigung usw.) ab. Erkennbar ist die Induktionsperiode durch eine
Gasentwicklung an der Kathode. Nach Beendigung der
to Gasentwicklung setzt dann die Auflösung des Alminiums,
d. h. die Freilegung der Siliciumkristalle ein. Die Auflösung des Aluminiums erfolgt völlig gleichmäßig
und ist in etwa proportional der Behandlungszeit, gerechnet ab Ende der Gasentwicklung. So wird z. B. in
is einem Elektrolyten, der 400 g NaNO3 pro Liter enthält
(ti. h. 4,7 molar ist) bei einer Stromdichte von 6 A/dm~2
und bei einem pH-Wert zwischen 7 und 9 eine 0,5 μπι starke Aluminiumschicht in ca. 15 s aufgelöst. Außer rein
optisch durch Beobachten der Gasentwicklung kann das Ende der Induktionsperiode auch elektrochemisch
erkannt werden. Es zeigt sich, daß dazu die Potentialdifferenz zwischen dem Aluminiumwerkstück und einer
Referenzelekuode, z. B. einer Kalomelelektrode, geeignet
ist. Bei Benutzung einer Kalomelelektrode als Referenzelektrode stellt man z. B. fest, daß zu Beginn
der Induktionsperiode eine Potentialdifferenz von 1,85OmV besteht. Sobald die Potentialdifferenz auf
1,45OmV gesunken ist (dieser Wert entspricht gleichzeitig
dem Maximum der zweiten Ableitung der Potential-Zeit-Kurven), hört die Gasentwicklung auf
und die Abtragung des Aluminiums beginnt. Da bei konstanter Stromstärke und gleicher Aluminiumlegierung
die Potentialdifferenz am Ende der Wasserstoffentwicklung (Ende der Induktionsperiode) praktisch
konstant, d. h. unabhängig vom pH-Wert ist, kann dadurch mit Hilfe einfacher an sich bekannter
elektrischer Schaltungen das Ende der Induktionsperiode leicht bestimmt werden, so daß eine automatische
Steuerung des Verfahrens auf einfache Weise möglich wird. Erforderlich ist dazu nur, daß man zu Beginn einer
Produktionsreihe einmal die dem Ende der Induktionsperiode entsprechende Potentialdifferenz feststellt bzw.
daß man durch zweimalige elektronische Differenziation der Potentialdifferenz-Zeitkurve das durch Erreichen
des Maximums der Ableitung erkennbare Ende der Induktionsperiode laufend ermittelt und anschließend
an die Induktionsperiode die Abtragung die gewünschte, der Abtragungstiefe entsprechende Zeitdauer lang
vornimmt. Da die Zellenspannung, sie beträgt etwa
so 2,5—10 Volt, je nach Konzentration des Elektrolyten
und den Anoden/Kathodenflächenverhältnissen sich von der Potentialdifferenz Kalomel-Aluminiumkathode
nur um einen auch vom Anodenmaterial abhängigen Wen unterscheidet, kann prinzipiell auf die Kalomelelektrode
verzichtet werden, insbesondere, wenn man zur Bestimmung des Endes der Induktionsperiode das
Maximum der zweiten Ableitung der Zellenspannung nach der Zeil benutzt.
Aus produktionstechnischen Gründen kann die Wasserstoffentwicklung an der Kathode während der
Induktionsperiode sowie die .Sauerstoffentwicklung an der Anode sehr störend wirken, insbesondere bei
V8-Motoren, wenn man beide /.ylindcrreihcn gleichzeitig,
also bei Schrägstellung der Zylinder, atzen will. Bei
f>"> einer Induktionsperiode von ΊΓ) s, einer Gcsamtbchandluiigsdaucr
von 60 s und einer Stromstärke von b A/dm2 werden etwa 50 cm1 Cjas pro Zylinder entwickelt, was
bei schräg gestellten Zylindern zu einem ungleichmäUi-
gen Angriff infoiijt.· von Gasansammlungen führt.
Die Wasserstoffentwicklung ist vermutlich als Folge einer Hemmung der Nitratreduktion am Passivoxid des
Aluminiums zu deuten Es wurde überraschenderweise gefunden, daß diese Hemmung durch einen Zusatz von
Spuren von Fluoridionen in der Größenordnung von 0,005 mol/l bei einer Stromdichte von 0,5 A/dm3
weitgehend unterdrückt werden kann. Bei einer Stromdichte von 24 A/dm3 sind etwa 0,015 mol/I
Fluoridionen erforderlich. Durch die Fluoridionen wird m auch in schwach sauren sowie in alkalischen Lösungen
kein chemischer Ätzangriff bewirkt.
Da das bei der Durchführung des Verfahrens gelartig ausfallende Aluminium offensichtlich Fluoridionen mitreißt,
wird man wesentlich höhere Fluoridionenkonzentrationen bevorzugen. Man kann an Fluoridionen
gesättigte Lösungen benutzen. Bevorzugt werden jedoch Konzentrationen von 0,025 bis 0,05 mol/l F-.
was bei Elektrolyten auf Basis von Na+-Kationen schon nahe der Sättigung liegt. Bei Elektrolyten auf Basis von
K+ -Kationen wären auch höhere Fluoridkonzentrationen
möglich, was man jedoch aus Umweltschutzgründen (Fluoridanreichung im Waschwasser) vermeiden
wird. Bei Proben mit gleicher Vorbehandlung wird außerdem durch den Fluoridzusatz die Induktionsperio- r,
de auf etwa die Hälfte verkürzt. Die Auflösungsgeschvindigkeit des Aluminiums nach der lnduktionsperiode
wird verringert. Beides zusammen bewirkt einen gleichmäßigen Angriff bei Aluminiumteilen mit örtlich
variierender Dicke der natürlichen Oxidschicht. 3n
An der Anode tritt im allgemeinen tine mitunter störende Sauerstoffentwicklung auf. Diese störende
Sauerstoffentwicklung kann man durch Zugabe von Nitritionen beeinflussen. Bei praktisch ruhendem
Elektrolyten läßt sich die Sauerstoffentwicklung ζ. B. an Platinanoden bei einer Anodenstrorndichte von 3 A/dm3
durch einen Zusatz von 0,05 mol/I NOj~-lonen, bei
einer Anodenstromdichte von 12 A/dm3 durch einen Zusatz von 0,3 mol/l NO2~-lonen für etwa 20 s
unterdrücken. Dann tritt vermutlich durch Verarmung des Ano'yten an NCh^-lonen wieder Sauerstoffentwicklung
aul. In mäßig bewegten Elektrolyten bleibt jedoch bei diesen Konzentrationen die Sauerstoffentwicklung
unterdrückt. Um auch in ruhendem Elektrolyten die Sauerstoffentwicklung dauernd zu unterdrücken, sind
die etwa 5fachen N02~-Ionen-Konzentrationen erforderlich.
Durch die Nitritzugabe wird die kathodische Auflösung des Aluminiums etwas gehemmt. Aber selbst wenn
man von einer reinen Nitritlösung (ohne Zugabe von Nitrationen) ausgeht, wird nach kurzer Zeit das
Aluminium kathodisch geätzt, da durch die anodische Oxidation des Nitrits zu Nitrat verhältnismäßig schnell
eine Nitratkonzentration von ca. 0,01 mo!/l NOj--lonen
erreicht wird. Somit ergibt sich für die möglichen Nitritkonzentrationen der sehr breite Bereich von
0,05 mol/l bis 14 mol/l (bei Verwendung von KNO2). Bei der bevorzugten Nitratkonzentration von 1 bis 5 mol/l
NOj--lonen ist eine NOj--Konzentration von 0,5 bis
2,5 mol/l NOi~-lonen günstig. Im allgemeinen ist eine
NOi--Ionen-Konzentration, die dem 0,2 bis 0,6fachen der NOs'-lonen-Konzentration entspricht, besonders
günstig.
Als Anode können in dem erfindungsgemäßen Verfahren alle sich nicht auflösenden Elektroden
Verwendung finden, bevorzugt wird Platin, platziertes
Titan und Edelstahle.
Die Sauerstoffentwicklung an der Anode kann durch Nitritionenzugabe an Platinanoden bei den bevorzugten
Stromdichten praktisch vollständig unterdrückt werden, an Anoden aus Edelstahl nicht. Jedoch hat auch bei
Edelstahlanoden der Zusatz von Nitritionen Vorteile, da der bS\ nitritfreiem Elektrolyten doch merkliche,
insbesondere lochfraßartige, Ar.-j. iff der Edelstahlanoden
unterbunden wird, was auch auf "ine Verminderung der Zellspannung zurückzuführen ist.
Um unverhältnismäßig hohe Spannungen zum Erreichen der erforderlichen Mindeststromdichte zu vermeider·,
sollte der Elektrolyt eine Mindestleitfähigkeit von 2000 mS/m besitzen. Falls diese Leitfähigkeit infoige zu
geringer lonenkonzentrationen nicht erreicht werden kam·, kann zur Erhöhung der Leitfähigkeit eines der
bekannten neutralen Leitsalze mit Alkalikation zugegeben werden, z. B. Natriumsulfat. Im allgemeinen ist es
jedoch günstiger, eine ausreichende Leitfähigkeit durch Einhalten einer entsprechenden Konzentration ohnehin
in dem Elektrolyten gebrauchter Salze zu erzeugen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird erstmals in einem neutralen Elektrolyten die gewünschte über die
gesamte behandelte Fläche völlig gleichmäßige Zurücklegung der zum Fressen neigenden Aluminiumoberfläche
erzieh. Als Lauffläche bleiben die Silici'.mkristalle
sowie die harten intermetallischen Phasen, die bisher bevorzugt entfernt wurden, erhalten. Der Elektrolyt
bleibt über einen langen Zeitraum ohne Auswechseln brauchbar, da das abgetragene Aluminium als Hydroxid
ausfällt und die übrigen in der Aluminiumlegierung enthaltenen Metalle wie Kupfer, aufgrund des hohen
Elektronendruckes an der Kathode nicht in Ionen überführt werden (kathodischer Schutz). Gegebenenfalls
kann es erforderlich werden, durch Nachdosierung von Lösungsbestandteilen die Konzentrationen und den
pH-Wcri in den erfindungsgemäßen Grenzen zu halten
Claims (7)
1. Verfahren zum Freilegen der Siliciumkristalle
an der Oberfläche eines Körpers aus einer Aluminiumlegierung mit hohem Siliciumgehalt und
ungelösten Siliciumteilchen durch Abtragen von Aluminium an der Legierungesoberfläche durch
elektrolytisches Ätzen in einer wäßrigen Alkalinitratlösung, dadurch gekennzeichnet, daß
der als Kathode geschaltete Körper in einer wenigstens 0,01 molaren Alkalinitrat-Lösung mit
einer Mindeststromdichte von 0,5 A/dm2 behandelt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine 03 bis 6 molare, insbesondere eine
1 bis 5 molare Alkalinitrat-Lösung verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Stromdichte von 1 bis
18 A/dm2, insbesondere 3 bis 12 A/dm2 angewandt
wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine einen pH-Wert von 1 bis
12, insbesondere von 5 bis 10 aufweisende Nitratlösung verwendet wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein 0,005 bis 0,8 mol/1, insbesondere
0,025 bis 0,05 mol/1 Fluoridionen enthaltender Elektrolyt verwendet wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein 0,05 bis 14 mol/1 Nitritionen
enthaltender Elektrolyt verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Nitritkonzentration auf das 0,2- bis
0,6fache der Nitratkonzentration eingestellt wird.
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