-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Lagerungssystem, im allgemeinen
ein
-
System zur Handhabung von Glasplatten, bei dem sog. Paletten in Form
von Glasplattenbehältern verwendet werden.
-
Bei der Herstellung und Verarbeitung von Glasplatten, vor allem bei
der Herstellung von aus-mehreren Lagen bestehendem Glas, wird ein grosser Teil des
Selbstkostenpreises, durchschnittlich 25-30%, durch die Kosten der Materialhandhabung
einschl. der Lagerung-während der verschiedenen Phasen -slHersteLlungsverfahrens.bestisrmt.
-
Der vorlisgenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Kostenfaktor
herzbzusetzen.--In-der einschlägigen- Industrie muss aus dem Ofen abgeliefertes
oder aus einer Zwischenlagerung kommendes Plattenglas einer Schneidanlage zugeführt
werden und die auf verschiedene Masse geschnittenen Glasplatten müssen dann gelagert
und selektiv aus der Lagerung entfernt werden können, um sie einer Montagebahn zuzuführen,
z.B. zur Erzeugung von Doppelglas und/oderzur Verpackung als Fertigprodukt und zur
Ablieferung gemäss Bestellung.
-
Die Erfindung schafft ein mehruniversEiressmodulares und flexibles
System als bisher angewendet wird, mit dem die vorgenannten Handlungen mit minimalem
Kostenaufwand durchgeführt werden können.
-
Es. ist bekannt, für die Lagerung von Glasplatten Behälter in Form
eines Bodens und einer Rückwand zu benutzen, wobei die Sektoreneinteilung durch
Drähte erfolgt, die über hakenförmige Elemente am Vorderrand des Bodens und am oberen
Rand der Rückwand kontinuierlich hin und her umgeschlagen sind, in und zwar - derart,
- dass/jedem Sektor eine Glasplatte aufrecht gelagert werden kann. In der Praxis
werden solche Behälter, die einen geschlossenen, oft -aus Holz oder Kunststoff bestehenden
Boden aufweisen, praktisch ausschliesslich für verhältnismässig grosse Platten verwendet.
Für kleinere Abmessungen -YerAen oft Gestelle verwendet, bei denen die Platten seitwärts
gegen eine geneigte Wand gelagert werden, oder die kleineren Platten werden auf
Balken zwischen vertikalen Pfählen gelagert. Es ist ein Nachteil dieser
Lagerungsform,
dass die hin und her geschlungene Drähte verhältnismässig viel Raum beanspruchen,
während auch die Breite der Haken oder Zähne, um welche die Drähte geschlungen sind,
die Lagerungskapazität beschr.änkt.
-
Erfindungsgemäss wird dieser Nachteil dadurch vermieden, dass bei
einem Lager dieser Art die Sektoreneinteilung durch, vorzugsweise mit einem Kunststoffmantel
überzogene, verhältnismässig steife Stangen bewirkt wird, die sich von dem Vorderrand
des Tragbodens zum oberen Rand der Rückwand erstrecken und an den Enden je einzeln
festgesetzt sind. Die Breite der auf diese Weise gebildeten Sektorentrennung wird
dann ausschliesslich durch die Dicke des Stabmaterials und gegebenenfalls des Ueberzugsmantels
bestimmt, so dass je laufendem Meter Behälterbreite eine maximale Anzahl Glasplatten
gelagert werden kann.
-
Vorzugsweise erfolgt das Festsetzen der Stabenden durch eine Schraubenverbindung
oder eine andere lösbare Verbindung an sich über den Vorderrand des Bodens bzw.
über den oberen Rand der Rückwand erstreckenden Profilen, was den Vorteil hat, dass
die Behälter bi11ig, ohne dass qxlalifiziertes Personal notwendig ist, serienmässig
hergestellt und Stäbe in einfacher Weise ersetzt werden können.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Sektoreneinteilung
eines Glasplattenbehälters durch sich wenigstens örtlich dicht über dem Niveau des
Tragbodens erstreckende. Trennstäbe- , weiter Bodenstäbe genannt, ergänzt werden.
Dadurch wird sichergestellt, dass die Glasplatten in nahezu exakt aufrechter Lage
gehalten werden.
-
Dadurch, dass zur Bildung von Sektoren in einem Glasplattenbehälter,
gegebenenfalls mit einem Kunststoffmantel überzogene, Stäbe aus verhältnismässig
steifem Werkstoff benutzt werden, genügt, wie vorstehend erläutert wurde, eine einfache
Art der Befestigung der Stabenden am Behälter.
-
Um das Einschieben von Glasplatten mit verschiedenen Abmessungen in
den Behälter, derart, dass dessen Vorderränder etwa in Flucht zu liegen kommen,
zu erleichtern, kann erfindungsgemäss jeder sich diagonal nach oben
erstreckende-
Trennstab mit einer gegen die Vorderseite des Behälters gerichteten Kurve-versehen
sein, die eine visueller Referenz und ein manuelles Mittel-zum In-Lage-Bringen der
Scheiben bildet. Ausserdem können dadurch, dass die diagonalen Trennstäbe von dem
Behältervorderrand hinauf-.
-
ragen, die odenstäbe über dem Bodenniveau bis hart an den Vorderrand
gebracht werden, wodurch die Vorderrandzone des Bodens von der unteren Seite ab
optimal zugänglich bleibt.
-
Der Tragboden des Behälters wird nämlich vorzugsweise durch einen
offenen Rahmen gebildet,was heisst, dass bei Bodenfläche aus einer Anzahl Querträgern
innerhalb eines Rahmens zusammengesetzt ist, so dass im Behälter gelagerte Glasplatten
von der unteren Seite her wenigstens örtlich zugänglich sind und der Behälter-mechanisch
gefüllt und/oder geleert werden kann, was bei'schweren Glasplatten, im allgemeinen
Platten mit grossen Abmessungen, vorzuziehen ist.
-
Die Erfindung=schafft daher auch ein mechanisches Handhabungssystem,
von dem ein wesentlicher Teil eine sog.Xebebrücke ist, versehen mit einem auf und
nieder beweglichen Längsträger, der im oberen Rand mit Aussparungen und wenigstens
teilweise über den oberen Rand hinausragenden Rollen, von denen eine oder mehrere
antreibbar sein können, versehen ist.
-
Ein Behälter mit Glasplatten, die verschiedene Abmessungen haben können,
kann gegenüber der Hebebrücke derart in Lage gebracht werden, dass eine Platte,
die zur weiteren Behandlung, zum Transport od.dgl. aus dem Behälter entfernt werden
soll, mit dem unteren Rand, dessen Lage ziemlich genau durch die einander benachbarten,
parallelen Bodenstangen des Behälters bestimmt wird, sich- gerade über den Hebebrückerollen
befindet. Der Längsträger der Hebebrücke kann jetzt hinauf bewegt werden, wobei
die Querträger des Behalterbodens in die Aussparungen im Hebebrücketräger. aufgenommen
werden und die Pollen mit dem unteren Rand der Glasplatte in Berührung kommen, bzw,
diese ein wenig anheben können. Dadurch, dass die Hebebrückerollen nun angetrieben
werden, kann die Glasplatte aus dem Behälter entfernt werden. Es ist klar, dass
die Hebebrücke auch dafür verwendet kann, eine
Glasplatte in den
Behälter einzuführen.
-
Die entsprechend aus dem Behälter gefahrene -Glasplatte kann von Hand
angefasst werden, jedoch vollständige Mechanisierung ist dadurch möglich., dass
ein Tragjoch benutzt wird, das aus einem später zu erwähnenden Grunde Kippjoch genannt
werden wird.
-
Das Kippjoch befindet sich mit dem wirksamen Teil in- derselben Vertikalebene
wie der Längsträger der Hebebrücke an der Vorderseite eines- s;i4h-.
-
über der Hebebrücke befindenden Glasplattenbehälters. Das Joch ist
mit einem Bodenbalken, in dem eine Reihe von Tragrollen gelagert. ist, -von denen
eine oder mehrere antreibbar sein können und mit im wesentlichen über dem Bodenbalken
räumlich verteilt und zur seitlichen Unterstützung eIner Glasplatte zusammenwirkenden
Stützrollen versehen. Auch kann im Joch: eine Luftkissenkonstruktion zur Führung
von Glasplatten benutzt werden. Eine von der Hebebrücke aus einem Behälter gefahrene
Glasplatte kann, indem sie auf den Tragrollen des Joches zwischen den Stützrollen
aufruht, in -vrtikaler Lage aufgenommen werden. Ist die Glasplatte ganz aus dem
Behälter entfernt, so kann das Joch teilweise gekippt werden, so dass ein grosser
Teil Plattengewichts von den Stützrollen aufgenommen wird und die Platte--an.eine
Stelle gefahren wird wo die Glasplatte zur weiteren. Verarbeitung, Verpackung od.dgl.
, gegebenenfalls in horizontaler Lage, abgeliefert wird. Das vorbeschriebene System
verschafft eine optimale Benutzung der Lagerungsfläche, und zwar dadurch, dass die
Glasplatten in den Behältern nur durch verhältnismässig dünne Trennstäbe voneinander
geschieden sind, während das Selektieren von Glasplatten effektiv völlig mechanisch-erfolgen
Das System ist universal in dem Sinne, dass es bei allen Arten von Schneid-, Wasch-
und Montageanlagen anwendbar ist.
-
Dadurch, dass das System zudem modular ist, was heisst, dass die ZahX
der Behälter in einfacher Weise erhoht werden kann, ist das System ausserdem sehr
flexibel und kann es in einfacher Weise den Forderungen jedes Benutzers angepasst
werden.
-
Das mechanische Selektieren und Entfernen | beliebiger Glasplatten
aus dem
Behälter kann betriebssicher dadurch erledigt werden, dass
die Glasplatten sehr nahe aneinander angeordnet sind, m.a.W.: die Fächer sind schmal
und der untere Rand eíner jeden Glasplatte befindet -sich daher an einer solchen
Stelle dass die Hebebrückerollen diese betriebssicher anpassen können.
-
Das System erfordert einen geringen Personaleinsatz und kann weitgehend
automatisiert werden, was vor allem bei der Herstellung- von aus mehreren Logen
bestehendem Glas, bei der jeweils zwei oder mehrere Scheiben mit gleicher Dicke
und Abmessungen zusammengesucht werden sollen, einen wesentlic:ben kostensparenden
Faktor darstellt.
-
Zul-Klarstellung der Erfindung werden unter Hinweis auf die Zeichnung
Ausführungsbeispiele von Teilen des Systems zur Lagerung von Glasplatten beschrieben.
Es zeigen darin: Fig. 1 eine Seitenansicht eines Gläsplattenbehälters; Fig. 2 eine
Vorderansicht des Behälters nach Fig. 1; Fi-g.-3 eine.Ansicht gemäss den-Pfeilen
III-III in- Fig. 2, jedoch in vergrössertem Massstab; Fig. 4 eine Seitenansicht
der Hebebrücke, Fig. 5-eine Endansicht des Kippjoches; und Fig. 6 eine Seitenansicht
des Joches nach Fig. 5.
-
Gemäss der Zeichnung, vor allem Fig. 1-3, ist ein Glasplattenbehälter
mit einem Boden 1 und einer Rückwand 2 versehen, die am hinteren Ende des Bodens
1, wo ein C-Profil vorgesehen ist, das mit einem C-Profil 5 und zwei Seitenträgern
6 und 7 einen Bodenrahmen bildet, miteinander verbunden sind. Zwischen den Seitenträgern
6 und 7 erstrecken sich mehrere Längsträger 8, auf denen Glasplatten 9 zu ruhen
kommen können.
-
Die Rückwand 2 wird durch zwei Ständer 10 und ein Profil 11 gebildet.
-
Mit einem Ueberzug 12 ausgestattete Stäbe 13 erstrecken sich mit einer
Kurve 14, die aus dem den Vorderrand des Bodens 1 bildenden C-Prqfil hinausragt,
zwischen dem Profil 5 und dem Profil 11.
-
Åhnliche, mit einem Schutzmantel 12 ausgestatte Stäbe 15 erstrecken
sich dicht über dem Niveau des Bodens 1 zwischen dem Profil. 5 und dem-Profil 3.
-
Die Stäbe 13 sind an ihren Enden durch Schraubenverbindungen 16 und
77 mit den Profilen 5 bzw. 11 verbunden und die Stäbe 15 sind an einem Ende, ihrem
hinteren Ende, ebenfalls durch Schraubenverbindungen 18 mit dem Profil 3 verbunden.
Ihr vorderes Ende ist durch eine Schweissstelle 19 fest mit einer Mutter 20 der
Schraubenverbindung 16 verbunden. Die zwischen den unterschiedlichen Stäben 13 (und
den dazu gehörenden Bodenstäben 15) gebildeten Sektoren 21 brauchen nur etwas breiter
zu sein als die darin einzuschiebenden Glasplatten 9. Der minimale Relativabstand
aufeinander-.folgender Sektoren oder Fächer 21 wird ausschliesslich durch die Dicke
der Stäbe 14, 15, bzw. ihres Mantels 1.2 oder- durch die maximale Querabmessung
der Schraubenverbindungen 16, 17, 18 bestimmt.
-
Ein Behälter nach Fig. 1 und 2 kann also verhältnismässig viele Glasplatten
9 enthalten. Die unteren Ränder der Glasplatten sind von der ~Unterseite her über
die Räume zwischen den Querträgern 8 zugänglich. Diese Ränder werden durch die Bodenstäbe
15, die verhältnismässig dicht beieinander liegen, genau in Lage gebracht, so dass
sie betriebssicher von der im folgenden zu beschreibenden Hebebrücke angefasst werden
können.
-
Die in Fig. 4 in Seitenansicht schematisch dargestellte Hebebrücke
ist- mit einem Längsträger 22 ausgerüstet, der an seinem oberen Rand mit einer Anzahl
Aussparungen 23 und einer Anzahl Rollen 24, von denen eine oder mehrere antreibbar
sein können, versehen ist. Der Träger 22 ist durch einen Zylinder 25 und ein im
allgemeinen durch 26 angegebenes Gestänge auf und nieder beweglich.
-
Die Hebebrücke kann an einer festen Stelle aufgestellt sein und jeder
Behälter
kann mit jedem gewünschten Sektor 21 über dem Träger 22 vorgesehen sein. Es ist
natürlich- auch möglich, die -Hebebrücke zusammen mit dem Kippjoch gegenüber einem-Behälter
oder einer Reihe von Behältern zu verschieben. Durch Anheben des Trägers 22 kommen,
während die Querträger 8 in die Aussparungen 23 -aufgenommen werden, die Rollen
24 mit dem unteren Rand einer auf den Querträgern ruhenden Glasplatte 9 in Berührung.
Wird die Glasplatte von den Querträgern 8 gehoben, so kommt diese auf den Rollen
24 zu ruhen.-Das Antreiben einer oder mehrerer Rollen 24 führt zum Entfernen der
Glasplatte 9 aus dem Behälter. Die Glasplatte kann von dem in Fig. 5 und 6 dargestellten
Kippjoch übernommen werden.
-
Das Kippjoch ist mit einem Untergestell 27~verseheno in dem(nicht-dargestellte)
Räder gelagert sein können, mit deren Hilfe das Joch- (z.B. über Schienen) fahrbar
ist. Auf dem Untergestellt 27 sind Lager 28 zur schwenkbaren Unterstützung eines
Rahmens 29 angeordnet, versehen mit einem Bodenbalken 30 mit einer Reihe von Tragrollen
31. Wenn man das Joch in Fig. 5 rechtsum über 90° kippbar machen will, kann die
rechte Seite des Joches flach ausgebildet sein:und z.B. zwischen dem Untergestell
27 und dem Joch ein Kippantrieb--eingesetzt werden.
-
Im Rahmen 29 sind Querbalken 32 montiert, auf deren jedem Stützrollen
33 gelagert sind. In kurzer Entfernung vor der Ebene der Querbalken 32 sind im Rahmen
29 Stäbe lösbar montiert. Die Stäbe 34 tragen Rollen 35.
-
Von denTragrollen-31 ist mindestens eine antreibbar und eine von den
Hebebrückerollen24 aus dem Behälter gefahrene Glasplatte 9 kann von den Tragrollen
31 des Kippjoches übernommen werden und ganz in das Joch aufgenommen werden. Die
auf den -Tragrollen 31 ruhende Glasplatte 9 wird zwischen die räumlich verteilt
.angeordneten Stützrollen 33 und 35 aufgenommen und seitlich unterstützt. Das Joch
kann dann an eine Stelle gefahren werden, wo die Glasplatte zur Weiterbehandlung
abgeliefert wird.
-
Es ist klar, dass- die Erfindung sich nicht auf die beschriebenen
Ausbildungen beschränkt, sondern dass Aenderungen im Rahmen der Erfindung möglich
sind.
-
Wesentlich für das System ist die Verwendung einfacher Behälter mit
boher Kapazität, in denen die Glasplatten genau in Lage gebracht und mit für den
mechanischen Transport zugänglichen unteren Rändern angeordnet- -sind.
-
Dadurch kann eine Programmsteuerung für Lagerung und Selektierung
von Glasplatten angewendet werden, ohne dass ein ausführliches Kontrollsystem für
die betriebssichere Wirkung davon erforderlich ist.