DE3018324A1 - Verfahren zum anpassen der leistung einer baggervorrichtung an sich aendernde arbeitsbedingungen - Google Patents
Verfahren zum anpassen der leistung einer baggervorrichtung an sich aendernde arbeitsbedingungenInfo
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Description
-A-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anpassen der
Leistung einer Baggervorrichtung an sich ändernde Arbeitsbedingungen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein derartiges Verfahren ist bereits bekannt. Wenn sich der Widerstand des Erdbodens langsam ändert,, stellt
die Anpassung der Schleppgeschwindigkeit an den sich ändernden Widerstand kein Problem dar, weil diese Änderungen -.
von Zeit zu Zeit den am Antrieb des Schneidkopfes und/oder am Antrieb der Winden, beispielsweise der Seitenwinden im
Fall eines Saugbaggers, auftretenden Belastungen angepaßt
werden können. :
Es wird natürlich ,stets eine Förderleistung angestrebt,
die so hoch und konstant wie möglich sein soll ,wobei ..
selbstverständlich keine überbelastungen der Schneidvorrichtung
bzw. der Winden auftreten dürfen-.i Die Gefahr einer
Überbelastung ist jedoch sehr groß, wenn an der Grenze der Überbelastung gearbeitet wird, um eine hohe Förderleistung
und ein schnelles Eindringen der Schneideinrichtung in
einen Bereich mit schwer zu durchdringendem Boden zu . erzielen. Dies kann ein Festfressen des Schneidkopfes und
ein Abwürgen des Antriebs hervorrufen, was die Kontinuität des Baggervorgangs und damit die Förderleistung erheblich
beeinträchtigt.
Diese Situation tritt nicht nur im Fall von Saug-
0300A6/0SS2
baggern auf, die meistens eine Schwingbewegung um einen Bohrarm herum ausführen, sondern auch bei Saugradbaggern
bzw. Eimerbaggern, bei denen die Vorwärtsbewegung eine größere Bedeutung hat.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, das diese Nachteile nicht aufweist
und eine kontinuierliche Durchführung der Arbeit erlaubt.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebene Erfindung gelöst.
Die Erfindung geht weiterhin davon aus, daß plötzliche Änderungen im Widerstand des Erdbodens beim folgenden
Arbeitshub ungefähr an der gleichen Stelle wie beim vorhergehenden Arbeitshub auftreten. Ausgehend von der durch den
vorhergehenden Arbeitshub erhaltenen Information kann der Arbeitshub durch zeitweiliges Herabsetzen der Schleppgeschwindigkeit
gesteuert werden.
Als Maß für den Widerstand des Erdbodens kann der Quotient des Schneidwiderstands und der Schleppgeschwindigkeit
verwendet werden, wobei dieser Quotient als Funktion der zurückgelegten Strecke gespeichert wird.
Dieser Schneidwiderstand kann auf viele Arten, beispielsweise durch Messen des am sich drehenden Schneidwerkzeug
wirkenden Kräftepaars, durch Messen der auf die Schleppwinde wirkenden Zugkraft oder, was auf das gleiche
herauskommt, durch Messen des Antriebskräftepaars der Winde etc., bestimmt werden. Darüber hinaus kann die
030046/Q9B2
Förderleistung auf ihrem Maximum gehalten werden, wenn die maximal zulässige Schleppgeschwindigkeit durch Dividieren
des maximal zulässigen Kräftepaars der Schneideinrichtung bzw. der maximal zulässigen Zugkraft der Schleppwinde
durch den bei einem vorhergehenden Hub gemessenen Widerstand des Erdbodens bestimmt wird.
Anstelle des Schneidwiderstands kann man auch die Konzentration in der Leitung nehmen und diese in analoger
Weise zum Bestimmen der maximal zulässigen Schleppgeschwindigkeit verwenden, wodurch eine zu hohe Konzentration
vermieden wird.
Durch Messungen während jedes Arbeitshubs und Aufzeichnen dieser Meßwerte als eine Funktion der zurückgelegten
Strecke kann man jeden folgenden Hub in einer Weise regeln, die nicht oder kaum von der beim vorhergehenden
Hub herrschenden Situation abweicht.
Das als Maß des Widerstands des Erdbodens verwendete
Maß kann somit der Quotient des an der Schneideinrichtung
wirkenden Kräftepaars und der Schleppgeschwindigkeit sein, was durch folgende Beziehung ausgedrückt werden kann
K = M/Vc
wobei K = der Widerstand des Erdbodens M = das Kräftepaar und
V= die Schleppgeschwindigkeit der Schneideinrichtung ist.
Dieser Faktor kann als Funktion der Stellung der
030046/0962
Schneideinrichtung gespeichert werden, beispielsweise als Funktion des Schwingungswinkels (ψ ) gemäß folgender
Beziehung
K(P)=M(P)/ V^ (F) (D
Die maximal zulässige Schleppgeschwindigkeit kann jetzt durch Dividieren des maximal zulässigen Kräftepaars
M durch den zu erwartenden Widerstand K (ψ ) des Erdmax
bodens gemäß folgender Beziehung errechnet werden
Wenn die maximale Schleppgeschwindigkeit kleiner als die augenblickliche Geschwindigkeit ist und eine Einstellung
dieser maximalen Schleppgeschwindigkeit einige Grade vor dem während des vorhergehenden Hubs gemessenen Winkel
vorgesehen wird, kann jegliche überbelastung mit Sicherheit vermieden werden.
Prinzipiell können die zuvor erwähnten Maßnahmen für jede Baggervorrichtung verwendet werden. Falls der Drehwinkel
nicht als Maß für die zurückgelegte Strecke verwendet werden kann, können andere Lagebestimmungssysteme verwendet
werden, wie beispielsweise die Länge eines abgewickelten Windenseils im Fall eines Eimerbaggers, die
Stellung gegenüber Markierungspunkten etc.
Das im Antrieb der Schneideinrichtung wirkende Kräftepaar ist ein mögliches Maß zum Bestimmen des Widerstands
des Erdbodens. Es ist ebenfalls denkbar, zu diesem Zweck die Belastung des Windenmotors zum Schleppen der Vorrichtung
030046/0982
zu verwenden. Weiterhin kann man auf verschiedene Teile, beispielsweise auf die Leiter, wirkende Kräfte und im Fall
eines Eimerbaggers auch die Zugkraft im Bugseil verwenden.
Es kann vorkommen, daß die auf den Daten des vorhergehenden Hubs basierende Steuerung der Schleppgeschwindigkeit eine zu hohe Geschwindigkeit zur Folge hat, beispielsweise
dann, wenn man im Vergleich zum vorhergehenden Hub erst zu einem späteren Zeitpunkt auf die härtere Bodenschicht
trifft. Erfindungsgemäß kann dies dadurch verhindert werden, indem beim schrittweisen Erhöhen der Schleppgeschwindigkeit
nur ein Teil des sich aus dem vorhergehenden Hub ergebenden Anstiegs berücksichtigt wird.
In den Zeichnungen zeigen die in Fig. 1 bis 4 dargestellten
Diagramme nähere Einzelheiten der Erfindung. So zeigen:
Fig. 1 und 2 die Werte des Widerstands des Erdbodens
gegenüber dem Schwingungswinkel· der Schneideinrichtung für zwei aufeinanderfolgende
Arbeitshübe und
Fig. 3 und 4 die aus diesen Werten errechneten Schleppgeschwindigkeiten.
Das an der Schneideinrichtung oder an der Seitenwinde
wirkende Kräftepaar verhält sich nicht nur proportional zum Widerstand des Erdbodens, sondern ebenfaUs proportional·
zur Größe des Vorrückschritts und zur Baggertiefe bzw. Schnittiefe.
4 6/0982
Wenn diese Größen nicht bei jedem weiteren Hub gleichbleiben müssen, können diese Unterschiede auch in die
Bestimmung der maximalen Schleppgeschwindigkext eingegliedert werden. Die Schnittiefe kann auf der Basis des
Vorrückens der Baggerschute und der Stufe, in der die Schneideinrichtung in einer größeren Tiefe in den Erdboden
gebracht wird, bestimmt werden.
Unter Bezugnahme auf das Beispiel wird außerdem gezeigt, daß der Effekt einer Änderung der Schnittiefe mittels des
Quotienten der Beziehung (1) kompensiert werden kann.
Die Beziehung (1) zeigt den Widerstand des Erdbodens
während des vorhergehenden Hubs. Fig. 1 zeigt schematisch den sich während der Drehbewegung ändernden Widerstand.
Während des augenblicklichen Hubs wird der augenblickliche Widerstand K {f ) wiederum gemäß Beziehung (1) bestimmt
(siehe Fig. 2). Aufgrund der Differenz in beispielsweise der Schnittiefe weicht K [ψ ) von K (ψ) ab. Es gibt
jedoch eine feste Beziehung zwischen K (ψ) und K (^f),
weil die Schnittiefe während des Hubs nicht wesentlich verändert wird. Die maximal zulässige Schleppgeschwindigkeit,
bei der eine Überlastung vermieden wird, kann jetzt unter Berücksichtigung der zwischen K (ψ) und K (*f ) existierenden
Beziehung berechnet werden. Dies kann beispielsweise folgende Formel haben (Beziehung 3):
V (f)=iM /κ (Φ + ij κ ίκ Cf ) / K (H
c-max ' / max' ' C · ' m '
Dabei ist V _ (Ψ ) die maximale Geschwindigkeit,
c rricix
030046/0952
die auf den Winkel ψ eingestellt werden muß, um eine überbelastung
beim Winkel f + 1 zu vermeiden.
Wenn angenommen wird, daß der Wert für K und K mit
1°
einer Richtigkeit von -^ bestimmt wird, kann folgendes stilisiertes Beispiel gegeben werden (Fig. 1-3 einschließlich) .
einer Richtigkeit von -^ bestimmt wird, kann folgendes stilisiertes Beispiel gegeben werden (Fig. 1-3 einschließlich) .
In diesem Beispiel wird das Kräftepaar der Schneideinrichtung bei einem elektrischen Schneideinrichtungsantrieb
durch Messen des Stroms J (=M) der Schneideinrichtung gemessen, während bei einem hydraulischen Antrieb der
hydraulische Druck gemessen wird.
Auf Fig. 1 und 2 trifft folgendes zu: K (0°) = K (1°) = 5000
K (0°) = 6666.
Die Differenz zwischen K und K wird durch eine
Differenz in der Schnittiefe verursacht. Weiterhin wird bei diesem Beispiel ein maximaler Strom von 1000 A
(daraus folgt M = 1000) für die Schneideinrichtung ver-
IRdX
wendet.
Aus der Beziehung (3) ergibt sich folglich, daß für die maximale Schleppgeschwindigkeit folgendes zutrifft:
V (0) = (1000/5000) κ (5000/6666) = 0,15 m/sec.
Wenn man die Beziehung (3) für jeden halben Grad anwendet, erhält man die Fig. 3.
Aus Fig. 3a ist ersichtlich, daß dann, wenn ein härterer Bodentyp als beim vorhergehenden Hub beim gleichen
030046/0952
Winkel *P vorhanden ist, die maximale Geschwindigkeit um
einen Grad herabgesetzt wird, bevor in den härteren Erdboden eingedrungen wird.
Darüber hinaus ist ersichtlich, daß die Geschwindigkeit bereits um einen Grad erhöht wird, bevor das Ende der
härteren Bodenschicht erreicht wird.
Aufgrund der Überwachung des Schneidstroms wird die Schleppgeschwindigkeit jedoch zu diesem Zeitpunkt, zu dem
der Schneidstrom sich bereits auf dem Maximum befindet, nicht weiter erhöht. Die oben beschriebene Anpassung dient
also nur für eine zeitweilige Herabsetzung der Schleppgeschwindigkeit .
Wie in Fig. 3b angedeutet ist, wird die Schicht härteren Erdbodens eher als beim vorhergehenden Hub erreicht
und es ist ersichtlich, daß die Schleppgeschwindigkeit dann zuerst einmal zusätzlich herabgesetzt wird, was
keinen Schaden anrichtet, obwohl die maximale Schleppgeschwindigkeit bei einem Winkel von 7 zu hoch berechnet
wird.
Ein weiteres Problem ergibt sich, wenn die härtere Bodenschicht später als bei dem vorhergehenden Hub erreicht
wird. Aus Fig. 3c ist ersichtlich, daß die Schleppgeschwindigkeit bei einem Winkel von 10 in unangemessener Weise
erhöht wird, so daß wiederum eine Überbelastung auftreten kann. Beide Probleme können überwunden werden, indem die
maximale Schleppgeschwindigkeit allmählich eingestellt
030046/O952
3Q18324
wird. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß nur ein Teil des Anstiegs beim Erhöhen der Schleppgeschwindigkeit,
beispielsweise ein Anstieg von 30 %, berücksichtigt wird. Folglich ergibt sich folgender Algorithmus:
V'c-max (?>
= iMmax/K <
? + 1 j * fK^
> / Km ^ wenn V'c-max (f) <Vrnax(^-l)
istVc-max (f ) = Vmax ( ? " I>
wenn V ( Ψ ) \ V ( ψ - h
c-max ' * c-max ' 2
c-max ' * c-max ' 2
ist folglich V (V3J=V (f-l)+0,3xfv' (ψ)
^ c-max ' c-max »2 L c-max *
c-max
Auf der Basis dieses Algorithmus wurde Fig. 4 errechnet, in der die Geschwindigkeit bei dem vorliegenden Fall
einer auszubaggernden harten Bodenschicht regelmäßig genau geändert wird (Fig. 4b und 4c).
Aus dem obigen Beispiel geht hervor, wie die Information aus einem vorhergehenden Hub angeglichen werden kann,
um den folgenden Hub optimal zu steuern.
Für den oben genannten Zweck gibt es natürlich noch weitere Parameter. Folglich trifft dies auch auf die Konzentration
des Gemischs in der Saug- und Förderleitung zu.
Dies kann durch die Beziehung
K ( Ψ ) = Konzentrati-on ( f )
vc (ψ)
vc (ψ)
ausgedrückt werden.
Das Auftreten einer zu hohen Konzentration in der
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18324
Leitung kann verhindert werden, indem M (*f ) in allen
oben genannten Beziehungen durch die Konzentration ('ψ )
oben genannten Beziehungen durch die Konzentration ('ψ )
und M durch die maximale Konzentration ersetzt wird,
max
Das gleiche gilt auch für das Füllen der Eimer im Fall eines Eimerbaggers.
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Leerseite
Claims (8)
1. Verfahren zum Anpassen der Leistung einer mit einem Schneidwerkzeug versehenen Baggervorrichtung an bezüglich
einer oder mehrerer Arbeitsbedingungen auftretenden Änderungen, v/ie beispielsweise einem sich ändernden
Widerstand des Erdbodens, durch anpassendes Ändern der Schleppgeschwindigkeit der Baggervorrichtung, dadurch
gekennzeichnet, daß während einem oder mehreren Arbeitshüben mindestens der Verlauf einer dieser Arbeitsbedingungen,
beispielsweise des Widerstands des Erdbodens oder der Konzentration des Gemischs, während des Arbeitshubs
gemessen und als eine Funktion der zurückgelegten Strecke gespeichert und daraufhin diese Funktion zum Regeln der
Schleppgeschwindigkeit während des oder der folgenden Arbeitshübe verwendet wird.
030046/0962
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das für den Widerstand des Erdbodens verwendete Maß
der Quotient (K) des Schneidwiderstands (M) und der Schleppgeschwindigkeit (V ) ist, wobei dieser Quotient als
Funktion der zurückgelegten Strecke gespeichert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das für den Widerstand des Erdbodens verwendete Maß der Quotient (K) der Konzentration in der Leitung und der
Schleppgeschwindigkeit (V ) ist, wobei dieser Quotient als Funktion der zurückgelegten Strecke gespeichert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Maß des Schneidwiderstands das an der sich drehenden
Schneidvorrichtung wirkende Kräftepaar gemessen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Maß des Schneidwiderstands die Zugkraft
der Schleppwinde gemessen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die maximal zulässige Schleppgeschwindigkeit
dadurch bestimmt wird, daß die maximal zulässige Antriebskraft des Schneidwerkzeugs bzw. die maximal
zulässige Zugkraft der Schleppwinde durch den während des vorhergehenden Hubs gemessenen Widerstand (K) des Erdbodens
dividiert wird.
030048/0
7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die maximal zulässige Schleppgeschwindigkeit dadurch
gemessen wird, daß die maximal zulässige Konzentration durch den während des vorhergehenden Hubs gemessenen
Widerstand des Erdbodens dividiert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß beim schrittweisen Erhöhen der Schleppgeschwindigkeit
jedesmal nur ein Teil des vom vorhergehenden Hub stammenden Anstiegs berücksichtigt wird.
Ü3004ß/Q9B2.
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