DE301745C - - Google Patents
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G02—OPTICS
- G02B—OPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
- G02B23/00—Telescopes, e.g. binoculars; Periscopes; Instruments for viewing the inside of hollow bodies; Viewfinders; Optical aiming or sighting devices
- G02B23/12—Telescopes, e.g. binoculars; Periscopes; Instruments for viewing the inside of hollow bodies; Viewfinders; Optical aiming or sighting devices with means for image conversion or intensification
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Description
Es ist bekannt, zur deutlicheren Sichtbarmachung von Farbunterschieden auf mehrfarbigen
Objekten diese mit Licht von solcher Farbe zu bestrahlen oder durch Lichtfilter
von solcher Farbe zu betrachten oder zu photographieren, daß ein möglichst großer
Helligkeitsunterschied zwischen den voneinander zu sondernden Farben entsteht. Hierzu
dienen Lichtfilter, die die Färbung des einen
ίο Objektes möglichst stark absorbieren und die
des anderen möglichst durchlassen, oder Licht von entsprechender Färbung. Beispielsweise
steigert ein Grünfilter den Helligkeitsunterschied zwischen etwa gleich hellem Grün
und Rot in der Art, daß das Rot annähernd schwarz erscheint, während das Grün fast
unverändert durchgeht, sich also von durch das Filter gesehenem Weiß kaum unterscheidet;
ähnlich wird durch das bekannte GeIbfilter in einer Landschaft das vom Dunst
reflektierte Blau absorbiert, also zu Schwarz umgewandelt, während das von hell beleuchteten
Objekten ausgehende langwellige Licht, das den Dunst am besten durchdringt, sich
as hell hervorhebt. Dieses Verfahren ist außer
für photographische Apparate auch! für Ferngläser üblich, es versagt hier aber insofern,
als bei ihm die Steigerung der Helligkeitsgegensätze auf Kosten der Farbenwahr-
nehmung geschieht.
. Das Wesen der Erfindung liegt demgegenüber darin, daß das Hauptgewicht nicht auf
Steigerung des Helligkeitsunterschiedes gelegt wird, sondern daß in erster Linie der
Farbunterschied gesteigert wird, und zwar '-' erfolgt dies, indem die zu unterscheidenden
Objekte derart farbig beleuchtet oder durch Farbfilter betrachtet oder photographiert
werden, daß alle von ihnen gemeinsam reflektierten oder durchgelassenen Strahlen ferngehalten
und alle übrigen zur Wirksamkeit gebracht werden. Es wird also beispielsweise ein zu untersuchendes kleines Objekt
in der Durchsicht oder in der Aufsicht mittels eines Bunsenbrenners und entsprechender
in ihm verbrennender Chemikalien: nur mit den Farben beleuchtet, die jeder der beiden
zu unterscheidenden Farbteile allein reflektiert bzw. durchläßt, während alle die Farbstrahlen,
die beide gemeinsam reflektieren bzw. durchlassen, fortbleiben; oder es wird beim Vorhandensein von größeren zu unterscheidenden
Farbflächen (beispielsweise in einer voll mit weißem Lichte beleuchteten Landschaft) vor das Auge, das Fernrohr
oder die photograph!sehe Kamera ein Lichtfilter
gesetzt, vom dem alle von den zu unterscheidenden Farbfläcben gemeinsam ausgehenden
Farbstrahlen absorbiert, alle anderen aber durchgelassen werden:
Der Erfolg ist in allen Fällen der, daß die zu unterscheidenden Farbflächen unabhängig
von ihrer Helligkeit in einem erheblich gesteigerten Farbengegensatze erscheinen. Dies
beruht darauf, daß alle Farben der Natur (die ja nie reine Spektralfarben sind) nicht,
wie vielfach angenommen wird, bestimmte Spektralfarben überhaupt entbehren, sondern
daß sie zumeist sämtliche Spektralfarben enthalten, nur in sehr verschiedenem1 Helligkeitsgrade.
Zwei dem Auge mehr oder weniger verschieden erscheinende Färbungen strahlen
demnach gleichwohl bestimmte Spektralfarben; gleich stark aus. Durch Absorbieren
dieser von ihnen gemeinsam ausgesandten Strahlen wird ihr Farbunterschied für das
s 5 Auge erhöht; diese Erhöhung des Farbunterschiedes
ist um so auffallender, je mehr sich die beiden Farbflächen an sich in ihrer Färbung
ähneln.
Zur Erläuterung diene das folgende Beispiel. Eine grüne Wiese und ein Stück unbewachsenes
braunes Ackerland reflektieren beide in annähernd gleichem Maße violette, blaue, gelbgrüne, gelbe und orangefarbene
Strahlen, und ihr für das Auge wahrnehmbarer Färbungsunterschied beruht darin, daß die
Wiese mehr blaugrüne und das Ackerland mehr rote Strahlen reflektiert. Für gewöhnlich
kann das Auge Erdfarbe und Vegetationsfarbe leicht unterscheiden, aber es können
Fälle eintreten, in denen die Unterscheidung erschwert oder unmöglich ist. Hier
kommt nun nach der Erfindung ein Lichtfilter in Anwendung, das die ganz oder angenähert
gleich stark von beiden Farbflächen ausgehenden Strahlen absorbiert, beispielsweise
ein Filter, das als Farbschichten Tartrazin und Methyliviolett enthält. Hierbei werden von dem Tartrazin die blauen und
violetten und von dem Methylviolett die gelbgrünen, gelben und orangefarbenen Strahlen
absorbiert; die Wiese erscheint infolgedessen blaugrün gegenüber dem rot erscheinenden
Ackerlande.
Ein solches Filter dämpft zwar die Gesamthelligkeit, der Farbunterschied ist aber dafür
so außerordentlich verstärkt, daß durch das Filter noch Farbunterschiede sofort auffallen,
die bei Beobachtung mit bloßem Auge kaum beachtet werden oder auch gänzlich unsichtbar
sind; beispielsweise erscheint das verwelkte Gras einer durch eine Wiese getretenen
Fußspur stark rötlich auf dem blaugrünen Grunde der Wiese, während es dem
bloßen Auge fast völlig verborgen bleibt.
Gerade dieses genannte Filter ist für die Unterscheidung betretener Vegetationsflächen
wie auch verwelkender Sträucher und Bäume
■ von unberührter Vegetation außerordentlich wertvoll.
Für Unterscheidung anderer Färbungsunterschiede lassen sich durch entsprechende
Farbenauslese in ähnlicher Weise Farbenfilter herstellen, die zur Hervorrufung starker
(bzw. zum Erkennen schwacher) Farbgegensätze dienen. Ein in seinem spektralen Verhalten sehr ähnliches Filter z. B., das
ganz anderen Zwecken dienen kann, ist aus Violett (z. B. Methylviolett) und Grün (z. B.
einem Gemisch von Tartrazin und Patentblau) zusammengesetzt. Es ist außerordentlich
dunkel, beinahe schwarz, läßt aber einerseits äußerstes Rot (von etwa ' λ = 68o ju μ
ab) und anderseits einen ganz schmalen Bezirk blaugrün (bei etwa λ = 51O1UJu) durch.
Mit diesem Filter läßt sich z. B. beim elektrisehen Lichtbogenschweißen oder -schneiden
oder bei Bogenlampen die Farbe des Lichtbogens und die Farbe der glühenden Kohlenenden,
die dem unbewaffneten Auge beide blendend weiß erscheinen, unterscheiden; der Lichtbogen erscheint grünlich, die Kohlenenden
rötlich. Ähnliche Anwendung kann dasselbe oder ein ähnlich zusammengesetztes Filter bei der Beobachtung von Hüttenprozessen
finden.
Dem jeweiligen Zweck entsprechend zusammengesetzte, gemäß vorliegender Erfindung
gestaltete Filter können auch für jeden Zweck, bei dem es auf gesteigerten Farbenkontrast
ankommt, z. B. bei Entzifferung von Geheimschriften, Palimpsesten usw., Anwendung
finden. Die Lage der Absorption einerseits und der Durchlässigkeit anderseits muß
natürlich dem jeweiligen Zweck angepaßt sein.
Filter der beschriebenen Art ermöglichen es auch abnormal farbschwachen Augen, sonst
nicht wahrgenommene Farbunterschiede deutlich zu erkennen. Selbst Farbenblinden wird
durch die Filter innerhalb bestimmter Grenzen die Farbunterscheidung erleichtert.
Die Anzahl der im Filter zur Verwendung kommenden einzelnen Farbstoffe und die
Lage ihrer Absorption kann sehr verschieden sein; es kann auch statt eines Gemischs nur
ein einziger Farbstoff in Anwendung kommen, der (wie z. B. Chlorophyll) zwei getrennte
Spektralbezirke durchläßt, alle übrigen Farben aber absorbiert. Ähnlich wie die erwähnten Farbstoffe verhalten sich auch
z. B. Salzlösungen, wie beispielsweise Chromalaunlösung, und Mineralien, wie beispielsweise
Alexandrit.
AVie diese Stoffe verändern auch die beschriebenen Filter in verändertem Licht ihre
Farbe. So kann z. B. ein Filter bei Tageslicht graugrün und bei künstlichem Licht
weinrot aussehen. Die beschriebenen Färbungen gelten dementsprechend immer nur für eine ganz bestimmte Lichtzusammen-Setzung.
Wenn die von einem gemäß der Erfindung zusammengesetzten Filter durchgelassenen
Farben zueinander komplementär sind oder (bei mehr als zweien) einen Farbakkord bilden,
und wenn der Grad der Durchlässigkeit der Filter für alle durchgelassenen Farben der
gleiche ist, so erscheint das Filter, gegen weißbeleuchtete farblose Gegenstände betrachtet,
rein grau, unterscheidet sich also nicht von Rauchglas. Sobald man aber Rauchglas und ein solches Filter in der
•ν ι' J~
Claims (3)
1. Verfahren zur Steigerung von Färbunterschieden,
dadurch gekennzeichnet, daß durch Lichtfilter alle Farbstrahlen
ferngehalten werden, die von den zu unterscheidenden Farbflächen gemeinsam reflektiert oder durchgelassen werden,
während alle anderen zur Wirksamkeit auf das Auge oder einen lichtempfindlichen Körper gebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Filter zur
Venvendung kommt, in dem zum Absorbieren von Blau und Violett ein gelber und zum Absorbieren von Orange, Gelb
und Gelbgrün ein violetter Farbstoff, wie
solche für photographische Filter bekannt sind, enthalten ist, um Erdfarbe oder die
Farbe getrockneter Pflanzen von eier frischer Pflanzen unterscheidbar zu
machen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Filter zur
Anwendung kommt, bei eiern durch an
sich bekannte Abtönung, beispielsweise mittels keilförmig gegossener uelatineschicht,
vermöge passender Auswahl der Farbstoffe eine Farbverschiedenheit innerhalb des Filters zwecks Anpassung an
Eigentümlichkeiten des Auges wie der betrachteten Gegenstände vorgesehen ist.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE301745C true DE301745C (de) |
Family
ID=555594
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT301745D Active DE301745C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE301745C (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1005117B (de) * | 1952-05-29 | 1957-03-28 | Detag | Vorsatzscheibe fuer Fernsehbildroehren |
DE1008351B (de) * | 1952-12-22 | 1957-05-16 | Detag | Vorsatzscheibe fuer Fernsehbildroehren |
DE1013316B (de) * | 1953-05-23 | 1957-08-08 | Blaupunkt Werke Gmbh | Fernsehgeraet mit einem Filter vor dem Bildschirm |
DE1075861B (de) * | 1960-02-18 | Fa Carl Zeiss Heidenheim/Brenz | Interferometer | |
DE1115657B (de) * | 1959-07-21 | 1961-10-19 | Leonhard Braeuer Dipl Ing | Blendschutz, insbesondere fuer Flugzeugfuehrerkanzeln |
DE977566C (de) * | 1959-11-16 | 1967-03-16 | Eltro G M B H & Co Ges Fuer St | Anordnung zur Erzeugung zweier Bilder in verschiedenen Wellenlaengenbereichen von einem Gegenstand |
-
0
- DE DENDAT301745D patent/DE301745C/de active Active
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1075861B (de) * | 1960-02-18 | Fa Carl Zeiss Heidenheim/Brenz | Interferometer | |
DE1005117B (de) * | 1952-05-29 | 1957-03-28 | Detag | Vorsatzscheibe fuer Fernsehbildroehren |
DE1008351B (de) * | 1952-12-22 | 1957-05-16 | Detag | Vorsatzscheibe fuer Fernsehbildroehren |
DE1013316B (de) * | 1953-05-23 | 1957-08-08 | Blaupunkt Werke Gmbh | Fernsehgeraet mit einem Filter vor dem Bildschirm |
DE1115657B (de) * | 1959-07-21 | 1961-10-19 | Leonhard Braeuer Dipl Ing | Blendschutz, insbesondere fuer Flugzeugfuehrerkanzeln |
DE977566C (de) * | 1959-11-16 | 1967-03-16 | Eltro G M B H & Co Ges Fuer St | Anordnung zur Erzeugung zweier Bilder in verschiedenen Wellenlaengenbereichen von einem Gegenstand |
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