DE3113833A1

DE3113833A1 - Falschfarbenbrille

Info

Publication number: DE3113833A1
Application number: DE19813113833
Authority: DE
Inventors: Stefan 8026 Irschenhausen Reich
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1981-04-06
Filing date: 1981-04-06
Publication date: 1982-10-21

Description

Beschreibung Falschfarbenbrille

Die Erfindung betrifft eina Brille, die es erlaubt, Falschfarben-Effekte zu beobachten ohne den Zwischenweg über die Fotografie. Es sind fotografische und elektronische Falschfarben- Techniken bekannt, die darin bestehen, daß die Farbempfindlichkeiten bei der Aufnahme in einem anderen Spektralbereich liegen als bei der !Wiedergabe, beispielsweise nach Infrarot verschoben oder rot - grün - blau -vertauscht.

Anwendungen der Falschfarbentechnik sind unter anderem: Geologische Beobachtungen aus der Luft (genaue Unterscheidung des Pflanzengrüns),

militärisch (zur Unterscheidung getarnter ObjektB von Pflanzenuiuchs) und für künstlerische Effekte.

Die Erfindung betrifft ein Filter, welches als Brille ausgeführt unmittelbar solche Falschfarbeneffekte erzielt und sich auch für die oben aufgeführten Zwecke verwenden IMQt. Bai einer Ausführungsform der Erfindung erscheinen beispielsweise pflanzliche Grünflächen durch die Brille hindurch rostrot bis ziegelrot, während künstliche grüne Farben im Farbton allgemein unverändert bleiben. Außerdem wird der blau - rot Kontrast verstärkt.Im Unterschied zu üblichen Farbfiltern oder Effektbrillen hat die Falschfarbenbrille gemäß der Erfindung nicht eine bestimmte Eigenfärbung, mit der sie andere Farben tönt.

Funktionsweise der Erfindung :

Das Filter besitzt ein DurchlaQspBktrum mit besonderer Charakteristik,

Das Filter löscht im rotBn, grünen und blauen Empfindlichkeitabereich des Auges jeweils einen gewissen Spektralanteil eue. Die steilflankigen Durchlaßbersiche sind aber so angeordnet, daß trotzdem für jeda der drei Grundfarbenkomponenten das Auges zu einem Ausgewogenen Teil Durchlässigkeit vorhanden ist.

Auf diese UJaiss IMOt sich erreichen, daß das Filter bei weißem Licht ein neutralgrauas Aussehen hat.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird dies durch Verwendung eines blauen Kobaltglases von einer bestimmten Stärke in Verbindung mit einem Gelbfilter realisiert.

Die Wesentliche UJirkung des Filters ist eine starke Verschiebung.

der Empfindlichkaitsmaxima der chromatischen Komponenten des Auges.

Figur 1 zeigt schematisch won einer Ausführung der Erfindung die spektrale Durchlaßcharakteristik (1), die aus dem Zusammenwirken der Bestandteile Kobaltblau (10) und'Gelb (I1tf) entsteht. (2) stellt die Empfindlichkeitscharakteristik der Farbkomponenten im Auge dar.Die resultierende Empfindlichkeitscharakteristik beim Tragen einer Falschfarbenbrille gemäß der Erfindung _t (3). hat verschobene Empfindlichkeits-Schujerpunkte und resultiert aus Multiplikation von (1) mit (2). (4) veranschaulicht die Falschfarbeniuirkung auf Pflanzengrün. Die Raflektionscharekteristik von Chlorophyl (4) hat im Grünberaich ain Maximum (5), uielches vom verengten Grünbereich des Filters aber nur schu/ach durchgelassen luird.. Die normal kaum sichtbare, mail knapp vor der languielligen Sichtgrenze beginnende Rot- und Infrarotreflektion, die für Chlorophyl charakteristisch ist (6), passiert das Filter ungeschlacht, daher mit relativ erhöhter Intensität, so daß sich ein kräftiger roter Farbeindruck ergibt.

Die Durchlaßbereiche sind zugunsten einer starken Falschfarbenwirkung der Brille möglichst schmalbandig, so daß die Brille zusätzlich eine helligkeitsschiuächende UJirkung hat. Aus diesem Grund sind nach Auspruch 4 lichtdichte Abschirmungen vorgesehen,

so daS die Akkomodation dee Augen an das dunklere Bild erleichtert wird.

Anspruch 5 sieht die Kombination mit einem Infrarot- Sperrfilter vor, so daß die Brille auch als Augenschutz vor intensiv/er Strahlung verwendet werden kann.

Figur 2 zeigt schematisch die Spektralcharakteristik einer anderen Ausführungsform der Erfindung, mit der das blaue Empfindlichkeitsmeximum nahe an die Ultraviolette. Sichtgrenze geschoben iuird. In der abgebildeten Form werden alle Farbkontraste zwischen Gelbgrün und Violett verstärkt und alle anderen Farbkontraste nahezu ausgelöscht.

Die Brillengläser können selbstverständlich auch aus Kunststoff oder einem anderen Material bestehen.

ErfindungsgemäG kann die Sichtscheibe nach Anspruch 3 auch z.B. eis monokel, fotografisches Effektfilter, Fensterscheibe oder ähnliches ausgeführt sein. Bei Verwendung einer Ausführung nach Anspruch 2 oder 3 ist zu beachten, daß die meisten Filmsorten die nötige untere Rotgrenze nicht erreichen.

Die Erfindung kann selbstverständlich auch mit anderen Stoffen als Kobalt oder mit anderen Spektralcharakteristiken realisiert werden, als in dar beschriebenen Ausführungsfarm, z.B. mittels dichroitischer Filter.

Leerseite

Claims

Falschfarbenbrille Stefan Reich, Ulrichstr. 68

8026 Irschenhaussn

Anaprücha

. 1 )JBrille zur Erzielung von Farbverfremdungseffaktan, gekennzeichnet dadurch, daß die BrillenglMser bzw. die Sichtscheibe steilflankige optische Filter oder Filteranordnungen enthalten, daran spektrale Durchlaßcharakteristik so beschaffen ist, daß in den Spektralbareichen dar roten, grünen und blauen Empfindlichkeitskomponente das Auges jeweils ein Spaktralanteil ausyelöscht oder abgeschwächt wird, wobei dia Durchlaßbereiche so verteilt sind, daß bei Betrachtung in weißem Licht das Filter eine neutrale oder nur uniuBDentlich farbige Tönung aufweist.
2) Brille nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von Kobaltblau oder Kobaltglas in Kombination mit einem Gelbfilter als Bestandteile des Filtermaterials.
3) Getöntes Brillenglas, Sichtscheibe oder Filteranordnung zur Erzielung von Farbverfremdungseffekten, gekennzeichnet dadurch, daß der Farbstoff Kobaltblau, sowie ein beliebiger gelblicher Farbstoff enthalten ist, wobei die Farbstoffe entweder in einer Schicht vermengt sind oder als Kobaltglas und Gelbfilter schichtweise hintereinander angeordnet sind.
4) Brille nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, daB um die Gläder bztu. um die Sichtscheibe herum eine Umrandung aus lichtundurchsichtigem material vorhanden ist, zum Beispiel in der Art einer Schibrille, Höhensonnenbrille oder Schu/eiGer-Hauba.
ij) Brille oder Sichtscheibe nach einem der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, daß zusätzlich ein Infrarot-Sperrfilter vorhanden ist.
6) Brille oder Sichtscheibe nach einem der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine spektrale Durchlaßcharakteristik, welche im wesentlichen der Bines Kobaltglases in Kombination mit einem Gelbfilter gleicht.