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Bituminöse Abdichtung, insbesondere Dachabdichtung,
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und Verfahren zur Herstellung derselben Die Erfindung betrifft eine
bituminöse Abdichtung, insbesondere Dachabdichtung, mit einer unterseitig mindestens
teilweise kaltklebenden Bitumenschicht und betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung
dieser bituminösen Abdichtung.
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Die mehrlagige Abdichtung mit Verklebung aller Schichten untereinander
ist nach wie vor die einzig sichere und deshalb auch in aller Regel angewendete
Abdichtung gegen Oberflächen-, Niederschlags- und Brauchwasser und insbesondere
bei flachen und geneigten Dächern, soweit nicht eine nur regensichere Deckung mit
stückigen Werks-toffen in Frage kommt. Mehrlagige Abdichtungen werden praktisch
ausschließlich auf bituminöser Basis hergestellt. Bitumen ist ein thermoplastischer
Abdichtungswerkstoff, der bei normalen Temperaturen fest ist und bei Temperaturen
wesentlich über 100 OC flüssig wird. Seine Verarbeitung im Abdichtungsbereich erfolgt
im allgemeinen bei Temperaturen zwischen 180 OC und 220 °C. Dazu muß es- entweder
an der Baustelle aufgeschmolzen und/oder flüssig vorgehalten werden, oder.es wird
bei besonders dicken Bahnen, sogenannten "Schweißbahnen'; mit offener Flamme, mit
dem sogenannten Schweißverfahren, direkt beim Verarbeiten der Bahnen verflüssigt.
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Nun ist diese bisher übliche Heißverarbeitung bituminöser Abdichtungswerkstoffe
eine schwere und vielfach lästige Arbeit, die außerdem mit gewissen Gefahren verbunden
ist, wie z. B. Unfall, Brandrisiko, und sie ist zusätzlich recht energieintensiv.
Man hat daher schon versucht, Abdichtungen wenigstens teilweise auf kaltem Wege
herzustellen. Es gibt daher bereits sogenannte selbstklebende Dichtungsbahnen, auf
deren Unterseite fabrikmäßig eine Kaltselbstklebeschicht aufgebracht ist; die Klebeschicht
ist durch eine Schutzfolie abgedeckt. Diese Bahnen werden durch Ausrollen unter
gleichzeitigem Abziehen der Schutzfolie verlegt. Diese bekannte Selbstklebebahn
hat aber als Träger praktisch nur eine dann ne Folie mit den damit verbundenen Nachteilen.
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Es sind auch schon andere Selbstklebebahnen bekannt, die als Träger
nicht eine dünne Folie sondern eine normale Bitumendachbahn (von früher her bekannt
unter dem Begriff "Dachpappe") enthalten, auf der zusätzlich eine Kaltklebeschicht
aufgetragen ist. Auch mit dieser Selbstklebebahn ist es bislang aber nicht möglich,
eine zuverlässige mehrlagige bituminöse Abdichtung, insbesondere Dachabdichtung,
zu schaffen. Vielmehr werdengit deniekannten kaltklebenden Bitumenschichten vielfach
einlagige Abdichtungen geschaffen, z. B. für Terassen und Balkone. Dabei wird die
Kaltklebeschicht auf die Betonseite gebracht, die gegebenenfalls zum Binden des
Staubes und zur Erhöhung der Klebefeuchtigkeit mit einem Voranstrich zu versehen
ist. Eine solche einlagige Abdichtung kann man beispielsweise gegen aufsteigende
Boden feuchtigkeit oder auch
im Bereich der Balkonabdeckungen einsetzen.
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Schwieriger: wird eine Abdichtung, bei der eine Wärmedämmschicht mit
verarbeitet werden muß. Als Wärmedämmplatten sind die Polystyrolschaumplatten weit
verbreitet, die aber bei einer Temperatur von über 80 0C gefährdet sind und ab 100
OC sogar schmelzen. Bei der Heißbitumenverarbeitung treten hierdurch oft Schäden
auf, ganz abgesehen von den oben angesprochenen Brandgefahren und den Schwierigkeiten
der unsachgemäßen Behandlung, die häufig dadurch zustandekommt, daß die Arbeiten
mit den heißen Materialien an Ort und Stelle mitunter sehr schwierig auszuführen
sind oder von ungelernten ausländischen Arbeitern vorgenommen werden.
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Dazu hat man die obenerwähnten, mit-der Kaltklebeschicht versehenen
Bitumendachbahnen verwendet, weil diese auf die gefährdeten Wärmedämmplatten unter
Kaltverklebung aufgelegt werden können. Diese selbstklebenden Bitumendachbahnen
sind dicker und man kann deshalb dann auf ihnen in herkömmlicher Weise mit Heißbitumen
im Gießverfahren oder Schweißverfahren weiterarbeiten, um eine mehrlagige Dachabdichtung
herzustelien. Es war also nicht gelungen, eine mehrlagige Abdichtung vollständig
auf kaltem Wege zu erstellen.
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Außerdem entstehen viele Schäden an Bitumendächern dadurch, daß z.
B. durch Diffusion Feuchtigkeit zwischen die Lagen geraten kann und Blasenbildung
infolge örtlicher Verdampfung der Feuchtigkeit entsteht. Zwar wäre das beste Mittel
gegen die Blasenbildung eine sorgfältige und hohlraumfreie Verklebung;
das
Bitumen mu: hierfür aber gut flüssig sein, wodurch wiederum die oben genannten gefahren
bei der Heißbitumenverarbeitung in Kauf genommen werden müssen.
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Es sind auch schon Uberlegungen angestellt worden, mit Kaltklebeschichten
versehene Lagen zur Erstellung einer mehrlagigen Dachabdichtung miteinander und
mit einer Wärmedämmschicht dadurch zu verbinden bzw. zu verkleben, daß die zwischen
den selbstklebenden Lagen anzuordnende Wärmedämmschicht mit Hilfe eines flüssigen
kaitklebers verbundeh wird , der z. B.
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mit einer Preßluftpistole oder einem ähhlichen Werkzeug an Ort und
Stelle beim Verlegen der Bahnen eingebracht bzw. aufgelegt wird. Ein solches Verfahren
ist jedoch umständlich und mit der notwendigen Sorgfalt nur von Speziell ausgebildeten
Fachkräften durchführbar Einen echten Ersatz für das derzeit verwendete, mehrlagige
Heißbitümendach stellt der letztgenannte Vorschlag nicht dar.
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Aufgabe der Erfindung ist daher die schaftung einer bituminösen Abdichtung
der eingangs genannten Art, bei der mit einfachen Mitteln und ohne Anwendung von
offenem Feuer die gesamte, insbesondere mehrlagige Abdichtung auf kaltem Wege erfolgen
kann, sowie ein Verfahren zdr Herstellung einer Solchen bituminösen Abdichtung,
das auch von ungelernten Kräften durchführbar ist.
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Diese Aufgabe wird im Hinblick auf die bituminöse Abdichtung dadurch
gelöst, daß mindestens zwei bituminöse, mindestens auf einer Oberfläche kaltklebende
Lagen miteinander und mit dem Untergrund verklebt sind. Es können mehrere Lageneingesetzt
werden, die mit einer Kaltklebeschicht mindestens auf ihrer einen Oberfläche versehen
sind-und so verlegt werden können, daß eine kraftschlüssige Verbindung mit dem Untergrund
möglich ist und je nach den Erfordernissen auch eine Wasserdampfundurchlässigkeit
gegeben ist, wenn Dampfsperren notwendig sind, so daß Abdichtungen allgemein, insbesondere
Dachabdichtungen, mit den erforderlichen Eigenschaften herstellbar sind, so daß
Wärme, Kälte, Feuchtigkeit, Windsog und andere Kräfte ohne Schaden auf die neue
Dachabdichtung einwirken können. Die Lagen der Abdichtung gemäß der Erfindung sind
in geeigneter Weise und Anordnung kalt-selbstklebend ausgerüstet, d. h. sie tragen
die Klebeschichten schon mit sich und müssen daher nicht durch Extrawerkzeuge aufgebracht
werden. Zwar wurde auch schon vorgeschlagen, auf einer Bahnseite über die ganze
Fläche selbstklebend ausgerüstete bituminöse Bahnen bei Dach reparaturen als Reparaturlage
auf eine vorhandene Dachabdichtung aufzubringen. Neu und mit.
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überraschender Einfachheit läßt sich jedoch erfindungsgemäß der kaltselbstklebende
Abdichtungsaufbau mehtschichtig durchführen. Die für den Schichtenaufbau gemäß der
Erfindung erforderlichen Bahnenwerkstoffe werden vorzugsweise besonders aufeinander
abgestimmt. Wie nachfolgend noch erläutert wird, ist es nämlich bei den kalt zu
verarbeitenden, selbstklebenden Abdichtungswerkstoffen zweckmäßig, jede Schicht
spezifisch auf ihre bautechnische Aufgabe und die -jeweils gegebenen
mechanischen
und bauphysikalischen Erfordernisse hin auszubilden.
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Gemäß der Erfindung ist es zweckmäßig, wenn auf dem Untergrund eine
erste Lage und auf dieser eine zweite Lage aufgeklebt sind, die auf ihrer Unterseite,
vorzugsweise vollflächig, jeweils mit einer bituminösen Kaltklebemasse beschichtet
sind. Damit kann man auch sogenannte Umkehrdächer erstellen, bei denen die Wärmedämmung
oben auf die genannten Lagen aufgebracht werden kann. tinte andere Anwendungsmöglichkeit
bei dieser Ausgestaltung ist die Anbringung der Lagen als Abdichtung auf Termssen
oder solchen Flächen, wo eine Wärmedämmschicht nicht erforderlich ist.
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Bei anderen Gegebenheiten kann es vorteilhaft sein, wenn erfindungsgemäß
der Untergrund eine Wärmedämnschicht ist und die erste Lage oberseitig klebezreundlich
ist. Als Wärmedämmschicht kann man in üblicher Weise nicht abmehlende Wärmedämmplatten
verwenden. Die erwähnte erste Lage der eigentlichen Abdichtung besteht vorzugsweise
aus Bahnen, die unterseitig z. B. vollflächig selbstklebend ausgerüstet sind, aber
auch nur teilweise selbstklebend beschichtet sein können, und deren Oberseite durchgehend
klebefreundlich ist.
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Hierzu besteht die Oberseite beispielsweise entweder aus einer nicht
abgestreuten Bitumenschicht oder dergleichen, oder die Bahnen dieser Lage bestehen
aus einer geeigneten Synthetikfolie, die nur unterseitig - und zwar selbstklebend
-beschichtet ist Die obere Lage kann ebenfalls aus Bahnen bestehen, die z. B. unterseitig
vollflächig selbstklebend und
oberseitig än einem Rand etwa 8 bis
10 cm breit klebefreundlich oder ebenfalls selbstklebend ausgerüstet sind. Diese
obere Lage kann im übrigen in bekannter Weise witterungsbeständig zusammengesetzt
oder ausgerüstet, z. B. mit Schieferplättchen bestreut sein oder- einen Schutzanstrich
erhalten.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
jede Bahn der ersten bituminösen Lage auf nageibarer Unterlage im Überdeckungsbereich
durch Nagelung oder mit vergleichbären mechanischen Befestigungsmitteln auf der
Dachdecke befestigt wird. Damit können unabhängig von der Unterkonstruktion Trapezblechdächer
oder Holzspanplattendächer mit Vorteil auch bei speziellen Auflagen abgedichtet
werden, z. B. wenn weit und breit in großem Abstand von einer Spezialwerkshalle
kein offenes,Feuer gemacht werden darf. Den ganzen Aufbau kann man bei normalem
wärmerem Wetter ohne jede Hilfsgeräte kalt herstellen, denn beim Überlappen zweier
Bahnen genügt es, Wenn man die obere Bahn,in der vorbeschriebenen Ausführungsform
die der ersten oder zweiten Lage, durch einfachen Andruck auf der Unterlage durch
Kleben befestigt. Die Breite des Uberlappungsbereiches wird vorzugsweise 8 bis 10
cm betragen.
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Bei einer weiteren anderen Ausführungsform kann es erfindungsgemäß
zweckmäßig sein, wenn die erste bituminöse Lage aus einer Unterlage und einer mit
dieser verklebten Zwischenlage besteht, die beide unterseitig mit einer bituminösen
Kaltklebemasse beschichtet
sind. Besonders beim Uberdecken von
Nagelbereichen kann die Aufteilung der oben beschriebenen ersten Lage in eine Unterlage
und eine Zwischenlage vorteilhaft sein. Auch in diesem Falle tragen die Bahnen für
die einzelnen Lagen der Abdichtung alle für das Verkleben der Schichten untereinander
erforderlichen Kaltklebemittel auf sich, wodurch auch bei der mehrlagigen Abdichtung
ein einfaches Verarbeiten gewährleistet ist.
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Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß auf der abzudichtenden Gebäudefläche eine ober- und/oder unterseitig mit einer
bituminösen Kaltklebemasse beschichtete Dampfsperrenlage aufgeklebt ist, die oberseitig
mit der Wärmedämmschicht verklebt ist.
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Die übliche Wärmedämmschicht besteht aus nicht abmehlenden Dämmstoffen,
so daß die Verlegung der mehrlagigen Abdichtung gemäß der Erfindung in der oben
beschriebenen Weise durch Aufdrücken bei normaler Umgebungstemperatur erfolgen kann.
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Auch bei leichten Dachkonstruktionen erfolgt das erfindungsgemäße
Verlegen der Abdichtung in der praktischen, zweckmässigen und einfachen Weise, auch
bei Einbau einer Wärmedämmschicht. Mit Spezialnägeln kann man Dämmschicht und gleichzeitig
auch Dampfsperre mit dem Untergrund verbinden und dort fixieren. Besteht dagegen
die Dämmschicht aus abmehlenden oder faserigen Dämmstoffen, so wird zunächst die
erste Lage der Dach abdichtung aufgebracht, die dann - vorzugsweise im Bereich der
Bahnenüberdeckung - in geeigneter Weise durch Nagelung befestigt wird, wodurch gleichzeitig
Dämmschicht
und Dampfsperre mit der Tragekonstruktion verbunden werden.
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Die Dampfsperre ist unterseitig vollflächig oder teilweise mindestens
an einem Rand etwa 10 bis 15 cm breit selbstklebend und in allen Fällen am gegenüberliegenden
Rand in gleicher Breite klebefreundlich ausgerüstet. Sie ist außerdem zum Aufkleben
der Dämmschicht - wenn diese nicht durch Nagelung befestigt wird - auch oberseitig
mit Selbstklebeschicht versehen.
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Eine sehr wichtige und bevorzugte-Ausführungsform der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, daß die erste Lage, gegebenenfalls die Unterlageiund/oder
die Zwischenlage, eine einseitig mit einer bituminösen Kaltklebeschicht versehene
Faserwerkstoffschicht aufweist, deren Fasern unter Belassung von Hohlräumen mit
einer klebeaktiven, bituminösen Masse derart umhüllt sind, daß das Fasergefüge oberseitig
offen ist. Die aus Fasern aufgebaute Werkstoffschicht kann z. B. ein Maschengeflecht,ein
Gestrick, ein-Gewebe oder eine nicht gewebte Schicht, z. B.
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auch ein Faservlies, insbesondere ein Chemiefaservlies sein.
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Wenn die sogenannte erste Lage, auch wenn sie aus Unterlage und Zwischenlage
besteht, aus einem Chemiefaservlies oder einem ähnlichen Faserwerkstoff besteht,
dessen Fasern mit einer klebeaktiven, bituminösen Masse vorzugsweise vollständig
umhüllt sind, dann wird durch die erfindungsgemässen Maßnahmen erreicht, daß innerhalb
des Fasergefüges noch soviel nicht mit bituminöser Masse ausgefüllte Hohlräume
vorhanden
sind, daß örtlich eventuell entstehender, aus Feuchtigkeit herrührender Dampfdruck
sich in diesen Hohlräumen ausgleichen kann. Auch diese erste Lage trägt unterseitig
vollflächig ihren Klebstoff selbst, ist oberseitig aber nicht beschichtet, sondern
vielmehr liegt das Fasergefüge frei. Es ist oben von der Blasenbildung und der sich
daraus ergebenden Schäden gesprochen worden. Eine sorgfältige und hohlraumfreie
Verklebung der Lagen miteinander ist allenfalls nur mit flüssigem Bitumen auf recht
hoher Temperatur möglich, durch die Zähigkeit der Kaltklebemassen beim Kaltklebeverfahren
zumeist aber nicht möglich.
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Mit anderen Worten ergibt sich durch die Faserwerkstoffschicht gemäß
der Erfindung überraschend die Möglichkeit, die Blasenbildun'-auch bei der Kaltverlegung
von mehrlagigen Abdichtungen weitgehend auszuschalten. Es gibt Chemiefasern die
in bituminierter Form sehr witterungsbeständig sind und folglich nicht verrotten.
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Möglicherweise kann es zweckmäßig sein, bei kalter Witterung die unvermeidliche
Temperaturabhängigkeit der Viskosität der Kaltselbstklebemassen, z. B. im oberen
Bereich der beschriebenen ersten Lage zu überspielen bzw. zu korrigieren und diese
erste Lage oberseitig klebefreudig zu machen. Hierfür kann es günstig sein, die
freie Faser oben mit einer speziellen dünnen Bitumenlösung kalt zu besprühen oder
die Lösung mit einer Lammfellwalze aufzutragen. Nach dem Abtrocknen verbleibt dann
ein hauchdünner Bitumenfilm, so daß die obere zweite Lage dann sehr einfach und
mit
sicherer Klebewirkung aufgelegt werden kann Durch die erfindungsgemäßen
Maßnahmen wird also auch bei einer mehrlagigen Abdichtung die sogenannte erste Lage
so ausgestaltet, daß die beim Stand der Technik bestehenden Gefahren vermieden werden,
insbesondere kein offenes Feuer mehr gegeben ist und die Blasenbildung ausgeschaltet
ist.
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Bei spezieller Anwendung kann es bevorzugt sein, die erste Lage nur
unterseitig und nur im Randbereich mit-der bituminösen Kaltklebeschicht zu versehen.
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Hinsichtlich des Verfahrens wird die einganas erwähnte Aufgabe dadurch
gelöst, daß die zwei oder mehr bituminösen, mindestens auf einer Oberfläche kaltklebenden
Lagen etwa bei Umgebungstemperatur miteinander und mit Untergrund verklebt werden.
Dadurch ist unter Vermeidung der Feuergefahr und Blasenbildung auf kaltem Wege eine
mehrlagige Abdichtung geschaffen, die wirtschaftlich herstellbar und einfach verlegt
werden kann. Zur Herstellung einer oder mehrerer bituminöser Lagen kann es erfindungsgemäß
vorteilhaft sein, wenn an den An- und /oder- Abschlüssen und/oder überlappenden
Bereichen die sich gegenüberliegenden Oberflächen durch Heißluft klebefreundlich
gemacht und danach aufeinandergedrückt werden. Bei kühlerer oder feuchterer Witterung
läßt sich die mehrlagige Abdichtung gemäß der Erfindung auch in der gleichen Weise,
gegebenenfalls unter Zuhilfenahme von kleinen
Wärmequellen verlegen,
ohne daß offenes Feuer eingesetzt werden muß. Wenn die Umgebungstemperatur z. B.
auf 2 bis 15 oder auf 5 bis 10 OC abgesunken ist, kann man zweckmässig z. B. ein
kleines, elektrisch betriebenes Heißluft-Schweißgerät einsetzen. Die Klebefreundlichkeit
der jeweils vorhergehenden Lage bzw. des Untergrundes kann durch Aufbringen eines
Bitumen-Voranstriches begünstigt werden. Dieser kann aufgestrichen, aufgesprüht
oder mit Walzen aufgetragen werden.
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Zweckmäßig ist es gemäß der Erfindung auch, eine erste Lage, die auf
ihrer Unterseite, vorzugsweise vollflächig, jeweils mit einer bituminösen Kaltklebemasse
beschichtet ist, auf den Untergrund aufzukleben und danach eine ebenso beschichtete
zweite Lage auf die erste Lage aufzukleben. Es ergibt sich damit der oben erwähnte
Aufbau in einfacher Weise. Dabei ist es vorteilhaft, wenn vor dem Aufkleben der
ersten und zweiten Lage eine Wärmedämmschicht auf die abzudichtende Fläche aufgeklebt
oder aufgenagelt wird. Bei Verwendung anderer Dämmstoffe als Polystyrolschaum kann
für die erste Lage eine andere Ausbildung erforderlich werden, z. B. kann man diese
Lage dann mit einer normalen Bitumenbeschichtung versehen, statt mit einer Selbstklebebeschichtung,
insbesondere bei Dächern mit nagelbarer Dachdecke, wobei dann eine Klebebeschichtung
nur im Randbereich zusätzlich aufgetragen wird.
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Man verfährt dann wieder in der oben schon angedeuteten Weise zweckmäßig,
wenn die erste Lage aus nebeneinanderliegenden
Bahnen zusammengesetzt
wird, die vorzugsweise im Bereich der Nagelbefestigung überlappt gelegt werden.
Dabei können erfindungsgemäß wieder anstelle einer ersten~Lage eine entsprechend
kaltklebend beschichtete Unter- und eine Zwischenlage nacheinander aufgeklebt werden.
Günstig ist es, wenn auf die abzudichtende Gebäudefläche, die gegebenenfalls mittels
Voranstrich klebefreundlich gemacht wird, eine ober-und/oder unterseitig mit einer
bituminösen Klebemasse beschichtete Dampfsperrenlage kalt aufgeklebt wird, auf diese
die Wärmedämmschicht aufgelegt wird, danach die erste Lage und darauf die zweite
Lage aufgeklebt werden. Bei Abdichtungen ohne'Wärmedämmung entfallen selbstverständlich
Dampf- -sperrschicht und Wärmedämmschicht. Im übrigen entspricht die beschriebene
Schichtenfolge und Ausges-taltung ihrer Einzelelemente den vorstehenden Merkmalen.
Die gegebenenfalls zwischen der abzudichtenden Gebäudefläche und der Wärmedämmschicht
angeordnete Dampfsperrschicht kann oberseitig selbst klebende Streifen tragen. Die
Wärmedämmplatten werden dann in diese Streifen eingeklebt. Die Oberseite derDampfsperrbahn
kann aber auch nicht kaltselbstklebend ausgerüstet sein, so daß die Dämmplatten
nur lose liegend aufgebracht werden.
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Die kalt zu verarbeitende, mehrlagige- Abdichtung gemäß der Erfindung
ist auch außerhalb der Dach abdichtung bei allen anderen Abdichtungsaufgaben anwendbar,
bei denen nämlich keine Wärmedämmung erforderlich Ist. Dies trifft beispielsweise
für erdüberschüttete Flächen und für viele benutzte Betonflächen zu.
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Zweckmäßig ist es gemäß der Erfindung auch, wenn die Faserwerkstoffschicht
mit einer klebeaktiven, bituminösen Masse getränkt wird, wobei die Fasern unter
Belassung von Hohlräumen mit der Masse derart umhüllt werden, daß das Fasergefüge
nach der nicht beschichteten Oberseite hin frei liegt. Auch für den Schutz der Abdichtung
erforderliche Werkstoffe können kalt verarbeitbar ausgerüstet werden. Sie können
beispielsweise aus mechanisch hoch widerstandsfähigen Folien oder Chemiefaservliesen
- imprägniert oder roh - bestehen, die einseitig mit kaltselbstklebender Beschichtungsmasse
versehen sind.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
in Verbindung mit den Zeichnungen.
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Es zeigen: Fig. 1 abgebrochen schematisch und perspektivisch einen
Schnitt durch einen mehrlagigen Dachaufbau nach einer ersten Ausführungsform, Fig.
2 einen ähnlichen Schnitt wie Figur 1, jedoch bei einem Holzspanplattendach, Fig.
3 eine Darstellung wie bei Figur 2, jedoch bei=einem Trapezblechdach, Fig. 4 ein
Umkehrdach und Fig. 5 schematisch eine Darstellung des Schichtaufbaus gemäß der
Einzelheit A in Figur 1 mit der Dämmschicht, der ersten und der zweiten Lage.
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Gemäß Figur 1 ist auf der Beton fläche 1 eine Dampfsperre 2 aufgeklebt,
und zwar vollflächig verklebt durch die unterseitig vollflächig aufgebrachte Klebeschicht
2a. Oberseitig ist- die Dampfsperrenlage 2 streifenweise-mit der oberen Kaltklebeschicht
2b versehen, mit deren Hilfe, die Wärmedämmschicht 3, die z. B. aus den sogenannten
"Automatenplatten"bestehen kann, aufgeklebt ist. Oberseitig ist die Wärmedämmschicht
3 mit Diffusionskanälen 3a versehen.
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Mit der Bezugszahl 4 ist die sogenannte erste Lage bezeichnet.
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Diese besteht aus einer Faserwerkstoffschicht 4a, wie man besonders
deutlich auch aus Figur 5 erkennt, und unterseitig ist vollflächig eine kaltselbstklebende
Schicht 4b auf bituminöser Basis aufgelegt.-Mit Hilfe dieser Kaltklebeschicht 4b
wird die erste Lage 4 oben auf die Wärmedämmschicht 3 aufgeklebt.
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Darüber liegt die zweite Lage 6, die aus einer normalen Bitumendachbahn
6a mit unterseitig angebrachter Kaltklebeschicht 6b besteht. Aus Figur 5 ist dabei
der Aufbau der normalen Bitumendachbahn 6a vergrößert und schematisch anschaulich
herausgezeichnet. Man erkennteinebeidseitig mit Bitumenschichten 6c versehene Glasgewebe-Trägereinlage
6d und die oberseitige Bestreuung 6f, die übrigens in allen Figuren angedeutet ist.
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Bei Figur 2 besteht die abzudichtende Gebäude fläche aus einer Ilolæschalung
1a, die von Trägerbalken ib gestützt
ist. Die darüber lose aufgelegte
Dampfsperrenlage 2 ist nur im Uberdeckungsbereich oberseitig mit der Kaltklebeschicht
2b versehen. Im Bereich der zur ersten Fixierung erforderlichen Nägel 7 befindet
sich ein erster Uberdeckungsbereich 8, bei dem man in der Querschnittsansicht vorn
die obere Kaltklebeschicht 2b der Dampfsperrenanlage 2 erkennt. In der oben beschriebenen
Weise findet sich über der Dampfsperre 2 lose aufgelegt die Wärmedämmschicht 3,
die mit Spezialnägeln 5 an der Holzschalung la fixiert ist. Mit diesen Nägeln 5
wird gleichzeitig auch die Dampfsperre 2 fixiert. Im Bereich der Nagelbefestigung
5 erkennt man einen zweiten Uberdeckungsbereich 9, bei dem nebeneinanderliegende
Bahnen der ersten Lage 4 über die untere Schicht 4b der bituminösen Kaltklebemasse
der in Figur 2 rechten Bahn mit der linken Bahn der ersten Lage verklebt sind. Darüber
liegt wieder die zweite Lage 6 mit der Bitumendachbahn 6a und der vollflächig darunter
abgeordneten Kaltklebeschicht 6b.
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Die Ausführungsform der Figur 3 ist der der-Figur 2 sehr ähnlich.
Es handelt sich hier um ein Trapezblechdach ic bei dem die Dampfsperre entfallen
ist. Die lose auf dem Trapezblechdach 1c aufgelegte Wärmedämmung 3 wird wieder mit
den Spezialnägeln 5 vernagelt. Darüber befinden sich bei dieser Ausführungsform
als sogenannte erste Lage die Unterlage 4 und die darüberliegend angeordnete Zwischenlage
4'. Der Aufbau dieser Lagen entspricht der oben beschriebenen Anordnung,wie auch
in Figur 5 gezeigt, wobei sowohl die Unterlage 4 als auch die Zwischenlage 4' aus
aus
Faserwerkstoffschicht 4a bzw. 4'a und Kaltklebeschicht 4b bzw. 4'b aufgebaut sind.
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Über den beiden Lagen 4 und 4' mit dem vorn im Querschnitt wieder
erkennbaren Überdeckungsbereich 9 ist die zweite Lage 6 in der beschriebenen'Weise
aufgeklebt, deren besandete Oberfläche man sieht.
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Bei der Ausführungsform der Figur 4 handelt es sich um ein Umkehrdach,
wobei aber die Wärmedämmschicht nicht gezeigt ist. über der Beton fläche 1 ist wieder
die erste tage 4 verklebt, auf welcher die zweite Lage 6 aufgeklebt ist.
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Der Schichtenaufbau ist der gleiche wie oben beschrieben, mit dem
auch die Figur 5 erläutert ist. In gleicher Weise können Abdichtungen auf genutzten
Flächen, z. B. Terrassen, Balkone, aufgebaut sein.