DE3016662C2 - Vorrichtung zum Steuern der Fadenspannung zwischen Kehrgewindewalze und Fadenspule an einer Spulmaschine - Google Patents
Vorrichtung zum Steuern der Fadenspannung zwischen Kehrgewindewalze und Fadenspule an einer SpulmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Steuern der Fadenspannung zwischen Kehrgewindewalze
und Fadenspule an einer Spulmaschine, bei der der Antrieb der Fadenspule durch eine Treibwalze
erfolgt.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-OS 22 55 444 bekannt. Beim Aufwickeln eines Fadens
mittels eines längs der Spule hin- und hergehenden Fadenführers ergeben sich aus verschiedenen Anlassen
Änderungen bzw. Schwankungen in der Aufwickelgeschwindigkeit und der Spannung des Fadens. An den
Umkehrstellen der Changierung verändert sich der Steigungswinkel der schraubenlinienförmigen Nut der
Kehrgewindewalze zu Null und wächst dann in umgekehrter Richtung zu einem Maximalwert an.
Hierdurch verändert sich die Fadengeschwindigkeit bei dem Hin- und Hergang des Fadens stetig, wodurch sich
bei einer mit Konstanter Umfangsgeschwindigkeit umlaufenden Spule eine nicht konstante Fadengeschwindigkeit
und auch eine Änderung in der Spannung des Fadens ergibt. Weiterhin bewirkt der Einfluß des
sogenannten Fadendreiecks eine Änderung der Fadengeschwindigkeit beim Hin- und Hergang des Fadens.
Das Fadendreieck ist durch die beiden Umkehrpunkte des Fadenführers und einer oberen festliegenden
Fadenführung bestimmt, die im allgemeinen über der Mitte des Changierweges des Fadenführers in einem
Abstand liegt. Dieser Abstand soll zur Verringerung der beim Fadendreieck sich ergebenden unterschiedlichen
Fadenlängen möglichst groß sein. Im allgemeinen beträgt er das 2- bis 4-fache des Hubweges. Wenn sich
der Fadenführer von der Mitte des Changierweges zu einem Ende desselben bewegt, vergrößert sich dabei die
Entfernung zwischen dem Fadenführer und dem Festpunkt. Durch diese Veränderung vergrößert sich
bei konstant umlaufender Spule auch die Fadengeschwindigkeit. Ähnliches im umgekehrten Sinne tritt bei
entgegengesetzter Bewegung des Fadens von dem Endpunkt der Changierung zur Mitte des Changierweges
ein. Die vorstehend beschriebenen unvermeidbaren Geschwindigkeitsänderungen wirken sich beim Direktaufspulen
von Fäden, die von einer Prozeßmaschine mit konstanter Geschwindigkeit angeliefert werden, auf den
Atifwickelvorgang in einer stetigen Änderung der Fadenspannung aus, was auch bei dem mit dem Faden
hergestellten Produkt bemerkbar ist
Besondere Schwierigkeiten entstehen bei hohen und sehr hohen Fadengeschwindigkeiten. Da man das
sogenannte Fadendreieck nicht sehr lang machen kann,
was eine große Bauhöhe erfordern würde, werden die sogenannten Eckspannungen unerträglich. Außerdem
erhöht sich die Fadenspannung mit höher werdender Geschwindigkeit zusätzlich durch Luftreibung.
2ϊ Man hat schon mehrfach versucht, dieser Schwierigkeiten
Herr zu werden. Bei einer aus der Praxis bekannten Vorrichtung wird der Faden um zwei
Gale:ten geführt, die mit höherer Geschwindigkeit angetrieben werden als die Geschwindigkeit der
Friktionswalze. Hierbei sind die Antriebe völlig synchron zueinander abzustimmen. Es entsteht ein
erheblicher Energieverbrauch. Bei geringerer Bauhöhe des Fadendreiecks besteht die Gefahr, daß eine zu
geringe Länge für die Dehnung des Fadens zur Verfügung steht, wodurch sich Titerschwankungen
ergeben können. Bei einer anderen Vorrichtung ist dem Fadenführer der Kehrgewindewalze eine Nutcnwalze
nachgeschaltet, von der der Faden unmittelbar zur Aufwickelspule geführt wird. Durch eine solche
Nutenwalze, bei der die schraubenlinienförmig verlaufende Nut an den Umkehrstellen tiefer als zwischen
diesen ausgebildet ist, wird versucht, von den hohen Eckenspannungen infolge der Zuführung des Fadens im
Fadendreieck herunterzukommen. Bei solchen Nutenwalzen ergibt sich, daß sich die Präparation, mit der der
Faden behaftet ist, in den Nuten absetzt, so daß die Führung durch die Nuten unkontrolliert verändert wird.
Es tritt auch ein verhältnismäßig schneller Verschleiß an der Oberfläche des Nutgrundes auf. Das unmittelbare
Überführen des Fadens von der Nutenwalze auf die Spule kann das Spulergebnis beeinträchtigen. Außerdem
kann man die Drehzahl der Nutenwalze gegenüber der Drehzahl der Kehrgewindewalze bzw. der Changiervorrichtung
nicht ohne weiteres verändern. Man ist an ein bestimmtes Verhältnis dei Geschwindigkeiten
gebunden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Steuerung der Fadenspannung zwischen Kehrgewindewalze
und Fadenspule zu schaffen, bei der der Einfluß der durch das Fadendreieck sich ergebenden Eckenspannungen
auf den Aufwickelvorgang auf einfache und sichere Weise ausgeschaltet wird und das Aufwickeln
auf die Spule unter Abbau der Fadenspannung durchgeführt werden kann.
Die Erfindung zeichnet sich bei der Vorrichtung der anfangs genannten Art dadurch aus, daß — in Richtung
des Fadenlaufs zur Spule gesehen — nach dem hin- und herchangierenden Fadenführer eine glatte, den Faden
am Umfang aufnehmende Walze und danach ein weiterer changierender Fadenführer angeordnet sind,
und daß die Walze mit einer anderen Umfangsgeschwindigkeit als die Friktionswalze antr>;ibbar ist.
Durch eine solche Ausbildung der Vorrichtung zum Zuführen des Fadens von dem Fadenführer der
Kehrgewindewalze zu der Spule läßt sich eine einwandfreie und sehr saubere Fadenablage auf der
Spule mit Sicherheit erreichen, wobei ein sauberer Spulenaufhau erzielt wird. Es werden die sogenannten ίο
Eckenspannungen aufgefangen und abgebaut, wobei sich nach der Walze ein ruhiger Fadenverlauf ohne
Eckenspannungen ergibt. Das sogenannte Auspeitschen des Fadens an dem Fadendreieck macht sich auf der
Spule nicht bemerkbar. An der Spule ergeben sich keine harten Kanten mehr. Es wird eine von Störungen freie
Anlage des Fadens an der Friktionswalze erzielt, was zu einer wesentlichen Schonung des Fadens führt. Die
zwischengeschaltete glatte Walze untei'.iegt praktisch
keinen Verschleißerscheinungen. Der Faden kann auf der glatten Walze an jeder Stelle zur Auflage kommen.
Die Präparation an dem Faden hat keine Gelegenheit sich an dem glatten Umfang der zwischengeschalteten
Walze abzusetzen. Die glatte Zwischenwalze wirkt zugleich als Lieferwalze, wobei sonstige Liefervorrichtungen,
z. B. Galetten, nicht erforderlich sind. Auch ergibt sich bei dieser Anordnung bei einer verhältnismäßig
großen Länge des Fadendreiecks eine angenehme und praktische Bedienungshöhe für die Spulen. Es steht
dabei eine genügende Elastizität in der Fadenlänpe bei dem Fadendreieck zur Verfügung. Die Zuführgeschwindigkeit
des Fadens für den Aufwickelvorgang auf der Spule wird konstant gehalten. Die Drehzahl der
Kehrgewindewalze kann unabhängig von der Umfangsgeschwindigkeit der Zwischenwalze gewählt werden,
um optimale Kreuzungswinkel bei der Aufwickelspule anwenden zu können. Beabsichtigte Schwankungen in
der Drehzahl der Kehrgewindewalze (Wobbein) beeinflussen die Drehzahl der Zwischenwalze nicht und somit
auch nicht die Fadenspannung.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird der erste changierende Fadenführer zu dem weiteren
changierenden Fadenführer voreilend angeordnet. Hierbei soll der Weg der Voreilung im Bereich einer
halben Steigung der schraubenlinienförmig verlaufenden Nut der Kehrgewindewalze liegen. Dadurch
verläuft der Faden auf der Walze längs eines Teils einer Schraubenlinie. Die Eckenspannungen werden auf der
Walze eliminiert, so daß beim Abgang des Fadens von der Zwischenwalze ein ruhiger Fadenlauf erzielt wird.
Weiterhin ist es vorteilhaft, daß zwischen dem weiteren Fadenführer und der aufzuwickelnden Spule
die Friktionswalze für den Fadenlauf zwisuhengeschaltet ist. Dadurch kann der Schleppweg des Fadens von
dein weiteren Fadenführer zu der Friktionswalze kurz gehalten werden. Ehe der Faden auf der Spule aufläuft,
ist dieser durch Anlage auf einem Teilumfang der Friktionswalze vollkommen beruhigt. Es ergibt sich eine
sehr saubere Fadenablage an der Spule und damit ein einwandfreier Spulenaufbau.
Der erste und der weitere Fadenführer können an derselben Kehrgewindewalze angebracht sein, wobei
die Fadenführer im wesentlichen gegenüberstehend zu dem Umfang der Kehrgewindewalze vorgesehen sind.
Man kann aber auch für den weiteren Fadenführer eine weitere Kehrgewindewalze Zwischenschalten.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels nachstehend erläu
F i g. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zum Aufspulen eines Fadens od. dgl. auf eine Spulenhülse
gemäß der Erfindung in Ansicht und im Schema.
p i g. 2 veranschaulicht eine Einzelheit an der
Kehrgewindewalze schematisch.
Der Faden 1 wird unmittelbar oder mittels einer Liefervorrichtung mit den Rollen 3 und 4, die mit
konstanter Drehzahl arbeitet, zu einer Kehrgewindewalze 5 geführt, um auf einer Spulenhülse 6 zu einer
Wicklung 7 aufgewickelt zu werden. Der Antrieb der Spulenhülse 6 bzw. der Wicklung 7 erfolgt über eine
Friktionswalze 8, die unmittelbar als Walzenmotor 8a ausgebildet sein kann und auf einer ortsfesten Achse 9
gelagert ist. Die Spulenhülse 6 ist an einem Schwingarm 10 angeordnet, der um die feste Achse 11 in
Abhängigkeit von dem Wachsen des Durchmessers der Wicklung 7 ausschwingen kann.
Die Kehrgewindewalze 5 weist einen Fadenführer 12 auf, der in eine Schraubenlinienförmig verlaufende Nut
eingreift und in Längsrichtung der Kehrgewindewalze mittels der Führung 13 geführt ist und ständig hin- und
herläuft. Der Antrieb der Kehrgewindewalze 5 erfolgt von einem Motor 14 mittels eines Übertragungsriemens
od. dgl. 15.
Auf de-n Weg der Zuführung des Fadens 1 zu der
Spulenhülse 6 bzw. der Wicklung 7 ist nach der Kehrgewindewalze 5 mit der Changiervorrichtung 12,
13 eine am Umfang glatte Walze 17 angeordnet, um die der Faden 1 herumgeführt ist. Die Walze 17 kann mit
einer anderen, z. B. höheren Geschwindigkeit bzw. Umdrehungszahl angetrieben werden als die Friktionswalze 8.
Während beispielsweise die Friktionswalze 8 eine Umfangsgeschwindigkeit von 4000 Umdrehungen je
Minute hat, kann die Walze 17 eine höhere oder auch eine gleiche oder auch geringere Umfangsgeschwindigkeit
erhalten. Der Antrieb für die Walze 17 ist mit 18 und das Übertragungsglied mit 19 bezeichnet. Wenn die
Friktionswalze eine geringere Umfangsgeschwindigkeit aufweist als die Walzen 17, wird die Fadenspannung
abgebaut.
Der Faden 1 wird nach der Walze 17 über einen weiteren Fadenführer 21 geführt, der von derselben
Kehrgewindewalze 5 angetrieben werden kann, mit der auch der Fadenführer 12 zusammenwirkt. Der Fadenführer
21 gleitet längs der Führung 22. Der erste changierende Fadenführer 12 ist zu dem weiteren
changierenden Fadenführer 21 voreilend angeordnet. Der Weg der Voreilung beträgt vorteilhaft eine halbe
Steigung der schraubenlinienförmigen Nut 23. Der Faden 1 kann von dem weiteren changierenden
Fadenführer 21 zugleich auf dem Umfang der Friktionswalze 8 abgelegt werden und verläuft auf
diesem Umfang eine gewisse Strecke bis zu der von der Friktionswalze 8 angetriebenen Wicklung 7. Dies führt
zu einer schonenden Überführung des Fadens von dem weiteren Fadenführer 21 zu der Spulenhülse 6 bzw. der
Wicklung 7 oder zu der Friktionswalze 8. wobei im letzteren Fall ein besonders kurzer Schleppweg des
Fadens durch die Luft erreicht werden kann.
Die Zwischenschaltung des weiteren Fadenführers 21 verbürgt ein exaktes Legen des Fadens zunächst an der
Friktionswalze und danach zugleich an die Wicklung. Die von dem Fadendreieck, d. h. dem Fadenverlauf
oberhalb der Changiervorrichtung 12, herrührenden sogenannten Eckenspannungen sind durch das Auflegen
des Fadens auf die danach folgende Walze 17 mit
glattem Umfang und der weiteren exakten Führung des Fadens mittels des weiteren Fadenführers 21 vollständig
eliminiert. Der Faden kann sich auf dem glatten Umfang der zwischengeschalteten Walze 17 ohne jede Behinderung
auflegen. Er kann sich somit den üblichen bewußt vorgenommen Schwankungen in der Geschwindigkeit
des Fadenführers (dem sogenannten Wobbeivorgang) anpassen. Man erzielt einen vollständigen Ausgleich in
der Fadenspannung. Die bauliche Anordnung kann wie bisher so gehalten werden, daß die Höhe des
sogenannten Fadendreiecks in Bedienungshöhe verbleiben kann und auch das Fadendreieck in sich eine
ausreichende Höhe einnehmen kann, so daß durch eine genügende Fadenlänge auch eine ausreichende Elastizität
in dem Faden zur Verfügung steht. Der weitere Fadenführer 21 kann auch von einer weiteren
selbständigen Kehrgewindewalze angetrieben werden, die mit der ersten Kehrgewindewalze synchron läuft.
Für die Kehrgewindewalze 5, die Walze 17 und die Friktionswalze 8 wird zwar je ein Antriebsmotor
benötigt, wobei die Drehzahlen in einem vorbestimmten Verhältnis zueinander gehalten werden. Dadurch wird
jedoch eine wesentlich bessere Funktion für das
ίο Aufspulen des Fadens erzielt, bei der sehr hohe
Geschwindigkeiten verwendet werden können, ohne daß eine Beeinträchtigung der Funktion durch überhöhte
Fadenspannung eintritt.
Hierzu i Biatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Steuern der Fadenspannung zwischen Kehrgewindewalze und Fadenspule an
einer Spulmaschine, wobei der Antrieb der Fadenspule durch eine Treibwalze erfolgt, dadurch
gekennzeichnet, daß — in Richtung des Fadenlaufes zur Spule gesehen — nach dem hin- und
herchangierenden Fadenführer (12) eine glatte, den Faden am Umfang aufnehmende Walze (17) und
danach ein weiterer changierender Fadenführer (21) angeordnet sind, und daß die Walze (17) mit einer
anderen Umfangsgeschwindigkeit als die Friktionswalze (8) antreibbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste changierende Fadenführer
(12) zu dem weiteren changierenden Fadenführer (21) voreilend angeordnet ist, und daß der Voreilungsweg
im Bereich einer halben Steigung der schraubenlinienförmig verlaufenden Nut (23) der
Kehrgewindewalze (5) liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem weiteren Fadenführer
(21) und der Spule (7) die Friktionswalze (8) zur Aufnahme des Fadenlaufes zwischengeschaltet
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Fadenführer
(12) und der weitere Fadenführer (21) an derselben Kehrgewindewalze (5) vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für den weiterne
Fadenführer (21) eine selbständige Kehrgewindewalze vorgesehen ist.
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