DE3016453C2 - Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial - Google Patents
Elektrophotographisches AufzeichnungsmaterialInfo
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Description
45
Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial, wie es im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegeben ist Derartige Aufzeichnungsmaterialien bestehen im wesentlichen aus
einem elektrisch leitenden Schichtträger und einer Schicht aus einem Material, dessen elektrischer
Widerstand sich bei Belichtung stark verringert. Als solche Materialien sind z. B. Selen, Selen-Tellur oder
Cadmiumsulfid üblich.
Es ist weiterhin bekannt, zu dieser durch Widerstandsänderung Ladungen erzeugenden Schicht eine weitere
Ladungen transportierende Schicht aufzubringen. Dafür eignet sich z. B. Polyvinylcarbazol, wie es aus der
DE-OS 25 13 933 bekannt ist. Eine andere Ladungen transportierende Schicht ist von P. M. Borsenberger, W. eo
Mey und A. Chowdry in ihrer Arbeit: »Hole transport in binary solid solutions of triphenylamine and bisphenol-A-polycarbonate«,
erschienen im Journal of Aplied Physics Band49 (1978) Heft 1 Seiten 273 ... 279,
beschrieben worden, wobei es sich bei diesem Beschichtungsmaterial um eine feste Lösung eines
Stoffes in einem Polymerisat handelt.
transportierende Schicht bereits gute Ergebnisse liefern, so wäre doch zum Erzielen bester Kontraste eine
Verringerung der mit ihnen erzielbaren Dunkelentladungsgeschwindigkeit wünschenswert Die vorliegende
Erfindung setzt sich deshalb zur Aufgabe bei einem elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterial im
wesentlichen bestehend aus einem elektrisch leitenden Schichtträger einer durch Belichtung Ladungen erzeugenden
Schicht und einer Ladungen transportierenden Schicht feste Lösungen eines Stoffes in einem
Polymerisat anzugeben, die kleinere Dunkelentladungsgeschwindigkeiten als die bekannten Materialien
aufweisen, ohne daß dabei andere Eigenschaften wie Restspannung verschlechtert werden.
Die Lösung dieser Aufgabe ist dem Anspruch 1 zu entnehmen, wobei die nachgeordneten Unteransprüche
vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen aufzeigen.
Die Erfindung soll nun an Hand von Beispielen unter Zuhilfenahme der Figuren beschrieben werden. Die
Figuren zeigen dabei
F i g. 1 ein herkömmliches elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial
F i g. 2 ein Aufzeichnungsmaterial mit getrennte Ladungen zeugender und Ladungen transportierender
Schicht
F i g. 1 zeigt einen Schnitt durch einen Teil der Oberfläche eines herkömmlichen elektrophotographischen
Aufzeichnungsmaterials. Auf einen meistens aus einer Aluminiumtrommel bestehenden Schichtträger 1
ist die gleichzeitig Ladungen erzeugende und Ladungen transportierende Schicht 2 aufgebracht Als Materialien
für diese Schicht sind z. B. Selen, Selen-Tellur oder
Cadmiumsulfid üblich. Der Schichtträger 1 wird üblicherweise mit dem auf Massepotential liegenden Pol
5 einer Spannungsquelle zum Erzeugen einer Corona-Entladung zwischen dem an der Elektrode 4 anliegenden
anderen Pol dieser Spannungsquelle und der Oberfläche der Schicht 2 verbunden.
F i g. 2 zeigt nun einen Schnitt durch einen Teil der Oberfläche eines elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterials
mit getrennte Ladungen erzeugender und Ladungen transportierender Schicht. Dieser Aufbau
unterscheidet sich von dem nach F i g. 1 nur dadurch, daß auf Jem Schichtträger I übereinander zwei
Schichten 2 und 3 aufgebracht sind, von denen die eine Ladungen erzeugend und die andere Ladungen
transportierend ist. Es kann dabei auf den Schichtträger 1 sowohl zuerst die Ladungen erzeugende Lind darüber
die Ladungen transportierende Schicht wie auch zuerst die Ladungen transportierende und darüber die
Ladungen erzeugende Schicht aufgebracht werden. Für die jeweils verwendete Reihenfolge sprechen alleinig
technologische Gesichtspunkte. Wird zuerst die Ladungen erzeugende Schicht aufgebracht, so muß die
darüberliegende Ladungen transportierende Schicht für das belichtende Licht transparent sein. Im anderen Falle
braucht die Ladungen transportierende Schicht zwar nicht lichtdurchlässig zu sein, doch muß sie thermisch so
widerstandsfähig sein, daß man auf ihr die Ladungen erzeugende Schicht aufdampfen kann, oder diese
Schicht muß auf anderem Wege ζ. Β. durch Aufsprühen oder Abscheiden aus einer Lösung aufgebracht werden.
Es sollen nun im folgenden einige Beispiele für Aufzeichnungsmaterialien beschrieben werden, deren
Ladungen transportierende Schicht erfindungsgemäß aus einer festen Lösung von Ferrocen oder einem
Ferrocenderivat in einem Benzolringe enthaltenden Polymerisat besteht. Als solche Polymerisate wurden
Polystyrol und Bisphenol-A-Polycarbonat und als
Ferrocenderivate Diacetylferrocen, Benzylferrocen sowie
Ferrocendiyl-dimethylsilan-polymere eingesetzt Besonders gute Eigenschaften wurden dabei mit
Polystyrol erzielt. Die hier erzielten Dunkelentladungsgeschwindigkeiten
sind etwa um eine Größenordnung kleiner als bei Polyvinylcarbazol und etwa um den
Faktor 5 kleiner als bei Verwendung von Triphenylamin gelöst in Bisphenol-A-Polycarbonat nach Journal of
Applied Physics. In den folgenden Beispielen wurde als
Schichtträger stets Aluminium gewählt, es kann hierzu jedoch jeder .leitende Stoff eingesetzt werden, wenn nur
die aufgebrachte Schicht auf ihm genügend fest haftet Ebenso wurde als Ladungen erzeugende Schicht stets
amorphes Selen aufgebracht Als weitere Materialien können nicht nur die bereits erwähnten wie Selen-Tellur
und Cadmiumsulfid sondern alle entsprechende photoelektrische Eigenschaften aufweisenden Stoffe, wie ζ. Β
Silizium oder metailorganische Verbindungen verwendet werden.
Nach dem ersten Beispiel sei das Aufzeichnungsmaterial
wie folgt aufgebaut: Auf eine 50μπι starke
Aluminiumfolie ist durch Vakuum-Verdampfung ein etwa 2μπι starker Belag als Ladungen erzeugende
Schicht aufgebracht Hierüber ist eine Ladungen transportierende Schicht aus einer festen Lösung von
Ferrocen in Polystryrol mit etwa 7 um Stärke aufgetragen. Zur Herstellung dieser Schicht wird 1 g
Polystyrol und 0,38 g Ferrocen (2 mMol/g Polystyrol) in 14 ml Dichtlormethan unter Umrühren mittels eines
geeigneten Rührers z. B. eines Magnetrührers gelöst Mit einem SpirallFilmziehgerät wird von der dickflüssigen
Lösung soviel als Schicht auf die Selenoberfläche aufgetragen, daß sich bei Verdunsten des Lösungsmittels
eine etwa 7 μιτι starke transparente Ladungentransportschicht
bildet. Unter einer negativen Corona ladet sich die Schichtoberfläche auf ein Potential von maximal
—800 V auf, wobei die Dunkelentladungsgeschwindigkeit etwa 12V/sec beträgt. Wird die Schicht mit
monochromatischen Licht mit der Wellenlänge von etwa 400 nm mit 0,4 μΐ/cm2 belichtet, so wird an den
belichteten Stellen das Potential bis auf ein Restpotential von etwa —40 V abgebaut Bei Aufladung mit einer
positiven Corona läßt sich nur ein Potential von +180 V erzielen, daß unabhängig von Dunkelheit oder Belichtung
mit einer Entladungsgeschwindigkeit von 35 V/sec abgebaut wird.
Für ein zweites Beispiel werden die Verhältnisse des ersten insofern verändert, als hier auf 1 g Polystryrol
0,19 g Ferrocen (1 mMol/g Polystyrol) verwendet werden. Das Restpotential bei Belichtung erhöhte sich
dadurch auf etwa — 100 V.
Gegenüber dem zweiten Beispiel wird nun bei einem dritten in dem Ferrocenmolekül ein Wasserstoff-Atom
durch eine Benzyl-Gmppe substituiert Es werden hier auf 1 g Polystyrol 0,28 g Benzylferrocen (1 mMol/g
Polystyrol) in gleicher Weise wie beim ersten Beispiel gelöst und verarbeitet Die Oberfläche der etwa 7 μιτι
starken Ladungen transportierenden Schicht läßt sich durch eine negative Corona-Entladung maximal auf
etwa —450 V aufladen, wobei die Dunkelentladungsgeschwindigkeit etwa 18 V/sec beträgt Bei Belichtung
(O^J/cm2, 400 nm) stellt sich ein Restpotential von
etwa —280 V ein. Mit positiver Corona erfolgt eine Aufladung auf maximal + 400 V, die mit einer
Entladungsgeschwindigkeit von etwa 36 V/sec abgebaut wird.
Bei einem letzten, vierten Beispiel wird gegenüber dem ersten Beispiel nun das Polystyrol durch ein
Bisphenol-A-Polycarbonat ersetzt Durch eine negative Corona-Entladung läßt sich die Oberfläche eines etwa
7 μηι starken Ladungstransportschicht maximal auf etwa —400 V aufladen. Die Dunkelentladungsgeschwindigkeit
beträgt etwa 18 V/sec wobei nach Belichtung (0,4 μ]/οπ\2, 400 nm) sich ein Restpotential von etwa
— 100 V einstellt Die Werte bei Aufladung durch eine positive Corona-Entladung entsprechen dabei denen
des ersten Beispieles.
Wie aus den angeführten Beispielen ersichtlich ist zeigen nach den Lehren der vorliegenden Anmeldung
aufgebaute elektrophotographische Aufzeichnungsmaterialien gegenüber denen nach dem Stande der
Technik erheblich verbesserte Eigenschaften und Werte.
Claims (7)
1. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial, das auf einem elektrisch leitenden Schichtträger
(1) eine bei Belichtung Ladungen erzeugende Schicht (2) aus amorphem Selen und eine einen
organischen Photoleiter enthaltende, Ladungen transportierende Schicht (3) enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ladungen transportierende Schicht (3) aus einer festen Lösung von
Ferrocon oder einem Ferroconderivat in einem Benzolringe enthaltenden Polymerisat besteht
Z Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,- daß
das Benzolringe enthaltende Polymerisat Polystyrol is ist
3. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmateria! nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Benzolringe enthaltende Polymerisat ein BisphenolA-Polycarbonat
ist
4. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch
gekennzeichnet daß als Ferrocenderivat Diacetylferrocen,
Benzylferrocen oder ein Ferrocendiyl-dimethylsilan-polymer
verwendet wird.
5. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche I bis 4. dadurch
gekennzeichnet daß die Dicke der Ladungen transportierenden Schicht etwa 7 μιη beträgt.
6. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet daß auf den elektrisch leitenden Schichtträger (1) zunächst die Ladungen erzeugende
und darüber die Ladungen transportierende Schicht aufgebracht ist.
7. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß auf den elektrisch leitenden Schichtträger (1) zunächst die Ladungen transportierende
und darüber die Ladungen erzeugende Schicht aufgebracht ist.
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