DE3014632C2 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE3014632C2 DE3014632C2 DE19803014632 DE3014632A DE3014632C2 DE 3014632 C2 DE3014632 C2 DE 3014632C2 DE 19803014632 DE19803014632 DE 19803014632 DE 3014632 A DE3014632 A DE 3014632A DE 3014632 C2 DE3014632 C2 DE 3014632C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- oxidized
- carrier
- polymers
- glycosylated
- bound
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08B—POLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
- C08B37/00—Preparation of polysaccharides not provided for in groups C08B1/00 - C08B35/00; Derivatives thereof
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J20/00—Solid sorbent compositions or filter aid compositions; Sorbents for chromatography; Processes for preparing, regenerating or reactivating thereof
- B01J20/22—Solid sorbent compositions or filter aid compositions; Sorbents for chromatography; Processes for preparing, regenerating or reactivating thereof comprising organic material
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G81/00—Macromolecular compounds obtained by interreacting polymers in the absence of monomers, e.g. block polymers
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08H—DERIVATIVES OF NATURAL MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08H1/00—Macromolecular products derived from proteins
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)
- Other Resins Obtained By Reactions Not Involving Carbon-To-Carbon Unsaturated Bonds (AREA)
- Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)
- Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft Sorbentien für Saccharide, Glykoprotei
ne und Saccharide enthaltende Polymerisate gemäß dem Oberbe
griff von Anspruch 1 sowie ein Verfahren zu deren Herstellung.
Eiweißstoffe, die fähig sind, Komplexe mit Zuckerstoffen,
Polysacchariden und Glykoproteinen auf selektive Art zu bil
den, und welche den allgemeinen Namen "Lektine" tragen, wurden
aus einer ganzen Reihe von pflanzlichen und tierischen Quellen
isoliert. Sie zeichnen sich nicht nur durch ihren Ursprung,
sondern vor allem durch ihre spezifische Affinität gegenüber
den Zuckerstoffen und deren Derivaten aus.
Durch Binden der Lektine an eine geeignete Trägersubstanz
entstehen spezifische Adsorbentien für Saccharide; Bedingung
einer solchen Bindungsreaktion besteht im Aufrechterhalten des
aktiven Sorptionszentrums im Lektinmolekül, das während der
Reaktion nicht blockiert werden darf. Die Lektine enthaltenden
Sorbentien finden in analytischer sowie präparativer Affini
täts-Chromatographie und bei selektiven, zum Isolieren von
biologisch aktiven Fraktionen angewandten Präzipitations-
Techniken Verwendung.
Lektine wurden an Polysaccharide vom Dextran- bzw. Agarose-Typ
unter Verwendung der Cyanbromid-Methode gebunden und für eine
ganze Reihe von Isoliertechniken bei Abtrennung von Glyko
proteinen (K. Aspberg, J. Porath, Acta Chem.Scand. 24 - 1970 -
1839), Dextranen (K. O. Lloyd, Arch. Biochem. Biophys. 137 - 1970
- 460) oder Zellen (G. H. Edelman, U. Rutishauser, C. F. Mille
te, Proc. Nat. Acad. Sci., USA, 68 - 1971 - 2153) angewandt. Ein
Vorteil dieses Verfahrens liegt in seiner Selektivität und
Geschwindigkeit. Trägerstoffe vom Dextran- oder Polysaccharid-
Typ weisen jedoch auch gewisse nachteilige Eigenschaften auf;
zu diesen gehören vor allem große Quellungsdifferenzen in
Lösungen mit variablen Ionenstärken und pH-Wert, niedrige
mechanische Festigkeit der Teilchen und daraus folgende
Schwierigkeiten mit Verstopfung der mit solchen Materialien zu
füllenden Kolonnen bei erhöhten Druckwerten und Durchfluß
geschwindigkeiten der mobilen Phase. Nicht zuletzt kann auch
die relativ niedrige Beständigkeit gegen Hydrolyse und Wirkung
von Mikroorganismen im Wege stehen. Die Bindungsart der Lek
tinmolekeln durch die Cyanbromid-Methode macht es notwendig,
mit einem hoch toxischen Aktivierungsmittel von verhältnis
mäßig niedriger Wirksamkeit zu arbeiten. Die beim Cyanbromid-
Vorgang entstehende Bindung ist für bestimmte Zwecke nicht
stabil genug; es wurde deren sukzessive hydrolytische Spaltung
mit gleichzeitiger Herabsetzung der Sorbentkapazität festge
stellt.
Die erfindungsgemäßen Substanzen schalten die vorerwähnten
Nachteile der bisher bekannten Sorptionsmaterialien aus. Eine
kovalente Bindung von Zuckermolekeln kann vorzugsweise durch
den Vorgang gemäß dem CSSR-AO 195 044 (DE-Patent 28 58 715)
erzielt werden; dieser besteht auf einer sauer katalysierten
Reaktion der Saccharide mit Hydroxylgruppen enthaltenden
Polymerisaten in Dioxan oder Tetrahydrofuran. Außer hydrophi
len synthetischen Polymerisaten (makroporösen Hydroxyalkyl
acrylaten und Hydroxyalkylmethacrylaten, teilweise hydroly
siertem vernetzten Polyvinylacetat u. a.) kann man auch mehrere
natürliche oder halbsynthetische hydrophile Polymerisate
(Polydextrane, Agarose-Polymeren, Cellulose o. dgl.) verwenden,
da die eigentliche Reaktion in einem wasserfreien, eventuelle
Hydrolyse von glykosidischen oder peptidischen Bindungen
ausschließenden Medium durchgeführt werden muß.
Aufgabe der Erfindung war es nun, Sorbentien bereitzustellen,
die unter anderem in der Herstellung einfacher und weniger
gefährlich sind.
Diese Aufgabe wird wie aus den vorstehenden Ansprüchen er
sichtlich gelöst.
Die erhaltenen Glykosylderivate der Polymere werden mit Perjo
dat oxidiert; durch die Wirkung des Letztgenannten erfolgt die
Spaltung der C-C-Bindung zwischen zwei Kohlenstoffatomen mit
vicinal gebundenen Hydroxylgruppen in Molekülen der kovalent
gebundenen Saccharide unter Entstehung zweier Aldehydgruppen,
die erheblich reaktiv sind. Das durch Oxidation aktivierte
Polymere reagiert in der nächsten Stufe mit Lektinen unter
Entstehung der Schiff′schen Base. Die Schnelligkeit dieser
Reaktion hängt von der Konzentration der Komponenten und von
der Temperatur ab und wird durch den pH-Wert des Reaktions
mediums stark beeinflußt. Die nicht reagierten aktiven Alde
hydgruppen werden durch Natriumborhydrid reduziert. Die so
entstandenen Sorptions- bzw. Präzipitationssubstanzen zeichnen
sich durch eine hohe Kapazität aus.
In ihrer Wirkung sind die erfindungsgemäßen Substanzen mit
bekannten und zur Verfügung stehenden Materialien auf Grund
von mit Lektinen durch die Cyanbromid-Methode gebundenen
Sacchariden vergleichbar, wobei für den Prüfstein der Wirksam
keit die Adsorptionskapazität der Sorbentien genommen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist vom technologischen Ge
sichtspunkt im wesentlichen leichter, erfordert keine besonde
ren Maßnahmen für die Arbeit mit hoch toxischen Aktiviermit
teln und ermöglicht einfache Steuerung des Konversionsgrades
der Bindungsreaktion bei hoher Reproduzierbarkeit. Darüber
hinaus verleihen die nicht oxidierten, an den Trägerstoff
gebundenen Saccharidmoleküle diesem Trägerstoff einen hydro
philen Charakter oder steigern seine ursprüngliche Hydrophi
lie. Auf diese Weise wird die Wahrscheinlichkeit gewisser
unspezifischer Interaktionen von geschiedenen Systemen bei der
Verwendung der Sorbentien in Affinitäts-Chromatographie her
abgesetzt.
15 g Mischpolymerisat von 2-Hydroxyäthylmethacrylat und Ethy
lenmethacrylat mit Molekulargerwicht-Ausscheidungslimit von
1 000 000, enthaltend auch 16% von kovalent gebundener Galac
tose (Separon HEMA-1000-Gal), wurde in 150 ml Wasser 20 Stun
den gequollen. Die Flüssigkeit wurde dann abgesaugt und 346 ml
0,1 M NaIO4 zugegeben. Die Oxidation wurde 100 Minuten bei
25°C vorgenommen. Das Produkt wurde mit Wasser bis zur nega
tiven Reaktion auf Oxidationsmittel (Mn⁺⁺) durchgewaschen, mit
Puffer, in welchem die Bindung des Lektins (Acetatpuffer mit
verschiedenem pH) durchgeführt wurde, in Gleichgewicht ge
bracht und in die nachfolgende Bindungsreaktion eingesetzt.
140 ml Acetatpuffer (pH 7,8) wurden zum Lösen von 2,4 g Lektin
aus Canavalia ensiformis DC (Konkanavalin A) verwendet und der
Lösung der ins Gleichgewicht gebrachte oxidierte Trägerstoff
von der vorherigen Stufe in Form eines dicken Breis zusammen
mit 250 mg D-Glucose zugesetzt. Das Gemisch wurde 24 Stunden
bei 4°C in einem Kühlschrank gerührt. Darauf wurden 25 mg
NaBH₄, und nach 20 Minuten eine weitere Dosis von 25 mg NaBH4
zugegeben. Das Gemisch wurde im Kontakt mit Natriumborhydrid
insgesamt 40 Minuten gelassen. Nachher wurde das Sorbens mit
Acetatpuffer (pH 7,3) durchgewaschen und ferner dreimal mit
200 ml Tris HCl-Puffer in 1 Mol NaCl (pH 8) und mit Acetatpuf
fer in 1 Mol NaCl (pH 4) durchgewaschen. Das derart behandelte
Sorbens wurde in eine Kolonne übertragen und mit einem Puffer
durchgewaschen, in welchem eine Sorptionswirkung gegenüber
Saccharidderivaten nachgewiesen wurde. Die Menge an gebundenem
Konkanavalin betrug 15 mg pro Gramm des trockenen Trägerstof
fes.
Die Wirkung des gebundenen Lektins wurde durch Sorption eines
synthetischen, kovalent gebundene Saccharide (Glucose, Galac
tose) enthaltenden Acrylamidpolymerisaten (V. Horejsi, P.
Smolek und J. Kocourek, Biochim. Biophys. Acta 538, 293,
1979) durch den nachfolgenden Vorgang bewiesen:
An eine Kolonne von 1 g Trägerstoff mit gebundenem Lektin nach Äquilibrierung mit Acetatpuffer (pH 7,3) wurde 0,3427 g lösli ches Polyacrylamidpolymer mit 0,4 gewichtsprozentigem Inhalt von Glucose im Anfahrpuffer angesetzt. Bei Elution von 102 ml Puffer wurde der Zuckergehalt bis zum Nullwert überwacht. An die Kolonne wurde dann eine Lösung von 0,5 Mol Methyl-α-D- glucopyranosid (30 ml) gebracht, worauf die Kolonne mit dem Anfahrpuffer (pH 7,3) durchgewaschen wurde. Das Eluat wurde aufgefangen, dialysiert und lyophilisiert. Durch gravimetri sche Methode wurde 0,016 g Polymer festgestellt. Auf Grund der Stoffbilanz wurde bei Chromatographie 3,1%iger Verlust an glykosyliertem Polyacrylamid-Standard gefunden.
An eine Kolonne von 1 g Trägerstoff mit gebundenem Lektin nach Äquilibrierung mit Acetatpuffer (pH 7,3) wurde 0,3427 g lösli ches Polyacrylamidpolymer mit 0,4 gewichtsprozentigem Inhalt von Glucose im Anfahrpuffer angesetzt. Bei Elution von 102 ml Puffer wurde der Zuckergehalt bis zum Nullwert überwacht. An die Kolonne wurde dann eine Lösung von 0,5 Mol Methyl-α-D- glucopyranosid (30 ml) gebracht, worauf die Kolonne mit dem Anfahrpuffer (pH 7,3) durchgewaschen wurde. Das Eluat wurde aufgefangen, dialysiert und lyophilisiert. Durch gravimetri sche Methode wurde 0,016 g Polymer festgestellt. Auf Grund der Stoffbilanz wurde bei Chromatographie 3,1%iger Verlust an glykosyliertem Polyacrylamid-Standard gefunden.
Das Sorbens wurde analog wie in Beispiel 1 vorbereitet und
behandelt. Seine Wirkung wurde durch selektive Sorption von
Ovalbumin nachgewiesen; darüber hinaus wurde wiederholte
Verwendung untersucht. 1 g Sorbens gemäß Beispiel 1 mit gebun
denem Konkanavalin A wurde durch Acetatpuffer (pH 7,3) und
nachher durch Tris HCl-Puffer pH 7,8 + 0,15 M NaCl äquili
briert. An die Kolonne wurde 49 mg Ovalbumin in 5 ml Anfahr
puffer angesetzt und das System mit Puffer bis zur negativen
Reaktion auf Eiweißstoffe (UV-Absorption 280 nm) unter gleich
zeitigem Auffangen von Eluat durchgewaschen. Darauf wurde 0,1
M Lösung von Methyl-α-D-Glucopyranosid (50 ml) angesetzt. Das
Eluat wurde aufgefangen, dialysiert und lyophilisiert. Die
Ausbeute im Eluat betrug 7,8 mg, der Gehalt von ungebundenem
Eiweißstoff auf 40 mg bestimmt; 2,44% Verlust.
Die Kolonne wurde dann mit 20 ml Tris HCl-Puffer pH 7,8 + 1 M
NaCl und mit 20 ml Acetatpuffer + 1 M NaCl pH 4 durchgewa
schen, mit Tris HCl-Puzffer + 15 M NaCl pH 7,8 eingestellt und
der gesamte Prozeß wiederholt.
Beim zweiten Zyklus wurde der Eiweißstoffgehalt im Elutions
mittel nach dem Durchwaschen mit Methyl-α-D-glucopyranosid auf
7,6 mg, beim dritten auf 7,8 mg und beim vierten auf 7,6 mg
festgestellt.
Das Sorbens wurde analog wie in Beispiel 1 vorbereitet, mit
der Ausnahme, daß an Stelle des Mischpolymerisates mit dem
Molekulargewicht-Ausscheidungslimit von 1 Mill. dalton, Mischpolymerisat
von 2-Hydroxyäthylmethacrylat mit Ethylendimethacrylat
von 300 000 Molekulargewicht als Trägerstoff verwendet
wurde. Beim Testen der Wirkung durch glykosyliertes Polyacrylamid
wurde 4,6%iger Verlust (Ansatzmenge 0,3470 g, im
Elutionsmittel 0,0154 g) gefunden. Das Ausgangssorbens enthielt
18 Gew.-% von kovalent gebundener Glucose.
Zur Bindung des Lektins aus Ricinus communis wurde der oxydierte,
in Beispiel 3 beschriebene Trägerstoff angewandt. 1,9 g
Lektin wurde in 70 ml Acetatpuffer (pH 7,3), enthaltend 220 mg
Galactose, gelöst und 10 g des oxydierten Trägerstoffes zugesetzt.
Die Eliminierung der nicht reagierten aktiven Aldehydgruppen
wurde mit 25 mg NaBH₄ vorgenommen; Reaktionszeit wie
in Beispiel 1.
Die Wirkung wurde durch Polyacrylamid mit 9,4 gewichtsprozentigem
Zuckergehalt geprüft. Ansatzmenge 0,3412 g, Ausbeute im
Elutionsmittel 0,0154 g, Verluste 3,8%.
Die Bindung des Lektins aus Ricinus communis wurde analog wie
in Beispiel 4 durchgeführt, mit der Ausnahme, daß der oxydierte
Trägerstoff das Molekulargewicht-Ausscheidungslimit von
300 000 dalton aufwies.
Beim Prüfen der Wirkung durch Polyacrylamid mit gebundener
Glucose wurde pro 1 g der Kolonne 0,3400 g Polymer angesetzt;
Ausbeute im Elutionsmittel 0,0171 g, Verluste 4,75%.
4,2 g sphärische Cellulose wurde binnen 20 Stunden in 50 ml
Dioxan, gesättigt mit gasförmigem Chlorwasserstoff, bis zum
16gewichtsprozentigen Gehalt quellen gelassen. Nach dieser
Zeitspanne wurde der Reaktionsmischung 2,0 g D-Galactose zugegeben
und sie wurde dann 24 Stunden bei Laboratoriumstemperatur
geschüttelt. Darauf wurde der Inhalt des Gefäßes in 5 l
Wasservolumen eingegossen und das Produkt nach Absaugen über
einen Filter mit Wasser bis zum neutralen pH-Wert und zur negativen
Reaktion auf Zucker wiederholt durchgewaschen.
4,0 g sphärische Cellulose mit gebundener D-Galactose (11,7gewichtsprozentiger
Gehalt von gebundener D-Galactose analytisch
bestimmt) wurde 20 Stunden in destilliertem Wasser quellen gelassen.
Das Wasser wurde dann abfiltriert und dem nassen Gel
100 ml 0,1 M NaJO₄ zugesetzt. Die Oxydation verlief eine Stunde
bei Laborationstemperatur unter Rühren. Darauf wurde die Natriumperjodatlösung
abfiltriert und das Gel an der Kolonne mit
destilliertem Wasser durchgewaschen, bis die Leitfähigkeit des
Eluats der des angewandten destillierten Wassers entsprach.
Dem Cellulosegel wurde dann Boratpuffer von pH 8,5 und nach
einer Stunde 500 mg Konkanavalin A (d. h. Lektin aus Canavalia
ensiformis) zugegeben. Das Lektin wurde mit Methyl-alpha-D-glucopyranosid
inhibiert. Nach 70stündiger Verweilperiode bei
4°C wurden die nichtreagierten aktiven Gruppen bei 4°C mit
20 mg NaBH₄ unter 20 Minuten dauerndem Rühren reduziert. Das
Gel wurde nachher abwechselnd mit Acetatpuffer bei pH 4,1
(1 M NaCl) und Tris HCl-Puffer pH 9 (1 M NaCl) durchgewaschen.
In der finalen Phase vor der Applizierung wurde das Gel im
Acetatpuffer pH 6 (1 M Nacl), enthaltend 10⁻3 M MnCl2 und 10⁻3 M
CaCl2, aufbewahrt. Der Gehalt an gebundenem Eiweißstoff betrug
9,0 mg pro Milliliter des nassen Gels.
Aminoglykosyl-Derivat von Cellulose wurde analog wie in Bei
spiel 6 vorbereitet, mit der Ausnahme, daß in die Reaktion 0,8
g N-Acetyl-D-glukosamin eingesetzt und daß das Produkt nicht
oxidiert wurde; es wurde nur die Menge des an den Cellulose
träger angebundenen Aminozuckers bestimmt.
Ein ähnliches Experiment wie in Beispiel 7 wurde mit dem aus
Hydroxyäthylmethacrylat-Mischpolymerisat von 1 Mill. Moleku
largewicht-Ausscheidungslimit (s. Beispiel 1) bestehenden
Trägerstoff durchgeführt. Der Gehalt des gebundenen Aminozuc
kers betrug 8,9 Gew.-%, was die Doppelmenge gegenüber dem
Beispiel 7 war.
4,0 g von löslichem Polyacrylamid-Gel mit einpolymerisiertem
Allyl-α-D-glucosid (vorbereitet nach V. Horejsi, P. Smolek und
J. Kocourek: Biochim. Biophys. Acta, 538 - 1978 - 293-298) wurde
in 100 ml 0,1 M NaIO4 binnen einer Stunde bei Laboratoriums
temperatur oxidiert. Nach dieser Zeit wurde das Reaktions
gemisch auf 250 ml verdünnt und gegen destilliertes Wasser
dialysieren gelassen. Nach der Beseitigung des Perjodats aus
dem Reaktionsgemisch durch Dialyse wurde das Gel lyophyli
siert. Das Lyophylisat wurde in 20 ml destilliertem Wasser
gelöst. Der Lösung wurde 500 mg Lektin aus Canavalia ensifor
mis, inhibiert mit Methyl-α-D-glucopyranosid, zugegeben. Das
Gemisch reagierte binnen 70 Stunden bei 4°C, worauf die übrig
bleibenden aldehydischen Gruppen durch Reaktion mit NaBH4 -
ähnlich wie in Beispiel 6 - reduziert wurden. Die erhaltene
Reaktionsmischung - nach Verdickung durch Lyophilisation -
wurde durch präparative Gel-Chromatographie im Dextran-Gel auf
eine Lektin-Fraktion und eine an glykosyliertes polymeres
Acrylamid gebundenes Lektin enthaltende Fraktion getrennt.
4,0 g Polyvinylalkohol (125 000 Molekulargwicht und 87-89%
Hydrolyse-Grad), welcher durch D-Glucose gemäß dem CSSR-AO
195 044 (DE-Patent 28 58 715) substituiert wurde, wurde analog
wie nach Beispiel 9 oxidiert.
Das Sorbens wurde analog wie in Beispiel 1 vorbereitet, mit
der Ausnahme, daß anstelle des Mischpolymerisats von Äthylen
dimethacrylat und Hydroxyäthylmethacrylat ein Mischpolymerisat
von Hydroyäthylacrylat mit Äthylendiacrylat von 500 000 dalton
Molekulargewicht-Ausscheidungslimit angewandt wurde. Durch
Prüfung der Wirkung der Bindungskapazität durch Sorption von
löslichem Polyacrylamid mit eingebautem Allyl-α-D-glucosid
wurde ein 5,3%iger Verlust festgestellt.
Claims (3)
1. Sorbentien für Saccharide, Glykoproteine und Saccharide
enthaltende Polymerisate, die an einem Trägerstoff Lektine
kovalent gebunden enthalten, dadurch gekenn
zeichnet, daß man als Trägerstoff einen aus der Gruppe
von oxidierten glykosylierten Polysacchariden, oxidierten
glykosylierten Hydroxyalkylacrylatpolymerisaten, oxidierten
glykosylierten Hydroxyalkylmethacrylatpolymerisaten, oxidier
tem glykosyliertem Polyacrylamid und oxidiertem glykosyliertem
Polyvinylalkohol auswählt.
2. Verfahren zur Herstellung von Sorbentien nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man die als Trä
gerstoffe gewählten Polymerisate mit Natrium- oder Kaliumper
jodat oxidiert, dann die derart aktivierten Polymerisate mit
Lektinen bei einer Temperatur von 0 bis 40°C in Pufferlösung
von pH 7-12 reagieren läßt und schließlich die nach der Reak
tion übriggebliebenen aktiven Aldehydgruppen aus dem Polymeri
sat durch Einwirkung von Reduktionsmitteln eliminiert.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man als Reduktionsmittel Natriumbor
hydrid verwendet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CS298279A CS206823B1 (en) | 1979-04-28 | 1979-04-28 | Sorbents for saccharides,glycoproteins and polymers,containing saccharides and method of their manufacture |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3014632A1 DE3014632A1 (de) | 1980-11-06 |
DE3014632C2 true DE3014632C2 (de) | 1992-05-21 |
Family
ID=5368590
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19803014632 Granted DE3014632A1 (de) | 1979-04-28 | 1980-04-16 | Sorbenten fuer saccharide, glykoproteine und saccharide enthaltende polymerisate und verfahren zu deren herstellung |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH653348A5 (de) |
CS (1) | CS206823B1 (de) |
DE (1) | DE3014632A1 (de) |
FR (1) | FR2455061A3 (de) |
GB (1) | GB2048896B (de) |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
SE8202544L (sv) * | 1982-04-23 | 1983-10-24 | Larsson Per Olof | Lektinhaltigt separationsmedel |
EP0211756A1 (de) * | 1985-08-01 | 1987-02-25 | Merck & Co. Inc. | Assay für Varicella-Zoster-Virus (VZV)-Antikörper |
GB2184732B (en) * | 1985-12-26 | 1990-07-11 | Showa Denko Kk | Active support substance and adsorbent for chromatography |
ES2058020B1 (es) * | 1992-07-03 | 1995-10-01 | Consejo Superior Investigacion | Procedimiento de fabricacion de soportes solidos inertes activados con grupos amino. |
CN114236138B (zh) * | 2021-12-20 | 2023-11-07 | 杨霜 | 一种岩藻糖糖蛋白荧光显色载体的制备方法、荧光强度参考载体的制作方法及用途 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH536860A (fr) * | 1971-03-31 | 1973-05-15 | Nestle Sa | Procédé de préparation d'un produit doué d'activité enzymatique, insoluble en milieu aqueux |
-
1979
- 1979-04-28 CS CS298279A patent/CS206823B1/cs unknown
-
1980
- 1980-04-16 DE DE19803014632 patent/DE3014632A1/de active Granted
- 1980-04-25 GB GB8013733A patent/GB2048896B/en not_active Expired
- 1980-04-25 CH CH322680A patent/CH653348A5/de not_active IP Right Cessation
- 1980-04-28 FR FR8009553A patent/FR2455061A3/fr active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB2048896A (en) | 1980-12-17 |
GB2048896B (en) | 1983-03-16 |
FR2455061B3 (de) | 1981-03-20 |
CS206823B1 (en) | 1981-07-31 |
FR2455061A3 (fr) | 1980-11-21 |
CH653348A5 (de) | 1985-12-31 |
DE3014632A1 (de) | 1980-11-06 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2319495C2 (de) | Verfahren zum selektiven, reversiblen Binden von Biomolekülen an ein Adsorbens in einer chromatographischen Säule | |
US5328603A (en) | Lignocellulosic and cellulosic beads for use in affinity and immunoaffinity chromatography of high molecular weight proteins | |
US4269605A (en) | Method and kit for separation of glycoproteins | |
DE69634373T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Konjugaten vom Faktor VIII mit einem biologisch verträglichen Polymer | |
DE3644651C2 (de) | ||
EP0203463B1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Materials zur Affinitätschromatographie | |
Ringertz et al. | Chromatography on ECTEOLA of sulfate containing mucopolysaccharides | |
DE2839170C2 (de) | Chromatographisches Material | |
Schmitt et al. | Mannoprotein of the yeast cell wall as primary receptor for the killer toxin of Saccharomyces cerevisiae strain 28 | |
DE2906504C2 (de) | Glycoproteinderivat-Zubereitungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als diagnostische Reagentien oder hydrolytische Katalysatoren | |
DE102006055558A1 (de) | Endotoxinadsorber und Verfahren zur Entfernung von Endotoxin unter dessen Verwendung | |
EP0235526A2 (de) | Aktivierte Polymerfestkörper und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
Swincer et al. | The extraction, characterization, and significance of soil polysaccharides | |
DE3727707A1 (de) | Adsorptionsmittel, bestehend aus poroesen chitosan-koernern und adsorptionsverfahren unter anwendung dieses adsorptionsmittels | |
DE2402809A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines mit bromcyan aktivierten, trockenen hydrophilen polymeren traegers biologisch wirksamer verbindungen | |
EP0028126A1 (de) | Aus verknüpftem ionischem Chitinderivat hergestelltes Material, seine Herstellung und Verwendung | |
GB2024829A (en) | Method and Product for Separation of Glycoproteins | |
DE3014632C2 (de) | ||
DE2323422C2 (de) | Verfahren zur Isolierung von biologisch aktiven Verbindungen durch Affinitätschromatographie | |
US4446275A (en) | Sorbent for saccharides, glycoproteins and polyesters comprising a lectin covalently bonded with a vehicle and method for preparation thereof | |
DE2102514A1 (de) | Verfahren zur chemischen Kupplung biologisch aktiver Stoffe an oxiran haltige Polymere | |
DE2858715C2 (de) | ||
Ross et al. | Carbohydrate-binding properties of an immobilized α-d-galactopyranosyl-binding protein (lectin) from the seeds of Bandeiraea simplicifolia | |
DE4127657B4 (de) | Perlförmige Polyvinylalkoholgele für die Aufreinigung und Auftrennung biologischer Flüssigkeiten, Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung | |
CA1223205A (en) | Process for removing lipoproteins using derivatized polyhydroxymethylene |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: VON FUENER, A., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT. EBBINGHAUS |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |