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Rundschleifkörper und Verfahren zu seiner Herstellung
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Die Erfindung betrifft einen Rundschleifkörper, bestehend aus einem
kreiszylindrischen flexiblen Träger mit einem mittig aus einer der ebenen Zylinderflächen
hervorstehenden Spann- oder Gewindedorn zum Anbringen im Bohrfutter bzw. der Cewindenuß
einer Antriebsmaschine- sowie einem auf die Zylinderumfangsfläche aufgezogenen endlosen
Schleifband oder Schleifgewebeband.
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Es sind Schleifkörper der vorstehend beschriebenen Art bekannt, bei
denen der Träger aus einer Anzahl nebeneinander auf einem Kern angeordneten Gummilamellen
gebildet ist, die sich von innen elastische gegen das endlose Schleifband anlegen
und das Band unverklebt aufgrund ihrer Elastizität halten, wobei die Haltekraft
im Betrieb entsprechend der Fliehkraft bzw. der aus der Fliehkraft resultierenden
Spannung verstärkt wird.
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Die Schleifkörper dieser Art sind aufwendig in der Herstellung und
gewährleisten nicht ein ausreichend festes Halten des Schleifbandes. Sie besitzen
ein großes Gewicht und erlauben nur bedingt ein flexibles nachgiebiges Schleifen
in dem Sinne, daß der Schleifradius des Trägers durch entsprechenden Druck und entsprechendes
Zusammendrücken der Trägerlamellen in einer Richtung verändert werden kann.
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Das gleiche gilt für die insbesondere im industriellen Bereich eingesetzen
Lamellenschleifer, bei denen auf einen starren, mit Bohrfutterdorn versehenen Kern
kürzere Streifen aus Schleifgewebebändem frei auskragend angebracht sind, so daß
die rundullllauScnd nebelleinander auf dem Kernumfang angebrachten Lamellen insgesamt
unter dem entsprechenden Schleifdruck eine in ihrer Wirkung nicht unterbrochene
Schleiffläche ergeben. Die Lamellenschleifkörper sand ausgesprochrr auSwerldig und
daher nur im industriellen Bereich einsetzbar.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines einfach und
daher kostengünstig herstellbaren Schleifkörpers, der aufgrund seiner Preiswürdigkeit
nicht nur im industriellen Bereich sondern auch im Heimwerkebereich einsetzbar ist
und der je nach Bedarf als flexibler Schleifkörper und als starrer Schleifkörper
eingesetzt werden kann. Die Erfindung besteht darin, daß der Träger aus einem einseitig
ofFenen Topf aus Weichplastikmaterial mit Mittenbohrung in der ebenen Fläche besteht
und der Spann- oder Gewindedorn an einer Scheibe mit einem dem Topfinnendurchmesser
entsprechenden Umfang angeordnet ist, die auf ihrer freien Fläche achsgleich mit
dem Spanndorn mit einer Gewindebohrung versehen ist.
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Durch die Erfindung ist ein Schleifkörper geschaffen, der auf einfachste
Weise durch Spritzgießen aus preiswerten Materialien herstellbar und wahlweise als
starrer oder elastisch flexibler Schleifkörper verwendbar ist.
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In diesem Sinne ist der Topf in sich zunächst in einer Stellung, in
der er frei mit seiner Bodenfläche gegen die Trägerscheibe verschraubt ist, unterschiedlich
flexibel derart, daß er auf der Seite des Topfbodens eine kleine und an seiner freien
Topfkante eine große radiale Flexibilität besitzt und nach Andruck des Schleifkörpers
mehr nach der Seite des Topfbodens oder mehr nach der Seite des freien Topfrandes
eine frei variable Anpassung des Schleifradius an den Werkstückradius ermöglicht,
während er in einer Stellung, in der der Topf mit seiner Mitten bohrung über den
Spanndorn auf die Trägerscheibe derart aufgezogen ist, daß die Trägerscheibe von
innen in den Topf unter Abstützung dessen freien Randes nach allen Seiten eingreift,
die beschriebene Kantenflexibilität des Topfes vollständig
aufgehoben
und ein über die gesamte Schleifkörperbreite starrer Schleifkörper geschaffen ist.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht auch darin, daß nach Verbrauch des Schleifbandes
der Schleifkörper nur teilweise - nämlich der Topf - verworfen werden muß, während
der wesentliche Teil - nämlich die Haltescheibe mit Spanndorn - erhalten werden
kann.
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Das Schleifband kann auf der Umfangsfläche des topfförmigen Trägers
durch Verschweißung beispielsweise mittels Ultraschall befestigt sein. Es kann das
Schleifband auf der Umfangsfläche des topfförmigenTrägers jedoch auch mittels Polyurethanklebeband
befestigt sein. Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß in das endlose Schleifband
ein Polrothanklebeband eingeklebt, anschließend die so gebildete Einheit ured der
topfförmige Träger auf eine Temperatur von ca. 0° C oder darurltcr abgekühlt und
schließlich die Schleifband-/Klebebaad2inheit axial auf den Träger aufgeschoben
und der Schleifkörper auf Paumtemperatur erw;rmt. Durcii das erfindungsgemäße Verfahren
wird erstmals eine Möglichkeit geschaffen, endlose Schleifbänder mit einem vorgegebenen
festen Inncndurchmesser auf einen Trager mit einem genau entsprechenden, in seinem
Umfang nicht veränderlichen Träger aufzuziehen und mit einer ausreichend festen
Klebung zu befestigen.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß Polyurethanklebebänder
zwar eine hohe, den geforderten hohen Anforderungen genügende jedoch ein Aufziehen
verhindernde Klebewirkung besitzen, die jedoch durch Abkühlung auf um den Gefrierpunkt
liegende Temperaturen vollständig zum Erliegen kommt. Nach dem achsseitigen Einkleben
des Polyurethanbandes in das Schleifband kann somit unter Ausnutzung dieser Wirkung
das Band bei Frosttemperaturen ungehindert auf den Tragkörper aufgezogen werden.
Nach dem Erwärmen auf Raumtemperatur entfaltet danach das Band seine volle Haftwirkung.
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Das Schleifband kann unmittelbar auf dem Träger aufgebracht sein,
es kann jedoch auch zwischen Schleifband und topfförmigem Träger eine elastische
Zwischenlage, beispielsweise ein Schaumstoffeinlage vorgesehen sein, durch die eine
weitere Verhesserung der Flexibilität des Schleifkörpers erzielt wird.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielhaft veranschaulicht. Es
zeigen Fig. 1 den Träger eines Schleifkörpers in Sprengcarstellung Fig. 2 einen
Schleifkörper nach dem Zusammenbau Fig. 3 eine andere Ausführungsform eines Schleifkörpers
in starrer Anordnung Fig. 4 den gleichen Schleifkörper in seiner elastischen Anordnung.
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Der in Fig. 2 wiedergegebene Rundschleifkörper besteht aus einem als
Ganzes mit 1 bezeichneten kreiszylindrischen Träger mit einem mittig aus einer der
ebenen Zylinderflächen hervorstehenden Spanndorn 2 zum Anbringen im Bohrfutter einer
Antriebsmaschine sowie einem auf die Zylinderumfangsfläche aufgezogenen endlosen
Schlcifband 3. Der Träger 1 besteht aus einem einseitig offenen Topf 4 aus Weichplastikmaterial
mit Mittenbohrung 5 in der ebenen Fläche, wobei der Spanndom 2 an einer Scheibe
6 mit einem dem Topfirnendurchir ,ser e,tsprechenden Umfang angeordnet ist, die
auf ihrer freien Fläche achsgleich mit dem Spanndorn 2 mit einer Gewindebohrung
7 versehen ist. Bei der in Fig. 2 wiedergegebenen Ausführungsform ist zwischen dem
Topf 4 und dem endlosen Schleifband 3 eine weitere elastische Zwischenlage 8 beispielsweise
aus Schaumstoff angeordnet.
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In Fig. 3, in der die entsprechenden Teile mit denselben Bezugsziffern
wie in Fig. 2 wiedergegeben sind, ist in derselben Anordnung eine andere Ausführungsform
eines Rundschleifkärpers wiedergegeben, bei der das Schleifband 3 direkt und ohne
Zwischenschaltung einer elastischen Zwischenlage auf dem Träger angebracht ist.
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Die Befestigung des Schleifbandes 3 und gegebenenfalls der Zwischenlage
8 auf den Träger kann durch Verschweißen mittels Ultraschall erfolgen. In einer
besonders einfachen und nur geringen maschinellen Aufwand erfordernden Weise kann
die Befestigung jedoch auch durch Verkleben mittels beidseitig klebendem Polyurethanklebeband
erfolgen in der Weise, daß - siehe insbesondere Fig. 1 - zunächst das Klebeband
9 gegen die Innenfläche des Schleifbandes 3 verklebt, anschließend die hierdurch
gebildete Einheit sowie der topfförmige Körper 4 auf Temperaturen um den Gefrierpunkt
oder darunter abgekühlt, anschließend die Schleifband-/Klebebandeinheit 3, 9 auf
den Träger 4 aufgezogen und auf Raumtemperatur erwärmt wird.
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In Fig. 3 und 4 sind im Vergleich dic bei L'ebrauc1isanordnungen wiedergegeben.
Im Falle der in Fig. 3 wiedergegebenen Ausführurlgsform ist der topfförmige Träger
über den Dorn 2 hinweg auf die Scheibe 6 aufgezogen, so daß der freie Rand des Topfes
abgestützt wird und insgesamt ein starrer Schleifkörper gebildet wird. Demgegenüber
ist bei der in Fig. 4 wiedergegebenen Gebrauchsanordnung der Topf 4 mittels der
Schraube 10 gegen die Scheibe 7 verschraubt, so daß ein auf der Seite der Bodenfläche
des Topfes unnachgiebiger und ein auf der Seite der Öffnung elastisch nachgiebiger
und damit in Bezug auf den Schleifradius flexibel angleichbarer Schleifkörper gebildet
ist.
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Zusammenfassung Gegenstand der Erfindung ist ein Rundschlcifkörper.
Der Schleifkörper besteht aus einem topfförmigen Träger und einer hiervon gesonderten
Trägerscheibe mit Bohrfutterdorn oder Gevindedorn, auf die der Topf entweder über
den Dom bis zum Umgreifen der Scheibe aufgeschoben oder gegen die der Topf verschraubt
werden kann. Das Schleifband kann auf den Topfumfang mittels Polyurethan-Klebeband
aufgeklebt werden, wobei das Aufziehen in der Kälte erfolgt.
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