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Transportfahrzeug für feinkörnige und pulverförmige Schüttgüter
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Die Erfindung betrifft ein Transportfahrzeug für feinkörnige und pulverförmige
Schüttgüter, mit einer Förderleitung, durch die das Schüttgut unter Druckluft stehend
abzugeben ist. Derartige Fahrzeuge werden benutzt für den Transport von Futtermitteln,
Getreide, Baustoffen wie Zement und anderen granulatförmigen oder pulverförmigen
Gütern, die in Tanks, Silos, Öfen oder Vorratsbehälter abgefüllt werden sollen0
Vielfach liegen in der Praxis aber die Einfüllöffnungen derartiger Silos oder Vorratsbehälter
erheblich höher als der Boden, auf dem sich das Transportfahrzeug befindet, Dies
gilt beispielsweise auch für Öfen, in denen durch Elektrolyse aus Aluminiumoxyd
Aluminium gewonnen werden soll. In derartigen Fällen muß das Transportgut durch
Druckluft in die hoch liegende Eingabeöffnung gefördert werden.
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Dafür ist ein Transportfahrzeug bekannt, das eine sogenannte Rüsselleitung
aufweist, durch die das Pulver unter der Einwirkung von Druckluft nach oben aus
dem Transportwagen heraus zu
fördern ist0 Ein Nachteil der bekannten
Fahrzeuge liegt jedoch darin, daß die Behälter, in denen das Gut transportiert wird,
während der Fahrt nicht unter einem hohen Luftdruck stehen dürfen mit Rücksicht
auf g?ebene Sicherheitsvorschriften, die im Straßenverkehr zu berücksichtigen sind0
Andererseits erfordert es aber einen erheblichen Aufwand, erst nach dem Transport
am Einsatzort des Fahrzeuges einen sehr hohen Druck für das Abfüllen des Schüttgutes
zu erzeugen, der ausreicht, um das Gut über eine Förderleitung bis hoch über den
Behälter hinaus zu fördern.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Transportfahrzeug für Schüttgüter
zu schaffen, das es erlaubt, die Schüttgüter in hoch liegende Einfüllöffnungen von
Vorratsbehältern zu übertragen, ohne daß es dafür eines größeren Kosten- und Zeitaufwandes
bedarf, um den Druck für die pneumatische Förderung zu erzeugen Gemäß der Erfindung
ist dafür vorgesehen, daß unter dem Boden des Fahrzeuges eine mit einem Ventil versehene
Abfüllkammer angeordnet ist, an welche die Förderleitung und eine Druckluftleitung
angeschlossen sind, und das freie Ende der Förderleitung von einem auf der Oberseite
des Fahrzeuges angeordneten Träger gehalten ist, der hochschwenkbar und seitlich
ausschwenkbar gelagert ist. Eine solche Anordnung gibt die Möglichkeit, das Schüttgut
während seines Transportes im Transportbehälter keinem erhöhten Druck aussetzen
zu müssen und für seine Abgabe in einen Vorratsbehälter lediglich eine räumlich
verhältnismäßig kleine Abfüllkammer am Einsatzort unter Druck setzen zu müssen,
wobei
zur Erzeugung der Druckluft eine vom Motor des Zugfahrzeuges
angetriebene Preßluftpumpe ausreichend ist, so daß keine Fremdenergiequellen in
Anspruch genommen zu werden brauchen, um das Schüttgut aus dem Behälter des Fahrzeuges
über eine relativ hoch liegende Einfüllöffnung eines Vorratsbehälters zu fördern.
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Dazu trägt weiterhin bei, daß durch die schwenkbare Lagerung der Förderleitung
nach dem Abstellen des Transportfahrzeuges durch höhenmäßige wie auch seitliche
Verstellung der Mündung der Förderleitung eine gewünschte Anpassung an die Einfüllöffnung
des Vorratsbehälters zu erzielen ist.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann mit dem Träger für die
Förderleitung zusätzlich eine Saugleitung verbunden sein, die vorzugsweise an einen
Filter mit Sammeltrichter im Fahrzeug angeschlossen ist und dafür geeignet ist,
die von der Förderleitung in den Vorratsbehälter abgegebene Druckluft wieder abzusaugen
und den dabei mitgenommenen Staub bzw. das zurückgeförderte Schüttgut über einen
Filter dem Behälter im Transportfahrzeug wieder zuzuführen0 Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist nachstehend zusammen mit weiteren Merkmalen der Erfindung unter
Bezugnahme auf eine Zeichnung erläutert, Sn der Zeichnung zeigen: Fig. t; ein Transportfahrzeug
in perspektivischer Darstellung
Fig. 2: das Transportfahrzeug in
der Seitenansicht, teilweise im Schnitt bei schematischer Darstellung und Fig. 3:
das Transportfahrzeug in der Vorderansicht, teilweise im Schnitt bei schematischer
Wiedergabe.
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Das in der Zeichnung wiedergegebene Transportfahrzeug 1 besitzt Laufräder
2, die einen Rahmen tragen, auf dem sich ein kastenförmiger Transportbehälter 3
rür die Aufnahme von pulverförmigen oder feinkörnig- , SchXittgütern abstützt. Der
Boden des Behälters 3 ist mit einer pneumatischen Förderrinne 4 versehen, die zur
Mitte des Behälters 3 hin geneigt ist. Unter dem Boden des Behälters 3, und zwar
im Bereich seiner Mitte, befinden sich zwei nebeneinander hängende Abfüllkammern
5, die als Druckgefäße ausgebildet sind und über Ventile 6 an das Innere des Behälters
3 angeschlossen sind0 Die Ventile 6 sind über Hebel 11 zu betätigen, An die beiden
Abfülkammern 5 ist jeweils eine Druckluftleitung 8 angeschlossen, die mit einem
Ventil 8' versehen ist. An der gegenüber liegenden Seite ist unmittelbar über dem
Boden einer Abfüllkammer 5 eine Anschlußleitung 25 angeschlossen mit einem Absperrventil
9. Hinter dem Absperrventil 9 sind die beiden Anschlußleitungen 25 an- eine gemeinsame
Förderleitung 7 angeschlossen. Diese flexible Förderleitung 7 wird von einem Träger
10 getragen, mit dem die Förderleitung 7 über Tragarme 17 und 18 verbunden ist,
die in Laufrollen geführt sind und über einen Steuerzylinder 16 in axialer Richtung
des Trägers 10 verstellbar sind, um den Kopf 14 der
Förderleitung
7 auf die Einfüllöffnung eines Silos, Ofens oder allgemein eines Vorratsbehälters
ausrichten zu können. Dafür ist der Träger 10 außerdem hochschwenkbar gelagert auf
einer Stützsäule 21, wobei eine Verstellung erreicht werden kann über den hydraulisch
wirksamen Steuerzylinder 27, und außerdem seitlich ausschwenkbar gelagert durch
Betätigung eines weiteren hydraulisch wirksamen Steuerzylinders 26, der an der Stützsäule
21 angreift, Die L Verstellmöglichkeiten können noch erweitert werden durch eine
teleskopartige Ausbildung der Stützsäule 21.
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Der Träger 10 trägt zusätzlich zu der Förderleitung 7 auf seiner anderen
Längsseite eine Saugleitung 12, deren Kopf ebenfalls in einer Aufnahmekammer 15
bei Nichtbenutzung gelagert sein kann.* Die Saugleitung 12, die dem Absaugen der
zur Förderung des Schüttgutes angewandten Druckluft dient, ist an eine Filterkammer
24 angeschlossen, über der ein Filtermotor 22 und ein Ventilator 23 angeordnet sind
entsprechend Figur 3 und unter der ein Sammeltrichter 13 für das rückgeförderte
Schüttgut angeordnet ist, der das rückgewonnene Schüttgut in die zweite Abfüllkammer
5 abgibt.
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Die Anordnung von zwei Abfüllkammern 5 mit zugehörigen Ventilen 6,
die über Hebel 11 in Betrieb gesetzt werden, hat den Vorteil der Möglichkeit des
wechselweisen Einsatzes, so daß also während des Befüllens der einen Abfüllkammer
5 das Schüttgut aus der anderen Abfüllkammer abgefördert werden kann und umgekehrt.
Dafür wird nach dem Befüllen einer Abfüllkammer 5 und einem Schließen des
Ventiles
6 das Ventil 8' der Druckluftleitung 8 und gleichzeitig das zugehörige Absperrventil
9 geöffnet, während die Ventile 8' und 9 der anderen Abfüllkammer 5 geschlossen
werden und deren Ventil 6 zum Befüllen geöffnet wird.
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Besitzt eine Abfüllkammer 5 ein Aufnahmevermögen von etwa 50 1 und
sind zwei Abfüllkammern 5 wechselweise in Betrieb, so liegt die Gesamtleitung bei
einer Abfüllmenge von etwa 25 to/std, so daß ein Fahrzeug mit einem Fassungsvermögen
von etwa zwölf Tonnen in etwa einer halben Stunde entleert werden kann.
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Das Befüllen des Fahrzeuges erfolgt über Einfüllöffnungen 20, die
von einem Laufsteg 19 umgeben sind, damit das Bedienungspersonal für eine Einstellung
der Förderleitung 7 und gegebenenfalls der Saugleitung 12 auf die Einfüllöffnung
eines zu befüllenden Behälters arbeiten kann.
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Die für das Abfüllen notwendige Preßluft kann zur Verfügung.gestellt
werden beispielsweise durch Ausnutzung eines Preßluft generators, der vorzugsweise
vom Zugfahrzeug des Transportwagens oder auch elektrisch angetrieben werden kanne
Die Abfüllkammevrn 5 können mit in der Zeichnung nicht wieder gebelaen Entlüftungsleitungen
versehen sein, die beispielsweise durch die Glockenventile 6 nach oben in den Sammelbehälter
geführt sind, damit in einer Abfüllkammer 5 nach Abgabe des Füllgutes nicht noch
ein erhöhter Druck aufrecht erhalten bleibt.
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Diese in den Transportbehälter 3 zusätzlich eingeführte Luft kann
aus dem Behälter 3 oben über eine Filterabdeckung austreten, die sich zwischen den
beiden Einfüllöffnungen 20 befindet.