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Bipolare Koagulationspinzette Die Erfindung betrifft eine bipolare
Koagulationspinzette mit zwei an ihrem Ende durch isolierenden Werkstoff getrennte,
mittels eines Isolierkörpers und einer diesen umschließenden Metallhülse od. dgl.
verbundenen Pinzettenschenkeln, die hinter dieser Verbindungsstelle Stromanschlußvorsprünge
auf weisen.
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Derartige Koagulationspinzetten sind bereits bekannt. Bei einer aus
der Praxis bekannten Lösung ist dabei eine Metallhülse und ein einstückig darin
eingesetztes Kunststoffteil als Isolierkörper vorgesehen. Diese beiden Teile umschließen
die Pinzettenschenkel von außen. Die Metallhülse dient dabei zum festen Zusammenhalten,
während der Isolierkörper zur Isolierung zwischen dieser Metallhülse und den Pinzettenschenkeln
vorgesehen ist. Zwischen den Pinzettenschenkeln ist ein Isolierstuck mit seitlichen
Vorsprüngen vorgesehen, die in Lochungen der Pinzettenschenkel eingreifen. Es ergibt
sich insgesamt eine vielteilige Pinzette, die einen entsprechenden Herstellungs-
und Montageaufwand mit sich bringt. Vor allem die etwa zentrale Ausnehmung in dem
Kunststoffteil ist schwierig herstellbar. Dadurch ergeben sich auch verhältnismäßig
große Außenabmessungen der äußeren Metallhülse, so daß das Pinzettenende relativ
unhandlich und schwer wird, was insbesondere in der Miklo-Chirurgie unerwünscht
ist.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Koagulationspinzette
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei der cine feste und dauerhafte Verbindung
der beiden Pinzettenschenkel mit weniger Einzelteilen und einem geringeren Montageaufwatid
möglich ist, wobei die Außenabmessungen der Hülse möglichst gering sein können sollen.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht im wesentlichen darin, daß der Isolierkörper
bereichsweise zwischen die Pinzettenschenkel eingreift und sie gegen die Metallhülse
und gegeneinander isoliert. Auf diese Weise kann ein eigenes Isolierstück zwischen
den Pinzettenschenkeln vermieden werden. Außerdem kann so ein möglichst knapp gearbeiteter
Isolierkörper vorgesehen werden, der zu entsprechend geringen Außenabmessungen führt.
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Zweckmäßig ist es, wenn der Isolierkörper zwei im wesentlichen parallele,
stirnseitig offene Langschlitze zur Aufnahme der Ende der Pinzettenschenkel aufweist.
Das Material zwischen diesen Langschlitzen isoliert dabei die beiden Pinzettenschenkel
gegeneinander, während das außen um die Schenkel geführte Material die Isolierung
gegenüber der Haltehülse herstellt.
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Eine Ausführungsform der Erfindung, die aufgrund ihrer Konstruktion
und der sich daraus ergebenden Herstellungsmöglichkeiten eine eigene schutzwürdige
Bedeutung hat, kann darin bestehen, daß der Isplierkörper aus zwei in einer sich
etwa in Richtung der Bewegung der Pinzettenschenkel erstreckenden Längsebene getrennten
Isolierteilen besteht und daß die Isolierteile an ihren einander zugewandten Flächen
Nuten od. dgl.
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Schlitze zum Einstecken der Schmalseiten der Pinzettenschenkel aufweisen.
Dadurch ergeben sich lediglich drei Teile, die zum Zusammenhalten und Isolieren
der Pinzettenschenkel ausreichen.
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Die Montage und die Herstellung ist aber sehr einfach, weil nur die
beiden Isolierteile mit zunächst offenen Nuten versehen und dann von zwei Seiten
auf die Schmalseiten der Schenkel aufgesteckt werden müssen, wonach die Hülse übergestreift
werden
kann. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Hülse auf den Isolierkörper bzw. die Isolierstücke
aufgepreßt ist Sie hält dann vor allem bei einer Ausbildung des Isolierkörpers mit
zwei Isolierteilen, die vorzugsweise symmetrisch zuein ander ausgebildet sind, diese
fest zusammen und sorgt außerdem für die entsprechend feste Verankerung der Pinzettenschenkel.
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Die nach oben offenen Nuten in den beiden Isolierteilen lassen sich
wesentlich einfacher herstellen als eine durch einen Isolierkörper hindurchgeführte
entsprechende Lochung oder Ausnehmung.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Pinzettenschenkel im Bereich
der Isolierteile wenigstens eine Verforinung aufweisen, die mit einer entsprechenden
Gegenverformung des oder der Isolierteile kuppelbar ist. Beispielsweise können die
Pinzettenschenkel an wenigstens einer Schmalseite eine Einziehung haben, in welche
die aufgesteckten Isolierkörperteile formschlüssig hineinpassen. Dies vermindert
nicht nur in vorteilhafter Weise die Außenabmessung, weil die Isolierteile nun teilweise
in die Breite der Isolierschenkel- eingefügt werden, sondern sorgt außerdem für
eine formschlüssige Verbindung auch in Längsrichtung der Pinzettenschenkel. Die
Verminderung der Außenabmcssungen der Isolierteile vermindert auch die der Hülse,
so daß sich insgesamt auch eine Verminderung des Gewichtes ergibt, was in der Mikro-Chirurgie,
die zum Teil unter dem Mikroskop stattfindet, von großer Bedeutung und großem Vorteil
ist.
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Ein präziser und fester Halt der beiden Pinzettenschenkel ergibt sich,
wenn die Pinzettenschenkel paßgenau in die geschlitzten Isolierteile eingesetzt
sind. Entsprechend sorgfältig kann mit der gesamten Pinzette gearbeitet werden,
selbst wenn an ihrem Arbeitsende feine Spitzen zusammenwirken müssen.
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Eine weitere AusgesLr;tung der Erfindung von eigener schutzwdrdiger
Bedeutung kann darin bestehen, daß die Isolierteile
sich an illrerl
Aulsenseiten zum Instrumentenende hin, also zu den Strom;#nschlüssen hin, konisch
verjüngen und daß sich die hülse vorzugsweise in Gegenrichtung konisch erweitert.
Beim Aufschieben der Hülse kann so eine zusätzliche Zusammenpressung der beiden
Isolierteile bewirkt werden, wodurch nicht nur der Sitz verbessert, sondern auch
die Stabilität der Pinzettenschenkel gegeneinander und gegen Ausweichbewegungen
zueinander verbessert wird. Darüber hinaus ergibt sich so eine derart feste Halterung,
daß zusätzliche Befestigungsvorrichtungen an der Hülse wie ein Umbördeln od. dgl.
vermieden werden I'ön#o#n, 01110C daß die Gefahr eines unbeabsichtigten Ahstreifens
der Hülse von dem lsolierkörper besteht. Diese Konstruktion hat derl Vorteil einer
zusatzlichen Ausgestaltung dahingehend, daß die Hülse zumindest am Pinzettenende
etwas kürzer als der Isolierkörper sein kann und daß dieser auch stirnseitig eine
Isolierung gegenüber dem Stecker des Hochfrequenzkabels bilden kann.
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Der Isolierkörper kann vorzugsweise aus Kunststoff, gegebenenfalls
aber auch aus Keramik bestehen. Insbesondere bei einer Herstellung aus Kunststoff
können die Isolierteile gespritzt oder gegossen werden. Es ist aber auch möglich,
eine spanabhebende Fertigung durchiuführen. Für die Fertigung ist es außerdem vorteilhaft,
wenn die beiden Isolierteile symmetrisch zu ihrer Trennebene sind, so daß sie praktisch
gleich sind.
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Dies erleichtert auch die Montage.
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Nachstehend ist die Erfindung mit ihren ihr als wesentlich zugehörenden
Einzelheiten anhand der Zeichnung noch näher beschrieben. Es zeigt: Fig. 1 eine
Ansicht der erfindungsgemäßen Koagulations pinzette mit aufgestecktem Stecker und
Hochfrequenzkabel, Fig. 2 in schaubildlicher Darstellung die zu einem Isolierkörper
zusammenzufügenden
Isolierteile vor ihrem Aufstecken auf das Ende eines Pinzettenschenkels und vor
dem Aufpressen der Haltehülse, in vergrößertem Maßstab Fig. 3 eine Draufsicht eines
mit offenen Nuten versehenen Isolierteiles und die dazu passende und zugehörige
Haltehülse sowie Fig. 4 einen Querschnitt durch die Befestigung der Pinzettenschenkel
gemäß der Schnittlinie IV-I\r in Fig. 1.
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Eine im ganzen mit 1 bezeichnete bipolare Keagulationspinzette, im
folgenden auch kurz Pinzette 1 genannt, hat zwei Pinzettenschenkel 2, die an dem
dem Arbeitsende 3 der Pinzette 1 ent-:egenf,esetzten Ende 4 miteinander verbunden
sind und hinter dieser Verbindungsstelle Stromanschlußvorsprünge 5 zum Aufstocken
eines Steckers 6 eines Stromanschlußkabels 7 aufweisen.
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Wegen des Anschlusses an einen Hochfrequenzgenerator od. dgl.
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Stromquelle müssen die beiden Pinzettenschenkel 2 gegeneinander isoliert
sein. Im Ausführungsbeispiel ist dabei ein Isolierkörper vorgesehen, der aus zwei
sich ergänzenden Isolierteilen 8 gebildet wird. Die Isolierteile haben jeweils an
den einander zugewandten Oberflächen 9, die praktisch einer Trennebene des gesamten
Isolierkörpers entsprechen, offene Nuten 10, die paßgenau auf die Schmalseiten 11
der Pinzetterlschenkel 2 passerl.
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Das Material zwischen den jeweils beiden purallelen Nuten 10 eines
Isolierteiles 8 sorgt dabei für die lsolierullg der beiden Pinzettenschenkel 2 gegeneinander,
wenn die Verbindung gemäß Fig. 4 hergestellt ist.
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In Fig. 2 erkennt man, wie die beiden vorzugsweise symmetrisch zueinander,
also etwa gleich ausgebildeten Isolierteile 8 von beiden Seiten her au die Schmalseiten
11 der Pinzettenschenkel 2 aufgesteckt werden können, wobei in Fig. 2 der besseren
übersicht wegen nur einer dieser Pinzettenschenkel 2 dargestellt ist.
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Sind die lsolierteile 8 autgesteckt, kann vom hinteren Ende her eine
sie umschließende und zusammenhaltende Haltehülse 12 vorzugsweise aus Metall aufgesteckt
und aufgepreßt werden, wonach die in Fig. 1 und 4 dargestellte Verbindung der Pinzettenschenkel
bei gleichzeitiger Isolierung mit insgesamt nur drei Teilen hergestellt ist.
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In Fig. 2 erkennt man noch eine wesentliche Ausgestaltung der erfindun#tsgemäßen
Pinzette 1, wonach nämlich im Bereich des Endes 4 die beiden Schmalseiten 11 der
Pinzettenschenkel 2 jeweils eine einziehung 13 od. dgl, Verformung haben, in welche
die ufestecten Isolierteile 8 formschlüssig hineinpassen. Die Länge der Einziehung
13 entspricht dabei der Länge der lolerteile 8, so daß die Endbegrenzungen 14 der
Einziehurigen 13 die Stirnseiten 15 der Isolierteile 8 nach der oritaGc etwas überreifcn.
Es ergibt sich dann eine auch in Längsrichtung der Pinzette 1 formschlüssige Verbindung
der verschiedenen Teile, wenn ein Ausheben der Isolierteile 8 aus den Einziehungen
13 durch die Haltehülse 12 verhindert wird.
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Neben dieser formschlüssigen Verbindung ergibt sich dadurch gleichzeitig
ein näheres Zusammenfügen der Isolierteile 8, so daß deren Außenabmessungen entsprechend
weniger oder praktisch gar nicht mehr gegenüber den benachbarten Bereichen der Pinzettenschenkel
2 vorstehen. Es genügt zumindest ein ganz geringer Überstand, um ein einfaches Aufstecken
der Hülse zu erlauben, die in Funktionsstellung nur auf dem Isoliermaterial der
Isolierteile 8 aufliegt und praktisch nur um ihre Dicke gegenüber der Breite der
Pinzettenschenkel 2 vorzustehen braucht.
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In Fig. 3 ist angedeutet, daß die Isolierteile 8 sich an ihren Außenseiten
und zwar zum Instrumentenende 4 bzw. zu den Stromanschlußvorsprüngen 5 hin konisch
verjüngen, während sich die Hülse 12 in ihrem Inneren in der gleichen Richtung verjüngt
bzw. in Gegenrichtung konisch erweitert. Beim Aufstecken der Hülse wird so ab dem
Moment, in dem die Hülse an den Außenseiten der Isolierteile 8 anliegt, beim weiteren
Aufschieben
ein zusätzlicher Preßeffekt erzielt, der die beiden
Isolierteile noch näher zueinander bringt und zu einer wirklich festen Verspannung
der Pinzettenschenkel 2 innerhalb der Nuten 10 führt. Die beiden Isolierteile haben
gemäß Fig. 4 in montiertem Zustand zwischen sich noch-einen geringfügige Spalt,
durch den verhindert wird, daß an den Schmalseiten 11 der Pinzettenschenkel Spiel
gegenüber dem Nutengrund der Isolierteile bestehen bleibt, Bei einer Fertigung der
Isolierteile aus einem ursprünglich im Querschnitt kreisrunden Gesamtteil entsteht
dieser Abstand praktisch von selbst durch den Trennschnitt. In Fig. -4 ist der Spalt
16, der aufgrund dieses Abstandes entsteht, sichtbar.
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In Fig. 1 erkennt man noch, daß die Hülse 12 kürzer als die Isolierteile
8 ist, so daß die Isolierteile 8 zumindest an hinteren Ende gegen den Stecker 6
hin vorstehen. Sie bilden dann dort auch eine Isolierung zwischen der Hülse 12 und
dem Stecker 6 bzw. dessen Anschlußkontakten.
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Insgesamt ergibt sich eine sehr feste, formstabile und die beiden
Pinzettenschenkel nicht nur gut isolierende, sondern auch sicher führende Verbindung,
bei der im Ausführungsbei spiel lediglich zwei Einzelteile notwendig sind, weil
die Isolierung gegenüber der Haltehülse so ausgestaltet ist, daß sie auch die beiden
Pinzettenschenkel gegeneinander isolieren kann. Die MaBnahmenh für einen formschlüssigen
Sitz der Verbindung der Pinzettenschenkel haben dabei den zusätzlichen Vorteil,
daß dadurch auch die Außenabmessungen dieter Verbindunfr äußerst gering gehalten
werden können, so das io kaum ueber das Pinzettenmaß vorstehen. Aufgrund dieser
zierlichen Bauweise ergibt sich auch ein entsprechend geringes Gewicht, was insbesondere
in der Mikro-Chirurgie erwünscht ist.
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Die Isolierteile können dabei aus Kunststoff oder auch als Keramik
bestehen. Die Herstellung kann durch Gießen, Spritzen oder mittels spanabhebender
Fertigung erfolgen. Die in ihrem
Konuswit#1:el dem der Isolierteile
entsprechende konische Innenausnehmung der Hülse 12 kann mit einem entsprechend
ausgebildeten Bohrer erzeugt werden.
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Alle in der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten
Merkmale und Konstruktionsdetails können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
miteinander wesentliche Bedeutung haben.
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