DE3011630C2 - Verfahren zum Imprägnieren einer auf der Innenseite eines Behälters freiliegenden Schnittkante eines beschichteten Papiermaterials - Google Patents
Verfahren zum Imprägnieren einer auf der Innenseite eines Behälters freiliegenden Schnittkante eines beschichteten PapiermaterialsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahret sum Imprägnieren
einer auf der Innenseite eines Behälters freiliegenden Schnittkante eines den Behälter bildenden, zumindest
innenseitig flüssigkeitsdicht beschichteten Papiermaterials mittels eines flüssig auf die Schnittkante aufzubringenden
und zumindest teilweise in das Papier eindringenden, hydrophoben Imprägniermittels.
Als Material für Behälter, die zur nicht nur kurzzeitigen
Aufnahme von wässrigem Inhalt bestimmt sind, wird im Hinblick auf die Flüssigkeitsbeständigkeit meistens
Kunststoff verwendet. Die Verwendung von mit Kunststoffolie beschichtetem (einschließlich kaschiertem)
Papier stößt auf Schwierigkeiten, weil die Flüssigkeit in die auf der Innenseite des Behälters freie Schnittkante
eindringen und das Papier aufweichen kann. Es fehlt daher nich an Versuchen, die freie Schnittkante
gegenüber dem Flüssigkeitsangriff zu versiegeln. Da schon geringe eindringende Flüssigkeitsmengen die Stabilität
des Behälters in Frage stellen können, hält man einen vollständigen Verschluß der Schnittkante für erforderlich.
Dies ist beispielsweise möglich durch eine separate Kunststoffbeschichtung der Schnittkante, indem eine
Dispersion eines Polymerisats mit reaktionsfähigen Gruppen im Bereich der Schnittkante aufgebracht wird
(DE-OS 25 22 546).
Nachdem das Wasser vom Papier aufgesaugt ist, bleibt eine Kunststoffbeschichtung der Schnittkante zurück.
Es ist auch möglich, auf dieser Schnittkante ein Kantenversiegelungsmittel in Form eines thermoplastischen
Materials aufzubringen (DE-GM 18 90 064). Diese beiden Verfahren sind aber sehr aufwendig.
Ferner ist es bekannt, eine auf der Behälterinnenseite freiliegende Schnittkante gänzlich dadurch zu vermeiden,
daß der die Schnittkante bildende Zuschnittrand nach außen gebogen wird, so daß die Schnittkante auf
der Außenseite des Behälters oder in der Mantelnaht zu liegen kommt Dadurch wird jedoch die Mantelnaht
stark verdickt, was zu Schwierigkeiten am Behälterrand und an der Verbindung des Behältermantels mit dem
Boden führt Man hat deshalb auch schon einen Randstreifen des Materials angrenzend an die Schnittkante
dünn gefräst um die erwähnte Materialverdickung durch das Umschlagen des Materialrandes zu vermeiden.
Dies ist ebenso aufwendig wie das Umkleben der Schnittkante mit einem mit der Papierbeschichtung zu
versiegelnden Kunststoff- oder Metallstreifen.
Schließlich ist es bei einem Verfahren der eingangs genannten Art bekannt, die Schnittkante mit Wachs zu
verschließen, indem man an einem Stapel der Mantelzuschnitte
diejenige Seite, die von den Schnittkanten der übereinanderliegenden Zuschnitte gebildet wird, mit
flüssigem Wachs benetzt das dann an den Schnittkanten teilweise in das Material eindringt und dort in den
Schnittkanten erstarrt Zum einen ist dies nachteilig, weil beim Erstarren des Wachses die Zuschnitte aneinander
kleben. Zum anderen erbringt dies auch nicht den erwünschten Erfolg, weil Wachs beim Erstarren einen
Volumenschwund in der Größenordnung von 15% erleidet, was zu Rissen führt die infolge von Kapillarwirkung
die abzuwehrende Flüssigkeit leicht einlassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß die innenliegende Schnittkante von Papierbehältern
auf einfache Weise wirksam geschützt wird.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß als Imprägniermittel eine Flüssigkeit mit unterhalb der
Verwendungstemperatur liegendem Erstarrungspunkt verwendet wird.
Auf diese Weise werden die Probleme beim Erstarren, wie sie beim Wachs auftreten, vermieden. Die Flüssigkeit
kann vorzugsweise öl sein, das im Falle einer Verwendung des Behälters für Lebensmittel im wesentlichen
geschmacksneutral und lebensmiaalrechtlich zulässig
sein soll. Dies kann, um ein einfaches Beispiel zu nennen. Speiseöl sein. Die besten Erfolge werden bei
Behältern aus beidseitig beschichtetem Papier erzielt.
Es ist an sich bekannt, daß man Papier durch Imprägnierung mit öl gegen wässrige Flüssigkeiten beständig
machen kann (DE-PS 5 06 600). Dabei wird das Papier in dem öl »getränkt«, da man weiß, daß eine hinreichende
Wasserdichtigkeit nur dann erreicht wird, wenn praktisch sämtliche Poren von dem öl ausgefüllt sind. Dies
isl ohne weiteren dann möglich, wenn das gesamte Paso
pier mit öl getränkt ist, so daß das in irgendeiner betrachteten Pore enthaltene öl sich daraus nicht ohne
weiteres entfernen kann, weil alle benachbarten Räume ebenfalls mit öl gefüllt sind. Zumindest muß die öltränkung
in einem so hohen Maße erfolgen, daß jeder denk-
bare Weg durch das Papier hindurch an zumindest einer Stelle durch benachbarte, ölgefüllte Poren versperrt ist.
Dieses Ziel läßt sich offensichtlich nicht erreichen, wenn öl nur an die bei Papierbechern zu schützende Kante
gebracht wird. Weil das Papier ansonsten nicht imprägniert ist, kann nämlich das Ol sehr leicht nicht nur in das
hinter der Kante befindliche Papiermaterial einwandern, sondern es wird durch die Kapillarwirkung innerhalb
des Papiers auch noch weiterbefördert werden und sich daher mehr und mehr von der zu schützenden
Schnittkante enfernen, so daß dort nicht mit einer Konzentration gerechnet werden kann, die einen wirksamen
Flüssigkeitsschutz verspricht. Dies ist der Grund, warum man den Versuch der Imprägnierung der Schnitt-
kante bislang nur mit Wachs, also einer erstarrenden
Substanz, durchgeführt hat, weil dies nach der Erstarrung
den Platz, an dem es wirksam sein soll, nicht mehr verlassen kann.
Das Wesen der vorliegenden Erfindung beruht auf der Feststellung, daß unter den obwaltenden, besonderen
Begleitumständen ein hinreichender Flüssigkeitsschutz der Schnittkante mit öl dennoch möglich ist. Das
öl verbleibt b verhältnismäßig hoher Konzentration, die für einen hinreichenden Flüssigkeitsschutz ausreicht, ι ο
in der unmittelbaren Nachbarschaft der Schnittkante, so daß die Flüssigkeit nicht oder nur in vernachlässigbarer
Menge in das Papier eindringt Warum dies so ist, konnte nicht abschließend festgestellt werden. Jedoch nimmt
man an, daß folgender Effekt ausschlaggebend ist Das an die Schnittkante angrenzende Papiermaterial ist
beidseitig flüssigkeitsdicht eingeschlossen. Das ist selbst dann der Fall, wenn das Papier ursprünglich nur auf der
Innenseite flüssigkeitsdicht beschichtet ist weil die neben der zu schützenden Schnittkante liegende Mantelnaht
einen fiüssigkeitsdiehten Verschluß der in der Mantelnaht
innenliegenden Papierschicht auch auf deren Außenseite bewirkt Innerhalb des durch die beidseitige
Beschichtung abgeschlossenen Papierraums kann das öl nur unter Verdrängung der dort befindlichen Luft
und nur durch sehr enge Querschnitte vordringen. Der von der verdrängten Luft erzeugte Gegendruck hemmt
das Vordringen des Öls. Dieser Effekt ist umso stärker, je weitgehender das Papier beidseitig eingeschlossen ist
Bevorzugt wird daher die Verwendung von beidseitig vollständig beschichtetem Papiermaterial. Ferner mag
es eine Rolle spielen, daß das Papier im Bereich der benachbarten Mantelnaht verdichtet ist und dadurch
eine Sperre gegen das Entweichen des Öls aus dem Schnittkantenbereich bildet Schließlich mag auch eine
Rolle spielen, daß das öl im Bereich der der Schnittkante benachbarten Naht in Folge der Hitzeeinwirkung
während des Verschließens dieser Naht teilweise polymerisiert und dadurch an Viskosität zunimmt. Die Verwendung
polymerisationsanfälligen Öls kann daher zweckmäßig sein, wenn der zu schützenden Schnittkante
eine unter Hitzeeinwirkung zu schließende Mantelnaht benachbart ist In einem solchen Fall muß die Imprägnierung
der Schnittkante selbstverständlich vor dem Schließen der Mantelnaht erfolgen.
Schließlich kann für den Erfolg der Erfindung die Tatsache
eine Rolle spielen, daß die Wanderungsgeschwindigkeit des Öls im Vergleich mit den Zeiten, die für die
Lagerung flüssigkeitshaltiger Lebensmittel, beispielsweise Molkereiprodukted, in Frage kommen, nicht groß
ist, so daß selbst dann, wenn das Öl allmählich aus dem zu schützenden Bereich auswandert, dennoch eine so
große Menge davon zurückbleibt, daß trotz geringer Porenfüllung die hydrophobe Wirkung des Öls dem
Wasser den Eintritt verwehrt.
Die Erfindung wird im folgenden näher unier Bezugnahme
auf die Zeichnung erläutert. Darin zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch einen Papierbecher und
F i g. 2 und 3 vergrößerte Teilschnittc durch den Mantelnahtbereich
eines Papierbechers. bO
Das Beispiel betrifft einen Papierbecherbehälter. Dennoch kann das Verfahren selbstverständlich auch
bei nicht becherförmigen Papierbehältern angewendet werden.
F i g. 1 zeigt einen Horizontalschnitt durch den Man- b5
tel 1 eines Papierbechers, der durch die Naht 2 geschlossen ist. Innerhalb der Ntht 2 befindet sich eine Schnittkante
3 des Zuschnitts innerhalb des Füllraums 4 des Behälters. Sie ist daher dem Angriff von im Füllgut enthaltener
Flüssigkeit ausgesetzt
Vor dem Wickeln und Schließen des Mantels 1 wird die Schnittkante 3 mit einem Öl, beispielsweise Olivenöl,
benetzt. Dies geschieht zweckmäßigerweise, solange eine Vielzahl von Zuschnitten in Form eines Stapelblocks
zusammengehalten ist indem auf die von den Schnittflächen gebildete Seitenfläche des Stapels das öl aufgetragen
wird. Gemäß F i g. 2 wird dabei ein Material verwendet das auf der Innenseite durch eine Polyethylenschicht
5 oder dergl. und auf der Außenseite durch eine entsprechende Schicht 6 flüssigkeitsdicht verschlossen
ist Dies wird hier vereinfacht als Beschichtung bezeichnet, obgleich auch durch Kaschierung oder andere Verfahren
aufgetragene Folien von diesem Begriff umfaßt werden sollen. Im Bereich 7 sind die innere Beschichtung
5 und die äußere Beschichtung 6 miteinander versiegelt Auf der Innenseite 4 liegt der Faserstoff 8 des
Papiers im Bereich der Schnittfläche 3. Unmittelbar angrenzend an die Schnittkante 3 ist ·■ ;n schmaler Randstreifen
3 des Papiers mit dem öl getränkt Dies ist in F i g. 2 durch senkrechte Striche angedeutet Da der
Faserstoff beidseitig durch die Beschichtung 5f 6 verschlossen
ist, kann das öl nur durch Wanderung über verhältnismäßig weite Strecken aus diesem Bereich entfernt
werden, wobei in Folge der Verteilung des Öls über die Wanderungsstrecke gemäß einer e-Funktion
die Konzentration im Bereich der Schnittfläche stets am höchsten bleibt. Selbst wenn die Front des durch die
Faserstoffschicht diffundierenden Öls sich bereits mehrere mm von der Schnittkante entfernt haben sollte, ist
daher die Ölkonzentration in unmittelbarer Nachbarschaft der Schnittkante kaum abgesunken. Da Papierbecherbehälter
beispielsweise für Molkereiprodukte stets innerhalb weniger Wochen, höchstens Monate nach ihrer
Produktion entleert werden, kann bei Verwendung geeigneter öle die Konzentration im Bereich der
Schnittkante niemals auf einen Wert absii.ken, bei dem
ein hinreichender Schutz nicht mehr gewährleistet ist
Im Prinzip gilt dies auch für die Ausführung gemäß F; g. 3, die sich von derjenigen gemäß F i g. 2 nur dadurch
unterscheidet, daß das verwendete Papiermaterial nur auf der Innenseite bei 5 beschichtet is:. Im Bereich
der Schnittkante 3 ist das Papiermaterial 8 nämlich gleichwohl doppelseitig eingeschlossen, nämlich auf der
der Schicht 5 gegenüberliegenden Seite durch die Schicht 10, die die Verbindung der Naht bewirkt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Imprägnieren einer auf der Innenseile eines Behälters freiliegenden Schnittkante
eines den Behälter bildenden, zumindest innenseitig flüssigkeitsdicht beschichteten Papiermaterials mittels
eines flüssig auf die Schnittkante aufzubringenden und zumindest teilweise in das Papier eindringenden,
hydrophoben Imprägniermittels, dadurch gekennzeichnet, daß als Imprägniermittel
eine Flüssigkeit mit unterhalb der Verwendungstemperatur liegendem Erstarrungspunkt verwendet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein lebensmittelrechtlich zulässiges und im wesentlichen geschmacksneutrales öl
verwendet
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
d!aß man beidseitig flüssigkeitsdicht
beschichtetes Papier verwendet
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ol auf die zu schützende
Kante vor dem Versiegeln der benachbarten Behälternaht aufgebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein zu Polymerisation unter dem Einfluß
der Versiegelungswärme neigendes öl verwendet wird.
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DE3011630A Expired - Lifetime DE3011630C2 (de) | 1980-03-26 | 1980-03-26 | Verfahren zum Imprägnieren einer auf der Innenseite eines Behälters freiliegenden Schnittkante eines beschichteten Papiermaterials |
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