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Thiadiazine, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre
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Verwendung Die Erfindung betrifft die neuen Thiadiazine der Formel
in der
R1 Wasserstoff, unverzweigtes oder verzweigtes, offenkettiges oder cyclisches Alkyl,
Aralkyl oder Aryl bedeutet und X für Sauerstoff, Schwefel oder -NR2- steht, wobei
R2 Wasserstoff, unverzweigtes oder verzweigtes, offenkettiges oder cyclisches Alkyl,
Aralkyl oder Aryl bedeutet.
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Als unverzweigtes oder verzweigtes, offenkettiges oder cyclisches
Alkyl sei ein gesättigter Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12, bevorzugt 1 bis 4,
besonders bevor-
zugt 1 bis 2 Kohlenstoffatomen genannt, wie Methyl,
Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl, Hexyl, Isohexyl, Octyl,
Isooctyl, Decyl, Isodecyl, Dodecyl, Isododecyl, Cyclopropyl, Cyclobutyl' Cyclopentyl,
Methyl-cyclopentyl, Cyclohexyl, Methylcyclohexyl, Cycloheptyl oder Cyclooctyl.
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Als Aralkyl sei beispielsweise ein Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis
2 Kohlenstoffatomen im aliphatischen Teil und 6 bis 14 Kohlenstoffatomen im aromatischen
Teil genannt, wie Benzyl, 2f-Phenyl-ethyl, B-Phenylethyl, Methyl-diphenyl, Ethyl-diphenyl,
Methylnaphthyl, Ethyl-naphthyl, Methyl-anthryl, Ethyl-anthryl. Bevorzugtes Aralkyl
ist Benzyl.
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Als Aryl seien beispielsweise Reste eines aromatischen Kohlenwasserstoffes
mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen genannt, wie Phenyl, Diphenyl, Naphthyl oder Anthryl,
bevorzugt Phenyl.
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Die genannten Reste, insbesondere die aromatischen Kerne solcher Reste,
können weiterhin solche Substituenten tragen, die gegenüber Carbonyldiisothiocyanat
inert sind, wie Fluor, Chlor, Brom, Nitro, Cyano, Isocyanato, Alkyl, Alkoxycarbonyl,
Alkylcarbonyl oder Alkylcarbonyloxy, wobei die Alkylgruppen beispielsweise 1 bis
4 XKohlenstoffatome enthalten.
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Als bevorzugte Thiadiazine seiten beispielsweise solche der Formel
genannt, in der X die oben genannte Bedeutung hat und 3 R3 Alkyl,
Aralkyl oder Aryl bedeutet und für den NR2 Fall, daß X für NR2 steht, auch Wasserstoff
bedeuten kann.
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Es wurde weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der Thiadiazine der
Formel (I) gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Carbonyldiisothiocyanat,
SCN-CO-NCS, mit einer Verbindung mit beweglichem Wasserstoff der Formel R1 XH (III),
in der R1 und X die oben angegebene Bedeutung haben, in Gegenwart eines inerten
Lösungsmittels bei einer Temperatur von etwa 0 bis 300C umsetzt.
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Als Verbindungen der Formel (III), bei denen X für Sauerstoff steht,
seien beispielsweise Wasser und aliphatische oder araliphatische Alkohole oder Phenole
genannt. Beispiele für solche Verbindungen sind: Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol,
Butanol, Isobutanol, tert.-Butanol, Hexanol, Octanol, Decanol, Dodecanol, Cyclopropylalkohol,
Cyclobutylalkohol, Cyclopentylalkohol, Cyclohexanol, Benzylalkohol, sowie Hydroxymethyl-substituiertes
oder Hydroxyethyl-substituiertes Diphenyl, Naphthalin oder Anthracen; Phenol, Hydroxy-biphenyl,
Naphthol oder Hydroxy-anthracen.
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Als Verbindungen der Formel (III), bei denen X für Schwefel steht,
seien beispielsweise Schwefelwasserstoff und die Thioanaloga der bereits aufgezählten
Alkohole genannt, wie Methylmercaptan, Ethylmercaptan, Propylmercaptan, Butylmercaptan,
sowie deren Isomere, Benzylmercaptan oder Thiophenol.
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Als Verbindungen der Formel (III), in denen X für -NR2 steht, seien
beispielsweise Ammoniak, primäre oder sekundäre aliphatische, araliphatische oder
aromatische Amine genannt, wie Methylamin, Dimethylamin, Ethylamin, Diethylamin,
Propylamin, Dipropylamin, Isopropylamin, Diisopropylamin, Butylamin, Diisobutylamin,
Octylamin, Dodecylamin, Benzylamin, Dibenzylamin, N-Methyl-benzylamin, Anilin, N-Phenyl-anilin,
N-Methylanilin, N-Ethyl-anilin, Naphthylamin oder Anthrylamin.
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Als Verbindungen mit beweglichem Wasserstoff werden bevorzugt solche
der Formel 3 R3XH (IV) eingesetzt, in der X und R3 die oben genannte Bedeutung haben.
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Carbonyldiisothiocyanat, SCN-CO-NSC, kann durch Umsetzung von Phosgen
mit Ammoniumrhodanid in flüssigem SO2 bei etwa -22°c hergestellt werden.
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Die Umsetzung zu den Thiaziazinen der Formel (I) wird in Gegenwart
eines inerten Lösungsmittels durch-
geführt. Als inerte Lösungsmittel
seien solche genannt, die unter den Reaktionsbedingungen mit dem Carbonylisothiocyanat
nicht reagieren, wie Ether, Kohlenwasserstoffe oder halogenierte Kohlenwasserstoffe.
Als Ether seien beispielsweise Diethylether, Diisopropylether, Tetrahydrofuran oder
Dioxan genannt. Als Kohlenwasserstoffe seien beispielsweise Hexan, Ligroinfraktionen,
Benzol, Toluol oder Xylol genannt. Als halogenierte Kohlenwasserstoffe seien beispielsweise
Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Chlorbenzol oder Dichlorbenzol
genannt. Bevorzugtes Lösungsmittel ist einer der genannten Ether.
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Die Umsetzung zu den Thiadiazinen der Formel (I) wird bei einer Temperatur
von etwa 0 bis etwa 300C, bevorzugt 0 bis 250C, durchgeführt. Es kann in vielen
Fällen jedoch vorteilhaft sein, die Reaktions, partner bei einer tieferen Temperatur,
beispielsweise bis zu -700C, zusammenzugeben und dann den Reaktionsansatz auf Zimmertemperatur
zu erwärmen, um die Reaktion zu Ende zu führen.
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Für den Fall, daß R1 Wasserstoff bedeutet, können die Thiadiazine
der Formel (I) auch im Gleichgewicht mit ihrer tautomeren Form fliegen, wie dies
die folgende Reaktionsgleichung zeigt:
Die Thiadiazine der Formel (I) und besonders die der Formel (II) sind wertvolle
Pharmazeutika, Mikrobizide, Fungizide und Insektizide aber auch wertvolle reaktive
Zwischenprodukte. Beispielsweise reagieren Thiadiazine der Formel (II) mit nukleophilen
Verbindungen mit einem beweglichen Wasserstoff zu offenkettigen oder ringförmigen
Carbonylthiocarbonyl-amin-Verbindungen.
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Solche Carbonyl-thiocarbonyl-amin-Verbindungen fallen unter die allgemeine
Formel A-CO-NH-CS-B (V)
in der A für R4Y- oder R6Y-CS-NH- steht,
wobei Y für O,S oder NR5 steht, R4 Alkyl, Aralkyl 5 oder Aryl bedeutet und für den
Fall, daß Y für NR steht, auch Wasserstoff bedeuten kann, R5 Wasserstoff, Alkyl,
Aralkyl oder Aryl bedeutet und R6 für Aryl steht, 3 NR2 B für XR steht, wobei X
für O,S oder steht, 3 R3 Alkyl, Aralkyl oder Aryl bedeutet und für den Fall, daß
X für NRX steht, auch Wasserstoff be-R2 deuten kann und R2 Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl
oder Aryl bedeutet, weiterhin A und B unabhängig voneinander Morpholino, Piperidino,
Piperazino oder Thiomorpholino bedeuten können oder A und B gemeinsam die Gruppe
-NR8-CS-NH- bedeuten, in der R8 Aralkyl oder Aryl bedeutet und die mit der -CO-NH-CS-Gruppe
so verbunden ist, daß das heterocyclische System
mit der angegebenen Bedeutung für R8 entsteht.
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Alkyl, Aralkyl und Aryl können den gleichen Bedeutungsumfang annehmen,
der oben bereits angegeben ist.
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Unter die allgemeine Formel (V) fallen beispielsweise die folgenden
Untergruppen: Thiobiurete (mit A=NR4R5 und B=NR2R6) -i Dithiotriurete (mit A=R5R6N-CS-NH-und
B=NR2R6), Thioalophansäure-O-ester (mit A=NR4R5 und B=OR6), Dithioallophansäureester,
2,6-Dithioxo-1,3,5-triazin-4-one und N-Carboxylat-substituierte Thioallophanate.
Viele Einzelverbindungen dieser Untergruppen sind, hergestellt nach anderen Verfahren,
in der Literatur bekannt.
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Die Erfindung umfaßt daher auch die Verwendung der Thiadiazine der
Formel (II) zur Herstellung von offenkettigen oder cyclischen Carbonyl-thiocarbonylamin-Verbindungen
der Formel (V).
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Die Verwendung der Thiadiazine der Formel (II) zur Herstellung der
Carbonyl-thiocarbonyl-amin-Verbindungen der Formel (V) ist dadurch gekennzeichnet,
daß man diese Thiadiazine mit einer Verbindung mit beweglichem Wasserstoff der Formel
7 R7YH (VII) in der Y für Sauerstoff, Schwefel oder NR5- steht, wobei R5 Wasserstoff,
Alkyl1 Aralkyl oder Aryl bedeutet, und
R7 für R4 oder R6 steht,
wobei R4 Alkyl, Aralkyl oder Aryl bedeutet und für den Fall, daß Y für NR5 steht,
auch Wasserstoff bedeuten kann und R6 für Aryl steht und in der weiterhin für den
Fall, daß in dem Thiadiazin der Formel (II) X für -NH- steht, R7 und Y gemeinsam
den Rest
bedeuten können, gegebenenfalls unter gleichzeitiger Abspaltung von Rhodanwasserstoff
in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels bei einer Temperatur von etwa 0 bis etwa
1500C umsetzt.
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Der Bedeutungsumfang von Alkyl1 Aralkyl und Aryl ist der gleiche wie
der weiter oben angegebene und kann die gleichen Vorzugsbereiche annehmen. Als Einzelverbindungen
der Formel (VII) seien beispielsweise die genannt, die weiter oben bereits für die
Formel (III) aufgeführt sind.
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Die Carbonyl-thiocarbonyl-amin-Verbindungen der allgemeinen Formel
(V)w sowie ihre genannten Untergruppen sind wertvolle Pharmazeutika, Mikrobizide,
Fungizide und Insektizide, sowie Ausgangsprodukte zur Herstellung von Polymeren.
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Beispiel 1 Carbonyldiisothiocyanat: Alle Manipulationen werden unter
möglichstem Feuchtigkeitsausschluß vorgenommen. Gasförmiges Schwefeldioxid wird
durch konzentrierte Schwefelsäure und anschließend durch einen 30 cm hohen Trockenturm
mit granuliertem Phosphorpentoxid geleitet und bei -1960C kondensiert.
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In 1000 ml flüssigem Schwefeldioxid löst man 165 g (1,67 Mol) durch
konzentrierte Schwefelsäure geleitetes und bei -780C kondensiertes Phosgen-und versetzt
bei -220C unter Rühren langsam in Portionen mit 228 g (3,0 Mol) trockenem Ammoniumrhodanid,
so daß die Reaktion nicht zu heftig wird. Es wird 2 Stunden bei -220C gerührt und
durch eine offene große G4-Glasfilternutsche filtriert. Der Rückstand wird dreimal
mit je 250 ml flüssigem S02 gewaschen, die vereinigten Filtrate unter Feuchtigkeitsausschluß
eingedampft und der Rückstand im Vakuum bei einer Heizbadtemperatur von weniger
als 600C destilliert. Ausbeute 162,5 g (75 % der theoretischen Ausbeute), fast farbloses
bl vom Siedepunkt 27 bis 32°C/0,1 Torr, welches nach einer weiteren Destillation
rein ist.
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Beispiel 2 5,6-Dihydro-6-thioxo-2H-1,3,5-thiadiazin-2,4(3H)-dion:
Zu 1,44 g (10 mmol) Carbonyldiisothiocyanat in 20 ml absolutem THF tropft man bei
220C eine Lösung von 0,36
g (20 mmol) Wasser in 20 ml absolutem
THF. Nach 12 Stunden bei 220C wird im Vakuum eingedampft und der Rückstand in Dioxan
gelöst. Mit Pentan werden 1,45 g (90 % der theoretischen Ausbeute) gelbes Pulver
vom Schmelzpunkt 1890C (Zersetzung) ausgefällt.
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Beispiel 3 2,3,5,6-Tetrahydro-2,6-dithioxo-4H-1 ,3,5-thiadiazin-4-on:
In eine Lösung von 1,44 g (10 mmol) Carbonyldiisothiocyanat in 20 ml absolutem THF
wird etwa 3 Stunden H2S geleitet, das über Calciumchlorid getrocknet wurde, bis
das IR-Spektrum keine Isothiocyanatbande mehr zeigt.
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Es wird im Vakuum eingedampft, der Rückstand in wenig Dioxan unter
Erwärmen gelöst und das Produkt durch langsame Zugabe von Pentan ausgefällt. Ausbeute
1,60 g (90 % der theoretischen Ausbeute) gelbes Pulver vom Schmelzpunkt 2030C (Zersetzung).
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Beispiel 4 2,3-Dihydro-6-methoxy-2-thioxo-4H-1,3,5-thiadiazin-4-on:
Zu 50,0 g (1,56 mol) absolutem Methanol in 500 ml absolutem Ether tropft man bei
220C eine Lösung von 35,0 g (0,24 mol) Carbonyldiisocyanat in 100 ml absolutem Ether.
Der gelbe Niederschlag wird abgesaugt und in THF gelöst. Mit Benzin werden 37,6
g (89 % der theoretischen Ausbeute) gelbe Kristalle vom Schmelzpunkt 1350C (Zersetzung)
ausgefällt.
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Beispiel 5 6-EthOxy-2,3-dihydro-2-thioxo-4H-1,3,5-thiadiazin-4-on:
Darstellung wie im Beispiel 4 beschrieben aus 0,5 g (3,5 mmol) Carbonyldiisothiocyanat
und 0,64 g (14 mmol) absolutem Ethanol. Ausbeute 0,6 g (90 % der theoretischen Ausbeute)
hellgelbe Kristalle vom Schmelzpunkt 144"C (Zersetzung).
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Beispiel 6 2,3-Dihydro-6-isopropoxy-2-thioxo-4H-1,3,5-thiadiazin-4-on:
Darstellung analog Beispiel 4 aus 1,2 g (20 mmol) absolutem Isopropylalkohol und
0,6 g (4,0 mmol) Carbonyldiisothiocyanat. Das Rohprodukt wird in wenig absolutem
Ether gelöst und mit Benzin ausgefällt. -Man erhält 0,8 g (93 %) der theoretischen
Ausbeute) hellgelbe Kristalle vom Schmelzpunkt 1480C (Zersetzung).
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Beispiel 7 6-Benzyloxy-2,3-dihydro-2-thioxo-4H-1,3,5-thladiazin-4-on:
Darstellung analog Beispiel 4 aus 1,19 g (11 mmol) absolutem Benzylalkohol und 1,44
g (10 mmol) Carbonyl-
diisothiocyanat. Das Rohprodukt wird in 40
ml Chloroform gelöst und mit Benzin ausgefällt. Man erhält 2,2 g (87 % der theoretischen
Ausbeute) gelbe Kristalle vom Schmelzpunkt 1O00C.
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Beispiel 8 6-Cyclohexyloxy-2,3-dihydro-2-thioxo-4H-1 ,3,5-thiadiazin-4-on:
Analog Beispiel 4 aus 2,8 g (28 mmol) Cyclohexanol in 5 ml absolutem Ether und 1,0
g 17 mmol) Carbonyldiisothiocyanat in 5 ml absolutem Ether. Das Rohprodukt wird
in 5 ml Benzin aufgenommen und der auskristallisierende Niederschlag abgesaugt.
Ausbeute 1,5 g (88 % der theoretischen Ausbeute) farblose Kristalle, die in 15 ml
Di-n-butylether unter Erwärmen gelöst werden. Mit Pentan werden 1,3 g farblose Kristalle
vom Schmelzpunkt 1070C ausgefällt.
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Beispiel 9 2,3-Dihydro-6-(2-methoxyethyloxy)-2-thioxo-4H-1,3,5-thiadiazin-4-on:
Analog Beispiel 4 aus 7,3 g (50 mmol) Carbonyldiisothiocyanat in 100 ml absolutem
Ether und 7,6 g (100 mmol) Glykolmonomethylether in 100 ml absolutem Ether.
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Das nach Verdampfen des Lösungsmittels zurückbleibende öl wird in
30 ml THF gelöst. Nach Zugabe von 100 ml Benzin kristallisieren 8,1 g (72 % der
theoretischen Ausbeute) gelbe Kristalle vom Schmelzpunkt 850C.
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Beispiel 10 2,2'-/1,2-ethandiyldioxy/bis/5,6-dihydro-6-thioxo-4H-1,3,5-thiadiazin-4-on/:
Analog Beispiel 4 aus 7,3 g (50mmol) Carbonyldiisothiocyanat in 100 ml absolutem
Ether und 1,6 g (25 mmol) Glykol in 100 ml absolutem Ether. Das Rohprodukt wird
in 65 ml THF gelöst. Mit 100 ml Benzin werden 5,0 g (55 % der theoretischen Ausbeute)
gelbliches Pulver vom Schmelzpunkt 1370C ausgefällt.
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Beispiel 11 2,3-Dihydro-6-phenoxy-2-thioxo-4H-1,3,5-thiadiazin-4-on:
Zu 2,7 g (29 mmol) Phenol in 5 ml absolutem Ether wird eine Lösung von 1,0 g (7
mmol) Carbonyldiisocyanat in 5 ml absoluten Ether gegeben. Es wird 5 Tage unter
Rückfluß erhitzt und dann filtriert. Der Rückstand wird in Chloroform gelöst. Mit
Pentan werden 0,4 g (23 % der theoretischen Ausbeute) gelbe Kristalle vom Schmelzpunkt
1820C (Zersetzung) ausgefällt.
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Beispiel 12 6-Ethylthio-2,3-dihydro-2-thioxo-4H-1,3,5-thiadiazin-4-on:
Zu 1,44 g (10 mmol) Carbonyldiisothiocyanat in 20 ml
absolutem
Ether tropft man bei -70°C langsam eine Lösung von 0,62 g (10 mmol) Ethylmercaptan
in 20 ml absolutem Ether. Man rührt 12 Stunden bei 220C und filtriert 1,60 g (77
% der theoretischen Ausbeute) gelbes Pulver ab. 1,00 g dieses Rohprodukts werden
in 15 ml Chloroform gelöst. Mit Benzin werden 0,95 g gelbe Kristalle vom Schmelzpunkt
1310C ausgefällt.
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Beispiel 13 2,3-Dihydro-6-phenylthio-2-thioxo-4H-1 ,3'5-thiadiazin-4-on:
Analog Beispiel 12 aus 1,10 g (10 mmol) Thiophenol und 1,44 g (10 mmol) Carbonyldiisothiocyanat.
Der gelbe Niederschlag wird abgesaugt und zweimal mal mit je 20 ml absolutem Ether
gewaschen. Ausbeute 1,70 g (67 % der theoretischen Ausbeute) hellgelbe Kristalle
vom Schmelzpunkt 1640C.
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Beispiel 14 6-Diethylamino-2,3-dihydro-2-thioxo-4H-1,3,5-thiadiazin-4-on:
Zu 7,3 g (50 mmol) Carbonyldiisothiocyanat in 50 ml absolutem Ether tropft man bei
30C unter Rühren eine Lösung von 3,5 g (48 mmol) Diethylamin in 150 ml absolutem
Ether. Es wird filtriert, der Rückstand in 20 ml Eiswasser suspendiert, abgesaugt
und getrocknet.
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Aus 15 ml Dioxan kristallisieren 5,1 g (47 % der theoretischen Ausbeute)
gelbliches Pulver vom Schmelzpunkt 158 bis 1610C (Zersetzung).
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Beispiel 15 6-Dibenzylamino-2,3-dihydro-2-thioxo-4H-1,3,5-thiadiazin-4-on:
Darstellung analog Beispiel 14 aus 1,4 g (7 mmol) Dibenzylamin und 1,0 g (7 mmol)
Carbonyldiisothiocyanat. Das Rohprodukt wird in 150 ml Chloroform gelöst und mit
Pentan ausgefällt. Ausbeute 2,0 g (84 % der theoretischen Ausbeute) gelbe Nadeln
vom Schmelzpunkt 1900C (Zersetzung).
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Beispiel 16 2,3-Dihydro-6-(N-methylanilino)-2-thioxo-4H-1,3,5-thiadiazin-4-on:
Analog Beispiel 14 aus 1,18 g (11 mmol) N-Methylanilin in 20 ml absolutem Ether
und 1,44 g (10 mmol) Carbonyldiisothiocyanat in 10 ml absolutem Ether. Es wird 2
Stunden bei 220C gerührt und filtriert. Ausbeute 2,40 g (96 % der theoretischen
Ausbeute) farblose Kristalle. 0,5 g dieses Rohproduktes werden in 100 ml THF gelöst
und mit Benzin ausgefällt. Man erhält 0,43 g farblose Kristalle vom Schmelzpunkt
2070C (Zersetzung).
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Beispiel 17 6-(N-8enzylanilino)-2,3-dihydro-2-thioxo-4H-1,3,5-thiadiazin-4-on:
Analog Beispiel 14 aus 1,5 g (8 mmol) N-Benzylanilin und 1,0 g (7 mmol) Carbonyldiisothiocyanat.
Das Rohprodukt wird in 15 ml Chloroform gelöst und mit Benzin ausgefällt. Man erhält
2,1 g (92 % der theoretischen Ausbeute) gelbe Kristalle vom Schmelzpunkt 1810C (Zersetzung).
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Beispiel 18 6-Benzylamino-2,3-dihydro-2-thioxv-4H-1,3,5-thiadiazin-4-on:
Zu 2,88 g (20 mmol) Carbonyldiisothiocyanat in 40 ml Benzol tropft man unter Kühlung
eine Lösung von 2,14 g (20 mmol) Benzylamin in 40 ml absolutem Benzol. Der gelbe
Niederschlag wird abgesaugt und mit Pentan gewaschen. Ausbeute 4,34 g (87 % der
theoretischen Ausbeute), die in 20 ml warmem Dioxan gelöst werden. Mit Benzin werden
3,60 g gelbe Kristalle vom Schmelzpunkt 185 bis 1870C (Zersetzung) ausgefällt.
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Beispiel 19 2,3-Dihydro-6-isopropylamino-2-thioxo-4H-1,3,5-thiadiazin-4-on:
Analog
Beispiel 18 aus 2,88 g (20 mmol) Carbonyldiisothiocyanat und 1,18 g (20 mmol) Isopropylamin
in 40 ml absolutem Benzol. Nach einer Stunde wird abgesaugt, der Rückstand in 32
ml Dioxan gelöst. Mit Pentan werden 2,6 g (64 % der theoretischen Ausbeute) gelbes
Pulver vom Schmelzpunkt 1790C (Zersetzung) ausgefällt.
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Beispiel 20 6-tert-Butyl-2,3-dihydro-2-thioxo-4H-1,3,5-thiadiazin-4-on:
Aus 2,88 g (20 mmol) Carbonyldiisothiocyanat und 1,46 g (20 mmol) tert.-Butylamin
wie in Beispiel 18 beschrieben. Das Rohprodukt wird in 65 ml warmem Aceton gelöst.
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Mit Pentan werden 2,56 g (59 % der theoretischen Ausbeute) hellgelbe
Nadeln vom Schmelzpunkt 1740C (Zersetzung) ausgefällt.
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Beispiel 21 6-Anilino-2,3-dihydro-2-thioxo-4H-1,3,5-4-on: Zu 1,44
g (10 mmol) Carbonyldiisothiocyanat in 10 ml absolutem Benzol tropft man unter Rühren
eine Lösung von 0,93 g (10 mmol) Anilin in 10 ml absolutem Benzol.
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Es werden 2,15 g (91 % der theoretischen Ausbeute) gelbes Pulver abgesaugt
und in 70 ml Dioxan gelöst.
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Aus der filtrierten Lösung werden mit Pentan 1,94 g gelbe Kristalle
vom Schmelzpunkt 2310C (Zersetzung) ausgefällt.
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Beispiel 22 1-Benzyl-1,2,3,4,5,6-hexahydro-2,6-dithioxo-1,3,5-triazin-4-on:
a) 1,0 g (4 mmol) 6-Benzylamino-2,3-dihydro-2-thioxo-4H-1,3,5-thiadiazin-4-on werden
in 20 ml Xylol 3 Stunden unter Rückfluß (1440C) erhitzt. Aus der heiß filtrierten
Lösung fallen beim Abkühlen 0,80 g (80 % der theoretischen Ausbeute) gelbe Nadeln
aus, die nach Umkristallisation aus Aceton/ Pentan den Schmelzpunkt 2110C zeigen.
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b) 1,0 g (4 mmol) des unter a) genannten Thiadiazin-Derivats werden
in 20 ml Eisessig 4 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Aus der abgekühlten Lösung werden
mit Benzin 0,8 g (80 % der theoretischen Ausbeute) 1-Benzyl-1 ,2,3,4'5,6-hexahydro-2,6-dithioxo-1
,3,5-triazin-4-on ausgefällt.
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Beispiel 23 1,2,3,4,5,6-Hexahydro-1-phenyl-2,6-dithioxo-1,3,5-triazin-4-on:
1,0 g (4,2 mmol) 6-Anilino-2,3-dihydro-2-thioxo-4H-1,3,5-thiadiazin-4-on werden
in 20 ml Eisessig 2 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen versetzt man
mit 50 ml Benzin und filtriert nach 12 Stunden 1,0 g (100 % der theoretischen Ausbeute)
gelbe
Kristalle, die nach Lösen in 175 ml warmem Chloroform und Ausfällen mit Benzin den
Schmelzpunkt 2300C (Zersetzung) zeigen.
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Beispiel 24 1-Benzyl-7-phenyl-2,6-dithiotriuret: 1,26 g (5 mmol) 6-Benzylamino-2,3-dihydro-2-thioxo-4H-1,3,5-thiadiazin-4-on
und 1,86 g (20 mmol) Anilin werden in 30 ml absolutem Benzol 15 Stunden bei 220C
gerührt. Es wird im Vakuum eingedampft und der Rückstand in 100 ml Chloroform gelöst.
Die Lösung wird mit Aktivkohle filtriert und bis zur beginnenden Trübung mit Pentan
versetzt. Bei 220C kristallisieren 1,00 g (58 % der theoretischen Ausbeute) farblose
Nadeln, die nach einer weiteren Kristallisation aus Chloroform/Pentan den Schmelzpunkt
1590C zeigen.
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Beispiel 25 5-Benzyl-1 -phenyl-2-thiobiuret: Zu 2,4 g (10 mmol) 6-Anilino-2,3-dihydro-2-thioxo-4H-1,3,5-thiadiazin-4-on
in 30 ml Chloroform gibt man eine Lösung von 1,2 g (11 mmol) Benzylamin und 1,2
g (12 mmol) Triethylamin in 30 ml Chloroform. Es wird 1 Stunde unter Rückfluß erhitzt,
mit 100 ml Chloroform verdünnt und mit 50 ml 0,1 molarer Salzsäure und anschließend
mit 50 ml Wasser ausgeschüttelt. Die über Natriumsulfat getrocknete Chloroformschicht
wird im Vakuum eingedampft und der Rückstand in 5 ml Chloroform gelöst. Mit Pentan
werden 2,0 g (69 % der theoretischen Ausbeute) farblose Prismen vom Schmelzpunkt
1280C ausgefällt.
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Beispiel 26 4, 4-Dibenzylthioallophansäure-O-methylester: Zu 1,8 g
(10 mmol) 2,3-Dihydro-6-methoxy-2-thioxo-4H-1,3,5-thiadiazin-4-on in 30 ml absolutem
THF tropft man unter Eiskühlung eine Lösung von 2,0 g (10 mmol) Dibenzylamin und
1,1 g (11 mmol) Triethylamin in 30 ml absolutem THF. Man rührt eine Stunde bei 220C,
verdampft das Lösungsmittel im Vakuum, verreibt den Rückstand in 50 ml Eiswasser,
dem ein Tropfen eines Geschirrspülmittels zugesetzt ist, und filtriert.
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Diese Wäsche wird dreimal wiederholt, bis das Filtrat durch FeCl3
nicht mehr rot gefärbt wird. Ausbeute 2,8 g (87 % der theoretischen Ausbeute) farbloses
Pulver, nach Umkristallisation aus Chloroform/Pentan Schmelzpunkt 111°C.
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Beispiel 27 (Methoxythiocarbonyl) carbamidsäure-methylester: 1,2 g
(6,8 mmol) 2,3-Dihydro-6-methoxy-2-thioxo-4H-1,3,5-thiadiazin-4-on werden in 20
ml absolutem Methanol 8 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Es wird im Vakuum eingedampft
und der Rückstand bei 0,05 Torr sublimiert. Ausbeute 0,7 g (69 % der theoretischen
Ausbeute) wachsartige Kristalle vom Schmelzpunkt 460C.