DE300842C

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Publication number: DE300842C
Application number: DENDAT300842D
Authority: DE

Description

DEUTSCHES REICH

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRiFT

—M 300842 — KLASSE 46d. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. September 3913 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung an Dieselmotoren, d, h. an solchen Verbrennungskraftmaschinen, bei denen der Brennstoff durch die hohe Kompressionswärme zur Vergasung und Entzündung gebracht wird.

Wegen der notwendigen-hohen Kompression, ' welche für die Erreichung der Zündungstemperatur unbedingt notwendig ist, kann bei

ίο geringer Belastung bis zum Leerlauf die Luftzufuhr nach dem Zylinder nicht ebenso gedrosselt werden wie die Brennstoffzufuhr.

Das hat zur Folge, daß das Gasluftgemisch zu gasarm, d. h. schwer entzündbar wird und deshalb zeitweilig (besonders in kalter Jahreszeit unter äußerer Einwirkung der Kälte) ein Aussetzen der Zündungen eintritt.

Gemäß der Erfindung handelt es sich nun darum, bei Verbrennungskraftmaschinen, bei denen lediglich durch die Kompressionswärme die Entzündung herbeigeführt wird, die Entzündung und möglichst vollkommene Verbrennung in jedem Falle, also auch selbst dann sicher zu stellen, wenn infolge geringer

Belastung oder beim Leerlauf die Brennstoffzufuhr nach dem Arbeitsraum auf das geringste Maß eingeschränkt wird. Da die Maschine ohne Anwendung der bekannten, bei den hohen Drücken und Temperaturen leicht zu Störungen führenden, künstlichen Zündung (besonders auch beim Anlassen), oder einer komplizierten, d. h. mit (hinter der Einspritzventildüse nochmalig) beengten Ventil- oder Düsenmündungen auslaufenden Vergasungsvorrichtung arbeitet, so ist eine große Betriebs- sicherheit der Maschine gewährleistet.

Es sind Verbrennungskraftmaschinen bekannt, bei denen der flüssige Brennstoff durch eine Erweiterung der Einspritzdüse (Kammer) hindurchgespritzt wird.

Es sind ferner Verbrennungskraftmaschinen bekannt, deren Verbrennungsraum durch den Kolben in zwei Kammern geteilt, der Brennstoff in zwei Abschnitten eingeführt und auf künstlichem (elektrischem) Wege entzündet wird. Gemäß der Erfindung wird der durch die Einspritzventildüse zugeführte Brennstoff durch eine an die Einspritzdüse sich anschließende, einen Teil des Arbeitsraumes selbst bildende, ohne verengte Mündung frei auslaufende Verbrennungszelle geführt.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 wird die Zelle c noch durch einen Einsatz, Hohlkörper b, umkleidet.

Bei Fig. 2 dagegen ragt der die Zelle c umschließende Hohlkörper b in den Arbeitsraum hinein.

Die Hohlkörper b können aus feuerfestem Material hergestellt und zweckmäßig in Form und Abmessungen so gehalten werden, daß sie sich durch die Verbrennungswärme bis zu einem bestimmten Grade mit erhitzen.·

Die Maschine wird in der üblichen Weise angelassen. Nach erfolgter Inbetriebsetzung,

ta. Auflege, ausgegeben am 19. November 1920J

gewöhnlich schon dann, wenn die Tourenzahl erreicht ist, stellt sich die Erhitzung ein.

Die bei gehobenem Einspritzventil e durch die Düse α zugeführten Brennstoff mengen werden also durch die Zelle c geleitet, so daß in letzterer infolge des geringen Durchmessers, selbst noch bei stark verminderter Brennstoffzufuhr entzündbares Gemisch entsteht, das durch die sich stark erhitzenden Wandungsflächen zur guten Vergasung und sicheren Entzündung gebracht wird.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 wird durch einen seitlich zur Düse α angeordneten Körper b eine seitlich offene Zelle c gebildet; diese Ausführung kann insbesondere für Maschinen von liegender Bauart Anwendung finden, wobei der halbkreisförmig gewölbte Körper b unterhalb der Einspritzdüse liegt, so daß auf dessen muldenförmiger ^berfiäche ebenfalls noch selbst bei stark verminderter Brennstoffzufuhr gasreiches, d. h. entzündbares Gemisch entsteht, dessen gute Vergasung und sichere Entzündung die erhitzten Flächen des Körpers b bewirken.

Da die Zellen einen Teil des Arbeitsraumes selbst bilden und unter möglichster Vermeidung schädlicher Räume und Wandungen frei, ohne verengte Mündung auslaufen, tritt auch eine sehr starke Erhitzung der die Zellen begrenzenden Wandungsflächen ein, so daß eine gute Vergasung und (durch die offene Mündung) eine restlose Ausnutzung des Brennstoffes als Arbeitsgewinn und die größte Betriebssicherheit der Maschine gewährleistet wird.

Claims

Paten t-An Sprüche:

1. Verbrennungskraftmaschine für flüssige Brennstoffe, bei welcher der Brennstoff (z. B. Naphta) mittels hoch verdichteter Preßluft unmittelbar in den mit verdichteter und hocherhitzter Verbrennungsluft gefüllten Arbeitszylinder eingespritzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß durch einen unmittelbar hinter der Einspritzmündung angeordneten, in den Zylinderdeckel eingesetzten und in den Verbrennungsraum hineinragenden rohrförmigen Körper (δ) eine nur in der Richtung des Brennstoffluftstrahles nach dem Zylinder zu offene Zelle gebildet wird, welche keine verengende Öffnung besitzt und in welcher der eingespritzte Brennstoff vergast und zusammengehalten wird.

2. Verbrennungskraftmaschine nach Ansprach i, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar hinter der Einspritzmündung ein flacher oder muldenförmiger Körper (b) in zur Mündung seitlicher und, zu dieser geneigter Stellung derart angeordnet ist, daß er über die Mündungsachse der Düse hinausragt.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.