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Verfahren und Vorrichtung zum Anwärmen und Anlassen von Petroleumkraftmaschinen.
Bei Petroleumkraftmaschinen bietet bekanntlich das Anlassen insofern Schwierigkeiten, als das durch die Vergaser eingeführte Petroleum an den beim Anlassen noch kalten Wandungen des Zylinders usw. als Flüssigkeit herabläuft und in diesem Zustande mit der gleichzeitig eingesagten Luft ein zündfähiges Gemisch nicht bildet. Man hat daher bislang bei Petroleum- maschinen meistenteils für das Anlassen eine besondere mit Benzin arbeitende Vorrichtung vorgesehen, derart, dass zum Anlassen anstatt des Petroleums, Benzin eingeführt wird, welches in zerstiiubtem Zustande auch hei niedriger Temperatur ohne weiteres mit der Luft ein zünd- fähiges Gemisch bildet.
Will man für das Anlassen von Petroleummaschinen aber nicht einen besonderen Brennstoff, sondern das Petroleum selbst verwenden, so muss diesem unbedingt von aussen Wärme zugeführt werden, damit es mit der Luft ein zündfähiges Gemisch bilden kann. Man hat schon Einrichtungen für diesen Zweck vorgeschlagen, bei welchen das Petroleum in einer Heizvorrichtung verdampft. mit Luft gemischt und d'es Gemisch unmittelbar vor dem Einlassventil in die eigentliche Mischkammer übergefiihrt wird. Diese Vc-"ichtungen können aber aus zwei Gründen nicht einwandfrei arbeiten.
Erstens liegt, da schon in der Heizvorrichtung, in welcher das Petroleum verdampft wird, eine Mischung der Petroleumdämpfe mit Luft stattfindet, die Gefahr einer Explosion in dieser Heizvorrichtung vor, denn um die Petroleumdämpfe auf eine für ein wirksames
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Petroleumdämpfen auch gleichzeitig Luft vorhanden ist, leicht eine Explosion dieses Dampfluftgemisches stattfinden kann.
Zweitens kann aber auch die Erhitzung der Petroleumdämpfe in einer solchen Heizvorrichtung, in welche gleichzeitig auch die Luft zur Mischung mit den Petroleumdämpfen eingeführt wird, nicht eine genügende sein, um die Dämpfe auf eine so hohe Temperatur zu bringen, dass nicht nur durch die nachherige Verbrennung des Danipfluftgemisches in dem Arbeitszylinder, sondein auch schon durch die Temperatur der Petroleumdämpfe ein wirksames Anwärmen derjenigen Flächen stattfinden kann, mit welchen das aus dem für den normalen Betrieb dienenden Vergaser eingeführte flüssige Petroleum in Berührung kommen kann.
Eine solche hohe Erhitzung der Petruumdämpfe wird bei diesen Einrichtungen nicht erreicht, da die bei jedem Saughub des Kolbt-ns in die Heizvorrichtung von aussen eingesaugte Luft die Verdampfungsfl chen erheblich wieder abkühlt und daher niemals eine genügend hohe Temperatur der Heizflächen erreicht werden kann. Diese Anlassvorrichtungen, bei welchen in die Heizvorrichtung selbst Luft eingeführt wird, arbeiten daher einerseits unter ständiger Explosionsgefahr und anderseits sehr langsam, so dass eine geraume Zeit vergeht, bis von dem Anlassen auf den normalen Betrieb übergegangen werden kann.
Ausser diesen Vorrichtungen, bei welchen die Petroleumdämpfe in der Heizvorrichtung mit Luft gemischt werden, sind auch noch andere Anlatjvornchtungen. bei weichen eine Ver- dampfung des Brennstoffes stattfindet, vorgeschlagen, welche aber nur für Benzinbetrieb verwendet werden sollen und ein selbsttätiges Anlassen, d. h. ein Anlassen, ohne dass der Fahrer seinen Siz zu verlassen braucht, also ohne Andrehen der Maschine ermöglichen sollen. Bei diesen Einrichtungen wird das Benzin in einer geeigneten Vorrichtung verdampft und durch die Spannung der Benzindämpfe soll der Antrieb des Arbeitskolbens erfolgen, bis eine regelrecht (1 ('mischeinsnugung und Zündung stattfindet.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren zum Anlassen von Maschinen, welche sowohl beim normalen Betrieb als auch beim Anlassen nur mit Petroleum oder ähnlichen schwer flüchtigen Brennstoffen arbeiten sollen. Nach diesem Verfahren zum Anwärmen und Anlassen von Petroleummaschinen werden während des Andrehen der Maschine hocherhitzte Petroleumdämpfe erst hinter der Erhitzungsstelle mit Luft gemischt und zur Erwärmung des Zylinders und überhaupt aller Teile, mit welchen das aus dem Vergaser eingeführte Petroleum in Berührung kommen kann, verwendet. Hierfür können die Petroleumdämpfe entweder unmittelbar in den Zylinder, d. h. also hiner dem Einlassventil in diesen eingeführt werden, es kann aber auch eine Einführung der Petroleumdämpfe in das Ansaugrohr vor oder hinter dew, Vergaserdüse statt- finden.
In beiden Fällen werden einesteils die Petroleumdämpfe selbst ihre Wärme an die Wandung abgeben und andernteils wird durch die Verbrennung des Dampfluftgemisches im
Arbeitszylinder eine weitere Erwärmung der in Frage kommenden Teile eintreten. Bei dieser
Anlassweise ist eine hohe Erhitzung der Petroleumdämpfe möglich, da die Heizvorrichtung, in welcher die Dampferzeugung stattfindet, nicht durch in dieselbe eintretende Luft wieder ab- gekühlt wird und die Petroleumdämpfe erst kurz ehe ihre Verbrennung durch die Zündung des
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Zylinders stattfindet, mit Luft gemischt werden. Infolge dieser guten Anwärmung der Petroleumdämpfe kann bei grossen Maschinen schon nach etwa zwei Minuten durch Anstellen des Vergasers auf normalen Betrieb übergegangen werden.
Die Vorrichtung, welche zur Ausübung des Verfahrens dient, lässt sich in einfacher Weise herstellen, indem in eine von den gewöhnlichen oder von einem besonderen Brennstoffbehälter ausgehende Leitung eine Heizvorrichtung eingeschaltet wird, und von dieser Heizvorrichtung je nach der Anzahl der Arbeitszylinder eine oder mehrere Leitungen abzweigen, welche den Petroleumdampf der Stelle, an welcher er mit Luft gemischt wird, zuführen. Bei Mehrzylindermaschinen kann auch eine gemeinsame Leitung von der Heizvorrichtung nach dem Vergaser geführt werden.
Es empfiehlt sich, die Heizvorrichtung derart in die Brennstoffleitung einzuschalten, dass sie sowohl nach dem Brennstoffbehiilter hin, als auch nach der Mischstelle hin abgesperrt werden kann. Hierdurch wird es ermöglicht, durch Erhitzen des Petroleums in der abgeschlossenen Mischvorrichtung Petroleumdämpfe von höherer Spannung zu erzeugen.
Die neue Anlassvorrichtung kann auch vorteilhaft verwendet werden, wenn beim Betriebe infolge zu starker Petroleum zuführung einer der Zylinder aussetzt. In diesem Falle braucht nur die Heizvorrichtung angestellt und der hocherhitzte Petroleumdampf in den Zylinder eingelassen zu werden, wodurch dieser in kürzester Zeit getrocknet wird, so dass ein normales Arbeiten in demselben wieder stattfindet.
Auf der Zeichnung ist die neue Einrichtung schematisch dargestellt.
Bei der dargestellten Ausführungsform mündet in das Saugrohr ades Arbeitszylinders b eine Brennstoffleitung c, welche den Brennstoff dem Hauptbrennstoffbehälter d entnimmt. In die Leitung c ist eine Heizvorrichtung f eingeschaltet, durch welche der Brennstoff hindurchfliessen muss, um von dem Behälter d in das Saugrohr a zu gelangen. Auf beiden Seiten dieser Heizvorrichtung f befinden sich Absperrhähne 9 in der Leitung c.
Das Anlassen mit Hilfe der neuen Anlassvorrichtung geschieht in der Weise, dass man zunächst die Maschine ein paar Umdrehungen leer machen lässt, um das Saugrohr a zwischen der Einspritzdüse h und dem Einlassventil i des Zylinders, sowie auch den Zylinder b mit Luft zu füllen. Hierauf wird in der Heizvorrichtung f das von d kommende Petroleum erhitzt, wodurch in ganz kurzer Zeit hocherhitzte Dämpfe entstehen. Diese werden im geeigneten Augenblick durch Öffnen des zwischen Saugrohr a und der Heizvorrichtung liegenden Hahnes g in das Saugrohr a eingeführt, wo sie sich mit der Luft mischen und mit dieser zusammen als Explosionsgemisch durch das Ventil i in den Zylinder b eintreten.
Das zwischen der Heizvorrichtung und dem Brennstoflbehälter d liegende Absperrventil 9 verhindert hierbei den Rückdruck der gespannten Dämpfe nach dem Brennstoffbehälter d.
Nachdem das Anlassen erfolgt ist, werden die Hähne y geschlossen, und der Brennstoff
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düse h zugeführt.
Der zwischen dem Arbeitszylinder und der Heizvorrichtung liegende Absperrhahn ist nicht unbedingt erforderlich.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Anwärmen und Anlassen von Petroleumkraftmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dass während des Andrehens dpr Maschine hocherhitzte Petroleumdämpfe hinter der Erhitzungsstelle mit Luft gemischt werden und hiebei teils durch die Wärme der Petroleumdämpfe, teils durch die Verbrennung des Dampfluftgemisches im Arbeitszylinder die Wandungen, mit welchen das aus dem Vergaser eingeführte Petroleum in Berührung kommen kann, so weit erwärmt werden, dass auch das auf diese auftreffende Petroleum verdampfen kann, worauf durch Petroleun1zufuhr durch den Vergaser auf den normalen Betrieb übergegangen wird.