DE3008423C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung hat zum Gegenstand eine Vorrichtung an
einem hydraulischen Kran, dessen Tragarm in einer lotrechten Ebe
ne mittels eines hydraulischen Arbeitszylinders schwenkbar ist,
wobei an eine ein Betätigungsventil aufweisende erste Leitung
zwischen einer hydraulischen Pumpe und dem hydraulischen Arbeits
zylinder über eine zweite Leitung ein Dämpfungsakkumulator ange
schlossen ist, an den eine Ablaßleitung angeschlossen ist.
Wenn man mit einem hydraulischen Ladekran eine Last mit voller
Senkgeschwindigkeit hantiert und die Kranarmbewegung plötzlich
aufhört, entsteht ein ziemlich großer dynamischer Lastzuschuß,
auf welchen bei der Berechnung der Festigkeit des Ladekrans Rück
sicht genommen werden muß. Versuche wurden gemacht, diese dynami
sche Zuschußlast zu reduzieren und das Ladevermögen des Kranes
dadurch besser auszunutzen, daß an dem lasttragenden Hydraulikzy
linder ein Gasakkumulator angeschlossen wird, der für einen etwas
höheren Druck als den, der normal im Hydrauliksystem herrscht,
eingestellt ist. Infolge des durch den dynamischen Lastzuschuß
bewirkten Druckanstieges in den Arbeitszylindern des Ladekranes
und im Hydrauliksystem wird die Menge an Hydrauliköl in den Akku
mulator hineingedrückt, die für die Verzögerung des Armsystems
während einer Zeitspanne erforderlich und ausreichend groß ist,
um den dynamischen Lastzuschuß auf ein akzeptables Niveau zu re
duzieren.
Da das im Akkumulator aufgenommene Öl aber unter einem Druck
steht, der über dem im Hydrauliksystem des Kranes herrschenden
statischen Druck liegt, fließt diese Ölmenge wieder in den Ar
beitszylinder zurück, wenn die Verzögerungsbewegung beendet ist.
Dieses aber führt zu einer Vergrößerung der im Arbeitszylinder
eingeschlossenen Ölmenge, was zur Folge hat, daß die Kolbenstange
des Arbeitszylinders ein Stück nach auswärts verschoben wird, wo
bei dem Kranarm eine zurückgehende Stoßbewegung erteilt wird. Es
handelt sich aber um so kleine Bewegungen, daß sie in der Regel
bei normalen Verhältnissen vernachlässigt werden können.
Bei der Benutzung eines Ladekranes unter speziellen Ladeverhält
nissen, beispielsweise, wenn mit einem Ladekran Güter von einem
Schiff oder Boot bei hohem Seegang auf ein anderes Schiff oder
Boot umgeladen werden sollen, können bei den Krängungen des
Schiffes oder Bootes die dynamischen Zuschußkräfte eine solche
Größenordnung erreichen, daß der Kran einen bedeutend größeren
Gasakkumulator benötigt. Dieser drückt nach einem Verzögerungs
verlauf eine bedeutende Ölmenge in den betreffenden Hydraulikzy
linder zurück, was einen kräftigen Rückschlag des Kranarmes zur
Folge hat. Da dieser Rückschlag immer plötzlich und unkontrol
lierbar auftritt, ist die Gefahr für Personal- oder Sachschäden
sehr groß.
Durch die deutsche Offenlegungsschrift 27 44 098 ist beispiels
weise ein Kran bekanntgeworden, bei dem ebenfalls Akkumulatoren
in Verbindung mit einem Hydraulikzylinder Anwendung fingen. Letz
terer und der Akkumulator bilden dabei ein geschlossenes System,
in dem das Medium vom Hydraulikzylinder zum Akkumulator oder um
gekehrt strömt. Es geht hierbei jedoch nicht um das Problem,
plötzliche Stöße aufzufangen und ein schädliches Zurückschlagen
eines Kran- oder Wippenarms zu verhindern, sondern eine Überla
stung des gesamten Krans zu vermeiden. Diese Einrichtung hat sich
jedoch insofern nicht als vorteilhaft erwiesen, als sie schnelle
Vorgänge nicht bewältigen kann.
Darüber hinaus zeigt die deutsche Offenlegungsschrift 27 48 674
einen Kran zum Überstellen von Frachtgut zwischen einem auf dem
Festland befindlichen Hochseeladeplatz und einem Schiff, wobei
der Tragarm auch dieses Krans mittels eines hydraulischen Ar
beitszylinders schwenkbar ist. Auch in diesem Fall ist ein Akku
mulator vorgesehen, der über ein Ventil an den Rücklauf ange
schlossen ist.
Gegenüber diesem zuvor aufgezeigten Stand der Technik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der obenerwähn
ten Art so auszubilden, daß das schädliche Zurückschlagen des hy
draulisch betätigbaren Kranarmteils nach dem Wegfall der schädli
hen Stoßenergie vermieden wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß in die
zweite Leitung ein Rückschlagventil eingesetzt ist, das eine
Strömung der Druckflüssigkeit nur vom Hubzylinder zum Akkumulator
zuläßt, und in die Ablaßleitung ein bei Überdruck im Akkumulator
öffnendes Druckbegrenzungsventil eingesetzt ist. Das hierbei vor
gesehene Rückschlagventil läßt dabei nur eine Strömung des Druck
öles zum Akkumulator, nicht aber einen Rückfluß zum Arbeitszylin
der zu, wodurch die Entladung einer Druckwelle zurück zum Hubzy
linder unterbunden ist. Das Druckbegrenzungsventil dagegen öffnet
sich bei einem Überdruck im Akkumulator, so daß das sich in die
sem befindliche Drucköl abfließen und dem Akkumulator ein fester
Druck vorgegeben werden kann. Durch diese erfindungsgemäße Ausge
staltung wird somit jede eventuelle unkontrollierbare Rückbewe
gung des Kranarmes vermieden.
Nachstehend wird die Erfindung im Zusammenhang mit einem auf den
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel näher
erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines auf einem Schiff angebrachten
Kranes beim Beladen und Entladen eines benachbarten Boo
tes,
Fig. 2 und 3 zwei verschiedene Schaltschemas für den Druck
kreis an Hydraulkränen nach der Erfindung,
Fig. 4 in größerem Maßstab und teilweise im Längsschnitt einen
im Druckkreis liegenden Akkumulator, ein Rückschlagven
til und ein Druckbegrenzungsventil und
Fig. 5 einen Längsschnitt durch ein differentialgesteuertes
Druckbegrenzungsventil.
In der Fig. 1 ist ein auf einem Schiff 1 angeordneter Kran 2 dar
gestellt, der einen an dem oberen Ende eines Kranständers 3 ange
lenkten Hubarm 4 und einen an diesem angelenkten Wipparm 5 auf
weist, der an seinem äußeren Ende an einem Seil 6 ein Hubgerät 7
trägt. Für das Schwenken des Hubarms 4 in einer lotrechten Ebene
ist ein Arbeitszylinder 8, 9 und für das Schwenken des Wipparms 5
ein anderer Arbeitszylinder 10, 11 vorgesehen.
Die Fig. 2 zeigt ein Schaltschema des Hydraulikdrucksystems mit
dem Hubarmzylinder 9 und dem Wipparm 11. Von einer von
einem Motor 12 angetriebenen Hydraulikpumpe 13 wird Drucköl durch
ein Betätigungsventil 14 und eine Leitung 15, in der ein Kon
stantflußventil 16 liegt, in den Zylinder 9 geführt. An diesem
ist mittels einer Leitung 18 ein Akkumulator 17 angeschlossen. In
dieser Leitung 18 befindet sich ein Rückschlagventil 19, das den
Zufluß von Drucköl zum Hubzylinder 9 verhindert, den Abfluß dage
gen über eine Ablaßleitung 20 ermöglicht, in der ein Druckbegren
zungsventil 21 eingesetzt ist. Diese Ablaßleitung 20 mündet dabei
in einen Ölbehälter 22.
In der Fig. 4 ist in größerem Maßstab eine teilweise geschnittene
Seitenansicht des Akkumulators 17 dargestellt. Dieser besteht aus
einer Kammer 23, in der eine mit Gas 24 gefüllte geschlossene
Blase 25 eingelegt ist, deren Wandung aus Gummi, weichem Kunst
stoff oder einem anderen zweckmäßigen ähnlichen elastischen Werk
stoff besteht.
Wenn beim Beladen oder Entladen eines benachbarten Bootes 26 mit
dem Kran 2 , besonders bei hohem Seegang, infolge unnormaler Bean
spruchungen an den Kranarmen 4, 5 ein Schockdruck im Hubarmzylin
der 9 entsteht, so öffnet sich das Rückschlagventil 19 schnell,
wobei das Öl dann in den Akkumulator 17 gepreßt und das in der
Blase 25 befindliche Gas 24 komprimiert wird. Bei Druckentlastung
preßt das in der Blase 25 befindliche Gas 24 dann das Öl in die
Leitung 18 zurück. Diese Ölmenge kann aber nicht in den Hubarm
zylinder 9 zurückgepreßt werden, sondern öffnet das Druckbegren
zungsventil 21. Das zugeführte Drucköl verschiebt dabei den Kol
ben 27 dieses Ventils 21 entgegen der Wirkung einer Feder 28 vom
Sitz 29, so daß die durch den Schockdruck vom Hubarmzylinder 9
ausgedrückte Ölmenge durch die Leitung 20 zum Behälter 22 ge
langt. Eine rückgehende Schlagbewegung des Kranarmes 4, 5 kann
bei dieser Druckentlastung somit nicht erfolgen.
In der Fig. 2 ist dargestellt, daß auch der Wipparmzylinder 11
über eine Leitung 30 an den Akkumulator 17 angeschlossen ist. In
dieser Leitung 30 ist ebenfalls ein Rückschlagventil 31 einge
setzt, das desgleichen einen Rückfluß des Drucköles zum Zylinder
11 verhindert. In einer Leitung 32 vom Betätigungsventil 14′ zum
Wipparmzylinder 11 ist wiederum ein Konstantflußventil 33 einge
setzt.
Bei einer Schockbelastung des Wipparmzylinders 11 wird das Öl
über das Rückschlagventil 31 und die Leitung 18 in den Akkumula
tor 17 gedrückt, der bei der anschließenden Druckentlastung die
betreffende Ölmenge ebenfalls durch die Ablaßleitung 20 und das
Druckbegrenzungsventil 21 in den Ölbehälter 22 drückt. Auch der
Wipparm 5 wird somit keiner unkontrollierbaren Rückschlagbewegung
ausgesetzt.
In der Fig. 5 ist im Längsschnitt ein Ventilgehäuse 34 darge
stellt, das außer den beiden Rückschlagventilen 19 und 31 auch
noch ein differentialgesteuertes Druckbegrenzungsventil 21 auf
nimmt, dessen Ventilkörper 35 bei einem entstehenden Schockdruck
in einer Kammer 36 entgegen der Wirkung einer Schraubendruckfeder
37 von seinem Sitz 38 abgehoben wird, so daß das Öl durch eine
axiale Bohrung 39 in dem Ventilkörper 35 (siehe in Pfeilrichtung)
über die Ablaßleitung 20 in den Behälter 22 abfließen kann.
Die Fig. 3 schließlich zeigt die Stellung einer anderen Ausfüh
rungsform. Bei dieser wird ein Akkumulator 17′ zum Dämpfen des
Hubarmzylinders 9 und ein Akkumulator 17′′ zum Dämpfen des Wipp
armzylinders 11 benutzt. Mittels zwei gesondert wirkender Druck
kreise wird ein gleichmäßigeres Dämpfen der Schockdrücke in den
beiden Zylindern 9 und 11 erreicht. Hierbei sind in die Ablaßlei
tungen 20′ und 20′′ pilotgesteuerte Regulierventile 21′ und 21′′
eingesetzt, deren Ventilkörper dank dem Pilotdruck in der Öff
nungslage auch dann beibehalten werden, wenn in den Leitungen 20′
und 20′′ von den Akkumulatoren 17′ bzw. 17′′ verursachte Druck
veränderungen entstehen. Im übrigen stimmt die Schaltung mit der
jenigen gemäß der Fig. 2 überein.
Gegebenenfalls können die Akkumulatoren 17′ und 17′′ auch durch
einen einzigen, strichpunktiert dargestellten Akkumulator ersetzt
werden, an dessen zwei einander entgegengesetzt gelegenen Enden
die beiden Leitungen 20′ und 20′′ angeschlossen sind.
Als Beispiel können die folgenden Abmessungsangaben für einen
Kran von ca. 11 000 kpm angegeben werden:
Der Akkumulator 17 soll ungefähr dasselbe Volumen wie das des
Hubarmzylinders 9 bzw. des Wipparmzylinders 11, d. h. ungefähr 7
Liter, haben. Auch soll der Akkumulator bis auf 80-100% des nor
malen Arbeitsdruckes des Kranes vorgespannt sein. Das Rückschlag
ventil 19 soll keinen höheren Druckabfall als 2 bar bei einer
Durchströmung von ca. 100 Liter Drucköl pro Minute geben. Das
Druckbegrenzungsventil 21 soll auf ungefähr 3 Mpa über dem nor
malen Arbeitsdruck im Hydrauliksystem eingestellt werden.
Bei einem Kran 2 mit den oben angegebenen Abmessungen wird, wenn
der Kranarm 4, 5 einer Schockbelastung ausgesetzt wird, eine Öl
menge von ca. 0,3-0,4 Liter in den Akkumulator 17 gedrückt. Wenn
diese Ölmenge zugelassen wäre und bei einer Druckentlastung in
den Hubarmzylinder zurückgepreßt würde, so hätte dieses zur Fol
ge, daß der Kranarm 4, 5 ganz unkontrollierbar mit seinem äußeren
Ende etwa 0,5 m aufwärts schwenkt. Dank dem eingesetzten Rück
schlagventil 19, 31 wird diese Rückschlagbewegung der Kranarme
4, 5 aber verhindert. Auch das Druckbegrenzungsventil 21 bewirkt
dadurch eine derart dämpfende Wirkung, daß das Drucköl vom Akku
mulator 17 mit mehreren Richtungsänderungen durch das Ventil 21
gepreßt werden muß.
Als Anwendungsbeispiel ist noch zu erwähnen, daß der Kran 2 vor
teilhaft zu verwenden ist, um bei hohem Seegang auf einem Fi
scherboot Fischgeräte auszulegen und auch an Bord zu nehmen.
Claims (4)
1. Vorrichtung an einem hydraulischen Kran, dessen Tragarm in
einer lotrechten Ebene mittels eines hydraulischen Arbeitszylin
ders (9, 11) schwenkbar ist, wobei an eine ein Betätigungsventil
(14, 14′) aufweisende erste Leitung (15, 32) zwischen einer hy
draulischen Pumpe (13) und dem hydraulischen Arbeitszylinder (9,
11) über eine zweite Leitung (18, 30) ein Dämpfungsakkumulator
(17; 17′, 17′′), angeschlossen ist, an den eine Ablaßleitung (20;
20′, 20′′) angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß in die
zweite Leitung (18, 30) ein Rückschlagventil (19, 31) eingesetzt
ist, das eine Strömung der Druckflüssigkeit nur vom Hubzylinder
zum Akkumulator (17; 17′, 17′′) zuläßt, und in die Ablaßleitung
(20; 20′, 20′′) ein bei Überdruck im Akkumulator (17; 17′, 17′′)
öffnendes Druckbegrenzungsventil (21; 21′, 21′′) eingesetzt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für
jeden Arbeitszylinder (9, 11) ein eigener Akkumulator (17′, 17′′)
Verwendung findet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für
die hydraulischen Arbeitszylinder (9, 11) ein gemeinsamer Akkumu
lator (17) Verwendung findet.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckbegrenzungsventile (21; 21′, 21′′)
als pilotgesteuerte Ventile ausgebildet sind.
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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