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Profilleiste aus Gummi oder Kunststoff
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sowie Verfahren zu ihrer Herstellung Die Erfindung bezieht sich auf
eine Profilleiste der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art sowie auf ein
Verfahren zu ihrer Herstellung.
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Derartige Profilleisten werden beispielsweise im Automobilbau zum
Einfassen von Flansch- oder Blechkanten als Kantenschutzprofil oder als Träger von
Dichtprofilen verwendet. Damit die Profilleisten sich nicht ohne weiteres wieder
von Flanschen abziehen lassen, besitzen sie eine eingelagerte metallische Verstärkungseinlage,
die eine gewisse Klemmkraft bewirkt.
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Eine Profilleiste der gattungsgemäßen Art ist in der DE-OS 26 23 317
gezeigt und beschrieben. Bei dieser Profilleiste ist eine Verstärkungseinlage vorgesehen,
die aus in Reihe nebeneinanderliegender Sprossen und diese miteinander verbindende
Stege besteht. Die sich in Längsrichtung erstreckenden Stege können bleibend zusammenhängend
ausgebildet sein oder nach der Beschichtung der Verstärkungseinlage mit Gummi oder
Kunststoff im Bereich zwischen den einzelnen Sprossen gebrochen werden. Diese bekannte
Profilleiste ist nicht von Mängeln frei.
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Denn wenn die Stege der Verstärkungseinlage bleibend zusammenhängend
ausgebildet sind, erhält die Profilleiste keine ausreichende Elastizität, um sie
in kleinen Radien biegen zu können. Aber auch bei gebrochenen Stegen ist eine zufriedenstellende
Biegeelastizität nicht gewährleistet, weil die Bruchkanten ohne weiteres gegeneinander
stoßen können. Zudem besitzen gebrochene Stege noch den besonderen Nachteil, daß
die
mit solchen Verstärkungseinlagen ausgerüsteten Profilleisten wegen des fehlenden
inneren Verbundes bei der Montage erheblich gestreckt werden können, so daß an den
Stoßstellen Längenüberdeckungen auftreten. Weiterhin treten durch den Brechvorgang
Maßveränderungen bzw. -verlängerungen im Gesamtprofil auf, die sich nicht gleichmäßig
und daher nicht berechenbar zurückstellen, was zu relativ großen Längentoleranzen
führen kann. Durch die gebrochenen Stege besitzt die Verstärkungseinlage nicht die
Fähigkeit, die natürliche Nachschrumpfung des Profilmaterials zu verhindern. Wie
die Erfahrung gezeigt hat, neigen Profilleisten, die mit Verstärkungseinlagen der
in Rede stehenden Art ausgerüstet sind, dazu, sich im montierten Zustand mit der
Zeit zu kürzen, was auf die schon durch die Jahreszeiten bedingte Wechselwirkung
der Temperaturen zurückzuführen ist. Im montierten Zustand rutschen dadurch die
Profilleisten mit der Zeit aus den Radien heraus und verursachen damit eine unerwünschte
Sehnenbildung.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Profilleiste zu
schaffen, die nicht oder nur unwesentlich nachschrumpft, im Fertigungsdurchlauf
ablängbar und in engen Radien biegbar ist.
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Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung
einer solchen Profilleiste aufzuzeigen.
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Die Profilleiste zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß jeder
Verbindungssteg zumindest einendig über ein eine ebene Bewegung ermöglichendes Gelenk
mit der benachbarten Sprosse verbunden ist.
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Der besondere Vorteil der Erfindung besteht in der hohen Biegeelastizität,
die die Profilleiste zufolge der erfindungsgemäßen Maßnahme besitzt. Weiterhin wird
durch das Gelenk ein überdecken der Profilleiste beim Einbau verhindert. Da der
Verbund innerhalb
der Verstärkungseinlage erhalten bleibt, entfallen
Nachschrumpfungsprobleme beim Fertigprodukt, und wegen des bleibenden Verbundes
der Verstärkungseinlage ist auch ein genaues Ablängen der Profilleisten gegeben.
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Vorteilhafterweise kann das Gelenk aus einem an jeder Sprosse ausgebildeten
Lagerkäfig und aus einem darin eingreifenden, an jedem Verbindungssteg ausgebildeten
Pilzkopf bestehen. Dabei kann der Lagerkäfig eine zum Verbindungssteg hin offene
Lager-Öffnung besitzen, deren öffnungsweite bis auf eine den Pilzkopf hintergreifende
Einschnürung größer als die Fläche des Pilzkopfes ist. Die Ausbildung eines Lagerkäfigs
und eines Pilzkopfes bereitet keine fertigungstechnischen Probleme, schafft andererseits
aber ein Gelenk, das ohne Gelenkniet oder dergleichen auskommt und voll funktionstüchtig
ist. Die gegenüber dem Pilzkopf vergrößerte öffnungsweite des Lagerkäfigs erbringt
einen besonderen Vorteil insofern, als die Profilleiste dadurch eine begrenzte Stauchfähigkeit
erhält, um Karosserie-Toleranzen ausgleichen zu können. Da der Verbund zwischen
den Stegen und Sprossen erhalten bleibt, wird auch eine Nachschrumpfung der Profilleiste
weitgehend verhindert. Durch die den Pilzkopf hintergreifende Einschnürung kann
die Profilleiste trotz großer Flexibilität nicht überdehnt werden, so daß es auch
nicht zu Überlappungen an den Stoßstellen kommen kann.
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Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
daß die Sprossen doppellagig ausgebildet sind und jeder Lagerkäfig aus umgefalteten
Materialbereichen der Sprossen gebildet ist. Durch die doppellagige Ausbildung der
Sprossen ist es möglich, eine dünnere Blechdicke als bisher üblich einzusetzen und
weiterhin wird es durch diese Maßnahme ermöglicht, den Lagerkäfig aus dem Sprossenmaterial
zu bilden.
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Eine weitere vorteilhafte Maßnahme der Erfindung sieht eine einstückige,
materialeinheitliche Ausbildung der Verstärkungseinlage vor, wodurch sich ein Montieren
von Einzelteilen der Verstärkungseinlage erübrigt.
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In jedem Verbindungssteg kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
eine Längssicke angeordnet sein. Hierdurch ergeben sich Vorteile in zweifacher Hinsicht,
und zwar wird zum einen eine Versteifung und zum andern eine Breitenverringerung
des Verbindungssteges erzielt, so daß dieser weitergehend verschwenkbar ist.
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Das im Anspruch 7 gekennzeichnete Verfahren zur Herstellung der Profilleiste
ermöglicht es, die Profilleiste kostengünstig herzustellen. Dabei wird das Metallband
zweckmäßigerweise intermittierend durch ein Folgewerkzeug geführt und in einem Arbeitsgang
zu einer Versteifungseinlage verformt. Von besonderer Bedeutung ist es dabei, daß
bei der Herstellung der Verstärkungseinlage keinerlei Schrott anfällt. Denn während
bei den herkömmlichen Verstärkungseinlagen fensterartige Durchbrüche aus dem Bandmaterial
ausgestanzt werden, um die Sprossen und Stege zu bilden, wird durch die erfindungsgemäßen
Maßnahmen das Ausgangsmaterial vollständig verwertet.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung, auf der ein
Ausführungsbeispiel dargestellt ist, näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 die Profilleiste im Querschnitt, Fig. 2 die Verstärkungseinlage
der Profilleiste nach Fig. 1 in vergrößertem Maßstab in Draufsicht, Fig. 3 die Verstärkungseinlage
nach Fig. 2 von unten gesehen und Fig. 4 die einzelnen Arbeitsstufen zur Herstellung
der Verstärkungseinlage nach Fig. 2 und 3.
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Fig. 1 zeigt eine Profilleiste, die als Kantenschutzprofil 1 ausgebildet
ist und Haltelippen 2 sowie eine eingelagerte Verstärkungseinlage 3 besitzt.
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Die Verstärkungseinlage 3 besteht aus in Reihe nebeneinander angeordneten
Sprossen 4, von denen jede mit der benachbarten Sprosse 4 durch einen Verbindungssteg
5 verbunden ist. Der Verbindungssteg 5 ist jeweils einendig starr und anderendig
über ein Gelenk 15 mit den Sprossen 4 verbunden. Dabei greift der Verbindungssteg
5 mit seinem einen als Pilzkopf 6 ausgebildeten Ende in die benachbarte Sprosse
4 ein, die einen Lagerkäfig 7 zur gelenkigen Aufnahme des Pilzkopfes 6 aufweist.
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Anhand der Fig. 4 wird nunmehr die Herstellung der Verstärkungseinlage
3 erläutert. Aus dem Metallband 8 wird zunächst der Verbindungssteg 5 mit Pilzkopf
6 mittels eines Stanzstempels freigeschnitten und um Materialstärke aus der Metallbandebene
herausgebogen. Damit der Pilzkopf 6 den Pilzkopffreischnitt nicht mehr durchdringen
kann, wird er durch Prägen in seiner Fläche vergrößert. Mit einem Stanzwerkzeug
werden dann erste Freischnitte 9 in das Metallband 8 eingebracht, die von den Längskanten
des Metallbandes zunächst geradlinig und dann abgewinkelt bis nahe an den Pilzkopffreischnitt
verlaufen. Die dadurch gebildeten Materiallappen lo werden zusammen mit dem Einbringen
der Freischnitte hochgestellt und dann umgefaltet, wobei die freien Längskanten
der Materiallappen etwa auf halber Höhe des Pilzkopffreischnittes liegen. Als nächster
Arbeitsschritt werden weitere Stanzschnitte 11 in das Metallband 8 eingebracht,
die sich jeweils leicht abgewinkelt an das Ende des ersten geradlinigen Schnittverlaufs
anschließen und sich bis zur Wurzel der freigeschnittenen Verbindungsstege 5 erstrecken.
Die dadurch gebildeten Materiallappen 12 werden wiederum zusammen mit dem Einbringen
der Freischnitte hochgestellt und dann in Richtung gegen die ersten Materiallappen
umgebogen. Dann übergreifen die Materiallappen 12 mit Eckbereichen den Pilzkopf
6 an der dem Verbindungssteg 5 zugewandten
Seite bereichsweise.
Die nach dem Umfalten der Materiallappen 1o und 12 verbleibenden Materialzungen
13 zwischen der Sprosse 4 und dem Verbindungssteg 5 werden ebenfalls hochgestellt
und umgebogen, so daß sie den Pilzkopf 6 von der anderen Seite her bereichsweise
übergreifen.
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Auf diese Weise sind doppelwandige Sprossen 4 und ein Lagerkäfig 7
für den Pilzkopf 6 geschaffen worden. Der Lagerkäfig 7 ist zum Verbindungssteg 5
hin offen. Um letzterem mehr Bewegungsfreiheit zu geben, wird in diesem eine ihn
versteifende und in der Breite verringernde Sicke 14 eingeprägt. Wie aus den Fig.
2 bis 4 ersichtlich ist, hintergreifen die umgefalteten Materiallappen 12 den Pilzkopf
6 derart, daß die Verstärkungseinlage nicht gereckt werden kann. Andererseits sind
die Materialzungen 13 derart umgefaltet, daß eine gewisse Stauchtähigkeit für die
Verstärkungseinlage bzw. für die damit ausgerüstete Profilleiste gegeben ist. Die
geschilderten Arbeitstakte, die auch in einer anderen Reihenfolge durchgeführt werden
können, lassen sich mit einem entsprechend ausgebildeten Folgewerkzeug im Durchlaufverfahren
problemlos bewerkstelligen, wobei auch eine relativ große Durchlaufgeschwindigkeit
erzielbar ist.
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Die so gebildete Verstärkungseinlage wird nach bekannten Herstellungsverfahren
mit Gummi oder Kunststoff ummantelt und erhält im Anschluß daran die aus Fig. 1
ersichtliche Formgebung.
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