DE3006846C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Hochdruckquecksilberdampf
entladungslampe mit einem Quarzglaskolben, der eine
Füllung aus Quecksilber, Edelgas und Metallhalogeniden
enthält und mit einer Quetschabdichtung versehen ist, in
die eine mit einem zweiten Metall bedeckte Metallfolie
aufgenommen ist, an der ein innerer Stromleiter zu einer
im Lampenkolben angeordneten Elektrode und ein äußerer
Stromleiter befestigt sind.
Eine derartige Lampe ist aus der GB-PS 15 21 129 bekannt.
Bei der bekannten Lampe befindet sich in der Quetsch
abdichtung eine Molybdänfolie, die mit einer Wolfram
schicht bedeckt ist. Die Wolframabdeckung ist deshalb
angebracht, weil Metallhalogenide in die Quetschabdichtung
eindringen, die Molybdänfolie angreifen und die Haftung
des Quarzglases an der Molybdänfolie zunichte machen
könnten. Eine Wolframschicht von 2 µm würde den Angriff
auf die Folie vermeiden oder verzögern. Die Wolframschicht
sollte vorzugsweise eine Dicke bis zu 10 µm oder
mehr haben, allerdings darf dabei die Gesamtdicke der
Folie der Bildung einer vakuumdichten Quetschung nicht im
Wege stehen.
Es hat sich gezeigt, daß das Umkleiden von Molybdänfolien
mit Wolfram kein zuverlässiges Mittel zum Verhindern eines
vorzeitigen Ausfalls von Hochdruckquecksilberlampen mit
Metallhalogenidzusätzen ist.
Der Erfindung liegt folgende Erkenntnis zugrunde:
Die Quetschabdichtung einer Lampe liegt direkt nach ihrer
Herstellung vakuumdicht über der Metallfolie zwischen dem
Ende des inneren Stromleiters und dem Ende des äußeren
Stromleiters. Um die beiden Stromleiter herum erstreckt
sich in der Quetschabdichtung ein kapillarer Kanal. Über
den Kanal um den inneren Stromleiter können Bestandteile
aus der Füllung des Lampenkolbens, über den Kanal um den
äußeren Stromleiter Bestandteile aus der den Lampenkolben
umgebenden Atmosphäre bis zur Folie in der Quetschung
eindringen.
Als Metallfolien können sowohl Molybdänfolien als auch
Wolframfolien verwendet werden. Sie haben naturgemäß eine
Oxidhaut, die für eine gute Haftung von Quarzglas an der
Folie wichtig ist.
Hochdruckquecksilberdampfentladungslampen mit Metall
halogeniden enthalten ein oder mehrere Alkalimetalle,
z. B. Natrium und Lithium, und ein oder mehrere andere
Metalle, wie Indium, Thallium, Scandium, Cadmium, Zink,
Blei und Zinn aus der Gruppe IIB, IIIA, IIIB und IVA des
periodischen Systems.
Gemäß der Erkenntnis, die der Erfindung zugrunde liegt,
können in den Quetschabdichtungen folgende Reaktionen
ablaufen:
2SiO₂ + MoO₂ + 4NaHal ⇄ 2Na₂SIO₂ + MoHal₄ (1)
MoHal₄ + 4In ⇄ Mo + 4InHal (2)
MoHal₄ + 4In ⇄ Mo + 4InHal (2)
Hierin ist Na ein Vertreter der Alkalimetalle, In ein
Vertreter der anderen Metalle und steht Hal für ein
Halogen, z. B. Jod. Das Gleichgewicht (1) liegt weit nach
links, weil die Änderung in der freien Enthalpie positiv
ist ( Δ G₁<0). Das Gleichgewicht (2) liegt jedoch sehr
weit nach rechts, weil Δ G₂«0 ist. In der Lampe laufen
beide Reaktionen ab, weil Δ G₁+Δ G₂<0. Der Effekt
dieser Reaktionen ist nicht, wie in der britischen Patent
schrift erwähnt, Erosion der Molybdänfolie, sondern eine
Reduktion ihrer Oxidhaut, die zur verringerten Haftung der
Folie am Quarzglas und zum Lecken des Lampenkolbens führt.
Die Reduktion wird bewirkt durch reduzierende Mittel,
welche es nicht in der Luft in der Umgebung der Lampen
gibt, sondern nur in der Füllung mancher Lampen, z. B.
Halogenid-Entladungslampen. Weiter haben die Reaktionen
die Bildung von Natriumsilikat zur Folge, aus dem leicht
Cristobalit entsteht, das eine kristalline Form von Quarz
mit geringerer mechanischer Festigkeit ist. Die Bildung
von Cristobalit kann Sprung in der Quetschabdichtung zur
Folge haben.
Es hat sich herausgestellt, daß diese Reaktionen
tatsächlich ablaufen; ihr Effekt kann verzögert werden,
wenn die Konzentration eines Metalls, wie Indium, in der
Gasmischung sehr niedrig ist, z. B. wenn ein Überschuß von
Halogen vorhanden ist. In diesem Fall kann in der Lampe
nämlich freies Indium durch die Entladung von Ionen an den
Elektroden entstehen.
Aus der DE-AS 21 52 349 ist eine Glühlampe bekannt, deren
aus Molybdän bestehende Einschmelzfolie mit Chrom über
zogen ist.
Auch bei der Glühlampe nach der DE-AS 11 79 297 ist eine
Molybdän-Einschmelzfolie mit Chrom oder Zirkon oder
anderen, gegenüber der umgebenden Atmosphäre bzw. gegen
über den Stoffen der Lampenfüllung resistenten Metallen
als Schutzschicht versehen.
Bei Glühlampen geschieht der Angriff auf die Einschmelz
folien aber durch Oxidation, welche in Luft immer weiter
fortschreitet. Eine Molybdänoxidhaut schützt somit das
umgebene Molybdän nicht gegen weitere Oxidierung. Da Glüh
lampen so hergestellt werden, daß sie möglichst wenig
Sauerstoff enthalten, kommt die Oxidierung von außen.
Molybdänoxid ist voluminöser als Molybdän. Die fort
schreitende Bildung von Oxid läßt somit die Quetschung
springen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Metallhalogenide
enthaltende Hochdruckquecksilberdampfentladungslampen zu schaffen, bei
denen die Gasdichte der Quetschabdichtung aufrechterhalten
bleibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei Hochdruckqueck
silberdampfentladungslampen der eingangs erwähnten Art
dadurch gelöst, daß die Metallfolie mit einem zweiten
Metall umkleidet ist, das aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus Ta, Nb, V, Cr, Zr, Ti, Y, La, Sc und Hf besteht.
Bei Verwendung einer derartig umkleideten Folie bestimmt
nur noch die Verringerung der Lichtausbeute infolge
Schwärzung der Wand des Lampenkolbens die wirtschaftliche
Lebensdauer der Lampe.
Wenn mit Hilfe eines dieser zweiten Metalle eine Trennung
zwischen der Metallfolie und dem Quarzglas vorgenommen
wird, wird die erwähnte Reaktion (1) unmöglich gemacht.
Das zweite Metall muß jedoch eine Oxidhaut haben, um eine
gute Haftung am Quarzglas zu bewirken. Außerdem darf das
zweite Metall keine vergleichbare Reaktion (1) eingehen.
Erfindungsgemäß werden daher zweite Metalle verwendet, die
ein so stabiles Oxid haben, daß bei ihrer Verwendung
Δ G₁»0 und Δ G₁+Δ G₂<0 ist. Wolfram entspricht
dieser Bedingung nicht. Die mit einem der zweiten Metalle
umkleideten Metallfolien brauchen keine Sonderbearbeitung
zu erfahren, um eine Oxidhaut zu bilden. Sie bekommen
diese Haut von selbst bei den normalen Herstellungs
verfahren einer Lampe, wie dies auch bei nicht umkleideten
Folien von Molybdän oder Wolfram der Fall ist.
Wenn nun bei den bekannten Glühlampen die Folie einen
beständigeren Überzug hat, um der von außen kommenden
Oxidierung vorzubeugen, läßt sich daraus nicht herleiten,
daß der Überzug auch wirksam ist gegen Reduzierung, da
Oxidierung und Reduzierung entgegengesetzte Phänomene
sind. Gerade deshalb ist meistens ein Mittel gegen
Reduzierung nicht geeignet als Mittel gegen Oxidierung.
Z. B. verhindert oxidiertes Chrom eine weitere Oxidierung,
da Chromoxid für Sauerstoff undurchlässig ist. Bei einer
mit Chrom überzogenen oxidierten Metallfolie kann es daher
kein Volumenwachstum der Oxidhaut geben. Zur Vermeidung
einer weiteren Oxidierung der in der Quetschung vorge
sehenen Metallfolie ist Chrom somit geeignet. Anders ist
es jedoch bei Hochdruckquecksilberdampfentladungslampen
mit Metallhalogeniden, bei denen eine Reduktion der
Oxidhaut der Metallfolie durch den Angriff der Metall
halogenide vermieden werden soll.
Manche der in Hochdruckquecksilberdampfentladungslampen
benutzten Metallhalogenide sind stark hygroskopisch. Um
das Einbringen von Wasser zu vermeiden, wird deshalb statt
des Metallhalogenids das Metall plus Quecksilberhalogenid
dosiert, aus dem dann im Lampenkolben bei erhöhter
Temperatur das Metallhalogenid entsteht. Es ist
dabei jedoch praktisch nicht möglich, Metall und Halogen
im stöchiometrischen Verhältnis zu dosieren.
Da durch die Maßnahme nach der Erfindung ein Metall,
wie Indium, keinen nachteiligen Effekt mehr auf die
Haftung von Quarzglas an der Metallfolie ausüben kann, können
derartige Metalle jetzt im Überschuß in bezug auf Halogen
dosiert werden. Dies hat den Vorteil, daß, nachdem die
Lampe einmal eine hohe Temperatur erreicht hat, kein
Quecksilberhalogenid mehr in der Lampe vorhanden ist. Denn
von Quecksilberhalogenid ist bekannt, daß es die Zünd
spannung und die Wiederzündspannung einer Lampe bereits
bei sehr niedrigen partiellen Drücken erhöht. Die Ver
wendung von Metallüberschuß kann auch dazu dienen, zu
vermeiden, daß sich während der Lebensdauer der Lampe
Quecksilberhalogenid durch Reaktion der Füllung des Lampen
kolbens mit Verunreinigungen aus seiner Wand bildet.
Bei einer besonderen Ausführungsform besteht der
in der Quetschabdichtung liegende Teil des äußeren Strom
leiters wenigstens an der Oberfläche ebenfalls aus einem
Metall aus der Gruppe, die aus Ta, Nb, V, Cr, Zr, Ti, Y, La,
Sc und Hf besteht. Selbstverständlich ist es möglich, auch
den aus dem Lampenkolben herausragenden Teil der äußeren
Stromleiter mit diesem Metall zu umkleiden, oder den in
der Quetschabdichtung liegenden Teil oder den vollständigen
äußeren Stromleiter massiv aus einem oder mehreren der
erwähnten Metalle bestehen zu lassen. Im allgemeinen wählt
man eine Umkleidung von mindestens 0,01 µm Dicke.
Diese Ausführungsfornm bietet den Vorteil, daß
Alkalisilikatbildung um den äußeren Stromleiter herum
vermieden wird. Denn es hat sich herausgestellt, daß
Alkalimetalle, z. B. Natrium und Lithium, die Möglichkeit
haben, ohne Angriff der Haftung entlang der Grenzfläche der
Metallfolie und des Quarzglases zum äußeren Stromleiter
zu wandern. Zwar hat diese Wanderung und die Bildung von
Alkalisilikat keine Undichte der Quetschabdichtung zur
Folge, weil sich um den äußeren Stromleiter herum bereits
ein kapillarer Raum befindet, aber hierdurch wird der
Entladung Alkalimetall entzogen. Demzufolge kann sich die
Farbe der Entladung während der Lebensdauer der Lampe
ändern.
Überraschenderweise hat es sich herausgestellt,
daß sehr dünne Schichten des zweiten Metalls auf der
Metallfolie bereits den gewünschten Effekt haben. Im
allgemeinen werden Schichten mit einer Dicke zwischen 0,01
und 0,2 µm und insbesondere von 0,05 bis 0,1 µm verwendet.
Die Umkleidung kann u. a. durch Aufdampfen, Kathoden
zerstäubung, Elektrolyse, Ionenplattieren oder Chemical-
Vapour-Deposition erhalten werden. Vorzugsweise werden
Tantal-, Niob-, Vanadium- oder Hafnium-Schichten verwendet.
Die erwähnten Metalle werden bei der Verarbeitung der
umkleideten Metallfolien und äußeren Stromleiter oberflächlich
oxydiert, ohne daß bei der Verwendung dünner
Schichten die Oxydierung der Umkleidungsschicht leicht bis
zur Metallfolie oder zum äußeren Stromleiter selbst durch
geht.
Hochdruckquecksilberdampfentladungslampen mit Metall
halogenidzusätzen werden nahezu immer in einem vakuumdicht
geschlossenen Außenkolben angeordnet, in dem Vakuum
herrscht oder sich ein nicht oxydierendes Gas befindet.
Da ein Angriff der Quetschabdichtung nicht nur bei
Verwendung geschmolzenen Siliziumoxids auftritt, sondern
auch bei Verwendung von Gläsern mit einem Siliziumdioxid
gehalt von mindestens 95 Gew.-%, und die Erfindung auch
dabei verwendet werden kann, sei hier unter Quarzglas
Glas mit einem Siliziumdioxidgehalt von mindestens 95 Gew.-%
verstanden.
Ein Ausführungsbeispiel einer Lampe nach der
Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 die Seitenansicht einer Lampe in einem
Außenkolben,
Fig. 2 ein Detail nach Fig. 1.
In Fig. 1 ist eine Entladungslampe 1 zwischen
Stromzuleitern 2 und 3 in einem Außenkolben 4 angeordnet,
der mit einem Lampensockel 5 versehen ist. Der Stromzu
leiter 3 ist von einem keramischen Rohr 6 umgeben. Die
Entladungslampe 1 hat einen Quarzglaslampenkolben 10, der
durch Quetschabdichtungen 11 und 12 abgeschlossen ist,
in die eine Metallfolie 13 bzw. 14 aufgenommen ist. An den
Metallfolien 13 und 14 sind ein innerer Stromleiter 15
bzw. 16 zu einer im Lampenkolben angeordneten Elektrode 17
bzw. 18 und ein äußerer Stromleiter 19 bzw. 20 ange
schweißt.
In Fig. 2 ist mit 30 die Zone zwischen den Enden
des inneren 16 und des äußeren Stromleiters 20 bezeichnet,
in denen die Quetschabdichtung 12 über ihre ganze Breite
vakuumdicht ist. Um den inneren Stromleiter 16 und den
äußeren Stromleiter 20 herum erstreckt sich ein kapillarer
Hohlraum 31 bzw. 32. Der äußere Stromleiter 20 kann
bereits sofort nach der Herstellung der Quetschabdichtung
12, während sie noch auf hoher Temperatur ist, über seine
volle Länge mit Sauerstoff und Luftfeuchtigkeit in
Berührung kommen und dabei oxydieren. Der äußere Strom
leiter 20 besteht aus Molybdän, sein in der Quetschab
dichtung 12 liegender Teil 33, der mit dem Glas in
Berührung sein kann, ist mit Tantal bedeckt. Die Folie 14
besteht ebenfalls aus mit Tantal bedecktem Molybdän.
In einem konkreten Fall war ein Quarzglaslampen
kolben mit 36 mg Hg, 5330 Pa Ar, 30 mg NaJ, 3,7 mg TlJ,
0,3 mg InJ und 2 mg In gefüllt. Die Molybdänfolien und das
Molybdän der äußeren Stromleiter der Lampe waren mit
0,05 µm Ta bedeckt. Die Lampe nahm im Betrieb bei 220 V
eine Leistung von 400 W auf. Die Quetschabdichtungen der
Lampe blieben vakuumdicht und Cristobalitbildung wurde
nicht festgestellt.
Claims (3)
1. Hochdruckquecksilberdampfentladungslampe mit einem
Quarzglaslampenkolben, der eine Fülle aus Quecksilber,
Edelgas und Metallhalogeniden enthält und mit einer Quetsch
abdichtung versehen ist, in die eine mit einem zweiten
Metall bedeckte Metallfolie aufgenommen ist, an der ein
innerer Stromleiter zu einer im Lampenkolben angeordneten
Elektrode und ein äußerer Stromleiter befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Metallfolie (13, 14) mit
einem zweiten Metall umkleidet ist, das aus der Gruppe
ausgewählt ist, die aus Ta, Nb, V, Cr, Zr, Ti, Y, La, Sc
und Hf besteht.
2. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der in der Quetschabdichtung (11 o. 12)
liegende Teil (33) des äußeren Stromleiters (20)
wenigstens an der Oberfläche aus einem Metall besteht,
das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Ta, Nb, V,
Cr, Zr, Ti, Y, La, Sc und Hf besteht.
3. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das zweite Metall eine Schichtdicke
zwischen 0,01 und 0,2 µm hat.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |