Die Erfindung betrifft ein Stahlleichtdach aus mit ihren
Wellentälern auf einer Unterkonstruktion auflie- « genden wellenartig profilierten Blechen, auf denen eine
durchgehende, die Wellentäler ausfüllende und die Wellenberge überdeckende Leichtbetonschicht angeordnet
ist. weiche mit einer Gitterbewehrung versehen und durch eine Dichtungsschicht abgedeckt ist.
Bei einem derartigen aus der französischen Offenlpgungsschrift 23 14 327 bekannten Leichtdach werden
auf Wellblechen über einer Haftschicht eine Leichtbetonschicht als Ausgleichsschicht und darauf Wärmedämmplatten angeordnet. Die in den Leichtbeton einge-
legte Bewehrung dient im wesentlichen zur Vermeidung bzw. zur Verkleinerung von Rissen. Eine gezielte Verbesserung
der Tragfähigkeit, insbesondere im Brandfall, erfolgt durch diese Bewehrung nicht. Eine schubfeste
Verbindung zwischen dem Leichtdach und der Unterkonstruktion und auch eine konstruktive Bewehrung im
Leichtbeton zur Herstellung einer Verbundwirkung zwischen diesem und den Profilblechen sind nicht gegeben.
Im Brandfall kann durch Versagen der mechanischen Verbindung das Dach zusammenbrechen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einem Stahlleichtdach der vorstehend angegebenen Art
das Tragverhalten, insbesondere im Brandfall, zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Stahlleichtdach der eingangs naher bezeichneten Art
dadurch gelöst, daß im Bereich der Wellentäler in der mit Schaumpolystyrol versehenen Leichtbetonschicht
mit der Untcrkonstruktion verbundene Dübel angeordnet sind, die bis in den Bereich der aus Betonstahlmatten
gebildeten Gitterbewehrung hochragen.
Durch die crfindtingsgeinäße Lösung wird ein Stahlleichtdach
mit einer Feuerwiderstandsdauer von mindestens 30 Minuten, d. h. F 30 nach DIN 4102. Teil 2. erreicht.
Ein Einfließen von heißem Bitumen in den Brandraum sowie ein Entzünden der Dichtungsbahn, z. B.
durch einen Hallenbrand, werden vermieden.
Durch das erfindungsgemäße Stahlleichtdach ist eine Bekämpfung des Brandes auch von der Dachfläche aus
möglich, und die Begehbarkeit der Dachfläche bleibt durch das Zusammenwirken von Leichtbetorixhicht,
Betonstahlmatten, Dübeln, Profilblechen und Unterkonstruktion auch nach dem Abklingen des Brandes erhalten.
Die durch die Erwärmung beim Brand eintretende Durchbiegung der Unterkonstruktion wird infolge ihres
Verbundes mit dem Stahlleichtdach über die Dübel vermindert.
Die durch die Herstellung zwangsläufig erreichte Verbundwirkung zwischen Profilblech und Leichtbetonschicht
wird rechnerisch nicht berücksichtigt. Alle rechnerisch erforderlichen Lasten werden als durch die
Profilbleche alleine aufgenommen und in die Unterkonstruktion weitergeleiiet angesetzt. Die nachweisbare
Verbundwirkung zwischen der eingebrachten Betonstahlmattenbewehrung,
der Leichtbetonschicht, den Profilblechen und den Dübeln sowie deren Verbindung
mit der Unterkonstruktion gewährleistet jedoch im Brandfall — da allenfalls das Profilblech ausfallen kann
— die Standsicherhe.t des restlichen bewehrten Leichtbetonquerschnittes.
Die Dübel werden vorteilhaft als auf die Unterkonstruktion aufgeschweißte Stehbolzen ausgebildet, um
als Betonanker, insbesondere im Brandfall, eine günstige Verbundwirkung zu erzielen. Unter Betonanker werden
nach dem Bolzenschweißverfahren aufgeschweißte stiftförmige Verbindungselemente verstanden, die Zug-
und Schubkräfte übernehmen können.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung werden die Betonstahlmatten im oberen Dritte! des die
Wellenberge überdeckenden Teils der Leichtbetonschicht angeordnet, weil so der nicb'· beschädigte Restquerschnitt
mit den Betonstahlmatten eine begehbare Fläche bildet.
In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankeiis kann entsprechend den jeweiligen Erfordernissen hinsichtlich
der Schall- und Wärmedämmung die Leichtbetonschicht eine Dichte von ca. 350—750 kg/m1 aufweisen.
Die Trapezbleche können beidseitig verzinkt und an ihrer Unterseite beschichtet sein, während im übrigen
eine weitere Oberflächenbehandlung nicht erforderlich ist.
Im Bedarfsfall können zwischen Dichtungsschiclu
und Leichtbetonschicht Wärmedämmplatten zusätzlich angeordnet werden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 eine Draufsicht auf einen Teil eines Stahlleichtdachs vor dem Aufbringen der Leichtbetonschicht und
der Dichtungsschicht und
Fig. 2 das fertige Dach ohne zusätzliche Wärmedämmung
im Schnitt gemäß der Linie H-II in F i g. I in vergrößertem Maßstab.
Die als Trapezbleche t ausgebildeten Profilblechc werden auf die fertig montierte Unicrkonsiruktion 2
aufgelegt und spannen sich von Auflager 3 /u Auflager 3. Die einander überlappenden Längsränder der ein/einen
Trape/bleche 1 werden mit Hilfe vor. nicht dargestellten
Blindnieten untereinander verbunden. In jedem Wellental 4 wird im Bereich des Auflagers 3 ein Dübel 5
als Betonanker angeordnet. Dieser durchdringt die Trapezbleche 1 und ist mit der Unterkonstruktion 2 verschweißt.
Die Leicitbetonschicht 6 wird als Pumpbeton auf die
Dachfläche gefördert und dort so eingebracht, daß die
Wellentäler 4 satt verfüllt sind und daß die gesamte Trapezblechfläche in einer Dicke von mindestens 5 cm
über den Wellenbergen 7 überdeckt ist. In dem oberen Drittel dieser Uöerdeckung 8 ist eine Betonstah'imatte 9
mit einer Maschenweite von 50 - 50 mm eingebettet.
Die Dübel 5 reichen ca. 35 mm tief in die durchgehende Überdeckung 8 hinein bis zur Betonstahlmatte 9.
Im Brandfall ergibt der Verbund von Betonstahlmatte 9, Dübel 5 und nicht beschädigtem Restquerschnitt der
Leichtbetonschicht 6 eine noch begehbare Fläche und im Zusammenwirken mit der damit verdübelten Unterkonstrukuon
2 eine Verminderung der Durchbiegung des Gesamtsystems.
Nach Erhärtung und Abtrocknung der Leichtbetonschicht 6 werden die die Dichtungsschicht 10 bildenden
Bahnen und vorher — falls zusätzlich erforderlich — Wärmedämmplatten mit Heißbitumen aufgeklebt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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