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Einrichtung zum Uberwachen des Garprozesses von Koch-
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gut zur Verwendung bei einem Kochtopf, insbesondere Dampfkochtopf
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Uberwachen des Garprozesses von Kochgut
zur Verwendung bei einem Kochtopf, insbesondere Dampfkochtopf.
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Das Kochen von Speisen in Kochtöpfen erfordert auch beim Arbeiten
an modernen Elektroherden oder Gasherderl, welche mit Schaltuhren versehen sind,
ein hohes Maß an Aufmerksamkeit: Es muß stets überwacht werden, wann die gewünschte
Kochtemperatur erreicht wird (Aufsteigen von Dampfblasen im offenen Kochtopf, Erreichen
einer vorgegebenen Stellung des Ventilkörpers des Uberdruckventiles beim Dampfkochtopf),
und es muß darein die Schaltuhr des Herdes oder - falls eine solche nicht vorhanden
ist - ein Kurzzeitmesser in Gang gesetzt werden
und auf die gewünschte
Kochzeit eingestellt werden.
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Durch die vorliegende Erfindung soll daher eine Einrichtung zum Überwachen
des Garprozesses von Kochgut zur Verwendung bei einem Kochtopf, insbesondere Dampfkochtopf
geschaffen werden, welche einen erheblichen Teil der bisher vom Menschen übernommenen
Oberwachungsaufgaben übernimmt.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Einrichtung gemäß
Anspruch 1.
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Bei der erfindungsgemäßen Uberwachungseinrichtung wird automatisch,
ohne menschliches Zutun die Temperatur im Kochtopf von einem Fühler gemessen und
das Ausgangssignal dieses Fühlers dient zur Ansteuerung eines Zeitmessers. Es braucht
also nicht mehr visuell überwacht zu werden, wann derjenige Zeitpunkt eintritt,
ab dem die Garzeit zu rechnen ist. Apparativ bedingt die erfindungsgemäße Überwachungseinrichtung
praktisch keinen Mehraufwand gegenüber den bekannten Schaltuhren; der Zeitmesser
kann etwas einfacher aufgebaut sein als die Schaltuhr; Temperatur- oder Druckfühler,
wie sie erfindungsgemäß zusätzlich zur Ansteuerung des Zeitmessers verwendet werden,
sind in Form von Bimetallelementen, Druckschaltern, Thermoelementen oder Halbleiterfühlern
(z.B. Thermistoren) zu geringen Preisen im Handel erhältlich.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen
angegeben. Die mit den dort beanspruchten Maßnahmen zusätzlich erhaltenen Vorteile
ergeben sich unmittelbar aus der Beschreibung bevorzugter Ausführurgsbeispiele weiter
unten.
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Von besonderer Bedeutung ist die Weiterbildung der Erfindung gemäß
Anspruch 5, welche sicherstellt, daß Abweichungen der Ist-Temperatur im Kochtopf
von der 5011-Temperatur automatisch durch eine entsprechende Verlängerung oder Verkürzung
der Garzeit kompensiert werde, Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf den Deckel eines Dampfkochtopfec mit einer integrierten
Einrichtung zur UberwachurlSr des Garprozesses des Kochgutes; Fig. 2 ein Blockschaltbild
der in Fig. 1 gezeigten Überwachungseinrichtung; Fig. 3 bis 6 Blockschaltbilder
abgewandelter Überwachungseinrichtungen; und Fig. 7 eiiie graphische Darstellung
der Ubertragungscharakteristik eines Kennliniennetzwerkes,
welches
bei der Überwachungseinrichtung nach Fig. 6 verwendet wird.
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Fig. 1 zeigt einen insgesamt mit 1o bezeichneten Deckel eines Dampfkochtopfes
in Draufsicht. In der Deckelmitte ist ein Oberdruckventil angeordnet, dessen Ventilkörper
12 unter Zwischenschaltung einer nichtgezeigten Schraubenfeder mittels einer Überwurfmutter
14 am Deckel 1o abgestützt ist.
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Am Deckel 1o ist ein Griff 16 aus duroplastischem KunststdEmaterial
befestigt, welcher einen radial nach innen vorspringenden Griffabschnitt 18 hat.
Dieser liegt unter Zwischenschaltung einer Dichtung 20 satt an der Deckeloberseite
an. Durch fluchtende Durohbrechungen im Griffabschnitt 18, in der Dichtung 20 und
im Deckel 1o ist ein Druckfühler 22 strömungsmitteldicht in den Deckel eingeschraubt.
Der Druckfühler 22 stellt ein dem Dampfder druck im Topf und damit auch direkt /Temperatur
im Topf zugeordnetes elektrisches Ausgangssignal bereit, welches über Leitungen
24 einer Elektronikeinheit 26 überstellt wird, welche in verschiedenen Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die Fig. 2 bis 6 noch genauer beschrieben werden wird.
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Im Griff 16 sind ferner noch nicht gezeigte Batterien zum Betreiben
der Elektronikeinheit 26, des Druckfühlers 22, einer zweistelligen Segmentanzeige
28 und einer Leuchtdiode 3o untergebracht.
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Die Segmentanzeige 28 zeigt å jeweils eine zweistellige Zahl an, welche
erkennen läßt, welcher Anteil des gesamten Garprozesses noch durchgeführt werden
muß.
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Diese Zahl stellt den Momentanwert einer Größe dar, von der in der
vorliegenden Anmeldung auch als "Garparameter" G gesprochen wird. Diese Größe wird
durch der Zeit Verknüpfung von Gartemperatur g und/t erhalten und ist ein Maß für
die insgesamt dem Kochgut zuzuführende Wärme oder noch genauer gesagt für das Integral
3 T d t.
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Zumindest in einem der normalen Gartemperatur benachbarten Temperaturbereich
kann man mit guter Nährung annehmen, daß der Garparameter proportional zum Produkt
aus Gartemperatur und Garzeit ist. Innerhalb dieses Proportionalbereiches kann man
eine Erhöhung der Gartemperatur durch eine Verkleinerung der Garzeit kompensieren
und umgekehrt.
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Ein Soll-Garparameter, welcher angibt, welche Wärmemenge den Kochgut
insgesamt zugeführt werden muß (genauer gesagt, wie groß das Integral N T d t insgesamt
sein muß) und welcher für jede Art von Kochgut z.B. einem Kochbuch entnommen werden
kann, kann als zweistellige Dezimalzahl an zwei Einstellrädern 32 und 34 eingegeben
werden, welche auf ihrer Oberseite mit Ziffern versehen sind und mit einer Umschalteranordnung
zusammenarbeiten, welche åeder weils ein / momentanen Winkelstellung der Einstellräder
zugeordnetes digitales AusgangssignaDfür die Elektronikeinheit 26 bereitstellen.
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Die Elektronikeinheit 26 berechnet aus dem Ausgangssignal des Druckfühlers
22 unter Berücksichtigung der verstrichenen Zeit einen Ist-Garparameter, vergleicht
diesen ständig mit dem Soll-Garparameter und steuert die Leuchtdiode 30 an, sowie
der Ist-Garparameter gleich dem Soll-Garparameter ist, also das Kochgut gar ist.
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Diese Segmentanzeige 28 und die Leuchtdiode 30 sind ebenso wie die
Ziffern der Einstellräder 32 und 34 durch Durchbrechungen 36,38,40,42 eines Griffdeckels
44 hindurch sichtbar. Letzterer ist mittels Schrauben 46 am Griff 16 befestigt und
ermöglicht den Zugang zu den im Griff 16 angeordneten elektronischen Bauelementen
und den Batterien.
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Durch eine Seitenwand des Griffes 16 ist ein Betätigungsknopf 48 herausgeführt,
welcher zum Betätigen eines oder mehrerer Schalter dient, durch welche der Ausgangszustand
eines Zählers der Elektronikeinheit vorgebbar ist, wie später noch genauer beschrieben
wird.
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Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, ist die Elektronikeinheit 26 möglichst
nahe beim freien Ende des Griffes 16 angeordnet und arbeitet so bei verhältnismäßig
niederen Temperaturen, da der duroplastische Kunststoff, aus dem der Griff 16 und
auch der Griffdeckel 44 gefertigt sind, die Wärme schlecht leitet. Die gesamte Elektronikeinheit
26
(Leiterplatte plus integrierte Schaltkreise und andere Bauelemente)
ist im Kunststoff eingegossen, so daß die oft hohe Luftfeuchtigkeit in einer Küche
ihr Arbeiten nicht beeinträchtigen kann.
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Man erkennt am äußeren Ende des Griffdeckels 44 eine zweipolige Buchse
50, über welche eine externe Alarmeinrichtung oder Schalteinrichtung unter Verwendung
eines Kabels anschließbar ist, wie ebenfalls später noch genauer beschrieben werden
wird.
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Fig. 2 zeigt Einzelheiten einer ersten Ausführungsform der Elektronikeinheit
26. Diese enthält als zentrales Bauelement einen binär arbeitenden Zähler 52.
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Das durch die beiden Einstellräder 32 und 34 und die zugeordnete iUmschalteranordnung
gebildete Einstellwerk für den Soll-Garparameter ist insgesamt mit 54 bezeichnet
und über einen Binärkodierer 56 mit Einleseklemmen des Zählers 52 verbunden, über
welche dessen Zählerstand auf einen Ausgangswert voreingestellt werden kann. Diese
Voreinstellung erfolgt dann, wenn ein dem Betätigungsknopf 48 zugeordneter Schalter
58 geschlossen wird und die Einleseklemme R des Zählers 52 mit Signal beaufschlagt
wird.
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Für die vorliegende Beschreibung wird angenommen, daß der Zähler 52
auf eine positive Zahl voreingestellt wird und in Abhängigkeit von dem Ausgangssignal
des Druckfühlers 22
nach unten zählt, bis der Zählerstand Null
erreicht wird.
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Es versteht sich, daß man den Zähler auch auf eine negative Zahl voreinstellen
kann und dann gemäß dem Ausgangssignal des Druckfühlers 22 nach oben zählen lassen
kann, bis der Zählerstand Null erreicht wird.
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Die erste Alternative hat aber den Vorteil, daß die Ansteuerung der
Segmentanzeige 28 vereinfacht ist.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist die Segmentanzeige 28, welche
zusammen mit den erforderlichen Adressierkreisen für die einzelnen Segmentelektroden
als Block wiedergegeben ist, ebenso wie ein Nulldetektor 60 an den Ausgang des Zählers
52 angeschlossen. Der Ausgang des Nulldetektors 60 arbeitet auf die Setzklemme S
eines RS-Blip-Blops 61, dessen Rückstellklemme R ebenfalls mit dem Schalter 58 verbunden
ist. Die "1"-Ausgangsklemme des Flip-Flops 61 ist mit einer im Griff 16 eingebauten
Alarmeinheit 62 niederer Leistung verbunden, welche aus der Leuchtdiode 30 und einem
Tongenerator niederer Leistung 64 ("Pieps") besteht. Über die Buchse 50 kann bei
Bedarf eine weitere Alarmeinheit 66 angeschlossen werden, welche einen Tongenerator
hoher Leistung und ein Relais enthält, durch welches der Heizstrom für die Kochplatte,
auf welcher der Dampfkochtopf steht, schaltbar ist.
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Die Abwärtszählklemme C des Zählers 52 erhält Zählimpulse von einem
UND-Glied 68. Dessen einer Eingang ist mit dem
Ausgang eines digitalen
Frequenzteilers 70 verbunden, welcher eingangsseitig mit einem hochfrequenten freilauf
enden Oszillator 72, z.B. einem Schwingquarz oder einem RC-Oszillator verbunden
ist.
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Die Frequenz am Ausgang des Frequenzteilers 70 liegt bei etwa 1/min.
Eine höhere zeitliche Auflösung ist für übliche Kochvorgänge nicht erforderlich,
und man kann so für die üblichen Garzeiten von Speisen in einem Dampfkochtopf im
Zähler 52 und den mit ihm verbundenen Bauelementen mit fünfstelligen binären Zahlen
auskommen, d.h. diese Schaltungsteile lassen sich preisgünstig aus wenigen im Handel
erhältlichen digitalen Bausteinen zusammenstellen.
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Die zweite Eingangsklemme des UND-Gliedes 68 ist mit dem Ausgang eines
Schwellwertdetektors 74 verbunden, welcher mit dem Ausgangssignal des Druckfühlers
22 beaufschlagt ist und an seinem Ausgang dann ein Signal bereitstellt, wenn das
Ausgangssignal des Druckfühlers gleich oder größer ist als dem Dampfdruck des Wassers
bei der Soll-Gartemperatur entspricht.
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Bei dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß
Abweichungen von der Soll-Gartemperatur nur klein sind. Die Überwachungseinrichtung
arbeitet daher im wesentlichen auf Echtzeitbasis.
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Die soeben beschriebene Überwachungseinrichtung arbeitet wie folgt:
Beim Drücken des Betätigungsknopfes 48 wird der von den Einstellrädern 32,34 vorgegebene
Soll-Garparameter (dieser entspricht bei der hier betrachteten Ausführungsform wie
gesagt der Soll-Garzeit ausgedrückt in Minuten) vom Binärkodierer 56 in den Zähler
52 als Ausgangszählerstand übernommen. Die vom Frequenzteiler 70 abgegebenen Impulse
erreichen zunächst den Zähler noch nicht, da die zweite Eingangsklemme des UND-Gliedes
68 noch nicht mit Signal beaufschlagt ist. Erst wenn das Ausgangssignal des Druckfühlers
22 den der Soll-Gartemperatur entsprechenden Wert erreicht hat, wird das UND-Glied
68 vom Schwellwertdetektor 74 durchgesteuert, und der Stand des Zählers 52 wird
nun mit einer Frequenz von 1/min.
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verkleinert. Erreicht der Zählerstand den Wert Null, so steuert der
Nulldetektor 60 über das Flip-Flop 61 die Alarmeinheiten 62 und 66 an, wodurch die
Bedienungsperson darauf aufmerksam gemacht wird, daß die Energiezufuhr zum Dampfkochtopf
abgestellt werden muß. Die Beendigung des Alarmes erfolgt einfach durch Drücken
des Betätigungsknopfes 48.
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Man erkennt, daß von der Bedienungsperson nur zu Beginn des Kochvorganges
der Schalter 58 durch Drücken des Betätigungsknopfes 48 geschlossen werden muß,
und daß sich die Bedienungsperson hernach bis zum Eintreten des
automatisch
ausgelösten Alarmes ungestört anderen Arbeitet zuwenden kann.
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Aus den obigen Darlegungen ist ferner ohne weiteres klar, daß man
die Überwachung des Garprozesses in ganz ähnlicher Form auch bei normalen Kochtöpfen
vornehmen kann, wenn man anstelle des Druckfühlers 22 einen Temperaturfühler, z.B.
einen Thermistor verwendet.
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Es ist ferner klar, daß man bei Verwendung eines Bimetalltemperaturfühlers
oder eines Druckschalters auf den Schwell.-wertdetektor 74 verzichten wird, da die
Signaldiskriminierung dann schon im Fühler selbst erfolgt.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 sind ebenso wie bei den weiter
unten noch zu besprechenden Ausführungsformen nach den Fig. 4 bis 6 unter Bezugnahme
auf vorhergehende Figuren schon besprochene Schaltungsteile wieder mit denselben
Bezugszeichen versehen. Diese Schaltungsteile brauchen daher jeweils nicht noch
einmal in Einzelheiten beschriebei zu werden.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 unterscheidet sich von dem nach
Fig. 2 darin, daß das Einstellwerk 54 und der Binärkodierer 56 einem Komparator
76 zugeordnet sind, welcher an seinem zweiten Eingang mit dem Ausgang des Zählers
52 verbunden ist und bei Gleichheit der beiden
Eingangssignale
über das Flip-Flop 61 die Alarmeinheiten 62 und 66 ensteuert.
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Das Rückstellen des Flip-Flops 61 kann über ein ODER-Glied 78 weiterhin
sogleich mit dem Rückstellen des Zählers 52 auf den Zählerstand Null durch Schließen
des Schalters 58 erfolgen. Ein Alarm kann aber zusätzlich auch durch Schließen eines
Schalters 80 beendet werden, welcher mit der zweiten Eingangsklemme des ODER-Gliedes
78 verbunden ist. han kann also nach Eintreten eines Alarmes diesen durch Schließen
des Schalters 80 beenden und durch neues Einstellendes Einstellwerkes 54 eine noch
größere Gesamtgarzeit vorgeben, wobei der Stand des Zählers 52 erhalten bleibt.
Nach Ablauf der erhöhten Gesamtgarzeit erfolgt dann automatisch wieder ein Alarm.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 unterscheidet sich von den schon
besprochenen zum einen darin, daß die im Dampfkochtopf momentan herrschende Ist-Gartemperatur
zusätzlich berücksichtigt wird, welche sich aufgrund von Schwankungen im elektrischen
Netz oder infolge von Gasdruckschwankungen von der Soll-Gartemperatur unterscheiden
kann und daß kein gesondertes Einstellwerk vorgesehen ist. Dieses Ausführungsbeispiel
zeichnet sich somit zudem durch einen besonders geringen apparativen Aufwand aus,
wie sich auch aus der Zeichnung und der nachstehenden Beschreibung im einzelnen
ergibt.
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Der Oszillator 70 ist bei diesem Ausführungsbeispiel ein frequenzsteuerbarer
Oszillator, und seine Steuerklemme ist direkt mit dem Ausgang des Druckfühlers 22
verbunden. Derartige Oszillatoren sind dem Fachmann in ihrem Aufbau bekannt, sie
brauchen hier nicht im einzelnen beschrieben zu werden. Sie enthalten in der Regel
einen RC-Kreis, bei dem entweder der Wert des Widerstandes durch Anlegen eines elektrischen
Signales änderbar ist (Verwendung eines Varistors oder eines üblichen Dransistorfi
oder Felddeffekttransistors) oder der Wert der Kapazität durch Anlegen eines elektrischen
Signales veränderbar ist (Verwendung eines Varactors). Die gesamte Anordnung ist
- gegebenenfalls unter Vorschaltung eines Inverters vor die Steuerklemme des Oszillators
70 - so getroffen, daß die Arbeitsfrequenz des Oszillators mit wachsendem Druck
bzw. wachsender Temperatur im Dampfkochtopf erhöht wird.
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Nach Überschreiten der durch den Schwellwertdetektor 74 vorgegebenen
Mindest-Gartemperatur erhält man somit am Ausgang des UND-Gliedes 68 ein von der
Echtzeit abweichendes, auf das "Altern" des Kochgutes bei den jeweils angetroffenen
Temperaturbedingungen geeichtes Zeitsignal. Mit diesem Zeitsignal ist die Abwärtszählklemme
C des hier als Auf/Abzähler ausgebildeten Zählers 52 beaufschlagt. An den Ausgang
des Zählers 52 ist wieder der Nulldetektor 60 angeschlossen, welcher
wieder
über das Flip-Flop 61 die Alarmeinheiten 62 und te ansteuert.
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Zur Vorgabe des Soll-Garparameters ist die Aufwärtszählklemme C des
Zählers 52 über ein ODER-Glied 82 mit zwei Schaltern 84 und 86 verbunden, die ihrerseits
an zwei Zwischenausgangsklemmen f1 und f2 des Frequenzteilers 70 angeschlossen sind.
Liegt die am Ausgang f3 des Frequenzteilers 70 abgegebene Frequenz bei Soll-Gartemperatur
bei etwa 1/min, so liegen die Frequenzen an den Zwischenausgängen f1 und f2 bei
größenordnungsmäßig 10/s und 2/s. Beide Schalter 84 und 86 können durch Drücken
des Betätigungsknopfes 48 geschlossen werden, wobei aber zum Schließen des Schalters
84 zusätzlich ein Druckpunkt überwunden werden muß. Man kann so den Zähler 52 rasch
und doch genau auf einen gewünschten Ausgangswert einstellen. Einstellräder wie
die Einstellräder 32 und 34 nach Fig. 1 und die zugeordneten Umschalteranordnungen
sowie der Binärkodierer 56 sind nicht mehr erforderlich.
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Die Kontrolle der Voreinstellung erfolgt automatisch über die Segmentanzeige
22.
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Das Ausgangssignal des ODER-Gliedes 82 wird zugleich auf die Rückstellklemme
des Flip-Flops 61 gegeben.
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Damit führt å jedes neue Voreinstellen des Zählers 52 (auch für ein
etwaiges kurzes Nachkochen) automatisch auch zur Löschung des Alarmes. Der Alarm
wird automatisch
dann wieder gegeben, wenn Fr jeweils geforderte
Soll-Garparameter erreicht ist.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist der Zähl.er 52 ebenfalls
mit einem bezüglich der Ist-Gartemperatur modifizierten Zeitsignal beaufschlagt,
wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4.
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Es ist jedoch eine abgewandelte Einstelleinheit für den Soll-Garparameter
vorgesehen, und der mit dem Zähler verbundene Nulldetektor ist wieder durch den
Komparator 76 ersetzt, ähnlich wie beim Ausführungsbeispiel nach Pil;. .
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Gar-Die Einstelleinheit für den Soll7Parameter umfaßt ein Gartemperatur-Einstellwerk
88 mit zwei dekadischen Einstellrädern und ein Garzeit-Einstellwerk 9o mit ebenfalls
zwei dekadischen Einstellrädern. Die Ausgänge der Einstellwerke 88 und 9o sind mit
den Eingängen eines Rechenkreises 92 verbunden, welcher den Soll-Garparameter G
linear aus den beiden Eingangsgrößen T und t berechnet: G = a x t + b x t x T, wobei
a und b im Rechenkreis 92 einprogrammierte Konstanten sind, welche in der Umgebung
der normalen Gartemperatur die Xquivalenz von Temperaturerhöhung und Garzeitverkürzung
charakterisieren. Diese Konstanten lassen sich für einen bestimmten Dampfkochtopf
leicht ein für allemal durch einen Versuch beim Hersteller ermitteln.
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Der Ausgang des Rechenkreises 92 ist mit dem einen Eingang des Komporators
76 und ferner mit einer weiteren zweistelligen Segmentanxeige 94 verbunden, welche
den Soll-Garparameter anzeigt.
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Der Rechenkreis 92 arbeitet ständig (wird z.B. in Abständen von einer
Sekunde periodisch von einem zentralen nicht wiedergegebenen Taktgeber der Elektronikeinheit
26 angesteuert), so daß man die eingestellten Werte fiir die Gartemperatur T und
die Garzeit t jederzeit auch nachträglich noch ändern kann und diese Änderung sofort
Berücksichtigung finden.
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Da die Einstellwerke 88 und 9o und auch die beiden Segments anzeigen
92 und 94 insgesamt schon verhältnismäßig viel Platz benötigen, wird bei der Ausführungsform
nach Fig. 5 vorzugsweise nur der Druckfühler 22 am Deckel 1o des Dampfkochtopfes
selbst angebracht, und die Elektronikeinheit, die Segmentanzeigen, die Einstellwerke
und die einzige Alarmeinheit 66 werden im Herd untergebracht. Die Verbindung zwischen
dem Druckfühler 22 und der Elektronikeinheit 26 erfolgt über die Buchse 50. Hat
der Druckfühler 22 einen hohen Innenwiderstand, so werden der Oszillator 72 und
der Frequenzteiler 70 sowie das UND-Glied 68 ähnlich wie oben schon beschrieben
im Griff 16 untergebracht, und der Ausgang des UND-Gliedes 68 wird an die bei 50'
angedeutete Buchse angeschlossen.
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Die soeben beschriebene Trennung der Einstellwerke und des größten
Teiles der Elektronikeinheit vom Deckel 1o hat zudem den Vorteil, daß der Deckel
nur robuste, mechanisch nicht anfällige Bauelemente enthält, also auch als ganzer
in Wasser eingetaucht und gespült werden kann. Ausserdem kann ein und diesselbe
Elektronikeinheit zusammen mit verschiedenen Töpfen verwendet werden.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 gleicht weitestgeheiid dem nach
Fig. 5. Der Schwellwertdetektor 74 ist jedoch durch ein Kennliniennetzwerk 96 ersetzt,
welches die auf es gegebene Eingangsspannung V. in eine Ausgangsspannung VO gemäß
der in Fig. 7 wiedergegebenen Übertragungscharakteristik umsetzt. Man hat in der
Umgebung des der Soll-Gartemperatur entsprechenden Eingangssignales ViS einen linearen
Zusammenhang zwischen VO und unterhalb einer Spannung ViC c wird die Eingangsspannung
V.
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in abgeblockt, und/einem breiten Ubergangsbereich, welcher bei einem
Dampfkochtopf dem Temperaturbereich von 50 - '30°C entspricht, setzt die Durchlässigkeit
des Kennliniennetzwerkes zunehmend ein. Die Knickstelle zwischen diesem Übergangsbereich
und dem linearen Bereich ist mit V.k in 1 bezeichnet. Diese Stelle entspricht/etwa
dem Ansprechpegel des Schwellwertdetektors 74.
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Man erkennt, daß bei der Ausführungsform nach Fig. 6
eine
feine Überwachung des Garprozesses auch im offenen Topf möglich ist und daß bei
ihr auch die Beträge niederer Gartemperaturen zum Garprozeß mit berücksichtigt werden,
was für feine Speisen von Bedeutung ist.
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Wie aus Fig. 6 ersichtlich ist, ist der Ausgang des Kennliniennetzwerkes
96 mit der Steuerklemme des Oszillators 72 verbunden, das UND-Glied 68 wird nicht
mehr benötigt. Damit erfolgt das Hochzählen des Zählers 52 in noch flexiblerer Weise
und auch bei unterhalb der Nindest-Gartemperatur für normale Speisen liegenden Gartemperaturen
direkt synchron zum Garprozeß unter Berücktichtigung der jeweiligen Ist-Gartemperatur.
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Das Kennliniennetzwerk 96 läßt sich leicht aus wenigen, nicht linearen
Bauelementen wie Dioden zusammenstellen, wobei leicht auch mehr als drei verschiedene
Unterbereiche der Übertragungscharakteristik erzielt werden können.