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Notrufsystem
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Die Erfindung betrifft ein Notrufsystem, bestehend aus einer Anzahl
Notrufstationen, die über das befindliche Fernsprechnetz mit einer Notrufzentrale
verbindbar sind, wobei. der Notruf durch Betätigung eines Sensors erzeugt wird,
wobei die Fernsprechanschlußleitung des Notrufenden und nach erfolgter automatischer
Wahl diejenige der Notrufzentrale durch die Notrufstation belegt werden, wobei von
der Notrufstation ein Notruftelegramm und von der Notrufzentrale ein Quitti.ertelegramm
abgesetzt werden und wonach eine Sprechverbindung zwischen Notrufzentrale und dem
Notrufenden hergestellt wird und wobei der Notrufzentrale eine Sammelrufeinrichtung
mit mehreren Fernsprechanschlußleitungen zugeordnet ist.
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Bei solchen Notrufsystemen versucht das Bedienpersonal der Notrufzentrale
bei Eintreffen eines Notrufes mittels eines Gespräches mit dem Notrufenden zusätzliche
Information über den Notfall zu erhalten, um den entsprechenden Helfer, mit den
richtigen Anweisungen und weiterhelfenden Informationen versehen, zur schnellen
Abhilfe beauftragen zu können.
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Nachteilig i.st jedoch, daß in Zeiten, wenn etwa gleichzeitig viele
Notrufe eintreffen, das Bedienpersonal überlastet ist.
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Pei größeren Notrufzentralen, die über mehrere Fernsprechanschlußleitungen
zumeist mit einer Sammelrufeinrichtung verfügen, belegen die in der Notrufzentrale
einlaufenden, jedoeh bei vollauf beschäftigtem Bedienpersonal nicht bearbeiteten
Notrufe die Fernsprechanschlußleitungen der Notrufzentrale. Bei weitere eintreffenden
Notrufen kann der Fall eintreten, daß sämtliche Fernsprechanschlußleitungen der
Notrufzentrale belegt sind und weitere Notrufe ein Besetztzeichen der Telefonzentrale
vorfinden und somit gar nicht abgesetzt werden können.
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Afgabe der Erfindung ist es daher, ein Hotrufsystem anzugeh.et das
eine Erhöhung der Erreichbarkeit der Notrufzentralen czeit..lttet und insbesondere
eine Blockade der Notrufzentrale bei nahezu gleichzeitigem Eintreffen von vielen
Notrufen verhindert, wobei wichtige Notrufe, die eine schnelle Abhilfe erfordern,
vorrangig bearbeitet werden können.
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Die Lösung erfolgt durch die in den Patentansprüchen angegeberlen
Mittel.
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Durch die Erfindung wird die Erreichbarkeit von Notrufzentralen wesentlich
erhöht, wobei bei nahezu gleichzeitigem Eintreffen von mehreren liotrufen wichtige
Notrufe, die schnelle Hilfe erforderlich machen, vorrangig bearbeitet werden können.
Durch das vorgeschlagene Notrufsystem wird außerdem verhindert, daß dem Notrufenden
eine unnötige Wartezeit zugemutet wird, in der zu seinen schon vorhandenen physischen
und seelischen Belastungen noch die Ungewißheit hinzukommt, ob der Notruf richti.g
abgesetzt, d.h.
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bei der Notrufzentrale richtig angekommen ist und ob bzw.
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wann der Notruf in der Zentrale bearbeitet werden wird.
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Lm folgenden wird das vorgeschlagene Notrufsystem näher beschrveben.
Zunächst wird die Normalfunktion des Notrufsytems beschrieben. Bei Betätigung eines
Notrufsensors einer Notrufstation durch einen Notrufenden wird ein Notruf in der
Notrufstation erzeugt und zunächst zwischengespeichert. Nach dem Umschalten der
Fernsprechanschlußleitung vom Telefonapparat an die Notrufstation wird bei vorhandenem
Wählton automatisch die Notrufzentrale angewählt, deren zu einer Sammeleinrichtung
zusammengefaßten Fernsprechanschlußleitungen jeweils über einen Rufempfänger verfügen.
Nach enkommender Belegung einer freien Fernsprechanschlußleitung det Notrufzentrale
erfolgt eine Kenntonprozedur zwischen N:)tarufstation und -zentrale, die der Frozedur
gleicht, wie sie beim Aufbau einer Datenverbindung verwendet wi.rd. Ist die Datenverbindung
zwischen Notrufstation und -zentrale betriebsbereit, so findet die übertragung des
Notruftelegramms, das die Teilnehmerkennung des Notrufenden, eventuell seine Telefonnummer
und Daten über die technische Aus:stattung seiner Teilnehmerstation und eventuell
biomedizinische Daten enthält, zur Notrufzentrale statt, in der c:i.e Notrufdaten
mit Eintreffdatum und -uhrzeit gespeichert werden. Der Empfang des Notruftelegramms
in der Notrufzentrane wird durch Abgabe eines Quittungstelegramms an die Lotrufstation
quittiirt. In der Notrufzentrale wird das ijotruftelegramm auf Drucker und/oder
Sichtgerät ausgegeben.
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Durch eine freie Bedienperson wird daraufhin die Datenverbindung zwischen
Notrufstation und Notrufzentrale in eine prechverbindung zwischen Notrufendem und
der zentralen Bedienperson zur weiteren Bearbeitung des Notrufes umgeschaltet. Das
ist dann sofort möglich, wenn die betreffen-
de Notrufstation mit
einer Lautsprecheinrichtung ausgerüstet ist. Ist letzteres nicht der Fall, so kann
eine Sprechverbindung nur über den Telefonapparat des Notrufenden erfolgen, wozu
e.ne entsprechende Anschaltung des Telefonapparates an die Fernsprechanschlußleitung
veranlaßt werden muß.
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Im Besetzt fall des Bedienpersonals wird jedoch dem Quittungstelegramm
an die Notrufstation, das den richtigen Empfang des Notrufteiegramms bestätigt,
zusätzlich ein Auslösebefehl zur Auftrennung der Datenverbindung beigefügt. In der
Notrufstation wird die Empfangsbestätigung angezeigt und di.e Auftrennung der Gleichstromschleife
sowie die Umschaltung der Fernsprechanschlußleitung des Notrufenden von seiner Notrufstation
auf seinen Telefonapparat veranlaßt. Da die Kenntonpro zedur und die Übertragung
der Telegramme sehr kurz sind (Größenordnung Sekunde), ist die Belegungsdauer der
Fernsprechanschlußleitung der Notrufzentrale klein, wodurch die Erreichbarkeit wesentlich
erhöht wird. Sobald eine Bedienperson frei ist, um den Notruf wei.ter zu bearbeiten,
wird sie seine relevanten Daten beispielsweise dem zwischenspeiehernden Sichtgerät
entnehmen, um dem Notrufenden mittels Telefon auf normalem Wege zurückzurufen. Eine
Auslösung dieer Art ist vorteilhaft für Notrufstationen ohne Lautsprechei.nri.chtung.
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Für Notrufstat ionen mit Lautsprecheinrichtung ergeben sich in den
Ausgestaltungen der Erfindung weitere vorteilhafte Möglichkeiten. Hi.erbei ist eine
derart, daß die Empfangsbestätigung für das Notruftelegramm durch eine entsprechende
Ausgabe eines entsprechenden Textes mit Hilfe eines automatischen Gebers durch die
Zentrale an die Notrufstation erfolgt, wobei jedoch die Datenverbindung in eine
Sprechverbindung umgewandelt werden muß. Dies kann bei-
spielsweise
durch eine einfache Steuertonprozedur erfolgen In einer besonders günstigen Ausgestaltung
der Erfindung ist r Textgeber ein Anrufbeantworter mit Tonspeicherung, so daß der
Notrufende nach entsprechender Aufforderung weitere Informationen auf Band sprechen
kann, wonach die Verbindung ausgelöst wird. In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung
blei.bt die Auslösung der Entscheidung des Bedienpersonal.s vorbehalten, das beispielsweise
während der Bearbeitung eines anderen Notrufes sich die eingetroffenen und auf Drucker
oder Sichtgerät ausgegebenen Notruftexte ansieht, Abarbeitungsprioritäten festlegt
und dem Notrufenden mit Hilfe entsprechender Tasteneingabe mitteilt, wann ein Rückruf
seitens der Notrufzentrale an den Notrufenden erfolgen wird. Diese Zeitinformation
ist mittels eines Quittiertelegramm oder mit Hilfe der Sprachausgabe an die Notrufstaton
übertragbar, wobei der letzteren gleichzeitig der Befhl gegeben wird, die Verbindung
auszulösen. Nach Ablauf der sogenannten Rückstellzeit bzw. Freiwerden des Bedienersonals
der Zentrale wird durch Tastatureingabe ein automatischer Rückruf bei dem betreffenden
Notrufenden veranlaßt. In einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel der
Erfindung wird die Notrufstation nach Auslö-Sung der Verbindung nicht von der Fernsprechanschlußleitung
des Notrufenden abgeschaltet, so daß Telefonanrufe von ctritter Seite, die den Telefonapparat
des Notrufenden belegeti und somit die weitere Bearbeitung des Notrufes verogern
würden, nicht stören. Aufgrund der Kenntonprozedur i f:S allein der Notrufzentrale
möglich, zur weiteren Bearbeiturig des Notrufes die Verbindung mit der Notrufstation
wieder herzustellen.
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Diese optimale Ausgestaltung besteht allerdings nur bei
Teilnehmerstationen
mit abgenender und kommender Belegungseigenschaft. Verfügt die Notrufstation nur
über abgehende Belegungseigenschaft, so wird vorteilhaft eine Sofortauslösung mit
Hilfe eines Quittier-/Befehl-Telegramms von der Notrufzentrale an die Notrufstation
veranlaßt, wobei der Notrufstati-on befohlen wird, nach einer bestimmten Rückstellzeit,
die sich aus der Warteschlange bzw. aus der Entscheidung des Bedienpersonals ergibt,
die Notrufzentrale nochmals anzuwählen. Nach Quittierung dieses Befehls durch die
Notrufstation wird die Gleichstromschleife aufgetrennt.
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Da auch hier die Übertragung der Telegramme und die automatische Ansage
bzw. die Entscheidung des Bedienpersonals, ob Rückstellung oder Vorziehung des Notrufes,
nur relativ kurze Zeit erfordern, wird die Belegungsdauer der Fernsprechanschlußleitung
sowie der anderen Mittel und des Bedienpersonals der Notrufzentrale stark reduziert,
wodurch eine hohe Erreichbarkeit erzielt wird.