DE3003156C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vernetzung von
mit Vernetzungsmitteln gepropften Polymeren in Form von
langgestrecktem Wickelgut.
Bekannt ist bereits ein Verfahren zur kontinuierlichen
Herstellung von durch Aufpfropfen einer Silanverbindung
in Anwesenheit von Feuchtigkeit vernetzbaren
Thermoplasten für Umhüllungen von langgestrecktem Gut,
wie elektrische Kabel, Rohre und dergl., bei dem
beispielsweise in einem ersten Extruder das Basispolymer
mit den Silanverbindungen sowie sonstigen Zusätzen
gemischt, homogenisiert sowie gepfropft und in einem
anschließenden zweiten Extruder zum Endprodukt aufgeformt
wird (DE-A₁-19 63 571). Der beispielsweise mit einer
elektrischen Isolierung umhüllte Leiter eines
Hochspannungskabels wird dann einer Lagerung in Wasser
oder einer feuchten Atmosphäre zum Zwecke der Vernetzung
unterworfen (DE-A₁-24 58 776). Bekannt ist es aber auch
für den gleichen Zweck, die Polymere sowie die Zusätze im
Gehäuse bzw. Zylinder des geichen Extruders, der das
langgestreckte Gut formt, zu mischen und zu
homogenisieren. Auch hierbei besteht die Notwendigkeit,
Feuchtigkeit zum Zwecke der Vernetzung an das
hergestellte Produkt heranzubringen (DE-A₁-25 54 525).
Bei der Vernetzung von Isolierungen für Adern
elektrischer Kabel hat sich nun gezeigt, daß zur
Vernetzung eine bestimmte Verweilzeit in einer
Wasserdampfatmosphäre erforderlich ist, die u. a. auch
davon abhängt, in welcher Form das zu vernetzende Gut in
der Wasserdampfatmosphäre lagert, z. B. ob die dem
Wasserdampf ausgesetzten Fertigungslängen auf Trommeln
oder Spulen aufgewickelt und damit als Coils der
Feuchtigkeitseinwirkung unterliegen. Die
Vernetzungsdauer, d. h. die Lagerung des Coils in einer
Dampfatmosphäre, dadurch abzukürzen, daß die Temperatur
erhöht wird, bringt nicht den gewünschten Erfolg, da eine
Temperaturerhöhung etwa auf mindestens 100°C zu
Verdrückungen an der Isolierung insbesondere dann führt,
wenn größere Leiterquerschnitte bei Adern, vor allen aus
Kupfer, verlangt werden.
Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, eine
Möglichkeit zu finden, ohne Gefahr von Verdrückungen an
dem zu vernetzenden Wickelgut für eine Verkürzung der
Vernetzungszeit von auf Trommeln oder Spulen
aufgewickeltem Gut zu sorgen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch das Ver
fahren nach Patentanspruch 1 gelöst.
Die auch aus dem Trommel- oder Spuleninneren abgesaugte
Luft wird in einem ständigen Kreislauf in den
abgeschlossenen Raum zurückgeführt, sie sättigt sich dort
wieder mit Wasserdampf, und der Vorgang wiederholt sich.
Der Sättigungsdruck begrenzt die Wasserdampfaufnahme. Der
Wasserdampf kann damit zur Dampfreglung und die
Sättigungstemperatur zur Aufrechterhaltung des
erforderlichen Luftgehaltes als Regelgröße herangezogen
werden. Die erfindungsgemäßen Schritte führen zu einer
beschleunigten Durchwärmung und Durchdringung der
einzelnen Lagen des Wickelgutes, die
Vernetzungstemperatur kann auf einen für das Wickelgut
unschädlichen Wert beschränkt bleiben, die
Vernetzungsdauer wird erheblich verkürzt.
Wird, wie in Durchführung der Erfindung weiterhin
vorgesehen, das Luft-/Wasserdampfgemisch mit einer
Temperatur von 70 bis 90°C, vorzugsweise 75 bis 85°C,
bei einem Druck von 1,0133 bar zugeführt, dann ergeben
sich optimale Vernetzungszeiten für das Wickelgut auch
dann, wenn z. B. im Falle elektrischer Kabel Adern mit
größerer Isolierwanddicke, beispielsweise von über 12 mm,
vernetzt werden sollen.
Die Erfindung wird anhand der nachstehenden Tabelle sowie
der in den Fig. 1 und 2 als Ausführungsbeispiel
dargestellten Trommeln zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutert.
Gegenübergestellt sind in der Tabelle in einem
Temperaturbereich von 70-85°C Dichte und Enthalpie von
trockener und gesättigter Luft
Aus der Tabelle ist ersichtlich, wie hoch der Luftanteil
bei den angegebenen Temperaturen ist bzw. welchen
geringen Anteil die Luft am Wärmetransport hat. Ist der
in den abgeschlossenen Raum eingebrachte Wasserdampf
kondensiert, bleibt die Luft zurück, sie konzentriert
sich in den Wickellagen, z. B. eines auf der Trommel
befindlichen Leiters sowie auf der Isolieroberfläche und
verhindert wegen ihrer isolierenden Wirkung eine weitere
Kondensation des Wasserdampfes. Die zur rationellen
Vernetzung benötigten Temperaturerhöhung kann daher nur
sehr langsam erfolgen. So wurde im Falle eines 1 kV-Sek
torenleiters, der in mehreren Lagen auf eine Trommel
aufgewickelt in den abgeschlossenen Raum eingebracht
wurde, bei ruhender Beziehung, d. h. Eindringen eines
Dampf-Luftgemisches in den Behälter noch nach ca. 5
Stunden Lagerzeit keine wesentliche Temperaturerhöhung
des Wickelgutes in Kernnähe erreicht.
Geht man dagegen im Sinne der Erfindung so vor, daß für
dem gleichen Fall die Beheizung des abgeschlossenen
Raumes und damit des dort befindlichen Wickelgutes durch
Absaugen, Mischen und wieder Einführen im
kontinuierlichen Kreislauf erfolgt, d. h. daß das
Wickelgut durchströmt wird, dann konnte bereits nach ca.
2 Stunden eine Temperaturerhöhung der Wickellagen in
Kernnähe, also an der ungüstigsten Stelle von 90°C
erreicht werden. Die Erfindung beruht nähmlich auf der
Erkenntnis, daß die Wärmeübertragung auf das Wickelgut
praktisch nur durch den Wasserdampf des Dampf-Luft
gemisches erfolgt, andererseits aber (vergl. die
Tabelle) zur Einhaltung einer bestimmten Temperatur
während des Vernetzungsvorganges beispielsweise auf 80°C
ein ganz bestimmter Luftanteil, hier in der Größenordnung
von 52%, in Frage kommt. Die aus dem abgeschlossenen
Raum abgesaugte Luft muß also wieder in diesen
zurückgeführt werden. Sie sättigen sich dort wieder mit
Wasserdampf, dieser kondensiert am Wickelgut, Wärme wird
diesem zugeführt, Luft bleibt zurück, wird wieder
abgesaugt etc. Dieser Vorgang wiederholt sich ständig so
lange, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist. Dann
wird durch Einhaltung des Dampf-Luft-Gemisches die
eingestellte Temperatur aufrechterhalten.
Als für die Durchführung der Erfindung besonders
geeignet hat sich die in den Fig. 1 und 2 dargestellte
Trommel zur Aufnahme des Wickelgutes erwiesen.
Wie aus der Fig. 1 in einer Draufsicht zu entnehmen, sind
die Durchbrüche 1 zu Lochflächen 2 auf dem Kern 3, der
von den Flanschen 4 begrenzt wird, zusammengefaßt. Solche
Lochflächen oder -felder reichen, z. B. über 120°C am
Umfang des Kerns 3 verteilt angeordnet, aus, um für eine
gute Entlüftung der Wickellagen mit anschließendem
Durchsaugen des Luft-/Wasserdampfgemisches zu sorgen.
Wie in der Fig. 2 in einem Querschnitt durch die gleiche
Trommel angedeutet, sind unterhalb der Lochflächen oder
-felder 2 Klammern 5 angeordnet, und zwar innerhalb des
Wickelkerns 3 , die mit Rohr- und Schlauchanschlüssen 6
ausgestattet sind. Die im Ausführungsbeispiel
angenommenen Anschlüsse der drei Kammern 5 enden in dem
Hauptrohr oder -schlauch 7, der oder über das Innere
des Kerns nach draußen geführt ist. In der das Luft-/Wasser
dampfgemisch enthaltenden Kammer erfolgt hier der
Anschluß nach draußen, d. h. an eine Absaugvorrichtung, so
daß das für die Vernetzung des Gutes benötigte Luft-/Wasser
dampfgemisch zwangsläufig das gesammte auf dem Kern
befindliche Wickelgut durchdringen muß.
Claims (3)
1. Verfahren zur Vernetzung von mit
Vernetzungshilfsmitteln gepfropften Polymeren in
Form von langgestrecktem Wickelgut , gekennzeichnet
durch folgende Schritte:
- - Einbringen des Wickelguts auf Trommel oder Spulen in einen abgeschlossenen Raum
- - Erwärmen des Wickelguts durch Zuführen eines niedertemperierten Luft-/ Wasserdampfgemisches bis zum Erreichen einer vorgegebenen Temperatur, wobei die Lagen des Wickelgutes vom Luft-/ Wasserdampfgemisch kontinuierlich durchströmt werden und das Zuführen des Luft-/Wasserdampfgemisches über die gesammte Vernetzdauer aufrechterhalten wird.
- - Entnahme des vernetzten Wickelguts.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das im abgeschlossenen Raum befindliche Luft-/
Wasserdampfgemisch abgesaugt und durch Zumischen
von hochtemperiertem Sattdampf als
niedertemperiertes Luft-/Dampfgemisch in den Raum
zurückgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Luft-/Wasserdampfgemisch
mit einer Temperatur von 70 bis 90°C bei einem
Druck von 1,0133 bar zugeführt wird.
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Applications Claiming Priority (1)
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Family Applications (1)
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