-
Heuwerbungsmaschine
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Heuwerbungsmaschine nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Bei einer bekannten Maschine dieser Art (DE-PS 18 04 680) sind
für die Umstellbarkeit der Maschine von Schwadarbeiten auf Zett- bzw. Streuarbeiten
die Zinkenträger von der Steuerkurve entkoppelbar und in entkoppelter Lage mit etwa
lotrecht verlaufenden Zinken im Drehgestell gegen Verschwenken sicherbar. Hierdurch
werden die Teile der Steuervorrichtung von jenen Kräften entlastet, die sonst auf
sie durch die lotrecht festgestellten Zinken ausgeübt werden. Die Klappbarkeit der
Lager der Zinkenträger wird bei dieser bekannten Maschine dazu herangezogen, die
Tastrollen der Steuerhebel aus dem Umfangsbereich der Steuerkurve auszurücken. Jedoch
erfordert eine Zentralverstellung für die Maschine zur Vermeidung von einzelnen
Umstellvorgängen an jedem Zinkenträger noch immer einen nicht unerheblichen baulichen
Aufwand. Auch sind besondere Vorkehrungen für ein ordnungsgemäßes Wiedereinführen
der Tastrollen in den Eingriff mit der Steuerkurve zu treffen.
-
Die Erfindung schafft hier Abhilfe und ist ausgehend von einer Maschine
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art gekennzeichnet durch die im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angeführten Merkmale. Hinsichtlich
weiterer
Ausgestaltungen nach der Erfindung wird auf die Ansprüche 2 bis 8 verwiesen.
-
Die Heuwerbungsmaschine schafft eine von Einkoppelungs-und Entkopppelungsproblemen
freie, leicht und einfach sowie schnell umstellbare Maschine, die sich zudem durch
große Einfachheit auszeichnet und insbesondere die Möglichkeit eröffnet, den Zinkenträgern
Zwischenstellungen zwischen ihren Klappendstellungen vorzugeben und dabei eine ihrer
jeweiligen Klappstellung entsprechende, veranderte Bewegungssteuerung zu vermitteln.
In solche Zwischenstellungen sind besonders schonend ablaufende Zett-, Streu- und
Wendearbeiten ausführbar.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung
näher veranschaulicht. Im einzelnen zeigen: Fig. 1 eine schematische Gesamtdraufsicht
auf eine Heuwerbungsmaschine mit zwei Rreiselrechen in einer Einstellung der Teile
für Schwadarbeiten, Fig. 2 eine schematische Draufsicht ähnlich Fig. 1 bei Einstellung
der Teile für die Ausführung von Zett- bzw. Streuarbeiten, Fig. 3 einen Schnitt
nach der Linie III-III in Fig.1, Fig. 4,5 abgebrochene Teilschnitte nach den Linien
und 6 IV-IV, V-V bzw. VI-VI in Fig. 3,
Fig. 7 einen Schnitt nach
der Linie VII-VII in Fig. 2, Fig. 8,9 abgebrochene Teilsehnittenach den Linien und
10 VIII-VIII, IX-IX bzw. X-X in Fig. 7.
-
Die in der Zeichnung veranschaulichte Heuwerbungsmaschine umfaßt zwei
Kreiselrechen 1, die jeweils um eine aufwärts gerichtete, in Fig. 3 lotrechte, in
Fig. 7 in Fahrtrichtung vorgeneigte Drehachse 2 gegenläufig einwärts umlaufend angetrieben
sind.Grundsätzlich kann die Heuwerbungsmaschine jedoch auch nur einen oder mehr
als zwei Kreiselrechen aufweisen.
-
Jeder der untereinander in ihrem Aufbau gleichen Kreiselrechen 1 weist
von der Drehachse 2 nach außen gerichtete, im Bereich ihrer äußeren Enden mit Zinken
3 versehene Zinkenträger 4 auf, und zwar bei dem dargestellten Beispiel sechs an
der Zahl, die um die Drehachse 2 herum regelmäßig verteilt angeordnet sind. Jedoch
genügen grund sätzlich zwei Zinkenträger je Kreiselrechen und die tatsächlich verwendete
Zahl der Zinkenträger kann frei gewählt werden.
-
Die Zinkenträger 4 sind mit einem radial inneren Bereich in einem
Lager 5 um eine Lagerachse 6 verschwenkbar gelagert und abgestützt. Diese Lager
5 sind an einem Drehkörper 7, bei dem dargestellten Beispiel einem umgekehrt
topfförmigen
Gehäuse, abgestützt, der auf einem Tragachsrohr 8 als Bestandteil des Maschinengestells
9 axial unverschieblich, jedoch um die Drehachse 2 umlaufend gelagert ist. Dieses
Tragachsrohr 8 ist mit einem Teil 10 des Maschinengestells 9 verbunden, das mit
einem quer zur Fahrtrichtung 11 ausgerichteten Teleskoprohr 12 verbunden ist. In
dieses Teleskoprohr 12 ist ein Getriebegehäuse 13 des Maschine eingesetzt, dessen
Eingangs welle 14 mit der Zapfwelle eines landwirtschaftlichen Schleppers verbindbar
ist, und dessen nicht dargestellten Antriebswellen durch das Teleskoprohr zu den
Kreiselrechen 1 geführt sind und dort jeweils über ein nicht dargestelltes Kegelrad
ein Gegenkegelrad 15 im oberen Zentralbereich des Drehkörpers 7 antreiben.
-
Durch das Tragachsrohr 8 eines jeden Kreiselrechens 1 erstreckt sich
eine Stellstange 16 hindurch, die an ihrem oberen Ende eine Drehkurbel 17 trägt
und die an ihrem unteren Ende, das mit Außengewinde versehen ist, in eine Innengewindehülse
18 eingreift. Diese ist bei 19 gelenkig mit der Gabelschwinge 20 für ein Stützrad
21 verbunden, die um eine maschinengestellfeste Schwenkachse 22 schwenkbar und bei
Stelldrehbewegungen der Stellstange 16 zur Höhenanpassungder Maschine ababwärts
bzw. aufwärts verschwenkbar ist. Die Gelenkachse 22 für die Gabelschwinge 20 ist
in einer unteren Tragkonstruktion 23 angebracht,
die auf dem unteren
Ende des Tragachsrohrs 8 festgelegt ist.
-
Auf dem Tragachsrohr 8 ist oberhalb der Tragkonstruktion 23 für das
Stützrad 21 eine Tragkonstruktion 24 für eine die Drehachse 2 koaxial im Abstand
umgebende und sich in ihrem Axialverlauf ändernde, äquidistante Steuerkurve 25,26
vorgesehen. Die Tragkonstruktion 24 ist auf dem Tragachsrohr 8 axial unverschieblich,
jedoch drehbar und in unterschiedlichen Drehstellungen feststellbar abgestützt.
Hierzu ist ein axial mittels eines Hebels 27 aus Riegelbohrungen 28 in der Tragkonstruktion
23 entgegen Federwirkung ausrückbarer Riegelbolzen 29 vorgesehen.
-
Jedes der Lager 5 der Zinkenträger 4 ist am Drehkörper um eine die
Lagerachse 6 schneidende, quer zur Lagerachse und in einer Radialebene zur Drehachse
3 des Kreiselrechens 1 verlaufende Klappachse 30 aus einer Stellung für Schwadarbeiten,
welche die Fig. 3 veranschaulicht und in der auch die Zinkenträger 4 in der Radialebene
zur Drehachse 2 gelegen sind, in eine Stellung für Zett- bzw. Streuarbeiten hochklapp-
und feststellbar abgestützt. In dieser Stellung, die Fig. 7 näher vercznschaulicht,
durchlaufen die Zinkenträger die Fläche eines Abschnitts eines gedachten Kreiskegels
mit nach unten weisender Spitze, wobei die Drehachse 2 um einen Neigungswinkel an
ihrem oberen Ende in Fahrtrichtun 11
vorqeneigt ist, der dem Klappwinkel
entspricht, um den die Zinkenträger aus ihrer Stellung nach Fig. 3 hochgeklappt
worden sind.
-
Jedes der Lager 5 ist mit einem sich über das innenliegende Lagerende
einwärts erstreckenden Klapphebel 31 verbunden, der bei 32 gelenkig mit einem Lenker
33 in Verbindung steht, der wiederum bei 34 an einem Zentralkörper 35 angelenkt
ist. Dieser Zentralkörper 35 ist auf einer Schiebehülse 36 drehbar gelagert, die
auf dem Tragachsrohr 8 axial und damit koaxial zur Drehachse 2 des Kreiselrechens
1 frei verschieblich ist. Bei dem dargestellten Beispiel besteht der Zentralkörper
gewissermaßen aus dem Außenring 37 eines Rollenlagers 38, der an seinem Umfang mit
sich nach außen erstreckenden laschenförmigen Ansätzen37' versehen ist. Dieser Zentralkörper
35 stellt in Verbindung mit den aus eine Ausgleichsfunktion übernehmenden Lenkern
33 sicher, daß alle Zinkenträger 4 mit ihren Lagern 5 gleichzeitig und gleichförmig
Klappbewegungen ausführen, sofern sie für solche freigegeben bzw. zu solchen angetrieben
werden.
-
Gleichzeitig sichert eine derartige Ausgestaltung, daß mit Hilfe einer
einzigen Verriegelungsvorrichtung 39 zwischen einem der Lager 5 und dem Drehkörper
7 sämtliche Lager 5 für eine Klappbewegung freigebbar bzw. gegen eine Klappbewegung
arretierbar sind. Wie die Fig. 6 und 10 näher erkennen lassen, kann eine solche
Verriegelungsvorrichtung
aus einem federbelasteten Riegel stecker
40 am Drehkörper 7 bestehen, der in Riegelbohrungen 41 in einem Riegelblech 42 am
Lager 5 eingreifen kann. Zur Ausführung der gewünschten Klappbewegung wird die Verriegelung
ausgerückt, wonach anschließend durch Einwirken auf einen der Zinkenträger 4 sämtliche
Zinkenträger zu einer Klappbewegung veranlaßt werden. Während bei einem Klappen
der Zinkenträger aus ihrer Stellung in Fig. 7 in ihre Stellung in Fig. 3 die Schwerkraft
die Bewegung erleichtert,kann als Klapphilfe für den entgegengerichteten Klappvorgang
eine Feder od. dgl. Kraftspeicher vorgesehen sein, die den Zentralkörper (35) abwärts
zu verschieben sucht und zweckmäßig als Druckfeder ausgebildet und zwischen dem
Drehkörper 7 und dem Zentralkörper 35 angeordnet wird. Statt dessen ist es auch
möglich, eine auf den Zentralkörper 35 verschiebend einwirkende Stell-und Feststellvorrichtung
vorzusehen, die z.B. von einer Gewindespindel mit selbsthemmendem Gewinde gebildet
sein kann. Stell- und Feststellvorrichtungen, für deren Ausgestaltung und Wirkungsweise
zahlreiche Möglichkeiten gegeben sind, können sowohl von der Oberseite, als auch
von der Unterseite her auf den Zentralkörper 35 einwirken für jeden Kreiselrechen
gesondert betätigbar oder bei mehreren Kreiselrechen mit einer gemeinsamen Betätigung
ausgestattet sein. Eine denkbare Möglichkeit für eine solche gemeinschaftliche Betätigung
ist deren Ableitung von dem Zahnstangenantrieb 43,44 für das
Ausziehen
und Einfahren des Teieskoprohres 12.
-
Zwischen der Steuerkurve 25,26 und dem Lager 5 ist jedem Zinkenträger
4 ein Getriebe 45 zugeordnet, durch das in Abhängigkeit von der Kiappstellung des
Lagers 5 die Schwenksteuerung des Zinkenträgers 4 veränderbar ist.
-
Das in der Zeichnung veranschaulichte Getriebe 45 umfaßt im einzelnen
eine Getriebewelle 46, die in einem am Drehkörper 7 fest abgestützten Wellenlager
47 um eine Achse 48 schwenkbar gelagert ist, welche mit der Achse 6 des Lagers 5
des zugehörigen Zinkenträgers 4 in dessen Stellung für Schwadarbeiten (Fig. 3) fluchtet.
An ihrem radial inneren Ende greift an der Getriebewelle 46 ein Steuerhebel 49 an,
der an seinem anderen Ende eine frei drehbar gelagerte Tastrolle 50 trägt, welche
die Steuerkurve 25,26 abläuft. Dementsprechend führt die Getriebewelle 46 Schwenkbewegungen
aus, die jenen SchwenkDewegungen entsprechen, welche der zugehörige Zinkenträger
4 bei Schwadarbeiten im Verlaufe jeder Umlaufbewegung des Kreiselrechens ausführen
soll. An ihrem radialen äußeren, dem radial inneren Ende des Zinkenträgers 4 zugewandten
Ende trägt die Getriebewelle 46 einen mit ihr fest verbundenen Kulissenhebel 51
mit einem darin ausgeformten Kulissenschlitz 52. in diesen Kulissenschlitz 52 greift
eine Mitnehmerrolle 53 ein, die an einem am inneren Ende des Zinkenträgers 4 befestigten
übertragungshebel
54 frei drehbar gelagert ist. Der Kulissenschlitz 52 im Kulissenhebel 51 gibt dein
Mitnehmer 53 an seinem einen Ende eine erste Grenzstellung vor, in der die Achse
6 des Lagers 5 des Zinkenträgers 4 mit der Achse 48 des Wellenlagers 47 bzw. zur
Getriteb2-welle 46 fluchtet (Fig. 3). Wie insbesondere die Fig. 4 dabei näher erkennen
läßt, auf die ebenso wie auf die Fig. 5,8 und 9 hinsichtlich der näheren Allsoestaltung
des Getriebes 45 ausdrücklich verwiesen wird, befindet sich diese erste Grenzstellung
für den Mitnehmer 53 an dem äußeren Ende des Kulissenschlitzes 52, so daß Schwenk
bewegungen der Getriebewelle 46 und damit des Kulissenhebels 51 im Verhältnis 1:1
auf den Übertragungshebel 54 und damit auf den Zinkenträger 4 übertragen werden.
-
An seinem inneren Ende gibt der Kulissenschlitz 52 dem Mitnehmer eine
zweite Grenzstellung vor, in der die Drehachse 53' des Mitnehmers 53 mit der Achse
48 des Wellenlagers 47 fluchtet (Fig. 7 bis 9). In dieser zweiten Grenzstellung
führen Schwenkbewegungen des Kulissenhebel 51 lediglich zu leeren Drehbewegungen
des Mitnehmers 53 um dessen Achse 53', während der Zinkenträger 4 frei von Schwenkbewegungen
bleibt. In diese zweite Grenzstellung, in der sich sämtliche Drehachsen 53' der
Mitnehmer 53 in ein und derselben Radialebene 55 (Fig. 8 und 9) zur Drehachse 2
des Kreiselrechens befinden, gelangen die Mitnehmer 53 durch Hochklappen der Zinkenträger
4. Alle
Zinkenträger 4 nehmen beim Übergang n diese zweite Gr<::nzstellung
eine Schwenkstellung an, in der ihre Zinken 3 im wesentlichen lotrecht zum Boden
ausgerichtet sind (Fig. 9), soweit sie nicht ohnehin diese Lage bereits einnehmen
(Fig. 8), weil sie sich in jedem Arbeitsbeleich befinden, in dem auch bei der Schwadstellug
der Teile und $hentsprechend vor dem Hochklappen der Zinkenträger 4 diese schon
eine Lage mit lotrecht zum Boden ausgerichteten Zinken 3 einnahmen. Da die Mitnehmer
53 in der zweiten Grenzstellung verbleiben, solange die Zinkenträger 4 ihre hochgeklappte
Stellung einnehmen, behalten die Zinkenträger 4 ungeachtet der Schwenkbewegungen
des Kulissenhebels 51 beim Umlaufen der Kreiselrechen 1 ihre Lage mit senkrecht
zum Boden ausgerichtete Zinken 3 bei.
-
Es versteht sich, daß durch entsprechende Bemessung des Klappwinkels
bei der Klappbewegung der Zinkenträger 4 die Mitnehmer 53 in irgendeine Zwischenstellung
zwischen den vorbeschriebenen Grenzstellungen im Kulissenschlitz 52 verbracht und
in dieser durch entsprechende Feststellung der Lager 5 in entsprechender Klappstellung
zwischenfixiert werden können. Da sich das übersetzungsverhältnis vom Übergang aus
der ersten Grenzstellung gemäß Fig. 4 bzw. 5 in die zweite Grenzstellung gemäß Fig.
8 bzw. 9 linear und stufenlos von 1:1 zu 1:0 verändert, verändern sich entsprechend
die auf die Zinkenträger 4 übertragenen
Winkelausschläge auf einen
zwischen Null und dem Maximalwert liegenden Zwischenwert.