DE3000206C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Solu
bilisierung oder Alkalisierung von Kakao und eine Vorrichtung
für die Durchführung dieses Verfahrens.
In der Folge werden die Ausdrücke "Solubilisierung" und "lös
lich" verwendet, obwohl sie weniger exakt sind als die Ausdrüc
ke "Alkalisierung" und "alkalisiert", da das behandelte Kakao
pulver sich bei der Herstellung eines Getränks nicht löst,
sondern vielmehr dispergiert.
Die verschiedenen Phasen bei der bekannten Herstellung von lös
lichem Kakao umfassen die Reinigung und Klassierung der rohen
Bohnen, das Rösten, Zerkleinern und Entkeimen der Bohnen, wobei
das Rösten auch nach dem Zerkleinern durchgeführt werden kann,
sowie das Vormahlen, bei welchem die Zellen zerbrochen werden
und Kakaobutter in Freiheit gesetzt wird. Die dabei erhaltene
"Grobkakaomasse" wird dann solubilisiert, und der erhaltene "Kakaoliquor"
wird dann durch Feinmahlen in eine "Feinkakaomasse" überführt. Die
Feinkakaomasse wird zu einer Presse gebracht, wo der größte Teil der Ka
kaobutter abgetrennt wird und ein "Preßkuchen" zurückbleibt. Dieser
Preßkuchen wird dann gemahlen und gesiebt, wodurch ein "Kakaopulver"
entsteht. Dieses Pulver wird im allgemeinen mit Zucker, Vita
minen, Malz und Lecithin versetzt. Das Gemisch stellt das End
produkt dar, welches durch Anmachen mit Wasser oder Milch ein
Schokoladegetränk liefert.
Die Solubilisierung ist wesentlich, da sie es durch Umwandlung
von Stärke gestattet, die Dispergierbarkeit des Kakaos zu
verbessern und seine Agglomeration und Sedimentation zu verringern.
Sie ist von einer Neutralisation der Säuren, die für einen bit
teren Geschmack verantwortlich sind, und der Bildung einer
angenehmen dunklen Farbe begleitet.
Es sind bereits mehrere Solubilisierungsverfahren bekannt.
Bei einem Verfahren werden die ganzen oder zerkleinerten Bohnen
vor oder während des Röstens mit Ammoniak behandelt. Ammoniak
hat den Nachteil, daß er stinkt und extrem korrosiv ist.
Bei einem anderen Verfahren, welches diskontinuierlich durch
geführt wird, wird das bereits getrocknete Pulver einer Behand
lung mit Dampf unter Druck in einem Autoklaven ausgesetzt, woran
sich eine rasche Entspannung oder "Blitzentspannung" und ein
Mischen mit Zucker anschließt. Zwar ist dieses Verfahren schnell,
aber es hat den Nachteil, daß es chargenweise durchgeführt wird
und das Risiko einer ungleichmäßigen Behandlung des Pulvers mit
sich bringt.
Bei einem dritten Verfahren, das kontinuierlich durchgeführt wird,
wird der Preßkuchen, d. h. also der von der Kakaobutter abgequetschte
Teil, mit Wasser gemischt und einer Kochextrusion unterworfen,
wobei das erhaltene Band in Granalien zerkleinert wird, die in
einem Wirbelbett getrocknet werden. Dieses Verfahren gestattet
nur die Behandlung des Preßkuchens, und hat einen geringen Durchsatz.
Alle diese Verfahren sind aufgrund ihrer Nachteile gegenwärtig
nicht in Gebrauch.
Das gegenwärtig übliche Solubilisierungsverfahren umfaßt die
Behandlung der Grobkakaomasse bei einer Temperatur von 100-120°C
mit einer wäßrigen Alkalilösung, im allgemeinen Kalium- oder
Natriumcarbonat, während mehrerer Stunden, wobei die Reaktion
abläuft, und die Trocknung, wobei die Masse am Ende der Verfahrens
einen Wassergehalt von etwa 1% aufweist. Die Resultate sind
zufriedenstellend. Jedoch hat diese Arbeitsweise verschiedene
Nachteile: das Verfahren ist diskontinuierlich, langwierig, in ener
getischer Hinsicht teuer, erfordert aufwendige Anlagen und macht
zahlreiche Manipulationen notwendig, die Gesundheitsrisiken in
sich bergen. Um eine richtige Reaktion der Feinkakaomasse mit der Alkali
lösung durchzuführen, muß das Gemisch ungefähr 25% Wasser ent
halten, das bei der Verarbeitung beseitigt werden muß.
Aus der US-PS 37 54 466 ist ferner ein Verfahren bekannt,
bei dem ein Kakaomaterial in Form von Kakaobohnen dadurch
solubilisiert wird, daß man das Kakaomaterial mit Wasser
und/oder alkalischen Lösungen bei ggf. erhöhtem Druck und bei
einer Temperatur von ca. 120°C behandelt und danach zur Trocknung
entspannt, wobei das Gemisch gerührt wird.
Dieses Verfahren hat u. a. jedoch den Nachteil, daß es nicht
voll kontinuierlich durchgeführt werden kann und dadurch zeit
aufwendig ist.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur
Solubilisierung von Kakao zu schaffen, das ein kontinuierliches
Arbeiten unter Einsatz einfacher technischer Mittel erlaubt
und bei dem eine günstigere Energiebilanz als bei den bekannten
Verfahren erzielt und eine Qualität des solubilisierten Kakao
liquors erreicht wird, die im Hinblick auf die Dispergierbarkeit,
das Aroma und die Farbe zumindest gleich gut oder sogar besser
ist als bei den bekannten Verfahren. Die bei einigen vorbekannten
Verfahren aufgrund der erforderlichen Handhabung gegebenen Gesund
heitsrisiken sollen dabei gleichzeitig beseitigt werden.
Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch ein
Verfahren zur Solubilisierung von Kakao gelöst, das die im
Patentanspruch 1 wiedergegebenen Maßnahmen aufweist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Verfahrens sind den Unteransprüchen 2 bis 7 zu ent
nehmen. Eine neue, die Durchführung eines derartigen Verfahrens
ermöglichende Vorrichtung ist im Patentanspruch 8 beschrieben.
Vorteilhafte Ausgestaltungen einer derartigen Vorrichtung
finden sich in den Ansprüchen 9 bis 12.
Gemäß der Erfindung kann man die grüne, vorgetrocknete oder ge
röstete Grobkakaomasse, die Feinkakaomasse, den Preßkuchen nach
der Kakaobutterabtrennung oder ein Gemisch aus Melasse und Grob
kakaomasse oder Feinkakaomasse behandeln. Der gemäß der Erfin
dung verwendete Ausdruck "Kakaomasse" bezieht sich also auf
eine zu behandelnde Masse aus einem dieser Produkte.
Es wird jedoch bevorzugt, die Grobkakaomasse nach dem Rösten zu
behandeln. Das Dampf/Carbonat-Reaktionsgemisch wird durch Vertei
len des Carbonats, vorzugsweise von Kaliumcarbonat, in Form
einer konzentrierten Lösung mit ungefähr 50% Carbonat in einem
Dampfstrom hergestellt. Diese Herstellung erfolgt vorzugsweise
durch Einsprühen von feinen Tröpfchen der Carbonatlösung im
Gegenstrom zu einem Strom aus gesättigtem Dampf.
Das Gewichts
verhältnis Carbonat/Kakao beträgt 20-25‰, während
das Gewichtsverhältnis Carbonat-Dampf-Gemisch/Kakao 6-12% be
trägt. Die Mengen der Reaktionsstoffe können entsprechend
dem Anfangs-pH der zu behandelnden Kakaomasse variiert werden.
Sie werden so eingestellt, daß ein End-pH des Kakaoliquors von
6,8-7,5 erreicht wird.
Die eine Temperatur von 45-70° aufweisende Kakaomasse wird durch
ein Rohr hindurchgeführt, und das Reaktionsgemisch wird unter
einem Dampfdruck von 8-12 at eingespritzt. Die Kakaomasse wird
einer starken Turbulenz unterworfen. Die Temperatur der Masse
steigt auf annähernd 130°C. Die Reaktion läuft im Rohr während
30-80 s ab, wobei die Reaktionsdauer durch die Länge des Verweil
rohrs bestimmt wird, das auf einem Überdruck von 1-6 at und vor
zugsweise 2-5 at und auf einer Temperatur oberhalb 120°C gehalten
wird. In dem Rohr beträgt der Wassergehalt des Gemischs
9-13 Gew.-%.
Nach der Reaktion wird die Masse einer raschen Entspannung oder
Blitzentspannung bis zum atmosphärischen Druck oder bis zu einem
unteratmosphärischen Druck unterworfen. Dabei fällt die Tempe
ratur der Masse auf 100-110°C und ihr Wassergehalt
auf 6-7%. Die Masse wird dann unter Rühren während 1 h bis 1 h 30 min
bis zu einem Wassergehalt von 1-1,5% getrocknet.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung für die Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens, welche dadurch gekenn
zeichnet ist, daß sie folgende Teile aufweist: eine Einrichtung
zur Herstellung einer Dispersion einer konzentrierten Alkalicar
bonatlösung in Dampf, ein Führungsrohr für die Kakaomasse, eine
Einspritzeinrichtung für das Carbonat/Dampf-Gemisch stromabwärts
des Führungsrohrs, ein Verweil- oder Reaktionsrohr, das mit Einrichtun
gen zur Aufrechterhaltung eines konstanten Gegendrucks ausgerü
stet ist, und eine Trocknungseinrichtung, die mit Einrichtungen
zum Entspannen, Rühren, Abziehen von Dampf und kontinuierlichen
Austragen des solubilisierten Kakaoliquors ausgerüstet ist.
In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. In den Zeichnungen
zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Vorrichtung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Einrichtung zur Herstel
lung und zum Einspritzen des Carbonat/Dampf-Gemischs;
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Trocknungseinrichtung.
Gemäß Fig. 1 besitzt die Anlage folgendes:
einen Kakao enthaltenden Vorratsbehälter 1 mit einem Rührer 2;
eine Druckpumpe 3, die ein Rohr 4 beschickt;
einen Dampfeinspritzer 5 mit einem Zuführrohr 6 für die Dispersion von Carbonat in Dampf;
ein Verweil- bzw. Reaktionsrohr 7 stromabwärts des Dampfeinsprit zers 5;
einen Druckmesser 8, der ein Ventil 9 betätigt, welches strom aufwärts im Verweilrohr 7 einen konstanten Gegendruck und strom abwärts ein Entspannen des Gemischs ermöglicht;
eine Trocknungseinrichtung 10, bestehend aus einem geschlossenen Behälter 11, in welchem durch einen Motor 13 angetriebene Kneterwellen 12 vorgesehen sind, wobei in den geschlossenen Behälter 11 eine Zuführleitung für Kakao 14 mündet, an der Oberseite des ge schlossenen Behälters ein Dampfabzugskamin 15 abzweigt und von der Unterseite des geschlossenen Behälters eine Austrittsleitung 16 für Kakaoliquor wegführt.
einen Kakao enthaltenden Vorratsbehälter 1 mit einem Rührer 2;
eine Druckpumpe 3, die ein Rohr 4 beschickt;
einen Dampfeinspritzer 5 mit einem Zuführrohr 6 für die Dispersion von Carbonat in Dampf;
ein Verweil- bzw. Reaktionsrohr 7 stromabwärts des Dampfeinsprit zers 5;
einen Druckmesser 8, der ein Ventil 9 betätigt, welches strom aufwärts im Verweilrohr 7 einen konstanten Gegendruck und strom abwärts ein Entspannen des Gemischs ermöglicht;
eine Trocknungseinrichtung 10, bestehend aus einem geschlossenen Behälter 11, in welchem durch einen Motor 13 angetriebene Kneterwellen 12 vorgesehen sind, wobei in den geschlossenen Behälter 11 eine Zuführleitung für Kakao 14 mündet, an der Oberseite des ge schlossenen Behälters ein Dampfabzugskamin 15 abzweigt und von der Unterseite des geschlossenen Behälters eine Austrittsleitung 16 für Kakaoliquor wegführt.
Gemäß Fig. 2 wird die Carbonatlösung in einem Behälter 21, der mit
einem Rührer 22 ausgerüstet ist, hergestellt und dann durch eine
Dosierungspumpe 23 in eine Sprühkammer 24 eingeführt, in welcher
sie im Gegenstrom zum durch eine Leitung 25 eintretenden Dampf
in feine Tröpfchen versprüht wird.
Das Carbonat/Dampf-Reaktionsgemisch wird unter einem durch einen
Druckmesser 26 gesteuerten Druck über eine konzentrisch zum
Rohr oder Verweil- bzw. Reaktionsrohr 7 angeordnete Düse 27 eingespritzt.
Mit der vorstehend beschriebenen Vorrichtung ist es möglich, nur
die Dampfmenge einzuspritzen, die erforderlich ist, um die Ka
kaomasse durch Kondensation der Gesamtmenge des eingespritzten
Dampfs auf dem Produkt auf die gewünschte Temperatur zu bringen.
Die erhitzte flüssige Masse besitzt am Ausgang des Einspritzers
eine große Homogenität. Dies gestattet es, eine optimale Aus
nutzung des Dampfs und bemerkenswert stabile Reaktionsbedingun
gen zu erzielen. Gemäß Fig. 1 ist das Verweilrohr 7 über das
Ventil 9 mit einer Entspannungskammer verbunden, welche
durch die Trocknungseinrichtung 10 gebildet wird. Vorzugsweise
wird vor der Düse ein Dampfdruck verwendet, der ausreichend hoch
ist, um vollständig die Vorteile der Einspritzeinrichtung aus
zunutzen. Das Gesetz der kritischen Strömung verlangt, daß bei
einer Düse vom vorliegenden Typ die Geschwindigkeit des Dampfs
am Austritt der Düse einen Grenzwert, bei dem es sich um die
Schallgeschwindigkeit in Dampf handelt, erreicht und von dem
Moment an nicht mehr überschreitet, wo der Druck am Eintritt
der Düse etwa das Doppelte des Drucks am Ausgang der Düse über
schreitet. Der im Verweilrohr 7 herrschende Druck wird vorzugs
weise auf einem Wert etwas über dem Druck von gesättigtem Wasser
dampf bei der gewählten Reaktionstemperatur gehalten. Der Dampf
druck am Eintritt der Düse soll also insgesamt über dem Doppelten
des Drucks liegen, der im Verweilrohr herrscht, derart, daß der
Unterschied zwischen dem Druck am Ausgang der Düse und dem Druck
im Verweilrohr praktisch nicht durch zufällige Fluktuationen
des Drucks im Verweilrohr verändert werden kann. Auf diese Weise
können solche Fluktuationen sich nicht stromaufwärts der Düse
fortpflanzen, wobei die Menge und die Temperatur des eingespritz
ten Dampfs konstant bleibt. Der Druck, mit welchem der Kakao durch
das Rohr 4 hindurchgeführt wird, kann aus dem Bereich ausgewählt
werden, der durch den Druck im Verweilrohr 7 und den Druck am
Ausgang der Düse gegeben ist.
Wenn man im kritischen Bereich arbeitet, dann ist der Dampfdurch
gang je mm2 Querschnitt des Austrittskanals der Düse bekannt, so
fern der Wert des Dampfdrucks am Eintritt der Düse festgelegt
ist. Wenn man weiß, bei welcher Temperatur und mit welchem Durch
satz der Kakao eingeführt wird und auf welche Temperatur der
Kakao für die Durchführung der Reaktion gebracht werden
soll, dann kann man die genaue nötige Dampfmenge und damit den
zu verwendenden Durchmesser der Düse errechnen.
Man arbeitet also ohne Dampfüberschuß und unter konstanten
Bedingungen. Dies stellt einen wesentlichen Vorteil des Verfah
rens dar, da man nämlich so die Reaktion unter idealen Be
dingungen ausführen kann, wobei das Gemisch vollständig homo
genisiert wird und die Reaktion kontinuierlich bei einer kon
stanten Temperatur und einem konstanten Druck abläuft und wobei
die Dauer der Reaktion durch die Länge des Verweilrohrs bestimmt
wird.
Darüber hinaus wird nur eine kleine Menge Wasser mit der Masse
eingeführt, was einen beträchtlichen Energiegewinn mit sich
bringt, weil nämlich die Reaktion rascher abläuft und weil kein
Wasserüberschuß bei der Trocknung abgedampft werden muß, wie
dies bei dem bekannten Verfahren der Fall ist. Der Feuchtigkeits
gehalt beträgt im Reaktionsrohr etwa 8-12% und fällt bei der
Entspannung auf ungefähr 5-8%, weshalb bei der Trocknung nur
4-6% entfernt werden müssen.
Fig. 3 zeigt eine teilweise geschnittene schematische Ansicht
der Trocknungseinrichtung. Gemäß dieser Figur tritt das Gemisch
nach der Reaktion durch die Zuführleitung 14, in welcher es eine Ent
spannung erfährt, ein und fällt durch eine Öffnung 31 in den
Behälter 11. Der Behälter 11 ist mit einem Doppelmantel 32
ausgerüstet, der Temperaturzonen bildet (Teil in Ansicht).
Mehrere Kneterwellen 12, die mit Schaufeln 33 ausgerüstet sind, ge
statten ein Kneten der Masse. Die Form des Behälters wie auch
die Anordnung der Wellen und der Schaufeln sind so, daß der
bei 31 eintretende Kakao die Einrichtung während der Trocknungs
dauer durchwandert und dann über eine Klappe 34 in die Austrittslei
tung 16 austritt. Während des Vorgangs wird der von der Masse
austretende Wasserdampf über den Dampfabzugskamin 15, der mit einem Venti
lator 35 ausgerüstet ist, abgezogen. Der Behälter ist mit einem
dicht sitzenden Deckel 36 ausgerüstet und kann über den Dampfabzugskamin 15
an ein Vakuum angeschlossen werden, wenn es erwünscht ist, unter
einem unteratmosphärischen Druck zu arbeiten.
Die Erfindung wird nun an Hand des folgenden Beispiels näher er
läutert. Alle Prozentangaben und Teile sind in Gewicht ausge
drückt, sofern nichts anderes angegeben ist.
800 kg/h geröstete Grobkakaomasse werden vom Behälter 1 in das Rohr
4 gepumpt. Eine 50%ige Kaliumcarbonatlösung wird im Be
hälter 21 hergestellt und durch die Dosierpumpe 23 in einer
Menge von 300 ml/min in die Sprühkammer 24 gepumpt. Trockener
gesättigter Dampf wird durch die Leitung 25 eingeführt, und das
Reaktionsgemisch wird unter einem Druck von 8,5 at über die Dü
se 27 in das Verweil- bzw. Reaktionsrohr 7 eingespritzt. In diesem Verweil- bzw. Reaktionsrohr 7 ver
läuft die Reaktion bei 130°C und unter einem Druck von 3-5 at
während etwa 50 s. Die Masse wird rasch auf Atmosphärendruck
entspannt und ergießt sich in die Trocknungseinrichtung 10.
Ihre Temperatur fällt dabei auf ungefähr 100-110°C und ihr
Wassergehalt auf 6-7%. Die Trocknungseinrichtung füllt sich,
wobei die Klappe 34 auf eine Höhe eingestellt wird, die sich
nach dem gewünschten Durchsatz richtet. Die Masse durchwan
dert die Einrichtung während ungefähr 1 h 30 min. Wenn die Vor
richtung gefüllt ist, dann ist eine stationäre Arbeitsweise
erreicht und der solubilisierte Kakaoliquor, dessen Wasser
gehalt am Ende des Vorgangs 1-5% ist, fließt mit etwa 130°C
durch das Zuführrohr 6 zu nicht gezeigten Mühlen, wo die Feinka
kaomasse hergestellt wird, die zum Abpressen bestimmt ist.
Claims (12)
1. Verfahren zur Solubilisierung von Kakao, dadurch gekenn
zeichnet, daß man in eine Kakaomasse in einem Rohr konti
nuierlich Dampf und eine konzentrierte Lösung eines Alkali
carbonats in Mischung unter Druck einspritzt, daß man das
Carbonat mit der Kakaomasse unter Druck bei mindestens 120°C
reagieren läßt, daß man das Gemisch einer plötzlichen Ent
spannung aussetzt und dann unter Rühren so lange trocknet,
bis ein solubilisierter getrockneter Kakaoliquor erhalten
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
eine geröstete und gemahlene Grobkakaomasse behandelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gewichtsverhältnis von Carbonat zu Kakao 20 bis 25‰
beträgt und daß das Gewichtsverhältnis aus Carbonat plus
Dampf zu Kakao 6 bis 15% beträgt, wobei die einzelnen Mengen
so gewählt werden, daß ein End-pH des Produkts von 6,8 bis
7,5 erreicht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Kakaomasse durch ein Rohr mit 45 bis 70°C hindurchführt
und daß man in dieses Rohr ein Gemisch aus Carbonat und Dampf
unter einem Druck von 8 bis 12 at einspritzt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Reaktion im Rohr während 30 bis 80 s ablaufen läßt, wobei
das Rohr auf einem Druck von 1 bis 6 at und einer Temperatur
über 120°C gehalten wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gemisch auf atmosphärischen oder unteratmosphärischen Druck
entspannt wird, wobei eine Absenkung seiner Temperatur auf
100 bis 110°C und seines Wassergehalt auf 6 bis 7% be
wirkt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gemisch nach dem Entspannen innerhalb von 1 h bis 1 h
30 min bis auf einen Wassergehalt von 1 bis 1,5% getrocknet
wird.
8. Vorrichtung für die kontinuierliche Solubilisierung von
Kakao gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
folgende Teile aufweist:
eine Einrichtung zur Herstellung einer Dispersion einer kon zentrierten Alkalicarbonatlösung in Dampf, ein Führungsrohr für eine Kakaomasse, eine Einspritzeinrichtung für das Car bonat/Dampf-Gemisch stromaufwärts des Führungsrohrs, ein Ver weil- oder Reaktionsrohr, das mit Einrichtungen zum Aufrecht erhalten eines konstanten Gegendrucks ausgerüstet ist, und eine Trocknungseinrichtung, die mit Einrichtungen zum Ent spannen, Rühren, Abziehen von Dampf und kontinuierlichen Austragen des solubilisierten Kakaoliquors ausgerüstet ist.
eine Einrichtung zur Herstellung einer Dispersion einer kon zentrierten Alkalicarbonatlösung in Dampf, ein Führungsrohr für eine Kakaomasse, eine Einspritzeinrichtung für das Car bonat/Dampf-Gemisch stromaufwärts des Führungsrohrs, ein Ver weil- oder Reaktionsrohr, das mit Einrichtungen zum Aufrecht erhalten eines konstanten Gegendrucks ausgerüstet ist, und eine Trocknungseinrichtung, die mit Einrichtungen zum Ent spannen, Rühren, Abziehen von Dampf und kontinuierlichen Austragen des solubilisierten Kakaoliquors ausgerüstet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine im
Reaktionsrohr konzentrisch angeordnete Düse zum Einspritzen
des Carbonat/Dampf-Gemisches.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zur Aufrechterhaltung eines konstanten Gegen
drucks im Reaktionsrohr ein Gegendruckventil umfaßt, das durch
einen stromaufwärts davon angeordneten Druckmesser gesteuert
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trocknungseinrichtung einen Behälter mit Doppelmantel
und mehrere mit Schaufeln ausgerüstete Wellen umfaßt, wobei
die Form des Behälters und die Anordnung der Wellen und der
Schaufeln zum Durchwandern des Kakaos durch die Einrichtung
während der Dauer der Trocknung unter stationären Bedingungen
ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
zum kontinuierlichen Austrag des solubilisierten und getrock
neten Kakaos eine bewegliche Klappe vorgesehen ist, deren
Lage in Abhängigkeit von der gewünschten Trocknungszeit ein
stellbar ist.
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| CH8179A CH637273A5 (fr) | 1979-01-05 | 1979-01-05 | Procede et installation pour la solubilisation du cacao. |
Publications (2)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE3000206A1 DE3000206A1 (de) | 1980-07-24 |
| DE3000206C2 true DE3000206C2 (de) | 1989-05-18 |
Family
ID=4178826
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DE19803000206 Granted DE3000206A1 (de) | 1979-01-05 | 1980-01-04 | Verfahren und vorrichtung zur solubilisierung von kakao |
Country Status (11)
| Country | Link |
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| US (2) | US4349579A (de) |
| BR (1) | BR8000043A (de) |
| CH (1) | CH637273A5 (de) |
| DE (1) | DE3000206A1 (de) |
| ES (1) | ES487448A1 (de) |
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| GB (1) | GB2039711B (de) |
| MY (1) | MY8500442A (de) |
| NZ (1) | NZ192508A (de) |
| SG (1) | SG11784G (de) |
| ZA (1) | ZA797033B (de) |
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